Epilepsie und EEG: Erkennungsmerkmale und Diagnose

Die Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederholte epileptische Anfälle gekennzeichnet ist. Diese Anfälle entstehen durch abnorme elektrische Aktivität im Gehirn. Die Diagnose von Epilepsie stützt sich auf die Anamnese, die Beobachtung des Anfallsgeschehens und apparative Untersuchungen, insbesondere das Elektroenzephalogramm (EEG).

Was ist ein EEG?

Das EEG ist eine nicht-invasive und schmerzfreie diagnostische Methode, mit der die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen werden kann. Es ist ein wichtiges Instrument bei der Diagnose und Behandlung von Epilepsie. Mittels EEG sind Ärzt:innen in der Lage, die elektrische Aktivität des Gehirns zu messen. Das Ergebnis sei aber immer nur eine Momentaufnahme.

Ablauf einer EEG-Untersuchung

Die EEG-Untersuchung ist schmerzfrei und verläuft in der Regel ohne Nebenwirkungen. Im Vorfeld werden Sie in einem ausführlichen Gespräch über sämtliche Details aufgeklärt und über den genauen Ablauf der EEG informiert.

  1. Vorbereitung: Zuerst wird der Patient auf das bevorstehende Verfahren vorbereitet. Dies beinhaltet das Anbringen von Elektroden auf der Kopfhaut. Sie erhalten eine Kappe, an der zahlreiche Elektroden angebracht sind. Die Elektroden werden mit einer Kochsalzlösung leicht angefeuchtet, auch die Kopfhaut unter den Elektroden wird mit einem Wattestäbchen und Kochsalzlösung eingerieben, damit das EEG besser abgeleitet werden kann. Das kann im ersten Moment etwas kühl am Kopf sein. Die Elektroden selbst senden keinen Strom aus.
  2. Beginn der Messung: Nun beginnt die Messung der Hirnströme und der Schwankungen in Ihrem Kopf. Dabei leiten die Elektroden die Messergebnisse des Gehirns an den Computer weiter.
  3. Einsatz äußerer Reize: In der Regel werden außerdem weitere Reize gesetzt, um die Hirnströme zu verändern. Während der EEG-Aufzeichnung kann man aufgefordert werden, die Augen zu öffnen und wieder zu schließen oder anderen Anweisungen zu folgen. Das ärztliche Personal wird Ihnen alle notwendig Informationen vor der EEG-Aufnahme mitteilen.

Arten von EEG-Untersuchungen

Es gibt verschiedene Arten von EEG-Untersuchungen, die je nach Fragestellung eingesetzt werden:

  • Oberflächen-EEG: In aller Regel wird zunächst ein Oberflächen-EEG über 20-30 Minuten mit Hyperventilation (verstärktes Atmen) durchgeführt.
  • EEG nach Schlafentzug: Erst wenn hierbei keine schlüssige Aussage zu treffen ist, kann ein 24-Stunden-EEG oder Schlafentzugs-EEG durchgeführt werden. Zu dieser Untersuchung sollten Sie möglichst müde erscheinen, also mit ausreichend Schlafentzug, damit beim EEG die Einschlafphase aufgezeichnet werden kann.
  • Langzeit-EEG: Dies ist zum Beispiel das EEG nach einer durchwachten Nacht oder die Langzeitaufzeichnung auch über Tage hinweg. Beim Monitoring handelt es sich um ein Langzeit-EEG mit Video-Aufzeichnung der Patientinnen und Patienten, das aufgrund seiner Dauer und der notwendigen Video-Aufzeichnung einen stationären Aufenthalt erfordert.

Wie erkennt man Epilepsie im EEG?

Bei Epilepsie-Patienten können in der Ableitung epilepsietypische Potentiale gefunden werden. Es handelt sich dabei um steile und spitze Potentiale, die evtl. von einer langsamen Welle gefolgt sind (Spitze-Wellekomplex oder Spike-wave-Komplex). Sie sind auf eine Epilepsie hinweisend, beweisen aber nicht, dass der Patient auch wirklich an einer Epilepsie leidet. So können z. B. epilepsietypische Potentiale auch in EEGs von Geschwisterkindern von Anfallspatienten nachgewiesen werden, ohne dass diese jemals einen epileptischen Anfall erlitten haben. Mit dem EEG können auch allgemeine Veränderungen der elektrischen Gehirnaktivität wie Verlangsamungen oder herdförmige Störungen erkannt werden.

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Epilepsietypische Potentiale

Epilepsietypische Potentiale bestehen sowohl in Spitzen (spikes oder spike-waves), Spitze-Welle-Komplexen (Spike-wave-Komplexe oder Polyspikes) und steilen Wellen (sharp waves). Grundsätzlich definieren sich EEG-Potenziale als epilepsietypisch, wenn sie deutlich häufiger bei Menschen mit Epilepsie als bei Menschen ohne Epilepsie auftreten.

EEG-Wellen

Die Summenpotentiale der Nervenzellen werden auf dem EEG-Bildschirm durch mehrere Kurven (in der Regel 8−12 Kurven, bei Bedarf auch mehr) übereinander dargestellt.

  • Betawellen (Frequenz 13 bis 30 Hz): Sie treten unter der Einwirkung von Sinnesreizen oder bei geistiger Aktivität auf.
  • Thetawellen (Frequenz 4 bis 7 Hz): Sie werden auch als Zwischenwellen bezeichnet. Dadurch lassen sich Störungen der ansonsten gleichmäßigen Wellen erkennen, sogenannte Spikes oder Spike-Waves.

Wichtig

Ein unauffälliges EEG schließe keineswegs epileptische Anfälle aus, macht der Oberarzt deutlich.

Ursachen von Epilepsie

„Die Ursachen für eine Epilepsie sind vielfältig. Sie entstehen durch Hirnveränderungen, bei denen die elektrische Erregbarkeit erhöht ist“, erklärt Prof. Jörn Peter Sieb, Chefarzt der Neurologie am Helios Hanseklinikum Stralsund.

Hirnschäden durch unfallbedingte Verletzungen, Entzündungen oder Tumore können eine Epilepsie auslösen. Oft ist die Ursache aber nicht eindeutig. Es gibt genetische Veränderungen, die dazu führen, dass Nervenzellen im Gehirn grundsätzlich mehr dazu neigen, sich spontan synchron zu entladen. Neben solchen genetischen Ursachen, bei denen eine Epilepsie häufig schon im Kindes- oder Jugendalter auftritt, gibt es viele unterschiedliche erworbene Hirnveränderungen: Nach einem Schlaganfall zum Beispiel oder ausgelöst durch ein Schädelhirntrauma nach einem Unfall. Allerdings wird oft auch keine eindeutige Ursache gefunden.

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Epileptische Anfälle treten auch als Zeichen von Entzündungen im Gehirn auf, beispielsweise bei akuten Infektionen mit Viren oder Bakterien (Meningitis, Enzephalitis) oder bei seltenen Autoimmunkrankheiten des Gehirns.

Erscheinungsformen von Epilepsie

Die Erscheinungsformen einer Epilepsie variieren je nach Ursprungsort im Gehirn.

Anfallsarten

Es gibt verschiedene Arten von epileptischen Anfällen:

  • Generalisierte tonisch-klonische Anfälle (Grand-mal-Anfälle): Eine typische Schilderung eines Augenzeugen wäre:„Herr Mustermann hat plötzlich einen starren Blick bekommen, die Augen nach oben verdreht, alle Muskeln des Körpers durchgestreckt und ist umgefallen. Am Boden liegend hat er dann an Armen und Beinen rhythmisch gekrampft, heftig geatmet und Schaum vor den Mund bekommen. Die Krämpfe haben etwa 2 Minuten gedauert. Auf Ansprache oder Rütteln zeigte Herr Mustermann danach keine Reaktionen. Nach 5-10 Minuten kam er wieder zu sich, reagierte aber nicht der Situation entsprechend. Allmählich kam er wieder zur Orientierung. Er war sehr müde und abgeschlagen. Am Folgetag hatte er Muskelkater und ein seitlicher Zungenbiss tat weh. Auch Prellmarken und Hautabschürfungen traten auf.“
  • Absencen: Eine andere Schilderung wäre: “Mein Kind befindet sich im 2. Schuljahr. Mehrmals am Tag schaut es starr in die Luft und bewegt die Augenlider. In dieser Zeit ist es nicht ansprechbar. Nach wenigen Sekunden ist alles wieder normal und es setzt die angefangenen Tätigkeiten fort.“
  • Fokale Anfälle: Bei einer fokalen Epilepsie beginnen die Anfälle immer in einer bestimmten Hirnregion, dem Focus.

Differentialdiagnose

Es ist wichtig, epileptische Anfälle von anderen Erkrankungen abzugrenzen, die ähnliche Symptome verursachen können.

  • Ohnmacht (Synkope): Eine dritte Schilderung eines Anfallsereignisses lautete so: “Meine Frau stand neben mir, als sie plötzlich sagte, dass ihr schwarz vor den Augen werde. Sie sackte in sich zusammen und lag 5 Sekunden ohnmächtig am Boden ohne sich zu bewegen. Auf Ansprache reagierte sie plötzlich sofort, wusste sofort wo sie war, stand auf und alles war wieder wie vorher.“
  • Migräne: Auch bei der Migräne kommt es zu Auren. Diese können bestehen aus Flimmern vor den Augen oder dunklen Flecken. Mitunter führt die Migräneaura auch zu Sprachstörungen oder Halbseitenlähmungen für die Dauer weniger Minuten. Auf die Migräneaura folgen jedoch häufig schwere Kopfschmerzen.
  • Schlafstörungen: Bei manchen Schlafstörungen kommt es zusätzlich zu plötzlichen Anfällen mit Verlust der Körperspannung und Hinfallen, sog. kataplektischen Anfällen. Beim kataplektischen Anfall wird jedoch niemals das Bewusstsein verloren.

Diagnose von Epilepsie

Um die Diagnose einer Epilepsie zu stellen, sind genaue Informationen zum Ablauf des Anfalls besonders wichtig. Der Betroffene hat häufig keine Erinnerung daran. Deshalb ist eine genaue Beschreibung zum Beispiel durch Angehörige oder sogar die Videodokumentation hilfreich. „Häufig ist die Diagnosefindung direkt eindeutig. Gelegentlich ist es jedoch überaus schwierig, zum Beispiel ein Herz-Kreislauf-Problem und einen epileptischen Anfall zu unterscheiden“, erläutert Prof.

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Anfallsanamnese

Die obigen Schilderungen sind sehr wichtig und werden als Anfallsanamnese bezeichnet. Einzelheiten eines Anfalls lassen sich beim ersten Anfall nicht immer klären, da der Beobachter nicht geschult ist, auf die einzelnen Phänomene zu achten. Je häufiger Anfälle auftreten, um so eher ist jedoch eine genaue Beschreibung des Anfallstyps möglich.

Krankheitsvorgeschichte

Unabhängig von der Anfallsbeschreibung ist die übrige Krankheitsvorgeschichte wichtig.

Am bedeutsamsten sind hierunter:

  • Wie waren die Schwangerschaft und Geburt?
  • Gab es Entwicklungsstörungen in der frühen Kindheit, gab es Kopf- oder Gehirnverletzungen oder Erkrankungen, die das Gehirn betreffen?
  • Gab es in der Kindheit kleinere oder andere Anfallstypen wie z. B. Fieberkrämpfe?
  • Lagen in der unmittelbaren Vorgeschichte andere Erkrankungen vor wie z. B. eine Infektion oder ein Tumor in einer anderen Körperregion?
  • Werden Medikamente oder Alkohol regelmäßig konsumiert?
  • Sind in der Familie weitere Patienten mit Epilepsie bekannt?
  • Handelt es sich wirklich um den ersten Anfall oder gab es schon zuvor Anfälle? Vielleicht auch kleinere Anfälle eines anderen Typs?

Neurologische Untersuchung

Nach der Erhebung der Vorgeschichte ist eine körperliche neurologische und auch psychiatrische Untersuchung notwendig. Hierbei werden die Hirnnerven, die Körperkraft, die Körperempfindungen, die Reflexe an Armen und Beinen, die Koordination und intellektuelle Leistungen wie z. B. die Sprache oder das Gedächtnis überprüft. Es ist auch notwendig, auf mögliche psychiatrische Störungen wie z. B. Depressionen, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen einzugehen.

Apparative Untersuchungen

Die wichtigsten Untersuchungen, die dann durchgeführt werden sollten, sind das EEG und eine Kernspintomographie des Kopfes.

  • EEG: Das EEG misst die hirnelektrische Aktivität.
  • Kernspintomographie (MRT): Die Kernspintomographie des Kopfes (MRT oder MRI) ist eine Schichtaufnahme des Kopfes und des Gehirns mit Hilfe magnetischer Wellen. Sie ist ungefährlich und nicht belastend. Sie kann von daher beliebig wiederholt werden. Mit ihr erkennt man Veränderungen der Gehirnstruktur, wie z. B. Vernarbungen, Missbildungen, Entzündungen, Tumore, Schlaganfälle.

Falls eine Kernspintomographie des Kopfes nicht möglich ist, sollte zumindest eine Computertomographie durchgeführt werden.

Insbesondere wenn es sich um den ersten Anfall handelt, sollten Laboruntersuchungen des Blutes und in einzelnen Fällen auch des Nervenwassers (Liquor) durchgeführt werden. Hierbei wird vor allem nach Entzündungszeichen gesucht.

Zudem sollte eine zumindest orientierende neuropsychologische Untersuchung mit geeignetem Testverfahren stattfinden um Beeinträchtigungen der Hirnleistungsfähigkeit durch die Epilepsie erkennen zu können.

Behandlung von Epilepsie

Die Lebensqualität eines Epileptikers hängt maßgeblich von seinen Anfällen ab. Um eine Anfallsfreiheit zu erzielen, steht dem behandelnden Arzt ein großes Spektrum von gut wirksamen und verträglichen Epilepsie-Medikamenten zur Verfügung. Darüber hinaus ist bei einigen Patienten die Epilepsie-Chirurgie eine aussichtsreiche Option. Bei der Vagusstimulation wird ein bestimmter Nerv, vergleichbar mit der Situation bei einem Herzschrittmacher, stimuliert, um die Anfallsbereitschaft zu mindern.

Medikamentöse Therapie

Zu den wichtigsten Therapiemöglichkeiten zählen bestimmte Medikamente: Täglich eingenommene Antiepileptika sorgen dafür, dass die Nervenzellen gehemmt und dadurch beruhigt werden. Bei knapp 70 Prozent der Patienten helfen solche Medikamente gut. Dabei reicht häufig bereits ein einzelnes Medikament aus, manchmal wirkt nur eine Kombination von zwei oder mehr Medikamenten. Mittlerweile gibt es rund 30 verschiedene Medikamente gegen Epilepsie. Moderne Wirkstoffe haben oft weniger Nebenwirkungen.

Operative Verfahren

Operative Verfahren kommen nur in Frage, wenn sicher festgestellt wird, von welcher Stelle im Gehirn die Anfälle genau ausgehen, also bei fokalen Epilepsien. Dann müssen weitere Untersuchungen in einem Neurochirurgischen Zentrum zeigen, ob die Entfernung des Focus ohne größere Gefahr möglich ist, oder ob der Eingriff zu Lähmungen, Sprachstörungen oder anderen Ausfällen führen würde.

Vagusnervstimulation

Für Patienten, bei denen die Antiepileptika nicht ausreichend wirken, kommen weitere Therapiemöglichkeiten in Betracht. Bei einer Vagusnervstimulation wird ein Schrittmacher - ähnlich einem Herzschrittmacher - unter die Haut im Brustbereich implantiert. Das Gerät erzeugt elektrische Impulse, die vom Vagusnerv am Hals ins Gehirn geleitet werden.

Tiefe Hirnstimulation

Ebenfalls auf Basis einer Elektrostimulation arbeitet ein neueres Verfahren, bei dem eine dünne Silikonscheibe mit Platinkontakten unter die Kopfhaut geschoben wird. Auch bei diesem Verfahren gehen die elektrischen Impulse von einem Schrittmacher aus, der im Brustbereich unter die Haut gesetzt wird. Durch diese Therapie soll eine tiefgehende und fokussierte Stimulierung des Gehirns möglich sein, ohne das Gehirn selbst zu berühren.

Was tun bei einem epileptischen Anfall?

„Epileptische Anfälle sind für den Laien meist überaus beeindruckend und es ist schwierig, das Richtige zu tun. Bevor der Notarzt gerufen wird, ist es besonders wichtig, den Betroffenen vor Verletzungen zu schützen. Der Patient sollte dabei aus dem Gefahrenbereich gebracht und sein Kopf geschützt werden“, informiert der Neurologe zur Ersten Hilfe bei einem Anfall. Für die Patienten ist es im Nachgang hilfreich, wenn der Hilfeleistende auf die Uhr geschaut hat. So lasse sich die Länge des Anfalls für den behandelnden Arzt dokumentieren.

Im Vordergrund steht, dass sich der Betroffene während eines Anfalls nicht verletzt. Wenn er oder sie bereits auf dem Boden liegt, zucken häufig Arme und Beine oder sie wirken versteift. Auch der Kopf kann zucken und dabei immer wieder auf den Boden aufschlagen. Manchmal kommt es zu einem Zungenbiss, dennoch sollte man niemals versuchen, während des Anfalls etwas in den Mund zu schieben. Der Blutverlust beim Zungenbiss ist sehr gering, durch die Verdünnung mit Speichel wirkt es mehr, als es ist. Daher gilt: Ruhe bewahren. Der Anfall selbst ist meist nach ungefähr einer Minute vorbei. Um die Zeit sicher zu messen, lohnt ein Blick auf die Uhr. Die Beobachtungen der Augenzeugen liefern später oft entscheidende Informationen bei der Diagnosefindung. Wichtige Fragen dabei sind zum Beispiel: Was ging dem Anfall voraus? Wie sah der Sturz aus, wenn es einen gab? Waren die Augen geöffnet oder geschlossen? Auf welcher Körperseite begannen die Verkrampfungen? In welche Richtung war der Kopf gedreht?

Leben mit Epilepsie

Menschen mit Epilepsie können meist nicht vorhersagen, ob und wann sie einen epileptischen Anfall bekommen. Und genau das macht ihn gefährlich: Gerade bei einem großen Anfall - der Fachbegriff heißt "bilateral tonisch-klonischer" Anfall - kann es durch Bewusstlosigkeit zu Stürzen und damit verbunden zu Verletzungen kommen. Aber auch die häufigeren kleineren Anfälle können Betroffene körperlich und psychisch belasten. Hinzu kommen Vorurteile und Stigmata, die den Alltag für Menschen mit Epilepsie zusätzlich erschweren. So ist im Verlauf der Erkrankung das Risiko für eine Depression erhöht.

Risikofaktoren

Insgesamt haben Menschen mit Epilepsie ein erhöhtes Sterberisiko. Plötzliche unerwartete Todesfälle (SUDEP, engl. Sudden unexpected death in epilepsy) kommen auch in eigentlich weniger gefährlichen Situationen vor, zum Beispiel nachts im Bett. Menschen mit Epilepsie dürfen nicht selbst Auto fahren, wenn sie in den vergangenen zwölf Monaten einen Anfall hatten. In diesem Fall sollte man zum Beispiel nicht alleine schwimmen gehen. Denn wenn ein epileptischer Anfall im Wasser auftritt und nicht sofort ein Rettungsschwimmer zur Stelle ist, kann das tödlich enden: So ist auch die Haupttodesursache von Menschen mit Epilepsie ein Tod durch Ertrinken. Ebenfalls vorsichtig sein sollten Betroffene beim Baden in einer Badewanne sein - auch hier kann es zum Ertrinken kommen.

Selbsthilfe

Individuelle Aufklärung und Beratung von Betroffenen und ihren Angehörigen sind wichtig, um das Risiko für einen SUDEP zu verringern.

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