Die Nerven, eine dreiköpfige Post-Punk-Band aus Stuttgart, haben sich seit ihrer Gründung im Jahr 2010 einen Namen gemacht. Mit ihrer deutschsprachigen Musik begeistern Julian Knoth, Max Rieger und Kevin Kuhn nicht nur ein rebellisches Publikum, sondern auch Feuilletonredakteure. Bekannt für ihre energiegeladenen Liveshows, hat die Band nun ein neues Livealbum angekündigt: „LIVE IM ELFENBEINTURM“.
Die Anfänge: Lautstärke und Krach
Die Band gründete sich unter dem Motto, möglichst laut zu sein und ordentlich Krach zu machen. Ihre Musik sprüht vor Energie, die sich bei ihren Liveshows noch verstärkt. Doch Die Nerven sind mehr als nur Lärm.
Entwicklung des Sounds: Von "Fun" bis "Wir waren hier"
Die Band hat im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Vom rohen Lärm ihrer frühen Alben hin zu strukturierteren Popsongs mit einem Sound zwischen Post-Punk und New Wave. Diese Entwicklung zeigt sich besonders deutlich im Vergleich ihrer Alben "Fun" (2014) und "Wir waren hier" (2024).
"Fun": Der Durchbruch
Das Album „Fun“ aus dem Jahr 2014 festigte ihren Ruf und wurde vom Spiegel als eine der bedeutendsten Platten des Jahrzehnts ausgezeichnet.
"Out": Die Explosion an der langen Leine
Auf ihrem Album "Out" (2015) zügelten Die Nerven diese Energie, zögerten den großen Ausbruch bei jedem Lied heraus. Jedes Stück mäandert auf unbehagliche Weise.
Lesen Sie auch: Diagnose von Schmerzen an der Außenseite des Knies
"Fake": Ein Bruch mit der Komfortzone
"Fake" (2018) bedeutete einen Bruch mit ihrer musikalischen Komfortzone und eine Steigerung ihrer Bekanntheit über Szenegrenzen hinaus.
"Die Nerven": Das "schwarze Album"
Das selbstbetitelte "schwarze Album" aus dem Jahr 2022 setzte diesen Weg fort. Anstatt einer radikalen Zäsur verfeinerten sie ihren Sound, der schon immer von Feedback und Hall dominiert war, zu ihrer eigenen Wall Of Sound. Erstmals sangen Julian Knoth und Max Rieger gemeinsam auf mehreren Songs, was ihren Klangkosmos bereicherte und einigen Songs zusätzliche Dynamik verlieh.
"Wir waren hier": Der Zeitgeist in Noise-Rock
Mit ihrem Album "Wir waren hier", das im September 2024 erschien, trafen Die Nerven den Zeitgeist. Das krisenhafte Weltgeschehen wurde mit sägendem Noise-Rock vertont.
"LIVE IM ELFENBEINTURM": Ein Live-Erlebnis für Zuhause
Mit „LIVE IM ELFENBEINTURM“ legen DIE NERVEN ein intensives Doppel-Album vor, das die Magie ihrer gefeierten „Auf der Flucht vor der Wirklichkeit“-Tour einfängt - roh, direkt und emotional aufgeladen. Die Aufnahmen entstanden in neun Städten.
Eine künstlerische Neuinterpretation
16 Songs aus den letzten drei Studioalben (plus zwei Rückgriffe auf „Fun“) bilden eine krachende Retrospektive - nicht als bloße Dokumentation, sondern als künstlerische Neuinterpretation. Zwischen eruptivem Noise und fragiler Stille entfaltet sich ein dynamisches Live-Set, das Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwebt. Das Live-Album „LIVE IM ELFENBEINTURM“ von DIE NERVEN erscheint am 05. Dezember 2025 auf dem Band-eigenem Label „333“.
Lesen Sie auch: Nurvet Kautabletten Nerven: Die Inhaltsstoffe und ihre Wirkung.
Tourdaten 2026
Ab Februar 2026 sind DIE NERVEN wieder auf Tour. Hier sind die Termine:
- 12.02.2026 Berlin, SO36
- 13.02.2026 Dresden, Beatpol
- 14.02.2026 Jena, Kassablanca
- 18.02.2026 Hamburg, Markthalle
- 19.02.2026 Münster, Sputnikhalle
- 20.02.2026 Köln, Gloria
- 21.02.2026 Karlsruhe, P8²
- 24.03.2026 BE-Eupen, Alter Schlachthof
- 25.03.2026 Wiesbaden, Schlachthof
- 26.03.2026 CH-Luzern, Südpol
- 27.03.2026 München, Strom
- 28.03.2026 Erlangen, E-Werk
Der Einfluss von Max Rieger
Gitarrist und Sänger Max Rieger war auch als Produzent für Musiker*innen wie Ilgen-Nur, Drangsal oder Casper tätig. Erstmals war Rieger auch für Produktion und Mixing verantwortlich, was mutmaßlich zum noch einmal cleaneren, gleichzeitig aber auch flächigeren Klang geführt hat.
Texte: Düster und Ehrlich
Die Texte der Band zeichnen ein düsteres Bild der westlichen Lebensrealität, geprägt von Überforderung, Reizüberflutung und Lähmung. Sie erzählen keine kohärenten Geschichten, sondern schaffen es, mit Slogans und Schlaglichtern in kürzester Zeit eine Stimmung zu erschaffen.
Lesen Sie auch: Warum Eltern manchmal nerven