Fingernagelpflege bei Demenz: Tipps für gesunde und gepflegte Nägel

Brüchige Nägel sind ein weit verbreitetes Problem, von dem Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Es ist mehr als nur eine optische Beeinträchtigung, wenn Nägel schnell abbrechen oder einreißen, da dies im Alltag schmerzhaft sein kann. Die Ursache der Brüchigkeit sollte gefunden werden, da sie vielfältig sein kann.

Ursachen brüchiger Nägel

Ein Faktor, der die Nägel angreift, ist Chemie. Häufiger Kontakt mit Wasch- und Putzmitteln oder Nagellackentferner kann zu brüchigen Nägeln führen. Auch Seife und Spülmittel können die Nägel angreifen. In Zeiten, in denen man sich besonders häufig die Hände waschen muss, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Nägel leiden.

Auch kosmetische Maßnahmen wie künstliche Nägel oder Gelfarben können die natürlichen Nägel angreifen. Im Zwischenraum zwischen dem künstlichen und dem echten Fingernagel können sich Pilze und Bakterien sammeln, was zu Nagelpilz führen kann.

Auch Temperaturunterschiede können die Nägel beeinflussen. In der kalten Jahreszeit neigen Nägel eher zu Problemen.

Weitere Gründe für brüchige oder splitternde Nägel können verschiedene Erkrankungen sein, wie z.B. Hauterkrankungen, Erkrankungen des Hormonsystems oder eine Schilddrüsenunterfunktion. Auch das Alter oder hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft oder Stillzeit können eine Rolle spielen.

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Eine wesentliche Rolle spielt auch die Ernährung. Ein Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen kann sich auf die Nägel auswirken. In diesem Fall kann der Arzt beraten, ob Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind. Zink ist ein Mineralstoff, der für Zellwachstum, Wundheilung, Stoffwechselvorgänge, das Immunsystem und die Fortpflanzung wichtig ist. Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, trockene Augen, Sehstörungen, Hautprobleme, gestörte Wundheilung, brüchige Haare und Nägel können Anzeichen eines Zinkmangels sein.

Die richtige Pflege für gesunde Nägel

Um die Nägel gesund zu halten, kann man mit der richtigen Pflege und dem Schutz vor Belastungen einiges erreichen. Beim Kontakt mit Chemikalien kann man die Nägel durch Handschuhe schützen. Die Nägel sollten mit einer Bürste und milder Seife gesäubert werden. Statt die Nägel zu schneiden, sollte man sie mit einer feinen Feile zurückfeilen. Regelmäßige Pflege mit Pflegecremes oder -ölen sorgt dafür, dass Nägel und Nagelhaut elastisch bleiben und Risse vermieden werden. Auch Nagellack kann die Nägel schützen.

Fußpflege bei älteren Menschen und Menschen mit Pflegegrad

Gepflegte Füße vermitteln Wohlbefinden und beugen schmerzhaften Rissen oder Infektionen vor. Bei älteren Menschen und Personen mit einem Pflegegrad kommt die Fußpflege jedoch oft zu kurz. Ein wesentlicher Grund dafür ist die eingeschränkte Beweglichkeit. Als pflegender Angehöriger können Sie mit wenigen Handgriffen die Fußpflege unterstützen. Bei bestimmten Grunderkrankungen ist allerdings Vorsicht geboten.

Füße inspizieren: Vor den Pflegemaßnahmen sollten Sie sich Zeit für die Inspektion nehmen. Achten Sie auf Druckstellen, Wunden oder eingewachsene Fußnägel und wenden Sie sich gegebenenfalls an einen Arzt oder Podologen.

Füße waschen: Waschen Sie die Füße möglichst täglich mit milder Seife und einer Wassertemperatur von nicht über 38 Grad.

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Füße richtig abtrocknen: Trocknen Sie die Füße gründlich ab, besonders zwischen den Zehen, um das Risiko einer Fußpilzinfektion zu reduzieren.

Füße eincremen: Tragen Sie eine Fußcreme mit Urea auf und massieren Sie sie sanft ein, um Trockenheitsgefühlen vorzubeugen.

Intensivpflege für die Füße

Ein wöchentliches, zehnminütiges Fußbad mit Zusätzen wie Rosmarin oder Kamille ist nicht nur entspannend, sondern bereitet die Füße auch optimal für die Entfernung der Hornhaut vor. Verwenden Sie für die Entfernung im besten Fall einen Bimsstein.

Nutzen Sie am besten eine Nagelfeile, um die Fußnägel schonend zu kürzen. Achten Sie darauf, die Nägel gerade und nicht zu kurz zu schneiden, um ein Einwachsen zu vermeiden.

Fußprobleme und ihre Behandlung

Trockene Haut kann zu Schrunden führen. Cremen Sie die Füße täglich ein, um den schmerzhaften Rissen vorzubeugen.

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Reibung, Druck und eine Fußfehlstellung begünstigen Hühneraugen. Inspizieren Sie die Füße regelmäßig auf Druckstellen und tauschen Sie das Schuhwerk, falls nötig, aus.

Eine schwache Hautbarriere bildet die optimale Eintrittspforte für Pilze. Bei einem Verdacht auf Nagelpilz sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen.

Durch einen eingewachsenen Nagel kann sich das Nagelbett entzünden. In dem Fall sollten Sie Ihren Angehörigen unbedingt bei einem Podologen bzw. Mediziner vorstellen.

Wer hilft bei der Fußpflege?

Wenn Sie die Fußpflege nicht selbst durchführen können oder möchten, gibt es verschiedene externe Angebote. Es wird zwischen der kosmetischen und der medizinischen Fußpflege unterschieden. Die kosmetische Fußpflege führt pflegerische und dekorative Maßnahmen durch. Die medizinische Fußpflege kommt dann infrage, wenn notwendige Behandlungen krankhafter Fußveränderungen anstehen. Bei Fußproblemen aufgrund von Rheuma oder Diabetes ist ein Podologe der richtige Ansprechpartner.

Ein ambulanter Pflegedienst kann im Rahmen der Grundpflege das Waschen der Füße und das Abtrocknen übernehmen. Manche Anbieter übertragen auch die Nagelpflege, das Eincremen der Füße und die Pediküre auf ihre Mitarbeiter.

Kosten der Fußpflege

Die Kosten für die kosmetische Fußpflege richten sich danach, was in Anspruch genommen wird. Für eine umfassende Schönheitspflege inklusive Massage können auch 65 Euro und mehr anfallen. Die Kosten für die medizinische Fußpflege variieren ebenfalls. Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Fußpflege, nämlich dann, wenn es sich um eine medizinisch erforderliche Fußpflege handelt. Zunächst muss jedoch eine ärztliche Verordnung eingeholt werden.

Medizinische Fußpflege (Podologie)

Für Senioren und Menschen mit Pflegebedarf ist Fußpflege oft eine Herausforderung, teilweise wird sie einfach vernachlässigt. Wenn Ihre Füße aufgrund gesundheitlicher Beschwerden besondere Pflege benötigen, kommt die medizinische Fußpflege - auch Podologie genannt - ins Spiel. Die podologische Behandlung kann als Heilmittel von einem Arzt verschrieben werden. Diese Verordnung umfasst dann unter anderem die ärztliche Diagnose. Podologen sind speziell ausgebildet und dürfen auch Eingriffe durchführen, die in den medizinischen Bereich fallen, beispielsweise das Behandeln von Fußwunden oder das Anfertigen von Orthosen.

Podologen und medizinische Fußpfleger kümmern sich vor allem um die medizinische Behandlung der Haut und die der Nägel. Sie nutzen spezielle Techniken und Hilfsmittel, um Beschwerden zu lindern und die Fußgesundheit zu verbessern. Zu den häufigsten Problemen zählen verdickte Hornhaut, Fußpilz, Warzen, Hühneraugen, eingewachsene, verdickte oder auch brüchige Fußnägel.

Die podologische Komplexbehandlung kombiniert gezielt die Behandlung von Haut- und Nagelproblemen an den Füßen, wenn diese gleichzeitig auftreten. Bei bestimmten Erkrankungen, wie dem diabetischen Fußsyndrom, kann diese Leistung von der Krankenkasse übernommen werden.

Wenn der Fuß des Patienten bereits durch Durchblutungsstörungen hervorgerufene Hautdefekte und Entzündungen aufweist, kommt die podologische Komplexbehandlung nicht mehr in Frage. In diesem Fall muss der Fuß ärztlich behandelt werden.

Die podologische Therapie ist ein kontinuierlicher Prozess, der durch regelmäßige Sitzungen und Nachkontrollen begleitet wird, um die Gesundheit der Füße langfristig zu sichern. Sie erhalten von Ihrem Behandler regelmäßig Hinweise zur Fußhygiene, Pflege und der Vermeidung neuer Beschwerden.

Medizinische Fußpflege kann auch ohne einen medizinischen Grund durchgeführt werden. Ohne ärztliche Verordnung gelten die Kosten der medizinischen Fußpflege als Privatleistung.

Nach der Heilmittelrichtlinie haben nur Personen mit hohem Risiko für Folgeschäden Anspruch auf podologische Therapie. Besonders oft wird das Rezept auf medizinische Fußpflege ausgestellt, wenn der Patient Diabetes hat.

Als Diabetiker sollten Sie Ihren Füßen viel Aufmerksamkeit schenken, um krankhafte Veränderungen möglichst früh zu erkennen. Zu den typischen Symptomen eines diabetischen Fußsyndroms zählen: Verändertes Gefühl, wie Unempfindlichkeit, Taubheit, aber auch Stechen oder Brennen. Sie sollten auch darauf achten, wie Ihre Füße aussehen und ob Veränderungen eintreten. Sind sie beispielsweise trocken? Entwickeln Sie Hornhaut? Haben Sie Fehlstellungen wie Krallenzehen oder auch Schwellungen oder Wunden?

Wenn Personen nicht mehr mobil sind, weil sie zum Beispiel pflegebedürftig sind, kommt die ambulante medizinische Fußpflege auch zum Einsatzort und führt die Behandlung vor Ort durch.

Fingernägel als Spiegelbild der Seele

Der Frankfurter Nervenarzt Heinrich Hoffmann zeigte mit seinem Kinderbuch "Der Struwwelpeter" schon 1844, dass Fingernägel ein Spiegelbild der Seele sind. Knabbert jemand ständig an seinen Nägeln, ist das ein Zeichen für Nervosität und Unsicherheit. Sind die Fingernägel ungepflegt und schmutzig, deutet dies darauf hin, dass sich derjenige vernachlässigt.

Medizinisch betrachtet sind Fingernägel allerdings zuerst mal nichts weiter als abgestorbenes, vernetztes Gewebe, auch Keratin genannt. Die vernetzten Proteine auf unseren Fingerkuppen sind aber auch ein Spiegelbild für die Gesundheit. "Ist das Nagelbett rosig, haben die Nägel keine Rillen oder Verfärbungen, dann ist man gesund", erklärt Gisela Albrecht, Chefärztin der Dermatologischen Klinik des Vivantes-Klinikums in Berlin-Spandau. Weisen Fingernägel längs verlaufende Rillen auf, deute dies auf eine falsche Ernährung oder schlechte Durchblutung hin. Sehr weiße Nägel seien ein Indiz für Alkoholmissbrauch und eine chronische Lebererkrankung. Ein schwarzer Nagel kann auf bösartigen Hautkrebs hindeuten. Sind die Fingernägel nach oben gewölbt, ist das ein Warnsignal für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Nagelpflege im Alter

Mit jedem Lebensjahrzehnt stellt sich die Frage, wie die Lebensqualität und das Wohlbefinden aufrechterhalten werden können. Die Nagelpflege an Händen und Füßen wird oft als selbstverständlich betrachtet, kann aber mit zunehmendem Alter zu einer echten Herausforderung werden. Die Nägel werden brüchiger und empfindlicher, die Sehkraft lässt nach und die motorische Geschicklichkeit nimmt ab. Das Hantieren mit Nagelschere und Feile kann daher für ältere Menschen zu einem gefährlichen Unterfangen werden.

Die Haut an den Händen und Fingern älterer Menschen verdient besondere Aufmerksamkeit, da sie oft dünn und empfindlich ist. Verzichten Sie auf das Schneiden oder Abknipsen der Fingernägel, da dies zu scharfen Kanten führen kann. Stattdessen empfiehlt sich die Verwendung einer Nagelfeile, um die Nägel zu kürzen. Es ist wichtig, während des Feilens ohne Druck zu arbeiten, um Verletzungen der Haut an den Fingerkuppen zu vermeiden. Die Nagelhaut ist äußerst empfindlich und sollte nur dann von einem Nagelprofi behandelt werden, wenn sie extrem stark wuchert. Bei trockener und rissiger Nagelhaut empfiehlt sich die Anwendung von Nagelhautöl oder einer reichhaltigen Creme mit einem hohen Anteil an Shea Butter.

Fußpflege bei Demenz

Bei der Fußpflege von Menschen mit Demenz ist besondere Vorsicht geboten. Klären Sie zuerst ab, ob die zu pflegende Person unter gesundheitlichen Einschränkungen leidet, wie Diabetes oder Bluterkrankheit. Sollte dies der Fall sein, ist ein Besuch bei einem Podologen oder Hausarzt unerlässlich.

Beginnen Sie mit einem entspannenden Fußbad in wohltemperiertem Wasser, um Ihrem Angehörigen eine angenehme Auszeit zu verschaffen. Achten Sie besonders auf die gründliche Reinigung der Zehenzwischenräume und das anschließende sorgfältige Trocknen. Bei älteren Menschen sind die Zehennägel oft etwas dicker, daher ist es ratsam, sie vorsichtig mit einem Nagelzwicker für Fußnägel zu kürzen. Dabei ist jedoch äußerste Vorsicht geboten, um Verletzungen zu vermeiden. Nach dem Kürzen der Nägel ist es ratsam, eine Nagelfeile zu verwenden, um die Nagelkanten zu glätten und in Form zu bringen.

Vermeiden Sie jegliche Behandlung an offenen Hautstellen. Wenn Füße trotz gründlicher Reinigung stark riechen, könnte dies auf eine Pilzinfektion hinweisen. Auch verfärbte Nägel an Händen und/oder Füßen könnten ein Zeichen für eine Pilzerkrankung sein.

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