Plötzlich auftretende Schwindelanfälle können beängstigend sein und zu Unsicherheit im Alltag führen. Etwa jeder siebte Erwachsene leidet sogar unter akuten Nackenschmerzen, die oft noch weiter in den Hinterkopf und die Schultern ausstrahlen können. Eine mögliche Ursache für Schwindel kann in der Halswirbelsäule (HWS) verortet sein. So können sich zum Beispiel Fehlstellungen oder Verletzungen der Wirbelkörper in Schwindelattacken äußern. Die Lebensqualität der Betroffenen wird hierdurch oft stark beeinträchtigt.
Wie Schwindel durch die Halswirbelsäule entsteht
Schwindel durch die HWS kann verschiedene Ursachen haben. Er tritt zum Beispiel dann auf, wenn die Halswirbelsäule instabil ist oder eine Fehlstellung aufweist. Eine instabile Halswirbelsäule kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Hierzu gehören beispielsweise Unfälle, Verletzungen oder degenerative Erkrankungen. Des Weiteren kann eine Fehlstellung der Wirbelkörper ebenfalls zu Schwindel führen. Auch Verspannungen in der Muskulatur können eine mögliche Ursache für Schwindel durch HWS sein. Die verspannten Muskeln können Blutgefäße entlang der Halswirbelsäule einengen und somit die Durchblutung beeinträchtigen. Durch die Halswirbelsäule verursachter Schwindel kann sehr unangenehm und beängstigend sein, ist aber in den meisten Fällen nicht gefährlich. Wenn Schwindelattacken jedoch länger andauern oder sehr häufig auftreten, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die Ursache für die Schwindelbeschwerden sollte ergründet und gegebenenfalls auch eine Behandlung eingeleitet werden. In der Regel kann Schwindel durch Halswirbelsäule jedoch gut behandelt werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn er frühzeitig diagnostiziert wird. Bei Schwindel durch HWS können die Symptome von Person zu Person variieren. Typischerweise treten Schwindelattacken auf, wenn sich der Kopf in einer bestimmten Position befindet oder wenn der Nacken gedreht wird. Weitere mögliche Symptome bei Schwindel durch die HWS können Kopfschmerzen, Übelkeit und Sehstörungen sein.
Der HWS-Schwindel ist eine Ausschluss-Diagnose. Das heißt, nicht jeder Mensch mit Problemen im Bereich der oberen Wirbelsäule sowie im Kiefergelenksbereich (Cranio-mandibuläres Syndrom, CMD) hat gleichzeitig auch einen Schwindel. Verspannungen und Blockierungen in diesem Bereich sind heutzutage eine sehr häufiges Beschwerdebild. Daher ist auch bei bekannten "HWS-Problemen" eine sorgfältige Anamnese und Diagnostik notwendig, um andere Schwindelursachen ausschließen zu können.
Symptome eines eingeklemmten Nervs im Nacken
Ein eingeklemmter Nerv (Nervenkompression) wird umgangssprachlich oft mit plötzlich auftretenden, stechenden Schmerzen in Verbindung gebracht, die meist in Folge von plötzlichen Bewegungen auftreten können und sich anfühlen, als hinge der Nerv beispielsweise zwischen zwei Knochen fest. Tatsächlich entsteht diese Art von Schmerz häufig durch eine vorübergehende Reizung des Nervs. Stattdessen üben meist weiche Strukturen wie Muskeln, Sehnen oder Gewebe Druck auf den Nerv aus, wodurch dessen Funktion beeinträchtigt wird. Dieser Druck kann Reizungen und Entzündungen hervorrufen, die zu Symptomen wie Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Bewegungseinschränkungen führen.
Eine Nervenkompression kann sich auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen: Bei manchen Betroffenen sind die Beschwerden so stark, dass sie sich kaum noch bewegen können, andere nehmen die Einschränkung nur als leichte Muskelverspannung wahr. Da der ganze Körper von einem dichten Netz von Nervenbahnen durchzogen ist, kann ein eingeklemmter Nerv praktisch überall auftreten. Schmerzen: Das Ausmaß der Schmerzen ist sehr unterschiedlich: Oft beginnt der Schmerz langsam und dumpf, nimmt aber mit der Zeit zu. Empfindungsstörungen (Parästhesien): Ein eingeklemmter Nerv kann unangenehme Empfindungen wie Kribbeln, Taubheit oder „Einschlafen“ der Gliedmaßen verursachen. Diese Störungen treten häufig im Bereich des betroffenen Nervs auf. Funktionsausfälle: Wird ein Nerv über längere Zeit gereizt (beispielsweise durch dauerhaften Druck oder Überlastung), kann das die Signalübertragung zur Muskulatur beeinträchtigen. Die Folge sind Lähmungserscheinungen oder Muskelschwäche, die jedoch oft vorübergehend sind und sich mit der Erholung des Nervs wieder zurückbilden. Sensibilitätsstörungen: Bei schwereren Fällen kann die Empfindlichkeit im betroffenen Bereich gestört sein, was sich durch ein vermindertes oder verstärktes Berührungsempfinden äußert. Sind besonders empfindliche Nerven - beispielsweise im Bereich der Halswirbelsäule - eingeklemmt, können durch die gestörte Signalübertragung zum Gehirn zusätzliche Symptome wie Schwindel oder Erbrechen auftreten.
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Nackenschmerzen aufgrund von eingeklemmten Nerven können in die Schulter und in den Arm ausstrahlen. Sie können durch muskuläre Verspannungen oder als Folge degenerativer Verschleißprozesse entstehen.
Ursachen für Nackenschmerzen und eingeklemmte Nerven
Jeder zweite Mensch verspürt mindestens einmal im Leben Schmerzen im Nacken. Diese Schmerzen werden oft durch harmlose Muskelverspannungen verursacht, beispielsweise durch ungünstiges Schlafen oder langes Sitzen am PC. Stress und psychische Probleme können die Schmerzen verstärken und chronisch werden lassen. Ernstere Ursachen von Nackenschmerzen umfassen Bandscheibenvorfälle, rheumatische Erkrankungen oder Arthrose der Wirbelkörper.
Nackenschmerzen können vielfältige Ursachen haben. In den meisten Fällen ist eine schlechte Haltung aufgrund einseitiger Belastung oder mangelnde Bewegung die Ursache der Beschwerden, denn: Halswirbel sind extrem empfindlich! Das Gewebe um die Halswirbel herum, speziell die Muskeln am Hals, benötigen eine gute Durchblutung und Wärme, um optimal zu funktionieren. Zugluft, offene Fenster, niedrige Temperaturen und mangelnde Bewegung können dazu führen, dass der Nackenbereich auskühlt und die Nackenmuskulatur der Halswirbel nicht ausreichend durchblutet wird. Die Folge verspannter Muskeln: ein steifer Nacken, Wirbel können sich nicht mehr frei bewegen, erste Beschwerden treten auf und das Risiko einer Verletzung steigt. Ein weiterer kritischer Faktor ist Stress, der die Verspannungsproblematik im Nackenbereich weiter verschlimmern oder sogar alleiniger Auslöser sein kann. Neben diesen allgemeinen Ursachen können Nackenschmerzen auch spezifische medizinische Bedingungen zugrunde liegen, wie z.B. eine falsche Schlafposition, Fehlbelastungen, Bandscheibenvorfälle oder altersbedingte Verschleißerscheinungen.
Unspezifische Nackenschmerzen entstehen oft durch Verspannungen der Muskulatur, insbesondere des M. trapezius, bedingt durch Fehlhaltungen wie langes Sitzen am Computer oder Arbeiten über Kopf. Auch Sportarten wie Brustschwimmen oder Rennradfahren können die Nackenmuskulatur überlasten und zu Schmerzen führen. Spezifische Nackenschmerzen haben dagegen eine klar identifizierbare Ursache, wie z.B. Verletzungen der Halswirbelsäule durch einen Unfall, Arthrose, Bandscheibenvorfälle, Wirbelblockaden, Fehlstellung der Wirbelsäule (Skoliose) oder Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Osteoporose.
Immer mehr Menschen leiden unter Nackenverspannungen, und die Ursachen dafür sind vielfältig. Oft können einfache Selbsthilfemaßnahmen helfen, doch nicht immer ist dies ausreichend. Der häufige Blick auf das Smartphone, schlechter Schlaf, Stress, Zugluft, langes Sitzen und Bewegungsmangel gehören zu den häufigsten Ursachen für Nackenverspannungen. Laut aktuellen Studien leidet etwa die Hälfte der Bevölkerung gelegentlich darunter, und rund sieben Prozent der Erwachsenen sind chronisch betroffen - Tendenz steigend.
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Der "Handynacken"
Vielleicht haben Sie auch schonmal vom sogenannten Handynacken gehört, der in Zeiten von Smartphone oder Tablet ein häufiger Auslöser für Verspannungen in Hals und Nacken ist. Denn wer ständig auf die kleinen Bildschirme in der Hand schaut, gerät fast automatisch in eine ungünstige Haltung für Halswirbelsäule und Nacken, bei der diese empfindlichen Bereiche übermäßig belastet werden.
Bandscheibenprobleme als Ursache
Zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule befinden sich Bandscheiben, die wie ein Puffer wirken und die Bewegungen der Wirbelsäule abfedern. Eine Bandscheibe besteht aus einem inneren gallertartigen Kern (Nucleus pulposus) und einer Hülle aus Faserknorpel (Anulus fibrosus). Im Alter lässt die Elastizität der Bandscheibenhülle nach und sie kann Risse bekommen. Man spricht dann von einer degenerierten Bandscheibe.
Bei einer Bandscheibenprotrusion wölbt sich der Gallertkern der Bandscheibe in den Wirbelkanal vor. Der feste Faserring ist noch intakt, aber aufgrund von Verschleißprozessen geschädigt. Bei einem Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) durchbricht der Gallertkern den Faserring und tritt nach außen. Durch das Bandscheibenmaterial kann ein Spinalnerv oder das Rückenmark eingeengt werden. Am häufigsten von einem HWS-Bandscheibenvorfall sind die Halswirbelkörper C5 und C6 bzw. C6 und C7 betroffen.
Spondylarthrose und Spinalkanalstenose
Zwischen den einzelnen Halswirbeln liegen die Facettengelenke. Bei einer Spondylarthrose verschleißt die dünne Knorpelschicht der Gelenkflächen. Bei Spondylarthrose verschleißen die Zwischenwirbelgelenke, die die einzelnen Wirbel miteinander verbinden. Es handelt sich bei der Spondyl- oder Facettengelenksarthrose um eine der häufigsten Erkrankungen der menschlichen Wirbelsäule. Jeder Zweite leidet irgendwann in seinem Leben an dieser Wirbelsäulenerkrankung. Die Ursache liegt in einer verminderten Höhe eines Wirbelsäulenabschnittes aufgrund einer degenerierten Bandscheibe.
Bei beiden Stenosen handelt es sich um degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, bei denen der zentrale Spinalkanal bzw. das Zwischenwirbelloch verengt ist. Für den verringerten Durchmesser können ein Bandscheibenvorfall oder knöcherne Anbauten (Spondylophyten) verantwortlich sein. Die Verengung sorgt für eine Kompression des Rückenmarks oder des Spinalnerven, letztere meist einseitig.
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Wirbelbrüche
Bei einem instabilen Wirbelkörper aufgrund von Osteoporose können harmlose Alltagssituationen zu einem Wirbelkörperbruch führen. Brüche (Frakturen) im Bereich der Halswirbel entstehen entweder durch Unfälle, Gewalteinwirkung oder durch eine Erkrankung, die die Knochensubstanz schädigt. Dazu zählen Knochenschwund (Osteoporose), Knochentumore und -metastasen. Aufgrund der Nähe zum Rückenmark sind Wirbelbrüche immer ein medizinischer Notfall und bedürfen sofort einer ärztlichen Untersuchung.
Diagnose von HWS-bedingtem Schwindel
Ein konkretes Diagnoseverfahren zur Feststellung eines HWS-Schwindels, bei Ausschluss eines Unfalltraumas, gibt es nicht. Da jede Bewegung des Halses zwangsläufig mit dem Kopf einhergeht, kann ein durch Kopfbewegungen ausgelöster Schwindel daher ebenfalls auf eine Störung des Gleichgewichtsorgans, welches sich im Innenohr befindet, hinweisen.
Bei Nackenschmerzen ist der erste Ansprechpartner der Hausarzt oder die Hausärztin. Zunächst führen Arzt und Patient ein ausführliches Gespräch (Anamnese). Anschließend findet eine körperliche Untersuchung statt. Danach wird entschieden, ob Betroffene zum Spezialisten (z.B. Orthopädie oder Neurologie) überwiesen werden.
Anamnese-Gespräch
Folgende Fragen gehören zur Diagnose des HWS-Syndroms:
- Welche Symptome haben Sie?
- Wann sind die Beschwerden aufgetreten?
- Haben Sie weitere körperliche Beschwerden, zum Beispiel ein Kribbeln in den Armen oder Beinen oder Schwindel?
- Gibt es Vorerkrankungen (z.B. Rheuma, Arthrose, Bandscheibenvorfall)?
- Wie sind Ihre Lebensgewohnheiten: Bewegen Sie sich regelmäßig?
- Üben Sie einen Beruf aus, beim dem Sie viel stehen oder sitzen?
Häufig stellt der Arzt oder die Ärztin auch Fragen zu den psychischen und sozialen Begleitumständen (z.B. mögliche Ängste, depressive Verstimmung, berufliche Probleme etc.).
Körperliche Untersuchung
Da man häufig nicht sofort eine eindeutige Ursache für die Verspannungen und die Schmerzen findet, steht die körperliche Untersuchung bei der Diagnose eines Zervikalsyndroms im Vordergrund. Dazu tastet man die Schulter- und Nackenmuskulatur ab und untersucht, ob Berührungen an den inneren Rändern der Schulterblätter sehr schmerzhaft sind. Außerdem prüft man die Reflexe in den Muskeln und die Beweglichkeit der Gelenke.
Weitere Untersuchungen
Wenn sich die Beschwerden des HWS-Syndroms nicht verbessern oder sehr stark ausgeprägt sind (z.B. andauernde Taubheit in den Armen), veranlasst der Arzt oder die Ärztin Röntgenaufnahmen, eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT). Auf diese Weise schließt man Erkrankungen wie beispielsweise einen Bandscheibenvorfall oder Multiple Sklerose aus. Außerdem sieht man, ob Verletzungen, Verschleißerscheinungen oder Veränderungen der Wirbelsäule vorliegen. Bei Verdacht auf eine Infektion als Ursache des Zervikalsyndroms führt man Blutuntersuchungen durch.
Behandlungsmöglichkeiten bei HWS-bedingtem Schwindel und eingeklemmten Nerven
Durch die Halswirbelsäule verursachter Schwindel ist in der Regel gut behandelbar. Die Art der Behandlung hängt jedoch von der zugrunde liegenden Ursache ab. Mögliche Behandlungsansätze bei einer Instabilität der Halswirbelsäule können zum Beispiel physiotherapeutische Übungen, Osteopathie, Chiropraktik oder Akupunktur umfassen. Bei besonders heftigen Schwindelattacken können zur Linderung der Symptome auch Medikamente eingesetzt werden. Betroffene sollten sich zuvor jedoch immer von einem Arzt beraten lassen und die Behandlung individuell auf ihre Bedürfnisse abstimmen lassen. Schwindel durch Halswirbelsäule kann im Alltag sehr belastend sein und die Lebensqualität Betroffener stark einschränken. Um mit den Symptomen umzugehen, können einige Änderungen im Alltag hilfreich sein. Des Weiteren können Betroffene Schwindelattacken vorbeugen, indem sie ihre Bewegungen langsam und kontrolliert ausführen.
Bei einem eingeklemmten Nerv ist es wichtig, die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu fördern. Ärzte verschreiben oft entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente.
Selbsthilfemaßnahmen
- Schonung und gezielte Bewegung: Die betroffenen Stellen sollte zunächst geschont werden, besonders wenn der Nerv im Rücken, Nacken oder Schulterbereich betroffen ist. Unnatürliche Schonhaltungen und ruckartige Bewegungen sollten möglichst vermieden werden.
- Wärmebehandlung: Wärme hilft, verspannte Muskulatur zu lockern und den eingeklemmten Nerv zu entlasten.
- Massage und Gymnastik: Eine professionelle Massage oder sanfte Gymnastik wie Yoga können helfen, Verspannungen zu lösen und die Muskulatur zu lockern. Achten Sie darauf, dass die Übungen die Schmerzen nicht verstärken, sondern den Heilungsprozess unterstützen.
- Physiotherapie: Gerade bei einem leichten Bandscheibenvorfall oder einer Spinalkanalstenose können physiotherapeutische Maßnahmen und Rückenschule helfen, die Symptome zu lindern und die Mobilität zu verbessern.
- Ergonomie am Arbeitsplatz: Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes hilft, eingeklemmten Nerven vorzubeugen. Bei sitzenden Tätigkeiten im Büro sind eine aufrechte Haltung, passende Stühle und Tische sowie Hilfsmittel wie Handauflagen sinnvoll. Wer überwiegend steht, profitiert von gut gedämpften Schuhen und regelmäßigen Pausen zur Entlastung der Gelenke. Beim Heben schwerer Lasten sollte die Kraft aus den Beinen kommen, um den Rücken zu schonen.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität beugt Verspannungen vor und stärkt die Muskulatur.
- Stressmanagement: Muskelverspannungen können durch Stress begünstigt werden.
- Übergewicht reduzieren: Ein gesundes Körpergewicht entlastet die Wirbelsäule und verhindert zusätzlichen Druck auf Nerven.
Ärztliche und therapeutische Behandlungen
- Medikamente: Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder Diclofenac können vorübergehend zur Schmerzlinderung eingesetzt werden, jedoch sollte ihre Anwendung auf wenige Tage beschränkt bleiben, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren. In manchen Fällen können Medikamente helfen, akuten Schwindel sowie Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Migräne zu lindern. Der behandelnde Arzt wählt dabei die passenden Medikamente für jeden Patienten individuell aus.
- Injektionen mit Muskelrelaxans: Bei spannungsbedingten Kopf-, Rücken und Nackenschmerzen kann eine neue, innovative Therapie mit Muskelrelaxans angewendet werden. Hierbei spritzt man kleinste Mengen des Wirkstoffs in die schmerzhaften Muskelverhärtungen, die sogenannten Triggerpunkte. Für die Injektion werden extrem dünne Kanülen verwendet, sodass diese nahezu schmerzfrei durchgeführt werden kann. Dank der Behandlung mit Muskelrelaxans kommt es zu einer leichten und vorübergehenden Lähmung der Muskeln, wodurch spannungsbedingte Schmerzen verschwinden.
- Operation: In einigen Fällen, besonders bei schwerwiegenden oder chronischen Nervenkompressionen, kann eine Operation zur Dekompression notwendig werden. Bei einem Bandscheibenvorfall kann beispielsweise ein minimalinvasiver Eingriff durchgeführt werden, um den Druck auf den betroffenen Nerv zu verringern und die Nervenwurzeln zu entlasten.
Übungen zur Mobilisierung der Halswirbelsäule
Bei akuten Nackenschmerzen und anderen Beschwerden, die auf ein HWS-Syndrom zurückgeführt werden können, ist es ratsam, die Halswirbelsäule wieder zu mobilisieren und die Schmerzen zu reduzieren, sodass Sie schnell aus einer Schonhaltung herauskommen. Dabei helfen Dehnübungen, Übungen aus der Rückenschule und ein gezieltes Training der Nackenmuskulatur unter ärztlicher oder physiotherapeutischer Aufsicht. Achten Sie darauf, stets mit kontrollierten, langsamen Bewegungen zu trainieren und abrupte Drehungen des Kopfes zu vermeiden. Geeignete Übungen sind hier z. B. isometrische und kräftigende Übungen für den Nackenbereich, bei der die Halswirbelsäule sanft gedehnt, gekräftigt und mobilisiert wird oder Halteübungen wie der Unterarmstütz. Spazierengehen, Rückenschwimmen und Rudern am Kabelzug tragen ebenfalls dazu bei, die Nackenmuskulatur zu trainieren und zu lockern. Weniger geeignet sind sportliche Aktivitäten, die die Halswirbelsäule belasten, wie Crunches, Sit-ups, Klimmzüge oder Brustschwimmen sowie ein Training, bei dem der Nackenbereich plötzlich bewegt oder erschüttert wird, wie z. B.
Einige einfache Übungen zur Dehnung und Kräftigung der Nackenmuskulatur:
- Kopfneigung zur Seite: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Neigen Sie den Kopf langsam zur rechten Seite, sodass das rechte Ohr in Richtung rechte Schulter bewegt wird.
- Kopfsenken nach vorne: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Senken Sie den Kopf langsam nach vorne, sodass das Kinn die Brust berührt.
- Kopfdrehung zur Seite: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Drehen Sie den Kopf langsam nach rechts, sodass das Kinn über die rechte Schulter zeigt.
- Kopfneigung nach hinten: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Neigen Sie den Kopf langsam nach hinten, sodass das Kinn in Richtung Decke zeigt.
- Isometrische Übung: Setzen Sie sich aufrecht hin und legen Sie die Handflächen auf die Stirn. Drücken Sie den Kopf sanft gegen die Handflächen, ohne den Kopf zu bewegen.
- Schulterheben: Stehen Sie aufrecht mit den Armen an den Seiten. Heben Sie die Schultern langsam zu den Ohren und lassen Sie sie dann wieder sinken.
Schlafposition und Matratze
Neben der Regeneration der Bandscheiben lässt guter Schlaf die Muskeln entspannen. Außerdem schüttet der Körper während der nächtlichen Ruhephasen entzündungshemmende Zytokine aus. Diese helfen Entzündungen zu lindern, die Schuld an Nacken- und Rückenschmerzen sein können. Für Menschen mit Nacken- und Rückenschmerzen hat sich die Seitenlage als beste Schlafposition erwiesen, weil die Wirbelkörper optimal entlastet werden. Verzichten sollte man beim Schlafen auf die Bauchlage.
Für einen gesunden Schlaf sind vor allem Wärmeisolierung und Elastizität von Bedeutung. Wer beispielsweise schnell friert, sollte eher auf eine Kaltschaummatratze zurückgreifen. Federkernmatratzen hingegen sind schwerer, isolieren weniger und stellen für Menschen, die schnell schwitzen, eine Alternative dar. Beide Varianten gibt es in verschiedenen Härtegraden, die sich dank einer Abstufung von leicht bis schwer für Menschen verschiedener Körperumfänge eignen.
Seitlich, bäuchlings oder auf dem Rücken: Um die Wirbelsäule zu entlasten und Beschwerden vorzubeugen, gehört je nach Schlafposition ein anderes Kopfkissen ins Bett. Seitenschläfer müssen darauf achten, dass die Schulter auf der Matratze liegen bleibt und der Kopf nicht nach unten abknickt. Am besten eignet sich ein schmales Kissenformat von 40 mal 60 oder 80 Zentimetern, das sich gut dem Hohlraum zwischen Schulter und Kopf anpasst. Bei Rückenschläfern stellt das klassische 80-mal-80-Zentimeter-Format die beste Lösung dar. Sie benötigen ein weniger hohes Kissen, da es bei ihnen darauf ankommt, die s-Krümmung der Wirbelsäule zu unterstützen. Wer auf dem Bauch schläft, kommt ohne normales Kopfkissen aus, sollte aber auf spezielle Alternativen für den Rest des Körpers zurückgreifen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wenn Sie unter anhaltenden Schwindelbeschwerden leiden, empfiehlt es sich rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Der richtige Ansprechpartner hängt von der Ursache des Schwindels ab. So können für die Behandlung des Schwindels zum Beispiel HNO-Ärzte oder Neurologen in Betracht kommen.
Suchen Sie jedoch bei Nackenschmerzen möglichst rasch einen Arzt auf, wenn:
- Sie sich zuvor verletzt haben, z.B. bei einem Unfall oder Sturz (mögliches Schleudertrauma).
- Sie Fieber über 38,5 Grad Celsius haben.
- Bei Ihnen Nachtschweiß auftritt.
- Sich Ihre Nackenschmerzen stark verschlimmern.
- Ein plötzlicher "Vernichtungsschmerz" (extrem starker Schmerz, bei dem unter Umständen Todesängste aufkommen) einsetzt.
- Sie Lähmungserscheinungen haben (z.B. kein Gefühl in den Armen).
- Ihr Kraft-, Schmerz- oder Berührungsempfinden beeinträchtigt ist (z.B. keine Kraft in den Armen).
- Sie Osteoporose (Knochenschwund) haben.
- Sie von einer Krebserkrankung betroffen sind.
- Sie plötzlich an Gewicht verlieren, ohne es zu wollen oder ohne eine Erklärung dafür zu haben.
- Sie eine rheumatische Erkrankung (z.B. rheumatoide Arthritis) haben.
- Sie mit HIV infiziert sind (bei einer Infektion mit HIV treten häufig auch Kopfschmerzen auf).
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