Doc Fischer: Alzheimer – Prävention und aktuelle Therapieansätze

Während die Lebenserwartung in Deutschland im frühen 19. Jahrhundert noch bei etwa 45 Jahren lag, erreichen die Menschen heute ein Durchschnittsalter von über 80 Jahren. Mit steigendem Alter erhöht sich jedoch auch das Risiko für chronische Krankheiten, darunter Demenz. Obwohl die Alzheimer-Krankheit seit über 120 Jahren bekannt ist, gibt es noch immer keine Heilung.

Das tückische Wesen der Alzheimer-Krankheit

Das Tückische an der Alzheimer-Krankheit ist, dass das Absterben von Nervenzellen bereits Jahrzehnte vor den ersten Symptomen beginnt, oft schon im mittleren Alter. Wenn erste Gedächtnisstörungen auftreten, sind die Schäden im Gehirn oft schon sehr weit fortgeschritten und nicht mehr rückgängig zu machen. Einmal verloren gegangene Nervenzellen können nicht wieder ersetzt werden. Bestimmte Krankheiten oder ungesunde Lebensweisen erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Demenzerkrankungen.

Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen

Als größter Risikofaktor für den Rückgang der geistigen Fähigkeiten gilt das Alter, Demenz ist aber keine natürliche oder unvermeidliche Folge des Alterns: Mehrere neue Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung einer Demenz und lebensstilbezogenen Risikofaktoren. Bestimmte Krankheiten oder ungesunde Lebensweisen erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Demenzerkrankungen. Lesen Sie im Folgenden, wie Sie durch eine gesunde Lebensweise ihr persönliches Erkrankungsrisiko deutlich senken können.

Herzgesundheit ist Hirngesundheit

Generell gilt: Was gut ist fürs Herz, tut auch dem Hirn gut. Zu hoher Blutdruck schädigt nicht nur die Blutgefäße, sondern auch das Gehirn. Eine medikamentöse Einstellung des Blutdrucks ist sehr wichtig. Überhöhte Blutzuckerwerte - wie sie bei Diabetikern auftreten - begünstigen Demenz, da sich die Durchblutung im Gehirn verschlechtert. Rauchen begünstigt Arteriosklerose, verstopft Gefäße, schädigt den Hirnstoffwechsel und ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung der Alzheimer Demenz verbunden. Menschen mit Übergewicht erkranken häufiger an Alzheimer Demenz als andere. Ein hoher Cholesterin-Spiegel steigert das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Fast Food ist fett-, zucker- und cholesterinreich.

Geistige Aktivität und soziale Kontakte

Geistige Inaktivität ist ein Risikofaktor für Demenz: Unser Gehirn profitiert vom Lernen neuer Dinge - wer im Alter öfters Zeitung liest, Radio hört, Puzzles spielt, ein neues Spiel lernt wie z.B. Doppelkopf oder Schach, künstlerisch tätig ist oder z.B. Einsamkeit macht krank: wer im Alter sozial isoliert lebt, hat ein höheres Demenz-Risiko. Der Austausch mit anderen hält uns nämlich geistig fit, denn dabei werden Konzentrationsfähigkeit, Kurzzeitgedächtnis, die Sinne und das Sprachvermögen trainiert. Wichtig dabei ist, dass Sie Zeit mit Menschen verbringen, mit denen Sie sich wohlfühlen.

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Schlaf und Vitamin-D-Spiegel

Regelmäßig weniger als fünf Stunden Schlaf und/oder eine schlechte Schlafqualität steigern das Demenz-Risiko. Neuste Studien konnten zeigen, dass während des Schlafs schädliche Ablagerungen im Gehirn, die mit der Alzheimer Demenz in Zusammenhang stehen, abtransportiert werden. Bei Schlafstörungen lohnt sich also unbedingt die Suche nach den Ursachen sowie eine gute „Schlafhygiene“ (z.B. „Tipps für einen gesunden Schlaf“ der Barmer). Bei Einschlafproblemen könnte auch ein Melatonin-Präparat helfen. Ein Vitamin D-Mangel steht im Zusammenhang mit einem erhöhten Demenzrisiko. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind ca. 60 Prozent der Bundesbürger nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt. Eine Vitamin-D-Substitution kann dann sehr sinnvoll sein.

Weitere beeinflussbare Faktoren

Schwerhörigkeit geht mit einem erhöhten Demenzrisiko einher, wenn das Hörvermögen nicht mit einem Hörgerät ausgeglichen wird. Erhöhtes Homocystein, eine natürlich vorkommende Aminosäure, ist ein Risikofaktor für Demenz und Arteriosklerose. Folsäure und mediterrane Ernährung helfen, erhöhte Spiegel zu senken.

Prävention durch gesunde Lebensweise

Die behandelbaren Risikofaktoren bergen ein großes Potential für die Vorbeugung einer Demenz. Nutzen Sie den Gesundheits-Check-up bei Ihrem Hausarzt und besprechen Sie mit ihm, wie Sie am besten der Entstehung von Krankheiten vorbeugen können. Neben der medikamentösen Einstellung eines Bluthochdrucks oder des Blutzuckers bei einem Diabetes Mellitus sind auch z.B. Kurse der Krankenkassen zu Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung, Rauchentwöhnung sowie einem gesundheitsgerechten Umgang mit Alkohol ein guter Motivator, um an einer ungesunden Lebensweise etwas zu ändern. Solange es kein Heilmittel gibt, kommen der Früherkennung und Vorbeugung der Alzheimer Demenz eine besondere Bedeutung zu.

Die mediterrane Ernährung als Schlüssel zur Prävention

Immer mehr Studienergebnisse finden einen Zusammenhang zwischen einer mediterranen Ernährung und einer verbesserten Hirnleistung, einer geringen β-Amyloid-Belastung im Gehirn und einem geringen Demenz-Risiko. Zusätzlich senkt die mediterrane Ernährungsform auch das Risiko von Krebs- und kardiovaskulären Erkrankungen. Die mediterrane Ernährungsform entspricht einer vitamin- und polyphenolreichen Ernährung. Polyphenole zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und kommen ausschließlich in Pflanzen vor. Sie verbessern den Blutfluss im Gehirn, unterdrücken Entzündungen im Gehirn und verbessern die Funktion der Zellkraftwerke (Mitochondrien). Das Gehirn hat einen sehr hohen Energiebedarf, im Alter und vor allem bei Alzheimer Demenz arbeiten die Mitochondrien nicht mehr effizient.

Die mediterrane Ernährung ist bunt: Gemüse, Obst (v.a. Beerenobst), Hülsenfrüchte, Gewürze (z.B. Kurkuma) und Ballaststoffe bilden die Grundlage. Weiterhin wird viel Olivenöl (nativ extra), fettreiche Seefische (z.B. Sardellen, Lachs) und (Wal-)Nüsse empfohlen. Weitere gesunde Öle, die in der Küche nicht fehlen sollten, sind Raps- Walnuss- und Leinöl. Schwarzer/grüner Tee und Kaffee enthaltenen ebenfalls viele Polyphenole. Tierische Fette, rotes Fleisch und verarbeitete Nahrungsmittel (enthalten oft viel Zucker, ungesunde Fette und Zusatzstoffe) sollten nur in geringen Mengen verzehrt werden. Die mediterrane Ernährung ist reich an Vitaminen, gesundheitsfördernden Polyphenolen und Ballaststoffen. Diese fördern die “guten” Darmbakterien, das Immunsystem wird dadurch gestärkt. Polyphenole stehen im Fokus der Forschung, da sie der Alzheimer-Krankheit entgegenwirken können.

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Die mediterrane Ernährung ist keine kurzfristige Diät, sondern eine dauerhafte Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Das gelingt am besten in kleinen Schritten: z.B. Wasser statt Süßgetränke, einen Veggietag einlegen, Nüsse oder Rohkost statt Pausensnack, Gemüse zum König auf dem Teller machen, Kräuterquark oder Gemüseaufstriche statt Wurst, neue Rezeptideen und Zutaten ausprobieren - alles zählt für die Gesundheit! Die Lebensmittel können nach Vorliebe und Verträglichkeit gewählt werden, Hauptsache die Auswahl ist abwechslungsreich und vielfältig. Strenge Regeln gibt es in der mediterranen Ernährung nicht.

Die Rolle von Prädiabetes und Depressionen

Prädiabetes ist eine Vorstufe der Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2. Die Symptome sind nicht spürbar, doch die Risiken können hoch sein. Manchmal steckt auch eine Altersdepression hinter Konzentrationsproblemen und Gedächtnisschwierigkeiten. Diese ist oft schwer zu erkennen, da die Symptome auch Anzeichen anderer körperlicher Krankheiten sein können. Zudem ist das Thema Altersdepression schambesetzt, und Patienten sprechen ungern darüber. Auch diese Form der Depression sollte von einem Psychologen oder Psychotherapeuten behandelt werden.

Diagnose und Früherkennung

Demenz erfolgt als Ausschlussdiagnose - sie darf nur gestellt werden, wenn andere mögliche Ursachen für Gedächtnisstörungen ausgeschlossen wurden. Es gibt sicher viele falsch gestellte Demenzdiagnosen, weil es Zeit braucht, genau hinzuschauen. Oftmals wird Alzheimer-Demenz erst diagnostiziert, wenn bereits deutliche Symptome auftreten sind. In der Regel ist das Gehirn dann schon stark geschädigt und Betroffenen leben durchschnittlich nur noch weniger als zehn Jahre - auch wenn der Verlauf sehr individuell ist. Eine frühzeitige Diagnose soll nicht nur die Behandlungsmöglichkeiten verbessern. Betroffene und ihre Familien könnten rechtzeitig geeignete Unterstützung beim Umgang mit der Erkrankung suchen. Die Pflege von Menschen mit Alzheimer erfordert viel Geduld, Verständnis und spezialisierte medizinische Betreuung, um die Lebensqualität der Betroffenen so gut wie möglich zu erhalten.

Moderne Diagnoseverfahren

Forschende arbeiten daher an der Entwicklung sicherer Frühtests, die bereits vor Eintritt der Demenz Hinweise auf die Alzheimer-Krankheit geben, wenn das Gehirn noch nicht stark geschädigt ist. Der sogenannte Precivity-Bluttest aus den USA kann bei ersten Symptomen nachweisen, ob es sich um eine Alzheimer-Demenz handelt, indem er das Verhältnis von zwei Amyloid-Proteinen zueinander ermittelt. Der Elecsys pTau181-Test misst das chemisch veränderte Tau-Protein, das als Alzheimer-Indikator gilt. Beide Bluttests haben inzwischen eine EU-Zulassung.

Differenzialdiagnose

Bei bestimmten Begleitsymptomen ist eine Abklärung mit Fachärzten wichtig. Kommen Gangunsicherheit und Inkontinenz hinzu, könnten das Zeichen für den sogenannten Altershirndruck sein. In diesem Fall wird Flüssigkeit, die im Gehirn zirkuliert, nicht richtig abgeleitet. Gedächtnisstörungen und auch Verwirrtheit können im Zusammenhang mit bestimmten Medikamenten als Nebenwirkungen auftreten. Auch bei einer Kombination von unterschiedlichen Medikamenten können Wechselwirkungen in Form von Vergesslichkeit und Verwirrtheit auftreten. Hinzu kommt: Im Alter können sich Nebenwirkungen verstärken, weil sich der Stoffwechsel verlangsamt, die Verdauung, Leber und Nieren nur noch eingeschränkt arbeiten. Unpassende Kombinationen von Medikamenten werden manchmal erst spät erkannt: „Es sind häufig viele unterschiedliche Ärzte in der Versorgung eingespannt. Dann gibt es manchmal entweder Doppelverordnungen oder nicht zueinander passende Verordnungen. Der Facharzt rät daher, den Medikamentenplan und alle Medikamente zum Gespräch mit dem Hausarzt oder Facharzt mitzubringen. Ein Mangel an Vitamin B 12 macht sich unter anderem durch Blutarmut, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, aber auch durch Gedächtnisprobleme bemerkbar. Normalerweise verfügt der Körper über einen großen Speicher an Vitamin B12, und es dauert Monate bis Jahre, bis ein Mangel entsteht. Allerdings nehmen vor allem ältere Menschen oft Medikamente wie Pantoprazol oder Omeprazol gegen Sodbrennen als Magenschoner ein. Ältere Menschen trinken häufig zu wenig. Das kann zum Beispiel zu eingerissenen Lippen, einem trockenen Mund, vermindertem Harndrang, aber auch zu Gedächtnisproblemen führen. Dieses Problem lässt sich zum Glück schnell beheben.

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Aktuelle Therapieansätze

Zur Behandlung der Alzheimer-Demenz stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Zum einen sogenannte Cholinesterase-Hemmer wie die Wirkstoffe Donepezil, Galantamin oder Rivastigmin, die die Botenstoffe im Gehirn vermehren und dadurch die geistige Leistungsfähigkeit steigern, zum anderen Glutamat-Antagonisten, wie Memantin, die bei weiter fortgeschrittener Demenz eingesetzt werden. Diese Medikamente können Symptome lindern und das Fortschreiten leicht verzögern. Auf den Untergang der Nervenzellen haben diese Mittel aber keinen Einfluss. Häufig leiden Alzheimer-Erkrankte auch an Depressionen, die mit Antidepressiva behandelt werden.

Neue Antikörper-Therapien

Mittlerweile gibt es erste Medikamente, die die schädlichen Prozesse im Gehirn direkt beeinflussen und die Alzheimer-Erkrankung im Entstehungsprozess bremsen sollen. Der Antikörper-Wirkstoff Lecanemab ist seit 1. September 2025 in Deutschland auf dem Markt. Für den Antikörper Donanemab hat die Europäische Arzneimittelagentur EMA im Juli eine Zulassungsempfehlung erteilt. Die Antikörper richten sich gegen die Amyloid-Stückchen, so dass diese vom Immunsystem beseitigt werden können, bevor sie Schaden anrichten. So zeigt eine Studie von 2023, dass Donanemab das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung um 35 Prozent verlangsamen kann. Bereits eingetretene Symptome können nicht beeinflusst werden.

Diese Antikörper bilden gezielt an das Alzheimer-Protein im Gewebe des Gehirns. Dieses Protein kann normalerweise nicht abgebaut werden. „Die Patienten haben also eine leichte kognitive Einschränkung, allenfalls eine leichte Demenz“, erklärt Hosp. Es gäbe auch eine ganze Reihe von Kontraindikationen. Keine Einnahme von stark wirkenden Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung (zum Beispiel Marcumar oder Apixaban), da das Risiko für Blutungen im Gehirn zu groß ist.

Kontroverse um Antikörper-Therapien

Die neue Antikörper-Therapie bei Alzheimer-Demenz ist nicht unumstritten. Zum einen ist sie sehr aufwendig: Der Wirkstoff muss den Erkrankten alle zwei bis vier Wochen über die Dauer von zwei Stunden intravenös verabreicht werden. Zum anderen können erhebliche Nebenwirkungen auftreten wie Blutungen und Schwellungen (Ödeme) im Gehirn, die sogar tödlich verlaufen können. Auch die Kosten sind sehr hoch: So wird der Antikörper Lecanemab pro behandelter Person voraussichtlich etwa 20.000 bis 30.000 Euro im Jahr kosten. Hinzu kommen Kosten für die engmaschigen Untersuchungen aufgrund der möglichen Nebenwirkungen.

Vaskuläre Demenz

Neben der Alzheimer-Krankheit ist die vaskuläre Demenz die zweithäufigste Form. „Vaskulär“ bedeutet, dass es um die Blutgefäße geht. Etwa 250.000 Menschen in Deutschland leben mit vaskulärer Demenz. Zu den typischen Symptomen einer vaskulären Demenz gehören neurologische Defizite, wie beispielsweise eine Gangstörung oder anhaltender Schwindel. Hinzu kommen Konzentrationsschwierigkeiten, verlangsamtes Denken, Sprachstörungen und eine Einschränkung des Wortschatzes sowie Probleme bei der Blasenkontrolle und nicht zuletzt Persönlichkeitsveränderungen. Je nach betroffener Hirnregion können die Symptome sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, was die Diagnose erschwert. Die Veränderungen können außerdem sowohl plötzlich als auch schrittweise auftreten. Bei der vaskulären Demenz stehen Gedächtnisprobleme am Anfang nicht im Vordergrund (können aber dennoch Teil der Symptomatik sein). Typischer sind körperliche Symptome wie Unsicherheit beim Gehen oder Schwäche eines Körperteils sowie Schwierigkeiten, sich zu organisieren und zu konzentrieren. Außerdem tritt die vaskuläre Demenz oft schon früher auf als Alzheimer.

Eine vaskuläre Demenz wird bedingt durch Schäden an Blutgefäßen, die das Gehirn versorgen. Hinter diesen Schäden stecken häufig Schlaganfälle (die oft unbemerkt bleiben). Ursache sind - auch ohne vorhergehenden Schlaganfall - immer Durchblutungsstörungen im Gehirn: Es wird mit zu wenig Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dadurch werden Hirnzellen geschädigt und sterben ab. Bisher ist vaskuläre Demenz nicht heilbar. Das Fortschreiten der Krankheit kann jedoch unter Umständen gebremst werden. Medikamente helfen dabei, Blutdruck und Diabetes zu behandeln. Blutverdünner können sinnvoll sein, um weitere Schlaganfälle zu verhindern. Ergänzend werden bei der Behandlung der Erkrankung sowohl kognitive Therapien als auch Physiotherapie eingesetzt. Wer das Herz-Kreislauf-System schützt, so heißt es von der Stiftung Gesundheitswissen, senkt ganz grundsätzlich das Risiko für Schlaganfälle und eine vaskuläre Demenz. Sport und Bewegung sowie eine ausgewogene und gesunde Ernährung können dabei helfen. sein.

Forschung und Ausblick

Es gibt sicher viele falsch gestellte Demenzdiagnosen, weil es Zeit braucht, genau hinzuschauen. Bei Alzheimer gäbe es sehr selten eine Mutation, bei der man wisse, dass der Patient die Krankheit bekommt, erklärt Prof. Dr. Jonas Hosp, Facharzt für Neurologie am Universitätsklinikum Freiburg. Öfters gäbe es familiäre Häufungen, beispielsweise durch das ApoE-Gen. Das Gen kann Hinweise auf eine genetische Veranlagung für Alzheimer liefern.

Sport ist wichtig zur Vorbeugung von Demenz. Ernährungstechnisch wird eine mediterrane Diät empfohlen. Nahrungsergänzungsmittel seien dagegen eher nicht empfehlenswert zur Vorbeugung oder Behandlung von Demenz. Am besten ernährt man sich ausgewogen. Auch ein aktives Leben - und das Gehirn zu trainieren - kann vor Demenz schützen. Das bedeutet nicht nur, Sport zu machen und Sudokus zu lösen. Das Gehirn bei der Neurodegeneration kann sich auch so ein bisschen wehren, restrukturieren. Und dazu braucht es Beschäftigung und Training. Und sozialer Kontakt ist nichts anderes als so ein Training. Wenn man den eben nicht hat, dann wird das Gehirn faul. Use it or lose it. Sprich: Es gibt viele Faktoren, die das Risiko für Demenz beeinflussen können. Ein aktiver Lebensstil und die Ernährung können das Risiko verringern.

Seit kurzem werden diese epigenetischen Mechanismen als entscheidend für die Pathogenese neurodegenerativer und psychiatrischer Erkrankungen beurteilt. Wir meinen, dass die Kombination aus genetischen und umwelteinflussbedingten Faktoren von großer Relevanz für die Pathogenese komplexer neurodegenerativer Erkrankungen, speziell für die Alzheimer-Erkrankung, ist. Deshalb ist es unser Ziel, kombinatorische Karten von epigenetischen Modifikationen während des Fortschreitens der Erkrankung und der therapeutischen Intervention zu definieren. Diese Daten werden zusammengeführt mit der Analyse der dazugehörigen Schlüsselenzyme der epigenetischen Genexpression.

Von den empfohlenen Impfungen zur Vorbeugung von Entzündungen im Gehirn scheint vor allem die Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) gute Ergebnisse zu erzielen. Laut einer im April 2025 im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie sank das Demenz-Risiko mit der Impfung um etwa 20 Prozent. Ein internationales Forschungsteam analysierte Gesundheitsdaten von 280.000 älteren Menschen, die in Wales an einem Impfprogramm teilgenommen hatten. Der Schutzeffekt schien bei Frauen größer zu sein als bei Männern. Größere Gewissheit könnte eine große randomisierte, kontrollierte Studie bringen.

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