Die Epilepsie-Rehabilitationsklinik Bethel in Bielefeld, eingebettet in die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, bietet seit Jahrzehnten eine umfassende Versorgung für Menschen mit Epilepsie und anderen Anfallserkrankungen. Als Teil des Epilepsie-Zentrums Bethel, einer der führenden Adressen für die Diagnostik, Therapie und Beratung von Menschen mit Anfallserkrankungen, zeichnet sich die Klinik durch einen ganzheitlichen Ansatz und modernste medizinische Standards aus. Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind wegen Förderung mildtätiger, kirchlicher und als besonders förderungswürdig anerkannter gemeinnütziger Zwecke steuerlich befreit.
Trägerschaft und diakonische Werte
Das Krankenhaus Mara, in dem die Universitätsklinik für Epileptologie angesiedelt ist, wird ausschließlich von den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel betrieben. Die Geschäftsführung hat das EvKB übernommen. Die diakonische Trägerschaft spiegelt sich in der täglichen Arbeit wider, die von christlichen Werten geprägt ist.
Universitätsklinik für Epileptologie im Krankenhaus Mara
Die Universitätsklinik für Epileptologie im Krankenhaus Mara versorgt seit 1932 Patientinnen und Patienten mit Epilepsie und anderen Anfallsleiden. Seither greift die Klinik neue Entwicklungen auf oder begründet selbst neue Therapieansätze. Beispiele sind die Epilepsiechirurgie, die 1991 eingeführt wurde, die Epilepsie-Rehabilitation, für die die erste Klinik 1997 hier eröffnet wurde.
Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Christian G. bietet die Universitätsklinik für Epileptologie im Krankenhaus Mara umfassende Möglichkeiten der Diagnose, Behandlung und Rehabilitation von Epilepsie. Das Angebot orientiert sich individuell am Lebensumfeld der Patientinnen und Patienten und ist immer auf dem neuesten Stand der medizinischen Entwicklung. Neben der ambulanten Behandlung in der Epilepsie-Ambulanz ist auch eine stationäre Versorgung möglich. Das Krankenhaus Mara ist seit mehr als 70 Jahren in Bielefeld für Patienten vor Ort.
Das Behandlungsspektrum
Das Behandlungsspektrum der Epilepsiekliniken für Kinder und Erwachsene reicht von der differenzierten medikamentösen Therapie über Psycho- und Verhaltenstherapie bis hin zur operativen Behandlung (Epilepsie-Chirurgie). Betroffenen und deren Angehörigen steht ein Team aus den Fachrichtungen Medizin, Psychologie, Sozialarbeit, Sport- und Ergotherapie, Heilpädagogik, Schule und Seelsorge zur Seite.
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Die Fachlichkeit im Epilepsie-Zentrum Bethel ist geprägt von einem ganzheitlichen Ansatz. Nicht nur die Diagnostik und Behandlung der Anfälle und Epilepsien sind im Blickpunkt, sondern die betroffenen Menschen werden in ihren individuellen Lebensbezügen gesehen und unterstützt.
Fragen, die im Zentrum stehen
Die Epilepsieklinik Bethel geht auf die individuellen Fragen und Bedürfnisse der Patienten ein. Dazu gehören unter anderem:
- Habe ich überhaupt eine Epilepsie - welche Ursachen haben meine Anfälle?
- Was muss ich nach einem ersten Anfall beachten?
- Welche langfristigen Auswirkungen haben die Medikamente?
- Können die Medikamente umgestellt und die Nebenwirkungen vermieden werden?
- Ist eine operative Behandlung möglich?
- Sind nicht-medikamentöse Verfahren (z.B. Anfallsunterbrechungstrainung und Psychotherapie) möglich?
- Was muss ich in der Schwangerschaft beachten?
- Kann ich mein Kind trotz der Medikamente stillen?
- Welche Besonderheiten muss ich im Beruf oder bei der Ausbildung beachten?
- Kann ich den Führerschein machen?
- Welche Auswirkungen haben die Anfälle auf meinen Lebensalltag?
- Gibt es Schulungsprogramme, in denen ich mehr über Epilepsie und die Auswirkungen lernen kann?
- Ist eine epilepsiechirurgische Behandlung möglich?
Von den Ursachen über die Therapiemöglichkeiten bis zum Einfluss der Epilepsie auf das Leben der Betroffenen: Kaum eine andere Epilepsieklinik bietet soviel Themen für die Forschung.
Rehabilitation im Epilepsie-Zentrum Bethel
Die Rehabilitationsklinik erweitert das Angebot um Maßnahmen der medizinischen und medizinisch-beruflichen Rehabilitation. Dabei können die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Universitätsklinik für Epileptologie genutzt werden. Schwerpunkte der Rehabilitation sind:
- Behandlung
- Krankheitsakzeptanz und -verarbeitung
- Ausbildung
- Beruf
- Mobilität
- Alltag
Das Ziel der Rehabilitation ist es, die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit einem hohen Maß an fachlicher wie persönlicher Kompetenz und Erfahrung dabei zu unterstützen, ihre ganz individuellen Rehabilitationsziele zu erreichen und ihre Lebensqualität für die Zeit nach der Entlassung aus unserer Klinik merklich zu verbessern.
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Frühzeitige Rehabilitation als Erfolgsfaktor
Aktuelle wissenschaftliche Daten zeigen, dass eine Rehabilitationsbehandlung frühzeitig nach der ersten Diagnose hilfreich ist. Das Beispiel von Gregor Z., der nach zwei großen Anfällen in drei Wochen durch eine Rehabilitation im Epilepsie-Zentrum Bethel anfallsfrei wurde, verdeutlicht den positiven Effekt.
Individuelle Betreuung und Nachsorge
Vor der Entlassung werden individuell Einrichtungen bzw. Personen, die zu Hause aktiv werden sollen/müssen, kontaktiert, z. B. Schwerbehinderten-Vertrauensmann im Betrieb, der Integrationsfachdienst und andere psychosoziale Dienste. Bei einer Rückkehr auf den alten Arbeitsplatz wird ggf. eine stufenweise Wiedereingliederung eingeleitet. Und alle Patienten bekommen auch schriftliche Hinweise mit, was zu Hause zu tun ist. Ein persönliches poststationäres Case-Management können wir leider nicht anbieten. Sollten dennoch Fragen auftreten, können sich ehemalige Patienten gerne an uns wenden.
Medizinisch-berufliche Rehabilitation
Medizinische und medizinisch-berufliche Rehabilitation ist mittlerweile ein fester Bestandteil der gesundheitlichen Versorgung Epilepsiekranker geworden. Sie ist seit 2010 in den Leitlinien der Rentenversicherungen verankert, so dass Betroffene unter Hinweis darauf ihre Reha-Ansprüche auch geltend machen können. Das interdisziplinäre Reha-Team hat sich enorm entwickelt und sehr viel Erfahrungen gesammelt und Kompetenzen aufgebaut. Es konnte ein Netzwerk aus Bielefelder Firmen entwickeln, was Möglichkeiten der Belastungserprobung im realen Arbeitsleben bietet.
Auszeichnungen und Qualitätssiegel
Die hohe Qualität der Versorgung im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) und im Krankenhaus Mara wird durch verschiedene Auszeichnungen bestätigt:
- Das Wochenmagazin “stern” zeichnet das EvKB als eines der besten 100 Krankenhäuser Deutschlands aus.
- Für ihre Maßnahmen gegen die Verbreitung multiresistenter Erreger (MRE) sind das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) und das Krankenhaus Mara vom MRE-Netzwerk Nordwest mit dem Qualitätssiegel MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ausgezeichnet worden.
- Das Evangelische Klinikum Bethel und das Krankenhaus Mara wurden von der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu mit dem Top Company Siegel ausgezeichnet.
- Die Stadt Bielefeld und das Lokale Bündnis für Familien haben dem Evangelischen Klinikum Bethel und dem Krankenhaus Mara das Prädikat “Ausgezeichnet Familienfreundlich" verliehen.
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