Durchfall, Krämpfe, Kreislauf: Ursachen und Behandlung

Durchfall, oft begleitet von Krämpfen und Kreislaufproblemen, ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem. Akuter Durchfall tritt plötzlich auf und verschwindet meist innerhalb weniger Tage, während chronischer Durchfall länger als zwei Wochen andauert oder immer wiederkehrt und ärztlich abgeklärt werden sollte. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Durchfall, insbesondere im Zusammenhang mit Krämpfen und Kreislaufbeschwerden, und bietet Informationen zu Vorbeugung und Behandlung.

Ursachen von Durchfall

Durchfall ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Magen-Darm-Infektionen: Diese werden meist durch Viren wie Noroviren und Rotaviren oder Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter und Escherichia coli verursacht. Die Ansteckung erfolgt oft über kontaminierte Lebensmittel, Getränke oder durch direkten Kontakt mit infizierten Personen.
  • Lebensmittelvergiftung: Durch den Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln können Bakterientoxine Durchfall und Erbrechen auslösen. Häufige Bakterienvertreter sind Staphylococcus aureus, Bacillus cereus und Clostridium perfringens.
  • Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere Antibiotika, können die Darmflora stören und Durchfall verursachen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit oder andere Nahrungsmittelallergien können zu Durchfall führen.
  • Reizdarmsyndrom: Ein "nervöser Darm" kann Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen verursachen.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronische Erkrankungen, die mit Durchfall einhergehen können.
  • Reisen: Ungewohnte Lebensmittel oder verunreinigtes Wasser auf Reisen können Reisedurchfall auslösen. Enterotoxinbildende E.-coli-Bakterien (ETEC) sind für etwa 40 % der Reisedurchfallerkrankungen verantwortlich.
  • Parasitäre Infektionen: Giardien und Amöben können Durchfall verursachen, insbesondere in tropischen Regionen.

Symptome von Durchfall

Die Symptome von Durchfall können je nach Ursache variieren. Typische Symptome sind:

  • Häufiger, dünnflüssiger Stuhlgang (mehr als dreimal täglich)
  • Bauchschmerzen und Krämpfe
  • Blähungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber
  • Schwindel und Schwächegefühl

Zusammenhang zwischen Durchfall, Krämpfen und Kreislauf

Durchfall kann zu einem erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust führen. Dieser Flüssigkeitsmangel kann den Kreislauf belasten und zu Schwindel, Schwächegefühl und im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufkollaps führen. Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Chlorid sind wichtig für die Funktion von Muskeln und Nerven. Ein Mangel an diesen Elektrolyten kann Muskelkrämpfe verursachen.

Wann ist ärztliche Hilfe erforderlich?

In den meisten Fällen ist Durchfall harmlos und klingt nach wenigen Tagen von selbst wieder ab. Es gibt jedoch Situationen, in denen ärztliche Hilfe ratsam ist:

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  • Starke Kreislaufprobleme, Schläfrigkeit, Verwirrtheit oder Muskelkrämpfe
  • Blutiger Durchfall
  • Anhaltendes Erbrechen, das die Flüssigkeitsaufnahme verhindert
  • Durchfall, der länger als drei Tage anhält
  • Anzeichen einer Austrocknung (trockene Schleimhäute, stehende Hautfalten, trockener Mund)
  • Körpertemperatur von 40 Grad Celsius oder mehr
  • Bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem

Vorbeugung von Durchfall

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Durchfall vorzubeugen:

  • Händehygiene: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife, insbesondere nach dem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen und nach Kontakt mit Tieren oder erkrankten Personen. Auch eine Händedesinfektion kann hilfreich sein.
  • Lebensmittelhygiene: Achten Sie auf eine gute Hygiene bei der Zubereitung und Lagerung von Lebensmitteln. Fleisch, Geflügel und Eier sollten ausreichend lange und bei hohen Temperaturen gegart werden. Vermeiden Sie den Verzehr von rohen oder halb garen Produkten.
  • Trinkwasser: Trinken Sie nur sauberes Wasser. Auf Reisen in Risikogebiete sollten Sie abgepacktes Wasser oder abgekochtes Wasser verwenden.
  • Impfung: Für Säuglinge unter sechs Monaten empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung gegen Rotaviren.
  • Vermeidung von Ansteckung: Gesunde und Erkrankte sollten Bad und Küche während der akuten Krankheitsphase getrennt nutzen. Wichtig ist, die Räume regelmäßig zu säubern und häufig zu lüften. Erbrochenes oder Stuhlreste müssen schnell beseitigt werden. Tragen Sie bei der Reinigung am besten Handschuhe. Erkrankte dürfen keine Speisen für andere zubereiten. Bettwäsche, Handtücher und Waschlappen der erkrankten Person sollten bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Auch ihr genutztes Geschirr sollte mit der höchsten Waschtemperatur der Spülmaschine gereinigt werden. Beim händischen Abwaschen ist es wichtig, das Geschirr besonders gründlich zu reinigen und die Schwämme, Lappen und Geschirrtücher danach heiß zu waschen.

Behandlung von Durchfall

Die Behandlung von Durchfall zielt darauf ab, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen und die Symptome zu lindern.

  • Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, um den Verlust auszugleichen. Geeignet sind Wasser, Tee (z. B. Kamillentee), Brühe oder Elektrolytlösungen aus der Apotheke.
  • Elektrolytlösungen: Diese Lösungen enthalten wichtige Salze und Mineralstoffe, die der Körper durch den Durchfall verliert. Sie sind in der Apotheke als Pulver zum Auflösen in Wasser erhältlich. Eine WHO-Trinklösung kann selbst hergestellt werden: 1 Liter Wasser, 4 Teelöffel Haushaltszucker, ¾ Teelöffel Salz und 1 Tasse Orangensaft oder 2 zerdrückte Bananen.
  • Leichte Kost: Essen Sie leicht verdauliche Lebensmittel wie Zwieback, Reis, Bananen, geriebenen Apfel oder Möhrenbrei. Verzichten Sie auf fettige, schwere Speisen, Milchprodukte, Kaffee, Alkohol und Fruchtsäfte.
  • Medikamente: In einigen Fällen können Medikamente wie Loperamid oder Racecadotril helfen, den Durchfall zu stoppen. Diese sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika erforderlich sein.
  • Hausmittel: Wärmflaschen oder Kirschkernkissen können bei Bauchkrämpfen helfen. Getrocknete Heidelbeeren oder Tee aus Heidelbeer-, Brombeer- oder Himbeerblättern können ebenfalls lindernd wirken.

Campylobacter-Infektion als Ursache für Durchfall

Campylobacter-Infektionen sind eine häufige Ursache für bakterielle Durchfallerkrankungen. Die Ansteckung erfolgt meist über rohes Geflügelfleisch. Die Symptome, die 1-4 Tage nach der Infektion auftreten, umfassen Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Bauchschmerzen, Krämpfe und wässrigen Durchfall, der Schleim und Blut enthalten kann. Auch Erbrechen ist möglich. Die Beschwerden klingen meist innerhalb einer Woche ab.

Die Diagnose wird oft aufgrund der Beschwerden nach dem Verzehr von rohem Fleisch gestellt. Die Erreger lassen sich in einer Stuhlprobe nachweisen. In den meisten Fällen ist eine Behandlung mit Trinklösungen ausreichend. In schwereren Fällen können Infusionen erforderlich sein. Nur bei schweren Darmentzündungen durch Campylobacter werden Antibiotika eingesetzt.

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