Ist Demenz vererbbar? Ein umfassender Überblick über genetische Risiken und Prävention

Viele Menschen sind besorgt, ob sie ein erhöhtes Risiko haben, an Demenz zu erkranken, besonders wenn bereits Fälle in der Familie aufgetreten sind. Der Begriff Demenz umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen mit verschiedenen Ursachen, wobei die Alzheimer-Krankheit die häufigste Form darstellt. Dieser Artikel beleuchtet die Vererbbarkeit von Demenz, insbesondere der Alzheimer-Krankheit, und gibt einen Überblick über genetische Risikofaktoren, verschiedene Demenzformen sowie Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung.

Alzheimer-Demenz: Erbliche und altersbedingte Formen

Die Alzheimer-Demenz ist mit etwa 60 bis 80 Prozent aller Demenzfälle die am weitesten verbreitete Demenzform. Hinsichtlich genetischer Merkmale unterscheidet man zwischen zwei Formen:

  • Erbliche Form (familiäre, autosomal dominant vererbte Variante): Diese Form ist nur für ein bis fünf Prozent aller Alzheimer-Fälle verantwortlich.
  • Altersbedingte Form (sporadische Variante): Der Großteil der betroffenen Menschen (95 bis 99 Prozent) erkrankt an dieser Form.

Alzheimer ist demnach nur in seltenen Fällen eine Erbkrankheit, was Hoffnung macht, da das Risiko für die altersbedingte Variante gesenkt werden kann. Bis zu 45 Prozent des Risikos für die altersbedingte Form ist auf veränderbare Risikofaktoren zurückzuführen, die durch gezielte Maßnahmen aktiv beeinflussbar sind.

Familiäre Alzheimer-Demenz (FAD)

Die Familiäre Alzheimer-Krankheit (FAD) ist eine Form der Alzheimer-Krankheit, die allerdings nur etwa 5 Prozent aller Fälle umfasst. Inzwischen sind zumindest drei Gene identifiziert worden, die dazu führen können, dass Menschen bereits im jüngeren Alter (unter 60 Jahren) an Alzheimer erkranken. Bei der familiären Alzheimer-Form liegt die Wahrscheinlichkeit, die Erkrankung zu erben, zwischen 50 und 100 Prozent, abhängig von den Genen der Eltern. Dieses Risiko ist nicht beeinflussbar. Betroffene Personen erkranken häufig vor dem 65. Lebensjahr, während die altersbedingte Form in den meisten Fällen ab dem 65. Lebensjahr auftritt.

Im Gegensatz zu allen anderen Formen der Alzheimer Demenz handelt es sich bei der FAD um eine monogen erbliche Krankheit, bei der eine Mutation in einem Gen krankheitsauslösend ist (autosomal-dominanter Erbgang). Bislang konnten 3 Gene für die FAD identifiziert werden. Es handelt sich um PSEN1 (Presenilin 1) auf Chromosom 14q24, PSEN2 (Presenilin 2) auf Chromosom 1q42 und APP (Amyloid Precursor Protein) auf Chromosom 21q21.

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Klinisch ist die FAD von anderen Formen der Alzheimer Demenz nicht zu unterscheiden. Allerdings manifestiert sie sich in der Regel früher, weshalb sie zu der Gruppe der early-onset Alzheimer’s diseases (EOAD) zählt. Von einer EOAD spricht man bei einem Manifestationsalter der dementiellen Symptomatik vor dem 60. Lebensjahr.

Genetische Risikofaktoren bei der altersbedingten Alzheimer-Demenz

Auch wenn das Alter der größte Risikofaktor ist, kann die Veränderung des Apolipoprotein Epsilon 4 (ApoE4)-Gens das Erkrankungsrisiko erhöhen. Allerdings führt diese genetische Veränderung nicht zwangsläufig zu einer Erkrankung. Das ApoE4-Gen könnte bei bis zu 25 Prozent aller Alzheimer-Fälle eine Rolle spielen. Weitere Gene wurden identifiziert, die das Alzheimer-Risiko erhöhen können.

Eine spanische Forschungsgruppe um Juan Fortea hat sich dieses Gen einmal genauer angeschaut. Und dabei festgestellt: Tritt diese Erbgutvariante doppelt auf, ist die Gefahr besonders groß, an Alzheimer zu erkranken, so das Ergebnis der Studie, die vor kurzem im renommierten Fachmagazin "Nature Medicine" publiziert wurde. Das bedeutet: Wer die Gen Variante APOE4 also von Vater und Mutter erbt, erkrankt ziemlich sicher, nämlich mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer. "Eine doppelte Kopie dieser Variante gilt nicht mehr nur als Risiko, sondern als Ursache für eine Alzheimer-Erkrankung", bestätigt Johannes Levin, Demenzforscher am Uni-Klinikum Großhadern in München. "In diesem Fall fängt die Erkrankung auch früher an, bereits ab Mitte oder Ende sechzig, früher als normale sporadische Erkrankungen."

Für die Studie wurden die Daten von mehr als 10.000 Menschen in Europa und den USA analysiert, darunter auch die von 519 Personen mit doppelter ApoE4-Belastung. Bei ihnen konnten die Wissenschaftler schon ab einem Alter von 55 Jahren verdächtige Laborwerte feststellen, sogenannte "Alzheimer-Biomarker". Ab 65 Jahren wiesen fast alle abnorme Werte für das Alzheimer-typische Protein Amyloid im Hirn-Nerven-Wasser auf, bei 75 Prozent konnten im Gehirn Protein-Ablagerungen nachgewiesen werden.

Alzheimer-Test für Angehörige

Wenn in einer Familie Alzheimer aufgetreten ist und die Erkrankten noch relativ jung waren (unter 60 Jahren), besteht ein höheres Risiko, dass in der Familie die familiäre Alzheimer-Krankheit (FAD) vererbt wird. Anhand einer Blutuntersuchung des Betroffenen beziehungsweise der Kinder kann festgestellt werden, ob eine genetische Mutation vorliegt. Medizinisch ist das machbar. Ethisch wird oft zu bedenken gegeben, ob man das persönliche Risiko wirklich wissen will. Denn eine Heilung gibt es für Alzheimer bislang nicht.

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Alzheimer kann in seltenen Fällen vererbt werden und ein Gentest kann Auskunft über das eigene Risiko geben. Ein Gentest bei familiärer Alzheimer-Demenz zeigt mit hoher Sicherheit, ob eine Person erkranken wird. Ein Test auf das ApoE4-Gen dagegen weist nur auf ein erhöhtes Risiko für die häufige, nicht vererbte Form der Alzheimer-Krankheit hin - eine sichere Vorhersage ist damit nicht möglich.

Der Test wird in humangenetischen Testzentren oder in einer humangenetischen Sprechstunde anhand einer Blutprobe durchgeführt. Die Kosten für einen Alzheimer-Gentest werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. In Deutschland sind Selbsttests zu Hause aufgrund des Gendiagnostikgesetzes nicht möglich. Das Gesetz schreibt vor, dass vor dem Test ein Beratungsgespräch stattfinden muss und auch das Ergebnis nur von einer Humangenetikerin oder einem Humangenetiker mitgeteilt werden darf. Die Entscheidung für oder gegen einen Gentest ist nicht einfach.

Demenzforscher Johannes Levin rät jedoch davon ab: "Die aktuelle Leitlinie empfiehlt, es nicht zu tun, weil es keine therapeutischen Konsequenzen hat."

Down-Syndrom und Alzheimer

Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21) haben ein besonders hohes Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Forschende gehen davon aus, dass dies an der dritten Kopie des APP-Gens liegt, welches sich ebenfalls auf dem 21. Chromosom befindet.

Frontotemporale Demenz (FTD)

Auch bei anderen Demenzformen können genetische Faktoren eine Rolle spielen. So haben bis zu 50 Prozent der Menschen mit einer frontotemporalen Demenz (FTD) eine Familiengeschichte von Demenz oder anderen psychiatrischen Erkrankungen. 15 bis 28 Prozent der Fälle könnten dabei direkt erblich bedingt sein.

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Die frontotemporale Demenz (FTD) ist eine seltene Form einer schnell fortschreitenden Demenz. Sie macht Schätzungen zufolge zusammen mit der Alzheimer-Demenz die Mehrzahl aller Demenzerkrankungen unter 65 Jahren aus. Kennzeichnend bei der FTD ist, dass Nervenzellen speziell im Stirnhirn (Frontallappen) und im Schläfenlappen (Temporallappen) untergehen. In diesen Gehirnbereichen werden wichtige Funktionen gesteuert: Zu den Aufgaben der Frontallappen gehören unter anderem das Sozialverhalten und die Verhaltenskontrolle, die Temporallappen sind unter anderem für das Sprachverständnis von Bedeutung.

Die Symptome sind von Patient zu Patient zum Teil sehr unterschiedlich - abhängig davon, in welchem Gehirnbereich Nervenzellen absterben. Bei der verhaltensbetonten Variante der frontotemporalen Demenz zeigen sich zuerst Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit: Anfangs wirken die Betroffenen oft unkonzentriert, desinteressiert und achtlos. Sie kommen Aufgaben nur noch eingeschränkt und ohne Sorgfalt nach. Viele ziehen sich zurück, vernachlässigen Familie und Freizeitinteressen, werden träge und gleichgültig. Im Sozialverhalten fallen viele durch Takt- und Empathielosigkeit auf. Gefühlsregungen können von den Betroffenen nicht mehr kontrolliert werden: sie sind enthemmt und distanzlos. Manche Patienten entwickeln ein auffälliges Essverhalten, viele lassen ihre Körperhygiene schleifen. Im weiteren Verlauf kann es zu sprachlichen Beeinträchtigungen wie Wortfindungs- und Grammatikstörungen oder Problemen beim Sprachverständnis kommen. Schließlich kommen Gedächtnisstörungen zum Krankheitsbild hinzu. Diese sind jedoch lange Zeit nicht so ausgeprägt wie bei der Alzheimer-Demenz.

Bei den sprachbetonten Varianten der frontotemporalen Demenz stehen Sprachstörungen im Vordergrund. Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens können sich dazugesellen. Mit der Zeit verlieren Betroffene beider Varianten zunehmend ihre Fähigkeit, im Alltag zurechtzukommen, einige werden bettlägerig und pflegebedürftig.

Etwa 10-15% aller frontotemporalen Demenzen sind genetisch bedingt, v. a. die Verhaltensvariante. Mutationen in 3 Genen liegen der Mehrzahl monogener FTD-Formen zugrunde: MAPT (Microtubule-Associated Protein Tau) auf Chromosom 17q21, GRN (Granulin) auf Chromosom 17q21 und C9orf72 (Chromosome 9 Open Reading Frame 72) auf Chromosom 9p21.

Aufgrund der Verhaltensauffälligkeiten kommt es nicht selten zur Fehldiagnose einer Depression oder eines Burn-out-Syndroms. Erst in späteren Stadien kommt es zur Manifestation der dementiellen Symptomatik.

Lewy-Körperchen-Demenz

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass bei der Lewy-Körperchen-Demenz ähnliche genetische Risikofaktoren eine Rolle spielen wie bei der Alzheimer-Erkrankung. Bislang sind keine Risikofaktoren für eine Lewy-Body-Demenz bekannt. In wenigen Familien wird die Lewy-Body-Demenz allerdings infolge von Veränderungen im Erbgut hervorgerufen.

Vaskuläre Demenz

Eine vaskuläre Demenz ist die Folge von Beschädigungen an Blutgefäßen im Gehirn. Ursächlich dafür ist in vielen Fällen ein Schlaganfall, Bluthochdruck oder andere Grunderkrankungen wie Diabetes und Herzerkrankungen. Es gibt eine genetische Mutation, die das Risiko für eine vaskuläre Demenz stark erhöht.

Prävention von Demenz

Unabhängig von der genetischen Veranlagung gibt es Möglichkeiten, das Demenz-Risiko zu mindern. Bis zu 45 Prozent des Risikos für die altersbedingte Form der Alzheimer-Demenz ist auf veränderbare Risikofaktoren zurückzuführen, die durch gezielte Maßnahmen aktiv beeinflussbar sind.

  • Bewegung: Bewegung ist ein wesentlicher Faktor, um das Risiko für eine Demenz zu verringern. Man kann damit sogar eine erblich bedingte Veranlagung ausgleichen.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und gesunden Fetten kann das Gehirn schützen.
  • Genug Schlaf: Ausreichend Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Gehirns.
  • Vermeidung von Risikofaktoren: Nicht rauchen, wenig Alkohol trinken, auf das Gewicht achten und Bluthochdruck reduzieren.
  • Soziale Kontakte pflegen: Regelmäßige soziale Interaktion hält das Gehirn aktiv und kann das Demenz-Risiko senken.
  • Geistige Aktivität: Kognitives Training und lebenslanges Lernen können die geistige Leistungsfähigkeit erhalten.

Früherkennung von Demenz

Das Problem: Alzheimer wird oft erst diagnostiziert, wenn die Symptome bereits fortgeschritten sind. Im Jahr 2021 kam in den USA ein Bluttest zur Diagnosestellung von Alzheimer auf den Markt. Der Precivity AD-Bloodtest erfasst unter Berücksichtigung des Alters und einer genetischen Komponente das Verhältnis zweier Proteinvarianten von Amyloid-Beta. Der Bluttest gilt als sehr zuverlässig und übertrifft in seiner Genauigkeit Diagnosetechniken wie bildgebende Verfahren („Bilder vom Gehirn“), die die Krankheit oft erst spät erkennen.

Ein deutsch-niederländisches Forscherteam hat einen Bluttest entwickelt, der die Fehlfaltung des Amyloid-Beta Proteins erkennt. Diese Fehlfaltung des Proteins ist für die Alzheimer-Krankheit charakteristisch. Der Früh-Test des Forscherteams sei mit einer Sensitivität von mindestens 90 Prozent sehr aussagekräftig. Die Sensitivität gibt an, zu wie viel Prozent ein Test bei tatsächlich Erkrankten die Krankheit tatsächlich erkennt. Von Vorteil könne das frühe Erkennen von Alzheimer bei der Medikamentengabe sein, die entsprechend früher passiert. „Unsere Ergebnisse zeigen eindeutig, dass in den klinischen Studien heutzutage die Alzheimer-Medikamente zu spät gegeben werden“, betont Studienleiter Prof. Klaus Gerwert.

Es gibt neben der Diagnose durch Bilder vom Gehirn oder Untersuchungen des Blutes auch sogenannte psychometrische Demenz-Tests, die Hinweis auf eine demenzielle Erkrankung liefern können. Sie dienen vor allem der Früherkennung bei einem Anfangsverdacht.

Behandlung von Demenz

Die Alzheimer-Demenz kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geheilt werden. Es gibt jedoch in der Demenz-Therapie Behandlungen, Medikamente und andere Maßnahmen, die die Symptome lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen sollen. Medikamente wie Antidementiva und nicht-medikamentöse Therapien wie Ergotherapie können das Fortschreiten der Krankheit jedoch verzögern.

In den letzten Jahren haben immer wieder Studien zu neuen Alzheimer-Impfstoffen Aufsehen erregt. Aktuell ist der Wirkstoff Protollin ein besonders vielversprechender Kandidat. Der Impfstoff, der über die Nase verabreicht wird, soll körpereigene Abwehrkräfte mobilisieren, um gegen Ablagerungen an Nervenzellen vorzugehen. Eine erste Humanstudie, das heißt Tests an Menschen, läuft seit 2021 in den USA. Die Studie hat allerdings nur 16 Teilnehmer. Etwas weiter ist die Forschung beim Wirkstoff AADvac1. Dieser Wirkstoff greift bestimmte Proteine im Gehirn an und verhindert deren Verklumpung. So soll die Abnahme der geistigen Fähigkeiten verhindert werden. Zu diesem Wirkstoff gibt es bereits mehrere Studien, die die prinzipielle Wirksamkeit in Bezug auf die Proteine und deren Verklumpung belegen.

Ja, Leqembi wurde in Deutschland am 15.04.2025 zur medikamentösen Behandlung von Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und im Frühstadium der Alzheimer-Demenz zugelassen.

Patientenverfügung

Eine Patientenverfügung stellt sicher, dass Ihre medizinischen Wünsche auch in unerwarteten Situationen respektiert werden und bewahrt so Ihre Selbstbestimmung. Sie greift in Situationen, in denen Sie aufgrund von Krankheit oder Verletzung nicht in der Lage sind, sie selbst auszudrücken. Dieses Dokument entlastet zudem Ihre Angehörigen von schwierigen Entscheidungen, vermeidet Missverständnisse und schützt vor unerwünschter Über- oder Unterbehandlung.

Pflegegrad bei Alzheimer

Alzheimer ist nicht heilbar und führt früher oder später zu einem erhöhten Unterstützungs- und schließlich auch Pflegebedarf. Finanzielle Unterstützung erhalten pflegebedürftige Menschen durch die Erteilung eines Pflegegrads.

Forschung

Da die Erkrankung immer häufiger vorkommt und eine erhebliche Belastung des Gesundheitssektors zu erwarten ist, wird die Krankheit weltweit ambitioniert erforscht. Ein besonderes Augenmerk wird in der Demenzforschung auf den Einfluss unserer Gene und deren Mutationen gelegt. Experten gehen davon aus, dass es bei rund 30 Prozent der Alzheimer-Patienten weitere Betroffene in der engeren Verwandtschaft gibt. Für Verwandte zweiten Grades (zum Beispiel Neffen oder Nichten) liegt die Erkrankungs-Wahrscheinlichkeit bei zehn Prozent.

Zentral ist die Erforschung von Beta Amyloid-PlaquesUnter Beta-Amyloid werden Proteine verstanden, die als Hauptauslöser von Alzheimer und anderen demenziellen Veränderungen gelten. Diese Proteine kommen auch bei gesunden Menschen vor. Krankmachend sind sie, wenn sie sich im Gehirn ablagern und nicht abgebaut werden. Sie führen dann wahrscheinlich zu einer Störung neuronaler Impulse, das heißt Signale können im Gehirn nicht weitergegeben werden. Der Erforschung des Beta Amyloids wird in der Wissenschaft viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Forschende des DZNE suchen nach den molekularbiologischen Ursachen für den Nervenzelltod bei frontotemporaler Demenz. Außerdem untersuchen sie den Zusammenhang zwischen Amyotropher Lateralsklerose (ALS) und FTD. Zwischen diesen Erkrankungen gibt es fließende Übergänge, d.h., dass Verhaltenssymptome und kognitive Defizite bei einer ALS auftreten können oder dass sich Symptome einer ALS im Verlauf der FTD einstellen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE wollen außerdem Parameter identifizieren, die Diagnose und Vorhersage des Krankheitsverlaufs ermöglichen. Für eine große FTD-Studie des DZNE werden daher fortlaufend und bundesweit Menschen mit (möglicher) FTD sowie deren blutsverwandte Angehörige gesucht, um Ursachen der Erkrankung zu erforschen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der Expertinnen und Experten des DZNE sind therapeutische Maßnahmen wie psychosoziale Interventionen für die Pflege und Betreuung von Menschen mit frontotemporaler Demenz.

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