Dopamin, Alkohol und die Verbindung zu Parkinson: Ein umfassender Überblick

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die durch den Verlust von dopaminergen Neuronen in der Substantia nigra gekennzeichnet ist. Die genaue Ursache der Parkinson-Krankheit ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass ein kompliziertes Zusammenspiel von genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Zu den Hauptpfeilern der Therapie gehören dopaminerge Wirkstoffe, die jedoch ein breites Spektrum an potenziellen Nebenwirkungen aufweisen können.

Die Rolle von Dopamin bei Parkinson

Dopamin ist ein Neurotransmitter, der eine zentrale Rolle bei der Steuerung von Bewegungen spielt. Bei der Parkinson-Krankheit sterben die dopaminproduzierenden Nervenzellen in der Substantia nigra ab, was zu einem Dopaminmangel führt. Dieser Mangel stört das empfindliche Gleichgewicht der Neurotransmitter und führt zu den typischen motorischen Symptomen von Parkinson, wie z.B. Tremor, Rigor, Bradykinese und Haltungsinstabilität.

Alkohol und Dopamin: Eine komplexe Beziehung

Alkohol ist eine psychoaktive Substanz, die auf das dopaminerge System einwirkt und die Ausschüttung von Dopamin verstärkt. Dies kann kurzfristig zu positiven Gefühlen führen, aber langfristig kann chronischer Alkoholkonsum zu einer Überstimulation des dopaminergen Systems führen. Dies kann zu einer Alkoholsucht führen und die Verhaltenskontrolle verringern.

Die Auswirkungen von Stimulanzien auf die Substantia Nigra

Eine deutsch-australische Studie hat gezeigt, dass der Konsum von Stimulanzien wie Methamphetamin (Crystal Meth) oder Ecstasy mit einer abnormen Vergrößerung der Substantia Nigra verbunden sein kann. Da die Konsumentinnen und Konsumenten durchschnittlich bereits 2 Jahre abstinent waren, müsse damit gerechnet werden, dass die Veränderungen langfristig sind. Die Vergrößerung der Substantia Nigra ist ein Risikofaktor für die Entstehung der Parkinson-Krankheit. Das Forschungsteam weist daher darauf hin, dass der Konsum von Stimulanzien ebenfalls als Risiko für die Entwicklung der Parkinson-Krankheit betrachtet werden muss.

Früherkennung von Parkinson: Wichtige Fragen und Diagnose

Die Parkinson-Krankheit stellt eine klinische Herausforderung dar, da die Frühsymptome atypisch sein können und die Diagnose verzögert werden kann. Es gibt jedoch einige Fragen, die bei der Früherkennung von Parkinson helfen können:

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  • Kommt es vor, dass die Hand zittert, obwohl sie entspannt aufliegt?
  • Ist ein Arm angewinkelt und schwingt beim Gehen nicht mit?
  • Hat der Patient eine vornüber gebeugte Haltung?
  • Leicht schlurfender Gang oder Bein nachgezogen?
  • Ist der Gang kleinschrittig und kommt es häufig vor, dass der Patient stolpert?
  • Leidet der Patient an Antriebs- und Initiativmangel?
  • Klagt der Patient häufig über Rückenschmerzen im Nacken-Schulterbereich?
  • Hat der Patient bemerkt, sich von Freunden und Angehörigen zurückzuziehen, meidet Kontakte?
  • Bemerken Sie Veränderungen in der Stimme, ist sie monotoner und leiser als früher?
  • Hat der Patient eine Verkleinerung seiner Schrift bemerkt?

Wenn mehr als drei Fragen mit „ja” beantwortet werden, könnte die betroffene Person erste Anzeichen der Erkrankung aufweisen.

Differentialdiagnose: Abgrenzung von anderen Erkrankungen

Es ist wichtig, die Parkinson-Krankheit von anderen Erkrankungen abzugrenzen, die ähnliche Symptome verursachen können. Dazu gehören das sekundäre Parkinson-Syndrom, das durch Medikamente, andere Erkrankungen, Vergiftungen oder Verletzungen des Gehirns verursacht werden kann, und das atypische Parkinson-Syndrom, das im Rahmen verschiedener neurodegenerativer Erkrankungen auftritt. Auch der essentielle Tremor (ET) muss von Parkinson abgegrenzt werden. Im Gegensatz zum Parkinsontremor ist der essentielle Tremor ein Aktionstremor.

Therapie der Parkinson-Krankheit: Medikamentöse und nicht-medikamentöse Ansätze

Parkinson ist nicht heilbar und erfordert daher eine dauerhafte Therapie, die auf den individuellen Krankheitsverlauf und die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten und laufend angepasst wird. Die Therapie beginnt meist mit Medikamenten in Tablettenform, muss aber nicht immer direkt nach der Diagnose gestartet werden.

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Therapie zielt darauf ab, den Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen und/oder den Abbau von Dopamin im Gehirn zu verlangsamen. Zu den wichtigsten Medikamentenklassen gehören:

  • Levodopa: Levodopa ist eine Vorstufe von Dopamin, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und im Gehirn in Dopamin umgewandelt wird. Es ist das wirksamste Medikament zur Behandlung der Parkinson-Symptome.
  • Dopaminagonisten: Dopaminagonisten imitieren Dopamin im Körper und stimulieren die Dopaminrezeptoren direkt. Sie werden häufig als Ersttherapie bei jüngeren Patienten eingesetzt, um den Einsatz von Levodopa hinauszuzögern.
  • MAO-B-Hemmer: MAO-B-Hemmer verlangsamen den Abbau von Dopamin im Gehirn, indem sie das für den Abbau zuständige Enzym Monoaminooxidase-B (MAO-B) blockieren.
  • COMT-Hemmer: COMT-Hemmer hemmen den Abbau von Levodopa im Blutkreislauf außerhalb des Gehirns, wodurch mehr Levodopa die Blut-Hirn-Schranke überwinden und erst dort zu Dopamin umgewandelt werden kann.
  • Amantadin: Amantadin kann zur Behandlung von Rigor, Ruhetremor und Müdigkeit verwendet werden und eine kurzzeitige Verbesserung der Symptome bewirken. Es kann auch eine niedrigere Levodopa-Dosis ermöglichen, wodurch das Risiko der Entwicklung einer Levodopa-induzierten Dyskinesie verringert wird.
  • Anticholinergika: Anticholinergika können zur Verbesserung des Rigors und Tremors bei Parkinson-Patienten eingesetzt werden, werden aber im Allgemeinen bei älteren Patienten oder Patienten mit kognitiven Problemen vermieden, da ein erhöhtes Risiko für kognitive Verschlechterung besteht.

Nicht-medikamentöse Therapie

Neben der medikamentösen Therapie spielen auch nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten wie Krankengymnastik, Ergotherapie und weitere übende Behandlungen eine wichtige Rolle. Diese können die Lebensqualität verbessern und Symptome zusätzlich lindern. Auch die tiefe Hirnstimulation spielt in späteren Stadien der Erkrankung eine zunehmende Rolle.

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Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Parkinson

Bei der Behandlung von Parkinson ist es wichtig, die möglichen Wechselwirkungen zwischen Medikamenten zu berücksichtigen. Kombiniert man zwei oder mehr Medikamente miteinander, so kann es durch gegenseitige Beeinflussung zu einer verstärkten Wirkung bis hin zur Vergiftung (Intoxikation) oder zu einer Wirkungsabschwächung bis hin zum völligen Wirkverlust kommen. Auch Nahrungs- und Genussmittel wie Alkohol können die Aufnahme eines Medikamentes, seinen Weg durch den Körper und/oder seine Ausscheidung verändern.

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