Demenz-Wohngemeinschaften in Furth im Wald: Ein zukunftsweisendes Konzept für die Region

In Furth im Wald entsteht ein innovatives Projekt, das die Versorgung von Menschen mit Demenz und intensivem Pflegebedarf revolutionieren soll. Am Pastritzweg wird bis Ende 2024 ein dreistöckiges Gebäude errichtet, das drei ambulant betreute Wohngemeinschaften beherbergen wird. Dieses Konzept, das Mario Binder in Furth im Wald realisiert, verspricht in Bezug auf Belegung und Bauweise einzigartig in Ostbayern zu sein.

Die Notwendigkeit neuer Wohnformen für Menschen mit Demenz

Das Angebot der Demenz-Wohngemeinschaft richtet sich an Menschen mit einem hohen Betreuungsbedarf, die aufgrund ihrer Erkrankung in den bestehenden sozialen Gefügen nicht mehr angemessen versorgt werden können. Dieses Konzept thematisiert den grundlegenden Gedanken einer häuslichen Gemeinschaft und bietet eine Alternative für diejenigen, die nicht allein leben können oder möchten, aber auch nicht in eine stationäre Betreuungseinrichtung - ein Altenheim - umziehen wollen.

Das Konzept der Demenz-Wohngemeinschaft

Das Konzept basiert auf Gruppen von 8 bis 12 Personen, die eine Gemeinschaft bilden, in der sie sich geborgen fühlen und ihren Alltag nach ihren eigenen Bedürfnissen gestalten können. In der Hausgemeinschaft werden die Bewohner rund um die Uhr von erfahrenen Pflegekräften und Betreuungsassistenten begleitet und unterstützt. Dabei wird Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Angehörigen und gesetzlichen Betreuern sowie behandelnden Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten und sonstigen Dienstleistern gelegt.

Individuelle Betreuung und aktivierende Pflege

Der Fokus liegt darauf, durch aktivierende Pflege und individuelle Betreuung bestehende Ressourcen zu fördern und eventuell verlorengegangene Fähigkeiten durch professionelle Unterstützung wiederzuerlangen. Über den Tagesablauf entscheidet jeder Bewohner selbst.

Spezialisierte ambulante Pflege

Der Pflegedienst Hamacher Gesundheitsdienste Ambulante Krankenpflege Bayern bietet spezialisierte ambulante Pflege mit Fokus auf Demenz-Wohngemeinschaften an mehreren bayerischen Standorten sowie in Nordrhein-Westfalen. In modernen, barrierefreien Gebäuden mit Einzelzimmern und Gemeinschaftsräumen wird individuellen Bedürfnissen Rechnung getragen.

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Förderung der Selbstbestimmung

Das Pflegekonzept fördert durch aktivierende Pflege die Erhaltung und Wiedererlangung von Fähigkeiten und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben in einer familiären Atmosphäre. Die Wohngemeinschaften sind zentral gelegen und bieten attraktive Wohnlagen, oft mit Grünflächen oder Panoramablick. Seit über 20 Jahren steht der Dienstleister für qualifizierte, professionelle Versorgung, wobei die enge Zusammenarbeit mit Angehörigen, Ärzten und Therapeuten einen Schwerpunkt bildet.

Das Hausgemeinschaftsmodell in der stationären Altenpflege

Das Angebot im Bereich PflegeWohnen umfasst die vollstationäre Altenpflege für alle Pflegegrade, organisiert in Pflegewohngruppen nach dem sogenannten Hausgemeinschaftsmodell. Dies bedeutet, dass die Seniorinnen und Senioren nicht wie in einem "klassischen Pflegeheim der älteren Generation" leben, sondern in kleinen Einheiten von bis zu 15 Bewohnern, die ihren Alltag gemeinsam gestalten.

Alltag in der Wohngruppe

Dieser Alltag im PflegeWohnen spielt sich zu großen Teilen in den Wohngruppen ab. Die Wohnbereichsküche bildet jeweils das Herzstück. So können nicht nur frische Speisen genossen werden, sondern die Bewohner können sich - zusammen mit den Mitarbeitern - auch an der Speisenzubereitung beteiligen. Es gibt so keine Beschäftigung zum Selbstzweck, alle Beschäftigungs- und Betreuungsangebote werden individuell abgestimmt und das "Wohlfühlen" steht klar im Vordergrund.

Individuelle Biographie im Mittelpunkt

Die Pflegekräfte sichern die pflegerische Versorgung. Ihre individuelle Biographie und die eigenen Wünsche stehen dabei im Mittelpunkt.

Das Senioren-Servicehaus Teublitz: Ein Beispiel für Flexibilität und Selbstbestimmung

Ein Beispiel für ein gelungenes Konzept ist das Senioren-Servicehaus in Teublitz, das im November 2024 eröffnet wurde. Dieses Haus bietet eine moderne, attraktive Lösung für Senioren, die in ihrer gewohnten Umgebung und inmitten der Gesellschaft leben möchten.

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Flexibles und modulares System

Die Mieter können selbstständig in ihren eigenen Apartments wohnen und bei Bedarf flexibel und individuell Unterstützung in Anspruch nehmen. Ergänzt wird das Angebot um 12 Plätze in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft für demenzkranke Personen im 2. Obergeschoss.

Menschen im Mittelpunkt

Dr. Christian Weiß, Geschäftsführer von Sozialteam, betonte, dass im Senioren-Servicehaus Teublitz der Mensch im Mittelpunkt steht. Das Konzept des Hauses betont auch die Flexibilität: Jeder Mieter kann selbstständig wohnen. Sollte Unterstützung notwendig werden, bietet das Haus schnell und flexibel Hauswirtschaft, Pflege, Betreuung, Speisenversorgung und technische Unterstützungssysteme an. Der Ansatz lautet: so viel wie nötig, so selbstbestimmt wie möglich.

Die Geschichte von Marga S.

Ein besonders eindrückliches Beispiel für die Bedeutung dieses Konzepts liefert die Geschichte von Marga S., die in einem Artikel der Frankenpost als "Odyssee mit 90 Jahren endlich ins Glück" beschrieben wurde. Marga S. war eine lebenslange Macherin, die sich trotz ihrer fortschreitenden Pflegebedürftigkeit lange nicht vorstellen konnte, in ein Pflegeheim zu ziehen. Nach vielen gesundheitlichen Rückschlägen landete sie in einem klassischen Pflegeheim, fühlte sich dort jedoch nicht wohl. Doch als sie von einem neuen Senioren-Servicehaus erfuhr, entschloss sie sich, noch einmal einen Schritt zu wagen und in ein anderes Konzept umzuziehen.

Neue Lebensfreude durch Selbstbestimmung

Das flexible und modulare System des Senioren-Servicehauses gab ihr nicht nur wieder Selbstbestimmung zurück, sondern auch ein Stück Lebensfreude. Sie konnte mit der Unterstützung des Hauses wieder eigene Entscheidungen treffen und ein Stück Unabhängigkeit zurückgewinnen.

Flexibilität und Modularität als Schlüssel zum Erfolg

Andreas Neugirg, Leiter des Fachbereichs Senioren und Pflege bei Sozialteam, betonte, dass das neue Senioren-Servicehaus in Teublitz genau diesen flexiblen Ansatz verfolgt: "Unser Konzept ist viel mehr als das klassische betreute Wohnen. Wir bieten eine Lösung, die es den Bewohnern ermöglicht, selbstständig zu leben, aber mit der Sicherheit, dass Unterstützung jederzeit verfügbar ist. Das Modulsystem ist der Schlüssel: Wir bieten genau die Leistungen an, die der Einzelne benötigt, und das genau dann, wenn sie gebraucht werden."

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Die Bedeutung engagierter Mitarbeiter

Dr. Weiß und Neugirg bedankten sich auch ausdrücklich bei den Mitarbeitern vor Ort, die durch ihre engagierte Arbeit sicherstellen, dass das Senioren-Servicehaus zu einem Ort der Geborgenheit und Lebensqualität wird: "Unser Team ist der Schlüssel zum Erfolg dieses Hauses. Wir setzen auf qualifizierte, erfahrene Fachkräfte, die unsere Vision von flexibler und selbstbestimmter Pflege aktiv umsetzen."

Fazit

Die Demenz-Wohngemeinschaft in Furth im Wald und das Senioren-Servicehaus in Teublitz sind Beispiele für innovative Wohnformen, die den Bedürfnissen älterer Menschen und insbesondere Menschen mit Demenz gerecht werden. Sie bieten eine Alternative zu traditionellen Pflegeheimen und ermöglichen ein selbstbestimmtes Leben in einer familiären Atmosphäre. Diese Konzepte tragen dazu bei, die Pflege- und Versorgungslandschaft zu verändern und den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.

Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege

Für Interessierte an einer Karriere in der Pflege bietet die ape Intensivpflege vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten.

Ausbildung zur Pflegefachkraft

Die dreijährige generalistische Pflegeausbildung zur Pflegefachkraft (m/w/d) befähigt dazu, Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Als Absolvent kann man nach der Ausbildung in allen Versorgungsbereichen der Pflege arbeiten. Der Berufsabschluss wird automatisch EU-weit anerkannt.

Was erwartet dich im Berufsalltag?

  • Vielseitige Aufgaben, von der Grund- und Behandlungspflege
  • Ganzheitliche Versorgung von beatmeten und tracheotomierten Patienten
  • Überwachung von Beatmungs- und Vitalparametern
  • Handeln im Notfall
  • Kommunizieren mit Angehörigen, Patienten, Ärzten und Therapeuten
  • Ausführen sämtlicher grund- und behandlungspflegerischen Tätigkeiten (z. B. Sauerstoff- und Medikamentengabe, Injektionen, Absaugen, PEG-Versorgung, Inhalations- und Atemtherapie sowie Monitorüberwachung)

Was bietet die ape Intensivpflege?

  • Ein starkes Anfangsgehalt von 1.400 € (ab dem 1.1.2024), welches sich im Laufe der Ausbildungsjahre weiter erhöht
  • Ein stressfreies Arbeiten mit angemessenem Zeitaufwand für Patienten
  • Einen Berufsstart in einer sicheren Zukunftsbranche
  • Eine Betreuung durch qualifizierte Praxisanleitungen
  • Eine sehr gut ausgestatte Arbeitsumgebung
  • Ein sehr gutes Ausbildungskonzept
  • Sehr gute Aufstiegschancen
  • Regelmäßige Fort- und Weiterbildung durch die gruppeneigene Bildungsakademie

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