Es gibt keine spezielle Diät, die Parkinson heilen kann. Mit einer gezielten Ernährung und bestimmten Maßnahmen lässt sich jedoch oft die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und die Freude am Essen wiederfinden. Gerade für Parkinson-Patienten ist die Nahrungsaufnahme aufgrund von Schluckstörungen, Verdauungsstörungen und vermindertem Geruchs- und Geschmacksempfinden oft problematisch. Bei der Einnahme des Parkinson-Medikaments L-Dopa ist außerdem Vorsicht beim Verzehr von Eiweiß geboten.
Bedeutung der Ernährung bei Parkinson
Eine gesunde Ernährung ist entscheidend, um einer Mangelernährung vorzubeugen. Parkinson-Patienten verlieren häufig an Körpergewicht, haben weniger Appetit und Schwierigkeiten beim Essen, z. B. aufgrund von Schluckstörungen und Verdauungsproblemen. Die Ausprägung der Parkinson-Erkrankung kann beim Überwiegen von Steifigkeit und Unbeweglichkeit zudem mit einer verminderten Kalorienaufnahme einhergehen, weshalb in jedem Fall eine Kontrolle des Körpergewichts erfolgen sollte. Bei Patienten, deren Krankheitsbild durch starkes Zittern gekennzeichnet ist, liegt häufig ein erhöhter Stoffwechselumsatz vor, und sie verlieren auch durch die ständige Muskelaktivität an Gewicht. Überbewegungen können ebenfalls zu Gewichtsverlust führen.
Eine ausgewogene Ernährung ist auch nötig, damit der Körper mit Ballaststoffen, wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen versorgt wird. Das hilft nicht nur dabei, so weit wie möglich bei Kräften zu bleiben, sondern dient auch der Vermeidung von Begleiterkrankungen wie Osteoporose, die durch die körperliche Inaktivität begünstigt werden. Daher ist die Aufnahme von Vitamin D, K, Kalzium und Magnesium wichtig. Ballaststoffe verbessern außerdem die Verdauung und wirken so einer Verstopfung entgegen.
Frühsymptome und Verdauungsprobleme
Neben Riech- und Schlafstörungen gehört eine gestörte Magen-Darm-Motilität (Beweglichkeit) zu den Frühsymptomen bei Parkinson. Jeder vierte Patient leidet bei Diagnosestellung an einer Verstopfung. Aufgrund verschiedener Störungen im Verdauungsapparat ist die Nahrungsaufnahme für viele Patienten echte Schwerstarbeit.
Die Parkinson-Krankheit ist nicht nur durch motorische Symptome wie Zittern und Steifheit gekennzeichnet, sondern kann auch verschiedene Verdauungsprobleme verursachen. Diese Verdauungsprobleme können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und die Nahrungsaufnahme erschweren. Zu den häufigsten Verdauungsproblemen bei Parkinson-Patienten gehören Schluckstörungen, Magenentleerungsstörungen und Verstopfung. Darüber hinaus können ein verminderter Geruchs- und Geschmackssinn den Appetit und den Genuss am Essen beeinträchtigen.
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Speichelproduktion und Schluckbeschwerden
Menschen mit Morbus Parkinson verfügen in der Regel über genauso viel oder sogar weniger Speichel im Vergleich zu Gesunden. Vermeiden Sie Süßigkeiten, Puddings und Milchprodukte, weil sie für dicken, zähen und schleimigen Speichel sorgen. Schluckprobleme (Dysphagie) beim Parkinson-Syndrom sind ein weit verbreitetes, lange bekanntes Symptom. Manchmal können die Schluckbeschwerden auch abhängig von der Parkinsonmedikation sein.
Den Patienten kann eine spezielle Kost, eine sogenannte Dysphagie- oder Breikost, empfohlen werden, bzw. die Vermeidung der Aufnahme großer Essensstücke. Manche Betroffene berichten wiederum, dass feste Nahrung besser geschluckt werden könne als flüssige. Als ungeeignet erweisen sich meist Speisen von körniger, trockener, faseriger oder harter Konsistenz - sie sind beim Kauen schwerer kontrollierbar bzw. schwer zu kauen. Bei flüssigen Speisen kommt es häufig zum Verschlucken. Besonders ungünstig sind Mischkonsistenzen wie klare Suppe mit Einlagen, denn der flüssige Teil fließt schnell, die festen Teile bleiben hängen.
Magenentleerungsstörungen und Verstopfung
Häufig klagen Parkinson-Patienten über Sodbrennen oder Völlegefühl. Meist ist eine verzögerte Magenentleerung die Ursache, die bei Betroffenen typischerweise auftritt. Das bedeutet, dass es zwei und mehr Stunden dauern kann, bis der Mageninhalt weitertransportiert wird. Frischen Sie Ihren Ernährungsplan mit Fisch, Obst und Gemüse auf.
Die Verstopfung (Obstipation) gilt als ein sehr häufiges Symptom beim Parkinson-Syndrom. Die Verstopfung kann schon Jahre vor der Erkrankung auftreten. Bei Diagnosestellung haben etwa 25 Prozent, im Verlauf sogar ca. 75 Prozent der Betroffenen eine relevante Verstopfung. Zum einen spielt der verzögerte Transport des Darminhalts aufgrund der reduzierten Darmbewegung eine Rolle. Zum anderen werden die Medikation, verminderte Muskelspannung sowie degenerative Veränderungen in den Nervenzellen sowohl im Gehirn als auch in der Darmwand bei Parkinson-Patienten als Ursachen genannt. Mit zunehmendem Alter verlangsamen sich viele Funktionen des Körpers ohnehin schon. Dies trifft in besonderem Maße auf die Verdauungstätigkeit zu. Die Parkinson-Erkrankung verschärft das Beschwerdebild zusätzlich.
Verstopfungen zeigen sich übrigens nicht nur durch einen schweren Stuhlgang, sondern auch bereits durch eine verminderte Stuhlfrequenz. Die Spanne für einen gesunden Stuhlgang ist allerdings sehr groß und individuell. Gehen Sie jedoch weniger als drei Mal pro Woche oder häufiger als drei Mal pro Tag zur Toilette, könnten Verdauungsprobleme die Ursache sein.
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Um den Verstopfungen entgegenzuwirken, ist die Aufnahme einer ballaststoffreichen Ernährung sinnvoll. Ballaststoffe werden vom Körper nicht verdaut, nehmen aber im Darm durch Wasseraufnahme an Volumen zu und erhöhen somit den Druck auf die Darmwände - was wiederum für eine beschleunigte Verdauung sorgt. Dies trifft insbesondere für faserreiche pflanzliche Nahrungsmittel zu. Dazu zählen Gemüse, Getreide und Obst, die einen unterschiedlich hohen Anteil an Faserstoffen enthalten.
Damit Ballaststoffe ihre beabsichtigte Wirkung entfalten, ist die gleichzeitige Aufnahme von Wasser erforderlich. Ausreichende Trinkmengen sind sehr wichtig, zumal im Alter das Durstgefühl als Indikator des Flüssigkeitshaushaltes wegfällt. Als Grundregel kann hierbei die Aufnahme von 2,5 l am Tag gelten, wobei im Einzelfall, z.B. Sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Ballaststoffe zu sich nehmen, z. B. in löslicher Form wie Flohsamen oder geschrotetem Leinsamen. Außerdem eignen sich Müsli, Trockenfrüchte in Wasser eingeweicht, Sauerkrautsaft und Vollkornprodukte. Hülsenfrüchte (z.B.
Verminderter Geruchs- und Geschmackssinn
Dass Riechen und Schmecken zusammengehören, haben die meisten Menschen selbst schon einmal erfahren, wenn etwa im Zuge einer Erkältung plötzlich alle Speisen fade schmecken. Parkinson-Patienten leiden aufgrund ihrer Krankheit häufig unter vermindertem Geruchs- und Geschmackssinn. Das schmälert den Appetit und den Genuss am Essen.
Gewürze und Kräuter in einem Mörser fein zermahlen - das regt den Geruchssinn an. Geben Sie einen kleinen Schuss Olivenöl zu zerkleinerten oder pürierten Speisen.
Gewichtsverlust und Mangelernährung
Wenn es aufgrund der aufgeführten Beschwerden zu einem Gewichtsverlust und einer Mangelernährung kommt, bleibt dies nicht folgenlos. Häufig tritt Gewichtsverlust vor allem bei älteren Patientinnen und Patienten auf. Dabei wird beobachtet, dass eine Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit mit Gewichtsverlust einhergeht - im Gegensatz zu Betroffenen ohne Gewichtsverlust. Darüber hinaus zeigte sich die Parkinson-Symptomatik bei Patientinnen und Patienten mit Gewichtsverlust verstärkt, d. h.
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Bei ihrer Ernährung sollten Parkinson-Patienten darauf achten, dass ihr Essen energiereich ist, um ihre Kräfte und Fähigkeiten weitestgehend zu erhalten. Auch Süßes ist hier durchaus erlaubt, zumindest in Maßen. Wichtig ist, dass es zu einer Versorgung mit Energie kommt und ggf. eine Gewichtszunahme erfolgt. Setzen Sie auf Abwechslung: Einen Tag kommt Fleisch auf den Teller, am nächsten Fisch, Geflügel, Eier oder vegane Speisen.
Wechselwirkungen zwischen L-Dopa und Eiweiß
Die Aufnahme der Parkinson-Medikation geschieht in aller Regel über den Magen und wird daher durch die Nahrungsaufnahme beeinflusst. Das gilt insbesondere für die Therapie mit L-Dopa, da dies selbst eine Aminosäure ist. L-Dopa wird durch die Darmwand transportiert und konkurriert dabei mit anderen Aminosäuren aus der Nahrung. Eine eiweißreiche Ernährung hat aus diesem Grund einen negativen Effekt auf die Aufnahme des L-Dopa. Denn auch Eiweiß wird über die selben Transportkanäle aufgenommen wie L-Dopa.
Der Darm kann über eine bestimmte Zeiteinheit auch nur eine bestimmte Menge an Nährstoffen aus der Nahrung an das Blut weiterleiten. Wird diese begrenzte Menge bereits durch eine große Menge Eiweiß belegt, besonders nach der Aufnahme besonders eiweißreicher Mahlzeiten wie Fleisch oder Fisch, kann weniger L-Dopa aufgenommen werden, wodurch die Wirksamkeit verringert wird. Aufgrund der Wechselwirkungen zwischen Nahrungsproteinen und der Pharmakokinetik Aufnahme von Levodopa wird den Patientinnen und Patienten unter L-Dopa-Therapie empfohlen, das Medikament auf leeren Magen einzunehmen. Im Idealfall eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach dem Essen. Zusätzlich sollte die notwendige Eiweißmenge in kleinen Portionen über den Tag verteilt aufgenommen werden und nicht in einer großen Mahlzeit.
Ernährungsempfehlungen bei L-Dopa-Einnahme
- Einnahme auf leeren Magen: L-Dopa sollte idealerweise eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach dem Essen eingenommen werden.
- Eiweißmenge verteilen: Die notwendige Eiweißmenge sollte in kleinen Portionen über den Tag verteilt aufgenommen werden, anstatt in einer großen Mahlzeit.
- Abwechslungsreiche Kost: Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost, die auf viel leicht verdauliches Gemüse und Ballaststoffe setzt, unterstützt dies ohnehin.
Auf Eiweiß verzichten sollten Parkinson-Patienten aber auf keinen Fall. Ausreichend Ballaststoffe und dazu ausreichend trinken (2 bis 2 1/2 Liter pro Tag). Gerne täglich Kartoffeln. Vollkornbrot und Vollkornnudeln, unpolierter Reis, Vollkornhaferflocken bieten sich ebenso an. Fünf kleine Portionen Obst & Gemüse: Süßes nur in Maßen konsumieren, stattdessen lieber fünf gesunde Portion Obst & Gemüse pro Tag. Sowohl zu jeder Hauptmahlzeit und zweimal als Snack zwischendurch, z.B. rote Beeren, Tomaten oder Gurken. Am besten frisch, möglichst unverarbeitet und ggf. nur kurz gegart. Auch Säfte sind zu empfehlen. So wird eine ausreichende Menge an wichtigen Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen, sowie pflanzlichen Stoffen wie Carotinoide oder Flavonoide zugeführt.
Spinat enthält ein wenig Protein und zusätzlich jede Menge wichtige Nährstoffe wie Flavonoide, Mineralstoffe, Vitamin C, Vitamin K, Eisen, Folsäure und Calcium. Ein echter Alleskönner, der auf jeden Fall auf den Speiseplan gehört. Fleisch, Eier Wurst und Fisch nur ein bis zwei Mal pro Woche (300 - 600 g). Diese Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe, z.B. Omega-3-Fettsäuren (vor allem in fetten Kaltwasserfischen wie Lachs, Forelle, Hering, Heilbutt, Thunfisch oder Kabeljau). Fleisch enthält außerdem viel Eisen und Vitamin B1, B6 und B12. Täglich Milchprodukte, um ausreichend Calcium aufzunehmen. Hier aber auf fettarme und ungesüßte Varianten zurückgreifen, also z.B. fettarmen Naturjoghur oder fettarme Milch.
Bedeutung von Kalzium und Vitamin D
Kalzium ist ein wichtiger Baustein für die Knochen, ebenso wie Vitamin D. Die Aufnahme von Kalzium und Vitamin D ist wichtig, um dem erhöhten Osteoporose-Risiko von Parkinson vorzubeugen. Kalzium ist in Spinat und Milchprodukten enthalten. Milch enthält zudem Vitamin D, welches aber vor allem in fettreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Ei und Avocados, aber auch in Pilzen enthalten ist.
Vitamin D wird jedoch kaum in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen, sondern vor allem bildet der Körper es durch Sonneneinstrahlung selbst. Die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden ist dazu jedoch ungenügend. Hinzu kommt der Bewegungsmangel bei fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung. Deshalb wird empfohlen, Vitamin D über Tabletten oder Tropfen aufzunehmen. Die Menge sollte dabei mit dem Arzt abgesprochen werden. Mit Kräutern und Gewürzen arbeiten, aber nur mit wenig Salz. Kurkuma, Ingwer, Kresse und Petersilie sind nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an wichtigen Nährstoffen.
Osteoporose und Bewegungsmangel
Sowohl die motorischen als auch die nicht-motorischen kognitiven Parkinson-Symptome führen mit der Zeit häufig zu signifikantem Bewegungsmangel. Dieser erhöht die Anfälligkeit für Osteoporose, also die Degeneration der Knochen. Doppelt gefährlich, weil Betroffene zudem häufig an Problemen mit den Halte- und Stellreflexen leiden, was zu erhöhter Sturzgefahr und - zusammen mit Osteoporose - zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führt.
Wie bereits bei den Ernährungstipps erwähnt, kann die richtige Ernährung die Knochen stärken und das Risiko für Frakturen und Osteoporose reduzieren. Kalzium spielt hierbei eine Schlüsselrolle, ebenso wie Vitamin D. Im Schnitt verliert ein Mensch 300 mg Kalzium täglich, durch Schweiß und Ausscheidungen (Stuhl und Urin). Bei Parkinson-Patienten kann diese Menge sogar noch erhöht sein, da auch das vegetative Nervensystem betroffen ist. Dadurch kann es - vor allem in der Nacht und anfallsartig - zu vermehrter Schweißbildung kommen. Auch Inkontinenz und häufiger nächtlicher Harndrang (nächtliche Pollakisurie) sind vegetative Störungen bei Morbus Parkinson.
Da das in der Nahrung enthaltene Kalzium nur zu etwa einem Drittel durch den Körper aufgenommen werden kann, sollte man mindestens 900 - 1000 mg Kalzium pro Tag durch die Nahrung aufnehmen. Milch und Joghurt enthalten ca. Drei Esslöffel Parmesan (ca. Besonders reich an Kalzium ist z.B. 200 g gegarter Grünkohl enthält ca. 200 g gegarter Spinat enthalten ca. 200 g gekochter Brokkoli enthält ca. Ab 150 mg Kalzium je Liter gilt Mineralwasser als kalziumreich (Der Kalziumgehalt wird auf dem Etikett vermerkt). Auch Vitamin D ist für die Knochen wichtig, weshalb man auf ausreichende Aufnahme achten sollte.
Vitamin D wird vor allem bei Sonneneinstrahlung über die Haut produziert. Ein ausreichender Aufenthalt im Freien ist jedoch für Parkinson-Patienten nicht immer möglich. Auch reicht die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden oft nicht aus, vor allem im Winter nicht. Hier wird die Einnahme über Tabletten oder Tropfen empfohlen, was jedoch mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden sollte. Gute Vitamin D Lieferanten sind außerdem Eier, Avocados, Fisch und Fleisch.
Weitere Aspekte der Ernährung bei Parkinson
Riechen und Schmecken
Immer der Nase nach! Nach diesem Motto handeln sehr viele Menschen, ohne dass es ihnen bewusst wird. Denn der Geruchssinn schützt nicht nur vor verdorbenem Essen, Gas, Rauch und Feuer. Er hat auch großen Einfluss auf die Partnerwahl und das soziale Umfeld und ist eng mit unseren Gefühlen und Erinnerungen verbunden. Und wenn er fehlt, drohen ernsthafte Folgen für die Gesundheit.
Bei Parkinson: Hyposmie, Anosmie à frühes Krankheitssymptom. Patienten können in Gefahr geraten, wenn Riechen zum Schutz wird!
- Riech-Training: Täglich an Aromen schnüffeln, zum Beispiel: Zimt, Rose, Gewürznelke und Eukalyptusöl
- Nasenspülung: Reinigung der Riechschleimhaut, Verbesserung der Funktion
- Nasenöl: gegen trockene Nasenschleimhaut
Ohne Nase kein Geschmackserlebnis. Eine fehlende Wahrnehmung verdorbener Speisen aufgrund einer Geschmackstörung kann eine Gefahr für die Gesundheit darstellen!
- Nur frische Zutaten verwenden
- Gemüse dämpfen, um Geschmack und Vitamine zu erhalten
- Frische Kräuter verwenden und diese erst kurz vor der Beigabe an das fertige Gericht mit einem scharfen Küchenmesser oder einem Mörser zerkleinern
- Gewürze extra fein mahlen, um Verschlucken vorzubeugen
- Unmittelbar nach dem Garen servieren, bevor sich die feinen Aromen verflüchtigen
- Gerichte höchstens 48 Stunden im Kühlschrank aufbewahren, denn zerkleinerte Lebensmittel haben eine kürzere Haltbarkeitszeit
Diät und Sarkopenie
In allen Lehrbüchern wird eine eiweißarme Kost empfohlen! Durch proteinarme Kost schwinden alle Muskeln im Körper! Gefahr der SARKOPENIE mit Gebrechlichkeit (FRAILTY). Weg mit der eiweißarmen Kost!
Sehen und Parkinson
- Visusminderung (altersbedingt)
- Katarakt (grauer Star) - Linsentrübung
- Glaukom (grüner Star) - erhöhter Augeninnendruck
- Makuladegeneration - Zerstörung der Macula, Stelle des schärfsten Sehens auf der Retina (Netzhaut)
L-Dopa schützt vielleicht gegen die gefürchtete altersbedingte Makuladegeneration! MPS-bedingte reduzierte Blinkrate à Trockenes Auge, Irritation, Verschwommensehen - künstliche Tränenersatzstoffe. Unwillkürliches Augenschließen à Blepharospasmus - Botulinumtoxin. Erschwertes oder unmögliches Augenöffnen à Lidheberapraxie - Botulinumtoxin.
Einige Medikamente können Verschwommensehen oder Augentrockenheit verursachen: Amantadin, Anticholinergika, Psychose, Halluzinationen (Sehen von Dingen, die nicht real sind).
Hören und Parkinson
Unser Hörsinn ist von allen fünf Sinnen der differenzierteste. Das Ohr ist sensibler, genauer und auch leistungsfähiger als unser Auge. Es kann zwischen zehn Oktaven unterscheiden und reagiert auf Schallwellen, also Luftdruckveränderungen im Frequenzbereich zwischen 16 bis 20.000 Herz. Der Gehörsinn macht es uns möglich, bis zu 400.000 Töne zu unterscheiden und sogar die Richtung, aus der sie kommen.
Hypakusis (Schwerhörigkeit) - Hörverlust. Lautstärkeverlust: Schallleistungsstörung (Ursachen im Außen- und Mittelohr, z.B. Ohrenschmalz). Verstehverlust: Schallempfindungsstörung (Problem im Innenohr).
Akustische Halluzinationen bei Schwerhörigkeit (Charles-Bonnet-Syndrom) oder bei Parkinson-Demenz.
Fallbeispiel: Eiweißshake und Levodopa
Auf dem Weg zur Sommerfigur will ein Kunde Mitte 50 mithilfe einer Formula-Diät einige Kilos verlieren. Er will den eiweißhaltigen Shake als Mahlzeitenersatz nutzen. Auffällig ist jedoch ein leichter Tremor der linken Hand. Im Gespräch gibt der Kunde an, seit einem halben Jahr Levodopa zur Parkinson-Therapie einzunehmen.
Analyse: Wird Levodopa zusammen mit eiweißreicher Kost eingenommen, können verringerte Blutspiegel des Wirkstoffes die Folge sein. Dies kann auf die Ähnlichkeit von Levodopa zu Eiweißbausteinen zurückgeführt werden. Wirkstoff und Aminosäuren konkurrieren um die gleichen Transporter sowohl im Magen-Darm-Trakt als auch an der Blut-Hirn-Schranke. Ist der Transporter vom Nahrungseiweiß belegt, kann Levodopa nicht andocken und ins Blut aufgenommen werden. Die Folge können Wirkverlust oder Wirkungsschwankungen sein. So kann eine eiweißreiche Ernährung die Wirkung abschwächen und eine eiweißarme Kost diese verstärken.
Kommunikation: Der Kunde sollte keinen Proteinshake verwenden und auf extra Eiweißdosen verzichten. Einen Gewichtsverlust könnte er beispielsweise durch eine Ernährungsumstellung auf kohlenhydratreduzierte Kost und ausgewogene Ernährung erzielen.
Therapie: Levodopa sollte grundsätzlich eine Stunde bis eineinhalb Stunden vor oder nach dem Essen eingenommen werden. Das Arzneimittel sollte nicht in Quark, Milch oder Joghurt eingerührt werden.
Weitere Ernährungstipps
- Verstopfung: Ballaststoffreiche Ernährung mit Getreide, Gemüse und Kartoffeln, viel Flüssigkeit und ausreichend Bewegung.
- Alkohol: Sollte vermieden werden, da er die Symptome verschlimmern und Wechselwirkungen mit Medikamenten verursachen kann.
- Schluckstörungen: Bei Schluckstörungen (Dysphagie) sollte der Ernährungsstatus regelmäßig überprüft werden. Bei Bedarf kann eine Magensonde (PEG) erforderlich sein.
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