Die Entscheidung für eine geeignete Wohnform im Alter oder bei Demenz ist ein wichtiger Schritt. Eine Demenz-Wohngemeinschaft (WG) in Kiel kann eine attraktive Alternative zum traditionellen Pflegeheim darstellen. Dieser Artikel beleuchtet die Voraussetzungen, Kosten und Vorteile dieser Wohnform, um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen.
Frühzeitige Planung des Umzugs
Es ist ratsam, sich frühzeitig mit dem Thema Umzug auseinanderzusetzen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, verschiedene Optionen zu prüfen und die beste Wahl für Ihre individuellen Bedürfnisse zu treffen.
Wohnberechtigungsschein (WBS)
Informieren Sie sich, ob Sie Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein (WBS) haben. Ein WBS ermöglicht den Bezug von öffentlich geförderten Wohnungen, die in der Regel günstiger sind als frei finanzierte Wohnungen. Online-Rechner können Ihnen schnell und unkompliziert Auskunft darüber geben, ob Sie die Voraussetzungen für einen WBS erfüllen.
Betreutes Wohnen als Alternative
Das Betreute Wohnen, auch Service-Wohnen genannt, hat sich als sinnvolle Alternative zum Altenheim und in einigen Fällen auch zum Pflegeheim erwiesen. Es bietet älteren Menschen die Möglichkeit, selbstständig in einer eigenen Wohnung zu leben und bei Bedarf Betreuungs- und Pflegeleistungen in Anspruch zu nehmen.
Seniorenwohnen in Kiel-Gaarden: Der Gustav-Schatz-Hof
Ein Beispiel für gelungenes Seniorenwohnen in Kiel ist der Gustav-Schatz-Hof in Kiel-Gaarden. Dieses Seniorenquartier umfasst rund 100 barrierearme und betreute Seniorenwohnungen. Die Anlage wurde für ihr außergewöhnliches Integrationskonzept ausgezeichnet und von der damaligen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel besucht. Hier leben Menschen mit Migrationshintergrund aus mehr als zehn Nationen und mit unterschiedlichen Religionen unter einem Dach zusammen. Das betreute Wohnen wird von der Diakonie Altholstein geleitet.
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Seniorenwohnen in Frankfurt: Generationsübergreifendes Leben im Gallus
Ein weiteres Beispiel für Seniorenwohnen ist das Mehrgenerationen-Quartier im Frankfurter Gallus. Hier gibt es 98 barrierefreie Seniorenwohnungen. Der hauseigene Seniorentreff bietet Unterstützung im Alltag, Kontakte mit den Nachbarn und ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. Zudem gibt es die Möglichkeit der Betreuung.
Schöner Wohnen in Kiel-Schilksee: Seniorenwohnungen für jeden Geldbeutel
In Kiel-Schilksee gibt es Seniorenwohnanlagen mit öffentlich geförderten und frei finanzierten Wohnungen. Die Ausstattung der Wohnungen ist dabei grundsätzlich gleich. Das DRK unterstützt die Mieter in allen Bereichen. Die Begegnungsstätte anna bietet Spielenachmittage, Ausflüge und Sportangebote. Gemeinsame Mittagessen sorgen für den Austausch untereinander. Dazu können die Bewohner an Handy- oder Gedächtnistraining teilnehmen.
24-Stunden-Pflege in Kiel und Umgebung
Für ältere Menschen, die eine umfassende Betreuung benötigen, kann eine 24-Stunden-Pflege eine gute Option sein. Dabei wohnt eine Pflegekraft aus Osteuropa, meist aus Polen, im Haushalt des Pflegebedürftigen und unterstützt ihn bei allen Aufgaben des täglichen Lebens.
Vorteile der 24-Stunden-Pflege
- Erfahrener Dienstleister: Die Regional-Pflege ist ein erfahrener Dienstleister für 24-Stunden-Pflege.
- Beratung: Es gibt Beratung online und persönlich.
- Individuelle Bedarfsanalyse: Es erfolgt eine individuelle Bedarfsanalyse.
- Liebevolle und kompetente Pflegehilfe: Es gibt liebevolle und kompetente Pflegehilfe.
- Einfühlsame und engagierte Betreuer: Es gibt einfühlsame und engagierte Betreuer.
- Privilegierte Pflege und Betreuung Zuhause: Die Pflege und Betreuung findet Zuhause statt.
- Besonderes Leistungsangebot: Es gibt ein besonderes Leistungsangebot.
- Kostenlose Erstberatung: Es gibt eine kostenlose Erstberatung.
Beispiele von Pflegekräften aus Polen
- Betreuerin Ursula, 47 Jahre alt: Sehr gute Deutschkenntnisse, erledigt Haushalt, Unterstützung im Alltag, erfahren bei Demenz.
- Pflegekraft Monika, 55 Jahre alt: Sehr erfahren bei Krankheit oder Kurzzeitpflege, liebevolles Betreuungspersonal, übernimmt keine Behandlungspflege.
- Betreuerin Iwona, 46 Jahre alt: Viel mit Menschen unternehmen, erledigt alle Aufgaben für die Pflegeperson, zuverlässig bei Einkauf und Arbeit im Garten.
- Pflegekraft Magdalena, 38 Jahre alt: Begleitung zu Arztbesuchen, Hilfe beim An- und Ausziehen, Unterstützung beim Toilettengang, Erinnerung an Medikamenteneinnahme, Nachtbereitschaft bei Bedarf.
- Betreuerin Renata, 42 Jahre alt: Spaziergänge zur Mobilitätsförderung, Aktivierung durch Spiele und Gespräche, Unterstützung bei Diät- oder Schonkost, Begleitung bei Ausflügen und Einkäufen, Haushaltsorganisation.
- Betreuerin Anna, 49 Jahre alt: Gedächtnistraining, hygienische Reinigung sensibler Bereiche, Rücksicht auf Religion und Kultur, Unterstützung bei Klinikentlassungen, flexible Anpassung an Pflegebedarf.
Leistungsspektrum der 24-Stunden-Pflege
- Pflege- und Alltagshelfer: Zuwendung und Fürsorge als Leitmotiv der pflegerischen Betreuung, hauswirtschaftliche Tätigkeiten (Kochen, Putzen, Einkaufen, Gartenarbeit).
- Seniorengerechte Freizeitgestaltung: Spaziergänge, Ausflüge & organisierte Freizeitbeschäftigung.
- Urlaubsbetreuung: Z.B. behinderten- und seniorengerechter Urlaub im Pflegehotel (Rikscha-Fahrt, Tagesausflüge).
- Besonderheiten: Zuverlässige Rund-um-Betreuung, fachlich kompetente, einfühlsame und engagierte Pflegehelfer, liebevolle Hilfe in jedem Lebensbereich zu Hause, in einer Senioren-WG oder Wohngruppe.
Kosten einer 24h Pflegekraft aus Polen
Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflegekraft aus Polen liegen zwischen 2.400 und 2.900 Euro pro Monat. Von diesem Betrag können Pflegegeld, Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie Steuervorteile abgezogen werden.
Weitere Leistungen
- Seniorenbetreuung in Kiel: Die Pflegekräfte kümmern sich im Rahmen der Betreuung zu Hause je nach Pflegegrad um die Gesundheit (Haushalt, Grundpflege, Aktivitäten & Verköstigung).
- Häusliche Pflege in Kiel und Umgebung: Die Betreuungskraft ist Ansprechpartner für die häusliche Unterstützung, um das Pflegeheim zu vermeiden.
- Alltagsbegleiter für Senioren: Die Pflegevermittlung kümmert sich z.B. um Demenzbetreuung und erfüllt die Wünsche im Haushalt (hoher Pflegebedarf, Verhinderungspflege, Altenpflege im Alltag).
Kooperationen
Es gibt Kooperationen mit der Evangelischen Seelsorge Kiel (Unterstützung für Senioren, Krankenhausseelsorge, Altenheimseelsorge, Sterbebegleitung) und mit Barrierefrei Ratgeber (Seniorengerecht Wohnen, Ansprechpartner für Zuschüsse - Barrierefreies Bad, Duschen und Stützhilfen).
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Ablauf der 24-Stunden-Pflege
- Kontaktaufnahme: Bei benötigter Alltagshilfe oder Pflegebedürftigkeit (Pflegegrad-Einstufung ansprechen), dauerhaft oder nur vorübergehend.
- Fragebogen ausfüllen: Um entsprechend dem persönlichen Bedarf die passende Betreuungs- und Pflegekraft zu finden.
- Persönliches Gespräch: In einem persönlichen und sehr ausführlichen Beratungsgespräch wird mit Ihnen gemeinsam der tatsächliche Bedarf ermittelt.
- Angebot & Auswahl: Auf der Basis der Bedarfsanalyse wird ein kostenloses Angebot erstellt, welches explizit auf Sie und Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
- Erstes Kennenlernen: Die jeweiligen Betreuerinnen und Betreuer werden persönlich kennengelernt.
- Ihre Entscheidung: Je nach Sympathie entscheiden Sie sich für Ihren Alltagsbegleiter mit fairer, legaler Anstellung.
- Ihre 24-Stunden-Pflegekraft: Sind alle Modalitäten vertraglich festgelegt, tritt die ausgewählte 24-Stunden-Betreuungskraft Ihren Dienst bei Ihnen zu Hause an.
Betreuung zu Hause vs. Pflegeheim
Die Vorteile einer 24 Stunden Betreuung in den eigenen 4 Wänden liegen auf der Hand:
| Betreuung zu Hause | Pflegeheim | |
|---|---|---|
| Betreuung | Liebevolle Betreuung zu Hause | Fremdbetreuung im fremden Umfeld |
| Tagesablauf | Kein fest geplanter Tagesablauf | Festgeplanter Tagesablauf |
| Wartezeit | Schnelle Wartedauer (3-5 Tage) | Lange Wartezeit, bis zu 2,5 Jahren |
| Umfeld | Vertrautes, gewohntes Umfeld (familiär) | Oft schmerzhafter Umzug, neue Umgebung |
| Flexibilität | Völlig flexibel | Oft starre Vorgaben |
| Aktivitäten | Regelmäßig nach Wunsch | Durch überlastetes Personal oft nicht möglich |
| Eigenanteil | 1.400€ - 2.100€ | Jahr 2023: Ca. 2400€ im Durchschnitt |
Kosten der 24-Stunden-Pflege
Die Höhe der Kosten für 24-Stunden-Pflege hängt vom persönlichen Betreuungsbedarf ab. Daraus resultieren die gewünschte Dauer sowie die Betreuungsschwerpunkte. Weiterer Einfluss auf die Kosten: deutsche Pflegekraft oder Betreuung aus dem Ausland (Polen).
Zuschüsse
- Pflegegeld: In welcher Höhe die zuständige Pflegekasse die Kosten für die 24h-Stunden-Pflege bezuschusst, hängt vom individuellen Pflegegrad ab.
- Entlastungsbeitrag: Neben dem Pflegegeld selbst, kann ab Pflegegrad 1 auch ein Entlastungsbeitrag von 125 Euro pro Monat beantragt werden.
- Pflegesachleistungen: Pflegesachleistungen in Höhe von bis zu 23.940 € jährlich.
- Verhinderungspflege: Verhinderungspflege in Höhe von bis zu 2.418 € jährlich.
- Betreuungsleistung: Betreuungsleistung in Höhe von bis zu 1.500 € jährlich.
Senioren-WGs als Alternative zum Pflegeheim
Senioren-WGs stellen eine attraktive Alternative zum Pflegeheim dar. Sie eignen sich besonders für ältere Menschen, die nicht mehr allein leben können oder wollen, aber trotzdem Wert auf Privatheit und ein vertrautes Umfeld legen. Auch für Menschen mit einer Demenzerkrankung im Anfangsstadium sind Senioren-WGs eine gute Alternative.
Betreuung in der Seniorenwohngruppe
Rund um die Uhr sind Mitarbeiter für die Senioren da, betreuen sie und helfen bei der Bewältigung des Alltags. Gemeinsam wird gekocht, gebacken und der Tag gestaltet. Dabei gilt, alles kann, nichts muss. Wer keine Lust auf Gemeinschaft oder bestimmte Angebote hat, zieht sich einfach in die eigenen vier Wände zurück.
Pflegeleistungen
Bei Bedarf können auch pflegerische Leistungen in Anspruch genommen werden. Dafür kommt ein ambulanter Pflegedienst ins Haus.
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Familiäres Umfeld
In der Regel besteht eine solche Senioren-WG aus insgesamt neun Mitbewohnern. Im Gegensatz zu den in der Regel deutlich größeren Wohnbereichen eines Pflegeheimes entsteht auf diese Weise ein familiäres und vertrautes Umfeld, das gerade Menschen mit einer demenziellen Erkrankung als wohltuend empfinden.
Kosten
Auch die Kosten sind gewöhnlich nicht höher als in einer klassischen Pflegeeinrichtung. Voraussetzung ist allerdings ein zugeteilter Pflegegrad.
Wohngruppenzuschlag für Senioren-WGs
Wenn ein Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren einen Pflegegrad besitzt, kann er monatlich einen Zuschlag von 214 Euro von seiner Pflegeversicherung erhalten.
Voraussetzungen für den Wohngruppenzuschlag
- Gemeinschaftliches Wohnen von regelmäßig drei und maximal zwölf Bewohnerinnen und Bewohnern.
- Mindestens drei Bewohnerinnen und Bewohnern beziehen ambulante Pflegeleistungen.
- Die Wohngruppen-Mitglieder haben gemeinschaftlich eine Person beauftragt, die Hilfeleistungen unabhängig von der pflegerischen Versorgung erbringt.
- Die Pauschale wird zweckgebunden eingesetzt - Zweckbestimmung: Die gemeinschaftliche Versorgung in einer gemeinsamen Wohnung oder einem Haus mit häuslicher Versorgung.
- Bei der Wohngruppe darf es sich nicht um eine Versorgungsform handeln, die einer stationären Einrichtung (Pflegeheim) entspricht.
Kosten für eine Senioren-Wohngemeinschaft
Eine gesetzliche Vorgabe zu den Kosten einer Senioren-Wohngemeinschaft besteht nicht. Vielmehr hängen Miete oder Kauf vom Wert der jeweiligen Immobilie ab. Um Kosten vergleichen zu können, kann der örtliche Mietspiegel herangezogen werden.
Betreutes Wohnen: Kosten und Finanzierung
Wie teuer Betreutes Wohnen oder Service-Wohnen ist, hängt von vielen Faktoren ab. Kaufen oder mieten Sie eine Betreute Wohnung? Welchen Standard wählen Sie? Die Wohnkosten zur Miete müssen Sie ebenso wie die Betreuungspauschale jeden Monat entrichten.
Zusatzkosten für die Pflege
Wenn Sie Pflegebedarf haben, müssen Sie neben den Wohnkosten, der Betreuungspauschale und den Zusatzleistungen auch die Pflegekosten mit einkalkulieren. Die Pflege im Betreuten Wohnen gilt in der Regel als häusliche Pflege.
Immobilienpreise
Dabei unterscheiden sich die Immobilienpreise nicht nur von Bundesland zu Bundesland. Sie sind meist auch in Städten höher als im ländlichen Raum. Wenn Sie eine Wohnung kaufen, kommen Kosten für den Notar, den Grundbucheintrag, die Grunderwerbssteuer und gegebenenfalls eine Maklerkaution hinzu.
Mehrkosten
Egal ob gemietet oder gekauft, Sie müssen für Betreutes Wohnen mit etwa 10 bis 20 Prozent Mehrkosten rechnen als für vergleichbare Wohnobjekte in der Region.
Wohndarlehen
In seltenen Fällen verlangen Betreiber von Betreuten Wohnanlagen ein fest verzinstes Wohndarlehen von ihren Mietern. Sie müssen dann einige Tausend Euro Geld für notwendige Reparaturen und Instandhaltungen hinterlegen. Wenn Sie wieder ausziehen, erhalten Sie das Wohndarlehen samt Zinsen zurück.
Betreuungsvertrag
Den Betreuungsvertrag schließen Sie mit dem Anbieter für die Betreuung Ihrer Betreuten Wohnanlage ab. Die Bezeichnung „Betreuungsvertrag“ führt oft zu Missverständnissen. Tatsächlich geht es dabei eher nicht um individuelle Betreuungsleistungen. Sie bezahlen die Grundleistungen mit einem festen monatlichen Abschlag, oft Betreuungspauschale genannt.
Zusatzleistungen
Über die Grundleistungen hinaus bieten Betreute Wohnanlagen in der Regel noch sogenannte Zusatzleistungen an. Diese können Sie ganz nach Ihrem persönlichen Bedarf buchen. Zusatzleistungen werden individuell abgerechnet. Pflegedienstleistungen gehören nur selten zu den möglichen Zusatzleistungen einer Betreuten Wohnanlage.
Finanzierungsmöglichkeiten
- Wohnberechtigungsschein (WBS): Öffentlich geförderter Wohnraum ist günstiger als normale Wohnungen.
- Wohngeld: Als Geringverdiener können Sie außerdem bei der zuständigen Behörde Wohngeld beantragen.
- Pflegekasse: Sie können den in den Grundleistungen enthaltenen Hausnotruf von Ihrer Pflegekasse finanzieren lassen. Voraussetzung ist vor allem ein anerkannter Pflegegrad.
- Entlastungsbetrag: Wenn Sie einen anerkannten Pflegegrad haben, können Sie über den Entlastungsbetrag bestimmte Betreuungs- und Hilfeleistungen finanzieren.
Verträge in einer Pflege-Wohngemeinschaft
- Mietvertrag: Über die Räumlichkeiten der Pflege-Wohngemeinschaft muss ein Mietvertrag geschlossen werden.
- Vertrag über Leistungen einer Präsenzkraft: Die Bewohnenden beauftragen gemeinschaftlich eine Person (oder mehrere Personen), die sich tagsüber in der Wohnung aufhält, die Bewohnenden betreut und den Alltag organisiert und verwaltet, Beschäftigungsangebote macht und im Haushalt unterstützt.
- Pflegedienstvertrag: Bewohnende die pflegebedürftig sind, schließen außerdem mit einem Pflegedienst individuell einen Pflegedienstvertrag für bestimmte Leistungen ab, um ihren persönlichen Pflegebedarf zu decken.
- Vertrag über Betreuungs-und Unterstützungsleistungen: Es ist auch denkbar, die pflegerische Betreuung nicht einem Pflegedienst, sondern einem Betreuungsdienst zu übertragen.
- Gemeinschaftsvereinbarung: Zuletzt empfiehlt es sich außerdem, eine gemeinsame Vereinbarung zu treffen, die das Miteinander in der Pflege-Wohngemeinschaft regelt.
Kosten eines Pflege-Wohngemeinschaftsplatzes
In Pflege-Wohngemeinschaft fallen Kosten für die Wohnung, für die tägliche Haushaltsführung (z. B. Lebensmittel, Reinigungsmittel etc), für die Betreuung (Präsenzkraft) und ggf. für die Pflege an. Die Gesamtkosten für einen Platz in einer Pflege-Wohngemeinschaft sind in der Höhe meist vergleichbar mit den Kosten für einen Platz in einem Pflegeheim.
Wohngruppenzuschlag
Pflegebedürftige in Pflege-Wohngemeinschaften, die bestimmte Anforderungen erfüllen, haben Anspruch auf einen Wohngruppenzuschlag in Höhe von 214 Euro monatlich.
Gründungszuschuss für die Wohngemeinschaft
Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten Pflegebedürftige, die eine Pflege-Wohngemeinschaft gründen oder zumindest daran beteiligt sind, einmalig den Betrag von 2.500 Euro pro Person als Anschubfinanzierung. Insgesamt ist die Förderung auf maximal 10.000 Euro je Pflege-Wohngemeinschaft beschränkt.
Umbaumaßnahmen in der Wohngemeinschaft
Pflegekassen bezuschussen wohnumfeldverbessernde Maßnahmen auf Antrag mit bis zu 4.000 Euro je Maßnahme. Pro Pflege-Wohngemeinschaft gibt es maximal 16.000 Euro.
Zuschüsse für Betreuung und Pflege
Wird die Pflege über ambulante Pflegedienste organisiert, gewähren die Pflegekassen für Pflegebedürftige mit mindestens Pflegegrad 2 Pflegesachleistungen. Daneben kann auch der Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro in Anspruch genommen werden.
Was tun, wenn das Einkommen nicht reicht?
Trotz der beschriebenen Leistungen müssen die Bewohnenden einen größeren Teil der Kosten selbst bezahlen. Haben sie kein eigenes Einkommen und Vermögen, springt manchmal das Sozialamt ein. Personen mit geringem Einkommen können außerdem Wohngeld beantragen.
Investitionskosten
Investitionskosten sind finanzielle Aufwendungen, die bei Umbau- oder Ausbaumaßnahmen, Modernisierungsarbeiten oder Instandhaltungsmaßnahmen entstehen. Die Investitionskosten stellen einen erheblichen Teil der Kosten, die Sie regelmäßig bezahlen. Eine Erhöhung der Investitionskosten ist nicht einfach so möglich, sie ist an Auflagen gebunden.
Geförderte Wohngruppen
Bei einer geförderten Wohngruppe ziehen mehrere Menschen mit Pflegegrad, aber auch Angehörige ohne Pflegegrad, in eine gemeinsame Wohnung oder Immobilie.
Vorteile einer geförderten Wohngruppe
- Sie haben ein eigenes Zimmer, das Sie nach Ihren Vorstellungen gestalten und in das Sie sich zurückziehen können.
- Sie können eine Wohngruppe in Ihrem bisherigen Wohnumfeld gründen und weiterhin in der Nähe von Familie und Freunden wohnen.
- Sie bestimmen, mit wie vielen und welchen Personen Sie zusammenleben möchten.
- Die Wohngruppe bietet ein geselliges soziales Leben, denn es ist immer jemand in der Nähe.
- Anders als in einem Pflegeheim entscheiden die Bewohner:innen selbst, wie sie den Alltag gestalten.
- Auch Angehörige ohne Pflegegrad können in eine geförderte Wohngruppe einziehen.
Voraussetzungen für eine geförderte Wohngruppe
- Mindestens drei und maximal 12 Personen mit Pflegegrad 1 bis 5 können in einer geförderten Wohngruppe zusammenleben.
- Zusätzlich können Personen ohne Pflegegrad (z.B. Angehörige) einziehen.
- Die Bewohner:innen der Wohngruppe müssen zum Zweck der gemeinsamen Betreuung eingezogen sein.
Kosten für Bewohner:innen einer Wohngruppe
Ggf. Kosten für Hilfspersonal (Hausputz etc.). Eine geförderte Wohngruppe ist deutlich günstiger als stationäres Wohnen.
Mietverhältnis
- Die Gemeinschaft schließt einen Mietvertrag mit der/dem Vermieter:in. Alle Bewohner:innen sind im Vertrag aufgeführt.
- Jede:r Mieter:in schließt einzeln einen Mietvertrag mit der/dem Vermieter:in ab, und zwar über den jeweiligen Privatbereich sowie über die Mitnutzung der Gemeinschaftsräume.
Wie gründet man eine geförderte Wohngruppe?
- Barrierefreiheit sicherstellen.
- Gemeinschaftsräume planen (Küche, Wohnzimmer, Bad).
- Rückzugsmöglichkeiten für alle Bewohner:innen schaffen.
- Angehörige oder weitere Interessent:innen ohne Pflegegrad einbeziehen.
- Anschubfinanzierung bei der Pflegekasse beantragen (bis 1 Jahr nach Einzug).
- Wohngruppenleitung finden, Wohngruppenzuschlag beantragen.
- Zuschüsse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen beantragen (vor Baubeginn).
- Aufgaben und Pflichten für alle Bewohner:innen festlegen.
- Pflegedienstleistungen und Betreuungspläne erstellen.
- Person für organisatorische Aufgaben bestimmen und anstellen.
Pflegegestaltung
Die Bewohner:innen entscheiden selbst, wie und von wem sie betreut werden möchten.
- Pflege durch Angehörige oder Laien: Wenn sich Familienmitglieder oder ehrenamtliche Helfer um die Pflege kümmern, zahlt die Pflegeversicherung Pflegegeld.
- Pflege durch einen ambulanten Dienst: Hier greift die sogenannte Sachleistung der Pflegeversicherung, die die Kosten für einen professionellen Pflegedienst übernimmt.
Senioren-WGs: Gemeinsam statt einsam
In Seniorenwohngemeinschaften, kurz Senioren-WGs, leben mehrere ältere Menschen zusammen unter einem Dach. Senioren-WGs können entweder privat organisiert oder von einem Träger gestützt sein.
Formen von Senioren-WGs
- Klassische Senioren-WG: Mehrere Bewohner teilen sich eine Wohnung oder ein Haus.
- Senioren-Hausgemeinschaften: Jeder Bewohner lebt in einer eigenen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.
- Ambulant betreute Wohngemeinschaften (Pflege-WGs): Werden in der Regel von Wohlfahrtsverbänden oder Pflegeheimen betrieben.
- Demenz-WGs: Hier wird der Alltag von qualifizierten Pflegekräften begleitet und sehr strukturiert gestaltet.
Voraussetzungen für den Einzug in eine Senioren-WG
Allgemeine Voraussetzungen für den Einzug in eine Senioren-WG gibt es nicht.
Kosten einer Senioren-WG
Grundsätzlich sind die Kosten für eine Senioren-WG günstiger als für eine Einzelwohnung. Jeder Bewohner bezahlt die Miete für seinen privaten Wohnbereich und nur anteilig die Mietkosten für Gemeinschaftsräume wie Küche, Bad und Wohnräume.
Mietverhältnisse in Senioren-WGs
- Einer der Bewohner tritt als Hauptmieter auf und vermietet Wohnraum an die anderen Mitbewohner unter.
- Es wird ein Mietvertrag mit mehreren Hauptmietern vereinbart.
- Jeder Bewohner schließt einen Einzelmietvertrag mit dem Vermieter ab.
Gründung einer Senioren-WG
Wer nicht in eine bestehende WG ziehen möchte, hat natürlich auch die Möglichkeit, selbst eine Senioren-WG zu gründen.
Betreutes Wohnen: Selbstständigkeit mit Unterstützung
Beim betreuten Wohnen leben Sie selbstständig, erhalten allerdings Unterstützung durch Betreuungspersonal.
Kosten für das Betreute Wohnen
Die Kosten für das Betreute Wohnen liegen etwa 10-20 % über dem lokalen Mietspiegel.
Leistungen der Pflegekasse
Verfügen Sie über einen Pflegegrad, erhalten Sie Pflegekassen-Leistungen wie den Entlastungsbetrag oder Pflegegeld (ab Pflegegrad 2).
Für wen eignet sich Betreutes Wohnen?
Das Wohnkonzept eignet sich vor allem für Senioren, die grundsätzlich dazu in der Lage sind, überwiegend selbstständig zu leben. Eine gewisse Mobilität sollte also vorhanden sein.
Betreutes Wohnen: ab welchem Alter?
Betreutes Wohnen findet in vielen Altersgruppen statt. Nicht nur Senioren, sondern auch psychisch Kranke oder junge Erwachsene profitieren von dem Wohnkonzept.
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