Fibromyalgie: Entzündungen, Gehirn und Ursachen

Fibromyalgie, eine chronische Schmerzerkrankung, die lange Zeit als psychosomatisch abgetan wurde, betrifft schätzungsweise 2 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin spricht sogar von bis zu 6 Prozent. Meist sind es Frauen, die daran erkranken. Bis die Diagnose Fibromyalgie feststeht, dauert es oft sehr lange, im Durchschnitt sind es 16 Jahre, so das Ergebnis einer Analyse aus dem PraxisRegister der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin. Viele Menschen mit Fibromyalgie werden falsch behandelt, weil die Ärzte die Erkrankung nicht erkannt haben. Im schlimmsten Fall werden sie mit falschen Medikamenten behandelt oder sogar operiert.

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich durch Schmerzen in verschiedenen Körperregionen äußert. Betroffene können Schmerzen auf der Haut, in den Muskeln und Gelenken haben. Zusätzlich können andere Beschwerden wie Schlafstörungen, Erschöpfung und Konzentrationsprobleme auftreten. Fibromyalgie wird auch Fibromyalgiesyndrom genannt. Die Erkrankung ist nicht gefährlich - die Organe sind gesund und auch die Lebenserwartung wird nicht beeinflusst. Wichtig zu wissen: Fibromyalgie ist seit den 1990er Jahren als Erkrankung anerkannt. Menschen mit Fibromyalgie wird allerdings auch heute manchmal noch vorgeworfen, dass sie sich ihre Beschwerden nur einbilden. Das liegt unter anderem daran, dass nur wenige Menschen das Krankheitsbild kennen und die Beschwerden schwer nachvollziehbar sind. Dieser Umstand ist oft eine zusätzliche Belastung. Erkrankten wird manchmal gesagt, dass es gegen ihre Schmerzen keine Behandlung gibt. Studien belegen jedoch, dass es durchaus Therapien gibt, die die typischen Beschwerden lindern können. Viele kommen außerdem im Lauf der Zeit mit ihren Schmerzen besser zurecht.

Symptome der Fibromyalgie

Die Fibromyalgie verursacht in erster Linie chronische tiefliegende Muskelschmerzen an verschiedenen Stellen des Körpers. Häufig sind die Schmerzen unberechenbar und können sich von Tag zu Tag verändern. Beispielsweise sind sie unterschiedlich stark oder treten an verschiedenen Körperstellen auf. Menschen mit Fibromyalgie fällt es dadurch schwer, etwas zu planen - etwa alltägliche Aktivitäten wie Einkaufen oder einen Ausflug. Bei manchen lassen die Schmerzen tagsüber für einige Stunden nach, sodass sie in dieser Zeit etwas erledigen können. Weitere typische Symptome sind ein schlechter, nicht erholsamer Schlaf, Müdigkeit und Erschöpfung. Viele Menschen mit Fibromyalgie haben zuweilen Probleme, klare Gedanken zu fassen, sich Dinge zu merken, Worte zu finden oder sich zu konzentrieren. Die Fibromyalgie betrifft zu 90 Prozent Frauen, aber auch Männer können erkranken. Zumeist bricht die Krankheit erst im höheren Alter aus, trotzdem trifft es auch junge Menschen.

Zu den Schmerzen kommen noch weitere Symptome wie Schlafstörungen, depressive Verstimmungen sowie Kopf- und Bauchschmerzen. Auch die chronische Fatigue gehört zu dem Krankheitsbild. Für diese Kriterien hat die Rommel-Klinik in Bad Wildbad einen eigenen Diagnosebogen erstellt, der nach vermehrter Empfindlichkeit, Kloß-Gefühl im Hals, Heiserkeit, Schwellungen und morgendlichem Steifheitsgefühl in Rumpf und Händen fragt. Auch das Reizdarm-Syndrom sei sehr häufig assoziiert, sowie Blasen- und Regelbeschwerden, so Antje Maercklin von der Rommel-Klinik. Sogar Luftnot, das Gefühl von Herzrhythmusstörungen, Nesselsucht und Allergien können Teil der Symptome sein. Die Symptome können also sehr unterschiedlich sein. Auffällig ist aber bei allen: Die Blutwerte der Betroffenen sind völlig normal. Kein Wunder, dass die Erkrankung lange Zeit als rein psychosomatisch galt.

Leitsymptome der Fibromyalgie

Bei der Fibromyalgie gibt es drei Symptomkomplexe, die als besonders bedeutsame Anzeichen gelten - die sogenannten Leitsymptome:

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  • Chronische Schmerzen, die mindestens drei Monate anhalten und mehrere Körperregionen betreffen. Die Schmerzen können an den Beinen, Armen oder am Rücken auftreten.
  • Nicht erholsamer Schlaf: Fibromyalgie-Patienten und -Patientinnen fühlen sich morgens wie gerädert.
  • Probleme mit der Konzentrations- und Merkfähigkeit können ebenfalls auf eine Fibromyalgie-Erkrankung hindeuten.

Die chronischen Schmerzen treten bei der Fibromyalgie in ganz unterschiedlichen Regionen im Körper auf - häufig sind Rücken, Beine und Arme betroffen. Sie fühlen sich wie eine Muskelzerrung oder ein heftiger Muskelkater an und können von Tag zu Tag unterschiedlich stark sein. Dabei befällt Fibromyalgie keine Gelenke, sondern verursacht Schmerzen in ihrer Umgebung - zum Beispiel rund um Kiefer, Schultern, Hüfte, Ellenbogen, Hände, Fuß- oder Kniegelenk. Neben den körperlichen Fibromyalgie-Symptomen können auch psychische Beschwerden wie Niedergeschlagenheit, innere Unruhe und Konzentrationsprobleme oder Kopfschmerzen auftreten.

Ursachen und Risikofaktoren der Fibromyalgie

Bei Menschen mit Fibromyalgie ist die Schmerzverarbeitung im Gehirn gestört. Die Schwelle, ab wann ein Reiz als Schmerz wahrgenommen wird, ist deshalb bei ihnen niedriger als bei anderen Menschen. Als wahrscheinlich gilt, dass mehrere Faktoren die Erkrankung verursachen. Man vermutet, dass Fibromyalgie durch genetische und körperliche oder psychische Faktoren ausgelöst wird. Diese führen dann zu einer veränderten Schmerzverarbeitung. Fibromyalgie wird häufig als Weichteilrheuma bezeichnet. Da allerdings die Schmerzen weder von den Weichteilen wie den Muskeln ausgehen noch durch eine rheumatische Erkrankung verursacht werden, ist diese Bezeichnung irreführend.

Die Ursachen der Fibromyalgie sind noch nicht vollständig verstanden. Klar ist jedoch: „Bei Fibromyalgie liegt eine Störung der zentralen Schmerzverarbeitung im Gehirn vor und nicht etwa ein Verschleiß der Gelenke“, sagt Prof. Häuser. Reize, die normalerweise nicht wehtun, werden von Betroffenen als schmerzhaft empfunden - die individuelle Schmerzgrenze ist herabgesetzt. Diese Fehlregulation im Nervensystem gilt als zentrale Fibromyalgie-Ursache.

Folgende Faktoren werden als Auslöser für Fibromyalgie vermutet:

  • genetische Einflüsse
  • Operationen
  • Infektionen
  • starke körperliche oder seelische Belastungen
  • traumatische Erfahrungen

Auch Lebensstilfaktoren wie zu wenig Bewegung, Übergewicht oder Rauchen könnten das Risiko erhöhen. Manchmal entwickelt sich das Fibromyalgie-Syndrom zudem im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen - etwa bei Menschen mit rheumatoider Arthritis. Trotzdem ist die früher verbreitete Bezeichnung „Weichteilrheuma“ irreführend: Die Schmerzen beruhen nicht auf einer rheumatischen Entzündung und entstehen auch nicht direkt in Muskeln oder Sehnen.

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Die Rolle des Gehirns bei der Schmerzverarbeitung

Ein wichtiges Puzzleteil, um das Rätsel Fibromyalgie zu entschlüsseln, ist die Schmerzverarbeitung im Gehirn. Dazu forscht Martin Diers, Leiter der klinischen und experimentellen Verhaltensmedizin in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum. Möglicherweise, so Martin Diers, liegt eine Ursache der Fibromyalgie in einer Besonderheit der Schmerzverarbeitung im Gehirn. Das Ergebnis seiner Forschung: Wer Fibromyalgie hat, hat ein deutlich intensiveres Schmerzempfinden im Vergleich zu gesunden Menschen. Das Gute an dieser Erkenntnis: Es ist möglich, mithilfe von Verhaltenstherapie die eigene Schmerzwahrnehmung umzulernen. Es geht darum, dass man sich nicht mehr an den Rücken fasst, dass man nicht humpelt oder stöhnt oder die ganze Zeit über Schmerzen spricht. Warum? Weil dieses Reden oder das sich Beschäftigen mit Schmerz dazu führt, dass im Gehirn wieder diese ganzen Netzwerke, die bei Schmerz ausgelöst werden, schon ausgelöst würden.

Weitere Ursachenforschung

Weitere Forschungen geben allerdings erste Anhaltspunkte dafür, dass es nicht vorrangig das Gehirn ist, sondern das Immunsystem, das die Schmerzen auslöst. In einer Studie der Lübecker Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie an 90 Patientinnen und Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom zeigten sich bestimmte Muster im Immunsystem. Die Veränderungen von verschiedenen Antikörpern sei ein Muster, das man von anderen Krankheiten nicht kenne, so Direktorin Gabriela Riemekasten. Es gibt durch diese Forschung also Hinweise darauf, dass die Fibromyalgie in vielen Fällen eine Autoimmunerkrankung zu sein scheint.

Das Team um Richard Straube im bayerischen Cham untersuchte in einem Zeitraum von 14 Jahren das Blut von 560 Fibromyalgie-Patientinnen auf zahlreiche krankmachende Umweltgifte und andere Faktoren. Neben erhöhten chemischen Schadstoffen und Umweltgiften zeigten die Blutuntersuchungen auch häufig massive Probleme im Darm. Daneben fand das Forschungsteam auch Marker für verschiedene Erkrankungen im Blut, die möglicherweise mit verantwortlich dafür sind, dass ein solches Schmerzsyndrom entsteht: Borreliose, Toxoplasmose und oxidativer Stress.

Stille Entzündungen

Die Fibromyalgie gilt bislang als nicht entzündliche Erkrankung. Doch es gibt so etwas wie eine stille Entzündung, die in der Blutsenkung nicht sichtbar wird. Das Team um Richard Straube im bayerischen Cham untersuchte diesen unterschwelligen Entzündungsgrad mittels der Marker Rantes, ECP und TNP Alpha, die häufig deutlich erhöht seien. Als erste Therapiemaßnahme wird von Straube eine spezifische Blutwäsche vorgenommen, eine Behandlung, die bislang fast nur bei schweren chronischen Fettstoffwechselstörungen angewandt wird. Bei Fibromyalgie steht diese Behandlung bisher nur Selbstzahlenden offen.

Diagnose von Fibromyalgie

Bis eine Fibromyalgie festgestellt wird, vergehen oft mehrere Jahre, da das Krankheitsbild sehr komplex ist. Die Schmerzen beginnen schleichend oder auch nur an einer Körperstelle - häufig wird daher erst an eine andere Erkrankung gedacht. Da eine Diagnose nicht durch Laborwerte oder Röntgenbilder bestätigt oder klar zugeordnet werden kann, zögern viele Ärztinnen und Ärzte. Dies kann Fehldiagnosen und mangelndes Verständnis nach sich ziehen. Menschen mit Fibromyalgie fühlen sich häufig nicht ernst genommen. Viele haben auch das Gefühl, dass die Ärztin oder der Arzt glaubt, die Beschwerden seien eingebildet. Eine Fibromyalgie wird oft erst in einer rheumatologischen oder schmerzmedizinischen Praxis erkannt. Um eine Diagnose zu stellen, sind ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch und eine körperliche Untersuchung sowie verschiedene Blutuntersuchungen erforderlich, unter anderem zur Bestimmung des Vitaminspiegels. Wenn in den drei Monaten vor der Untersuchung mindestens in 7 von 19 festgelegten Körperbereichen Schmerzen aufgetreten sind, könnte es sich um Fibromyalgie handeln. Zu den Körperregionen gehören Brust und Bauch, Rücken sowie Kiefer, Schultern, Ober- und Unterarme, Hüften, Ober- und Unterschenkel - jeweils auf beiden Körperseiten. Ein Fibromyalgie-Symptom-Fragebogen kann helfen, die Beschwerden zu erfassen. Zusätzlich müssen andere Beschwerden auftreten wie:

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  • Konzentrationsprobleme
  • Erschöpfung
  • Morgenmüdigkeit
  • Magenschmerzen oder -krämpfe
  • Kopfschmerzen
  • Depressionen

Diese zusätzlichen Symptome erreichen bei Fibromyalgie einen bestimmten Schweregrad. Sie müssen zusammen mit den Schmerzen seit mindestens drei Monaten anhalten. Um abzuklären, ob nicht eine andere Erkrankung hinter den Beschwerden steckt, empfehlen medizinische Fachgesellschaften eine gründliche Analyse der Krankheitsgeschichte, verschiedene Blutuntersuchungen und eine körperliche Untersuchung.

Worauf sollte man beim Arztbesuch achten?

Insbesondere Gesunde unterstellen Betroffenen manchmal, dass sie sich ihre Beschwerden nur einbilden. Obwohl die Fibromyalgie seit 30 Jahren als Erkrankung anerkannt ist, gehört das Syndrom immer noch zu den weniger bekannten Leiden. Achten Sie beim behandelnden Arzt oder der Ärztin darauf, dass Sie sich gut aufgehoben und ernstgenommen fühlen. Das Fachpersonal sollte Ihnen signalisieren: „Ich nehme deine Beschwerden ernst“. Fragen Sie bei Unklarheiten nach. „Betroffenen hilft es auch, ein Erklärungsmodell zur Seite gestellt zu bekommen. Nachvollziehen zu können, wie es zu den Beschwerden kommt, hilft Patienten und Patientinnen bei der Verarbeitung ihrer Erkrankung“, weiß Professor Häuser.

Behandlungsmöglichkeiten der Fibromyalgie

Aus Angst, die Schmerzen zu verstärken oder sich zu übernehmen, verzichten viele Menschen mit Fibromyalgie auf körperliche Aktivitäten. Studien belegen jedoch, dass Bewegung und leichter Sport wie Radfahren oder Walking guttun, den Körper stärken und die Schmerzen etwas lindern können. Bewegung ist daher ein wichtiger Aspekt der Therapie. Es gibt zudem Hinweise, dass Bewegung Ängste vor Schmerzverstärkung verringern kann. Es gibt Medikamente, die Fibromyalgie-Schmerzen bei manchen Menschen deutlich lindern. Studien zeigen die Wirksamkeit von Amitriptylin, Duloxetin, Milnacipran und Pregabalin. Für gewöhnlich wird von herkömmlichen Schmerzmitteln wie Diclofenac, Ibuprofen oder Paracetamol abgeraten. Bestimmte physikalische Therapien, insbesondere Thermalbäder, werden häufig als angenehm empfunden. Manche erachten auch Saunagänge oder sanfte Massagen als wohltuend. Besonders bei starken Beschwerden kann eine multimodale Schmerztherapie hilfreich sein. Bewegung, Entspannung und Methoden zur Schmerzbewältigung aus der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) werden bei dieser Behandlung kombiniert. Eine KVT und andere psychotherapeutische Verfahren können Menschen mit Fibromyalgie helfen, besser mit ihrer Krankheit klarzukommen.

Die Anleitung zur Schmerzreduktion ist die Aufgabe von Schmerzkliniken wie der Rommel-Klinik in Bad Wildbad. Nach den Leitlinien für Fibromyalgie ist es so, dass das wichtigste und am besten evidenzbasierte Verfahren die Bewegungstherapie ist. In der Schmerzklinik wird vor allem Hilfe zur Selbsthilfe angeboten. Gymnastik und leichtes Krafttraining, aber auch Wärmebehandlungen und Meditation stehen auf dem Programm. In Schmerzkliniken wie der Rommel-Klinik kommen viele Schmerzpatienten mit Medikamentenabhängigkeit. Zu den Haupttätigkeiten von Oliver Rommel, Chefarzt der Neurologischen Abteilung Rommel-Klinik Bad Wildbad, gehören darum Opiatentzüge. Das Problem bei der Opiattherapie sei, dass in der Langzeittherapie nur jeder vierte Patient auf Opiate anspricht, ganz viele hätten einen Wirkungsverlust oder würden immer schmerzempfindlicher, so Rommel. Ein wesentliches Ziel der Schmerzklinik ist es folglich, die regelmäßige Einnahme von Schmerzmedikamenten zurückzufahren oder nach Möglichkeit ganz darauf zu verzichten.

Selbsthilfemaßnahmen

Wichtig für die Lebensqualität vieler Menschen mit Fibromyalgie ist der Austausch mit anderen Betroffenen. Selbstfürsorge zu erlernen ist wichtig bei dieser Erkrankung. Dabei übernehmen gerade die Selbsthilfegruppen eine wichtige Aufgabe, sei es im Internet oder in lokalen Gruppen. Der Selbsthilfeverband Fibromyalgie BW und die Deutsche Fibromyalgie Vereinigung bieten auf ihren Seiten dazu viele Informationen an.

Patienten und Patientinnen sind die Hauptakteure, wenn es um die Fibromyalgie-Behandlung geht. Sie können maßgeblich dazu beitragen, ihr Wohlbefinden zu steigern. Das funktioniert beispielsweise, indem sie Stress in ihrem Alltag reduzieren. Welche Entspannungsmaßnahmen dafür gewählt werden, bleibt jedem und jeder selbst überlassen. Tai-Chi, Qigong oder Yoga stehen beispielsweise zur Verfügung, aber auch Meditation oder autogenes Training können helfen. Etwa 90 Prozent der Betroffenen reagieren empfindlich auf Kälte. Wärme wird hingegen oft als wohltuend empfunden. Eine Wärmedecke, der Besuch eines Thermalbads oder ein heißes Bad lindern Schmerzen. Heilfasten und vegetarische Kost kann von Betroffenen ebenfalls ausprobiert werden, eine Garantie für eine Beschwerdebesserung gibt es jedoch nicht. Denn die Datenlage ist hier noch sehr dünn. Auch die Angehörigen können einen wichtigen Beitrag leisten.

Was kann der Patient selbst tun?

  • Stress reduzieren
  • Entspannungsmaßnahmen ausprobieren (Tai-Chi, Qigong, Yoga, Meditation, autogenes Training)
  • Wärme anwenden (Wärmedecke, Thermalbad, heißes Bad)
  • Heilfasten und vegetarische Kost ausprobieren
  • Austausch mit anderen Betroffenen suchen

Leben mit Fibromyalgie

Was Menschen mit Fibromyalgie als wohltuend empfinden und wie sie mit ihrer Erkrankung umgehen, kann sehr unterschiedlich sein. Daher ist es wichtig, eigene Strategien für den Umgang mit der Krankheit zu entwickeln. Dies bedeutet vor allem Wege zu finden, mit den Beschwerden zurechtzukommen, statt Kraft darauf zu verwenden, gegen die Erkrankung anzukämpfen. Hilfreich kann beispielsweise sein:

  • überdenken, was im Alltag wirklich wichtig ist
  • nicht nach Perfektion streben
  • die eigenen Grenzen erkunden und achten

Das kann bedeuten:

  • für anstrengende Tätigkeiten von vornherein mehr Zeit einzuplanen
  • regelmäßige Pausen zu machen
  • verschiedene Methoden zur Entspannung und Stressbewältigung auszuprobieren - beispielsweise autogenes Training oder progressive Muskelentspannung

Viele Dinge sind trotz Fibromyalgie möglich und vieles, was Freude bereitet, lässt sich weiterhin tun. Das gilt auch für soziale Kontakte und Aktivitäten. Wichtig ist, sich von all diesen Aktivitäten nicht abhalten zu lassen. Hier kann auch der Austausch mit anderen Menschen, die an Fibromyalgie erkrankt sind, sehr hilfreich sein: Sie wissen, welche Probleme die Erkrankung mit sich bringt.

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