Demenz-Informationen und Angebote im Raum Baden-Württemberg: Ein Überblick

Die Betreuung und Versorgung von Menschen mit Demenz stellt eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung dar. In Baden-Württemberg gibt es vielfältige Initiativen und Angebote, die sich dieser Aufgabe widmen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über verschiedene Aspekte der Demenz, von der Krankheitsentstehung bis hin zu konkreten Hilfsangeboten und Veranstaltungen im Raum Baden-Württemberg, insbesondere unter Berücksichtigung der Arbeit von Demenz-Expertin Stephani Maser und relevanter Akteure wie den Zieglerschen.

Demenz: Eine Einführung in das Krankheitsbild

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Gehirns, die mit einem fortschreitenden Verlust kognitiver Fähigkeiten einhergehen. Zu den häufigsten Demenzformen zählen die Alzheimer-Krankheit, vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz und frontotemporale Demenz. Jede Form äußert sich durch unterschiedliche Symptome, die sich im Laufe der Zeit verstärken.

Die Symptomatik von Demenzerkrankungen ist vielfältig und kann sich von Person zu Person unterscheiden. Typische Anzeichen sind Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten bei der Orientierung, Sprachstörungen, Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens sowie Probleme bei der Ausführung alltäglicher Aufgaben. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuelle Betreuung sind entscheidend, um den Betroffenen und ihren Angehörigen bestmöglich zu helfen.

Schulungsreihe „Hilfe beim Helfen“

Die Schulungsreihe „Hilfe beim Helfen“ greift die speziellen Fragen und Sorgen von Angehörigen von Demenzkranken auf. Referentinnen der Schulungsreihe sind die Demenz-Expertin Stephani Maser und Margaretha Bross vom Pflegestützpunkt des Landkreises Reutlingen. Die Mehrzahl der Menschen mit Demenz wird von ihren Familien betreut und versorgt. Die Erkrankung stellt dabei hohe Anforderungen an die pflegenden Angehörigen. Diese sind daher häufig psychisch und physisch sehr belastet. Informationen und Austausch untereinander aber auch mit Experten können mithelfen, dass pflegende Angehörige mit der Krankheit besser zurechtkommen.

Fortbildung zum demenz balance-Modell

In dieser Fortbildung geht es darum, mit der Arbeit mit dem demenz balance-Modell selber zu erleben, wie sich Verluste anfühlen, welche Gefühle dadurch ausgelöst werden und welchen Umgang man sich von den Menschen wünscht, die einen dann begleiten. Durch die Selbsterfahrung und den folgenden Transfer in die eigene Arbeitspraxis, können Teilnehmer*innen dann gemeinsam person-unterdrückende Verhaltensweisen und person-fördernde Verhaltensweisen austauschen und dabei ihre Haltung gegenüber Menschen mit Handicaps und Demenz überprüfen und entwickeln.

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Angebote und Initiativen der Zieglerschen

Die Zieglerschen sind ein diakonischer Träger, der in Baden-Württemberg vielfältige Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bereitstellt. Dazu gehören unter anderem:

  • Seniorenzentren: Die Zieglerschen betreiben zahlreiche Seniorenzentren, die eine umfassende Betreuung und Pflege für Menschen mit Demenz anbieten. Diese Einrichtungen legen Wert auf eine individuelle und bedürfnisorientierte Versorgung, die den Erhalt der Selbstständigkeit und Lebensqualität der Bewohner fördert.
  • Tagespflege: Die Tagespflege ist ein teilstationäres Angebot, das Menschen mit Demenz tagsüber eine Betreuung und Beschäftigung in einer Gruppe ermöglicht. Dies entlastet die pflegenden Angehörigen und bietet den Betroffenen eine soziale Teilhabe und Abwechslung. Die Tagespflege Plüderhausen richtete beispielsweise ein Sommerfest aus, um die Gemeinschaft zu stärken.
  • Ambulante Dienste: Die ambulanten Dienste der Zieglerschen bieten eine häusliche Betreuung und Pflege für Menschen mit Demenz an. Diese Dienste ermöglichen es den Betroffenen, so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und werden individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen und ihrer Angehörigen abgestimmt.
  • Veranstaltungen und Projekte: Die Zieglerschen engagieren sich in zahlreichen Projekten und Veranstaltungen, die das Thema Demenz in die Öffentlichkeit tragen und zur Sensibilisierung beitragen. So fand beispielsweise im Seniorenzentrum „Im Brühl“ ein Café zum Thema Pride Month statt, bei dem Mitarbeitende ihre persönlichen Geschichten erzählten und ein Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz setzten.

Weitere Beispiele für Aktivitäten und Ereignisse

  • Ein Abend des Dankes: Die Altenhilfe der Zieglerschen dankte mit großer Wertschätzung ihren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
  • 10 Jahre Seniorenzentrum Am Ringweg in Leutkirch: Die Zieglerschen feierten das 10-jährige Jubiläum ihres Seniorenzentrums in Leutkirch mit vielen Gästen, Musik und einem ökumenischen Gottesdienst.
  • Farben, Erinnerungen und ein Hauch Fernweh: Im Seniorenzentrum „Im Dorf“ wurde die Ausstellung „Gemalte Heimat - nah und fern“ eröffnet, die mit stimmungsvollen Aquarellen und anregenden Gesprächen die Bewohner erfreute.
  • Schwätzen statt Schreiben: Die Altenhilfe der Zieglerschen setzt auf KI und Digitalisierung in der Pflege, unter anderem durch Spracheingabe zur Pflegedokumentation und den Einsatz von Sensoriksystemen.
  • Ehemaliger Azubi begleitet neue Auszubildende: In der Diakonie-Sozialstation Mössingen gaben ein ehemaliger Auszubildender und Pflegeprofis den symbolischen Staffelstab an drei junge Menschen weiter, die ihren Weg in der Pflege beginnen.
  • Erleben was Alter bedeutet: Bank-Azubis der Volksbank Mittlerer Neckar besuchten das Seniorenzentrum Taläcker, um Alter aus neuer Perspektive zu erleben.
  • Lachen für den guten Zweck: Ein Comedy-Abend mit Pfarrer Brändle begeisterte im Wendlinger Seniorenzentrum Taläcker.
  • Musikalische Weltreise im Wohnstift Radäcker: Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnstifts Radäcker unternahmen eine musikalische Reise in ferne Länder.
  • Wenn Ziegen Popcorn lieben: Bewohnerinnen und Bewohner des Wendlinger Seniorenzentrums Taläcker erlebten einen abwechslungsreichen Tag im Tierpark Nymphaea.
  • Willkommen im Seniorenzentrum Am Ringweg in Leutkirch! Das Team des Seniorenzentrums Am Ringweg in Leutkirch hieß sieben neue Auszubildende willkommen.
  • Die Grillmeister legen die Grillspezialitäten auf den Grill: Im Seniorenzentrum Heubach fand ein Sommerfest mit Grillspezialitäten statt.
  • Mobile Kegelbahn bringt Freude auf die Wohnbereiche: Eine mobile Kegelbahn sorgte im Evangelischen Marienstift für Spaß und Freude bei den Bewohnern.
  • Musikalische Sommerreise im Haus in der Dorfmitte: Elke Knötzele und Ulrike Hanne von der Werkstattbühne Stuttgart nahmen die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums „Haus in der Dorfmitte“ mit auf eine musikalische Sommerreise.
  • Japan meets Plüderhausen: Im Rahmen eines Austauschs über die Rekrutierung und Integration ausländischer Pflegekräfte fand ein Gespräch in Plüderhausen statt.
  • 30 Jahre Evangelisches Marienstift: Das Evangelische Marienstift der Zieglerschen feierte sein 30-jähriges Jubiläum.
  • 10 Jahre Seniorenzentrum "Im Welvert": Das Seniorenzentrum "Im Welvert" in Villingen feierte sein 10-jähriges Jubiläum mit einem Gottesdienst, Ansprachen und Musik.
  • Hunde öffnen Herzen: Besuchshunde der Malteser brachten Freude in die Tagespflege Heubach.
  • Geschichte(n) aus dem Kochtopf: Die Geschichtswerkstatt Wannweil widmete sich im Seniorenzentrum „Haus in der Dorfmitte“ der Küche vergangener Zeiten.
  • Calo Rapallo & Freunde im Haus am Brunnenrain: Calo Rapallo besuchte mit Freunden das "Haus am Brunnenrain" und spielte Country und Folk für die Senioren.
  • Ausflug zum Café Anhänger in Schorndorf: Bewohner des Seniorenzentrums unternahmen einen Ausflug zum Café Anhänger in Schorndorf.
  • Rosen zum Muttertag: Mitarbeitende des Seniorenzentrums Erolzheim überreichten allen Bewohnerinnen eine Rose zum Muttertag.
  • Mit Tempo und Herz gegen das Sturzrisiko! Im Seniorenzentrum Karolinenstift fand ein Rollatorenrennen statt, um auf das Sturzrisiko aufmerksam zu machen.
  • Fröhlicher Oster-Ausflug zum Osterbrunnen in Schechingen: Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums Heubach besuchten den Osterbrunnen in Schechingen.

Bedeutung von Informationen und Austausch

Informationen und der Austausch mit anderen Betroffenen und Experten sind für pflegende Angehörige von großer Bedeutung. Sie helfen, die Krankheit besser zu verstehen, mit den Belastungen umzugehen und neue Perspektiven zu gewinnen. Veranstaltungen wie die Schulungsreihe „Hilfe beim Helfen“ bieten eine wertvolle Plattform für diesen Austausch.

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