Leben mit Parkinson: Die wichtige Arbeit des Vereins e v a n d a in Frankfurt

e v a n d a - Leben mit Parkinson ist eine engagierte Selbsthilfegruppe in Frankfurt am Main, die sich der Unterstützung von Menschen mit Parkinson widmet. Der Verein bietet eine wertvolle Plattform für den Austausch und die gegenseitige Unterstützung von Betroffenen. Mit vielfältigen Aktivitäten und Angeboten trägt e v a n d a dazu bei, das Leben von Parkinson-Patienten positiv zu beeinflussen und ihnen neuen Mut zu geben.

Die Diagnose Parkinson: Ein Schock für viele

Nicht nur für Elke Lückert war die Diagnose ein Schock. Auch andere Vereinsmitglieder berichten, es sei, als ob einem der Boden unter den Füßen weggezogen oder ein Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet werde. Die Akzeptanz der Krankheit und der Umgang mit den Einschränkungen sind oft schwierige Prozesse.

Elke Lückert erinnert sich: „Ich habe im Mai 2018 meine Diagnose bekommen. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass es unheilbar ist.“ Ein Jahr lang habe sie versucht, mit alternativer Medizin doch noch Heilung zu finden. Irgendwann akzeptierte sie die Situation und begann, Medikamente einzunehmen.

Was ist Parkinson? Ein Blick auf die Krankheit

Bei Parkinson kommt es zu einem langsam fortschreitenden Verlust von Nervenzellen, vornehmlich jenen, die Dopamin produzieren. Erkrankte Menschen leiden deshalb an einem starken Dopaminmangel; mit Medikamenten wird versucht, dem entgegenzuwirken.

Die Hauptsymptome sind Muskelstarre (Rigor), Muskelzittern (Tremor) und hochgradige Bewegungsarmut (Akinesie). Diese Symptome können den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

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Die Angebote von e v a n d a: Unterstützung in verschiedenen Bereichen

Die Aktivitäten des Vereins sind speziell auf die Bedürfnisse von Parkinson-Patienten abgestimmt und umfassen eine Vielzahl an Programmen zur Förderung körperlicher und geistiger Fähigkeiten. Dazu gehören Gymnastikprogramme sowie sportliche Aktivitäten wie Badminton und Tischtennis.

Der Verein Evanda Frankfurt möchte, dass erkrankte mehr Selbstvertrauen gewinnen und ihr Leben selbstständig begleiten. Es gibt Treffen mit Vorträgen sowie wöchentlich Gymnastik, Nordic Walking, Badminton und Tischtennis.

Neben diesen praktischen Angeboten stellt e v a n d a - Leben mit Parkinson auch wertvolle Informationen über Morbus Parkinson bereit und informiert über aktuelle Studien zu diesem Thema. Dieser Wissensaustausch ist wichtig, um Betroffenen ein besseres Verständnis der Krankheit zu ermöglichen und ihnen die Möglichkeit zu geben, informierte Entscheidungen über ihre Behandlung zu treffen.

Kreativität als Therapie: Die Kunstausstellung von Angela Arncken und Elke Lückert

Mehr als 25 Fotografien und Bilder schmücken derzeit die Wände des Vereinsraums von „evanda“ in der Alten Kapelle der Andreasgemeinde. Mit der Ausstellung möchte der Verein auf die Krankheit Parkinson aufmerksam machen. Angela Arncken hat die Bilder der kleinen Schau gemalt, Elke Lückert steuert die Fotos bei. Beide sind an Parkinson erkrankt.

Angela Arncken leidet nicht unter einem Tremor, deshalb kann sie dem Malen noch ohne große Beeinträchtigung nachgehen. „Es ist eine gute Übung für die Feinmotorik.“ Auch ihre Kreativität werde gefördert und - am wichtigsten - ihr Selbstbewusstsein.

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Die Fotografin Elke Lückert ist seit 40 Jahren mit der Kamera unterwegs. Wegen ihres Zitterns konnte sie nur noch mit Stativ fotografieren, doch dank moderner Handykameras, die den Tremor ausgleichen, könne sie auch weiterhin aktiv sein. „Das hat mich emporgehoben.“

Diese kreativen Aktivitäten sind nicht nur eine Möglichkeit, sich auszudrücken, sondern auch eine wertvolle Therapieform, die das Selbstbewusstsein stärkt und die Feinmotorik fördert.

Bewegung ist wichtig: Sportangebote und Therapien

Ebenfalls am Montag steht ein Sportnachmittag mit einer Physiotherapeutin auf dem Programm, mittwochs kommt Nordic Walking im Niddapark dazu. Bewegung sei für Parkinson-Betroffene extrem wichtig, sagt Vorsitzender Christian Rietschel.

Jeder erkrankte Mensch habe in Deutschland Anspruch auf Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie. „Das sollte man sich nicht nehmen lassen“, sagt Lückert. Diese Therapien können helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Ein neues Zuhause in der Andreasgemeinde

Der in Frankfurt gegründete Verein möchte gerne bekannter werden. Die Vereinsräume liegen seit kurzem in den Räumlichkeiten der evangelischen Andreasgemeinde in der Kirchhainer Straße 2. „Wir sind hier mit offenen Armen empfangen worden“, sagt Theodor Merkl, Zweiter Vorsitzender des Vereins.

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Immer montags von 17.30 bis 19 Uhr trifft sich der Verein in der Bücherei der Gemeinde zur wöchentlichen Sitzung. Nach der Pandemie geschieht dies für die rund 43 Mitglieder sowohl in Präsenz als auch digital.

Unterstützung und Kontakt

Unter der Leitung von Herbert Bayer als erstem Vorsitzenden steht der Verein Interessierten offen und freut sich über jede Form der Unterstützung.

Wer sich die Fotografien und gemalten Bilder der kostenlosen Ausstellung anschauen möchte, konnte dies noch am Sonntag, 24. April tun.

Kontakt kann man unter 069/78 22 48 aufnehmen.

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