Fortbildung Neurologie Ergotherapie: Ein umfassender Überblick

Um Patienten optimal versorgen und betreuen zu können, wird von Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten ein hohes Maß an Kompetenzen, Flexibilität und Belastbarkeit gefordert. Eine erstklassige und zeitgemäße Therapie anzubieten, ist das Ziel der gesamten Berufsgruppe. Der Gesetzgeber unterstreicht die Bedeutung von Fortbildungen durch die Fortbildungsverpflichtung nach § 125 Abs. 2 SGB V.

Bedeutung von Fortbildungen in der Neurologie für Ergotherapeuten

Die therapeutische Expertise bei neurologischen Erkrankungen ist im Gesundheitswesen von großer Bedeutung. Dies gilt in besonderem Maße auch für die therapeutische Expertise bei neurologischen Erkrankungen. Der Schlaganfall und die Multiple Sklerose zählen zu den häufigsten und komplexesten neurologischen Krankheitsbildern in der therapeutischen Arbeit. Beide Erkrankungen bringen individuelle, oft dynamische Einschränkungen mit sich und stellen hohe Anforderungen an klinisches Denken, therapeutische Anpassungsfähigkeit und fundiertes Fachwissen. Parkinson und Polyneuropathie zählen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in der ambulanten wie stationären Therapie. Für Therapeuten bedeutet das, evidenzbasierte Kenntnisse über aktuelle Behandlungsansätze, Wirkmechanismen und praxistaugliche Interventionen kontinuierlich aufzufrischen.

Warum sind neurologische Fortbildungen für Ergotherapeuten wichtig?

In der therapeutischen Berufsausbildung wird das Krankheitsbild oft nur wenig bearbeitet. Die Bevölkerung wird im Zuge des demographischen Wandels älter. Immer neue Herausforderungen kommen auf Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten zu. Das Gesundheitswesen wandelt sich dynamisch und ist gekennzeichnet durch wachsende Forderungen an Kompetenz und Qualität.

  • Erweiterung des Wissens: Vertiefung des Verständnisses für neurologische Erkrankungen, ihre Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten.
  • Aktualisierung der Kenntnisse: Evidenzbasierte Kenntnisse über aktuelle Behandlungsansätze, Wirkmechanismen und praxistaugliche Interventionen kontinuierlich auffrischen.
  • Verbesserung der Patientenversorgung: Patienten optimal versorgen und betreuen zu können.
  • Berufliche Entwicklung: Die Fähigkeit zu wissen, wann, wo, wie Mobilisation bzw.
  • Gesetzliche Verpflichtung: Der Gesetzgeber unterstreicht die Bedeutung von Fortbildungen durch die Fortbildungsverpflichtung nach § 125 Abs. 2 SGB V.

Themenbereiche in neurologischen Fortbildungen für Ergotherapeuten

Ein breites Spektrum an Themen wird in Fortbildungen für Ergotherapeuten im Bereich Neurologie abgedeckt.

  • Grundlagen der Neurologie: Neuroanatomie der Motorik. Zuerst wird die Physiologie der Bereiche vegetatives Nervensystem und Schmerzentstehung durchleuchtet.
  • Spezifische Krankheitsbilder: Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson, Demenz, Kopfschmerzen und Migräne. Colitis ulcerosa (chron.
  • Behandlungskonzepte: Konventionelle und evidenzbasierte Behandlungskonzepte und Rehabilitationsansätze.
  • Rehabilitationstechnologien: Moderne Rehabilitationstechnologien.
  • Assessments: Praxisnahe Assessments für Alltag und Verlauf.
  • Therapeutische Techniken: Palpation, Manuelle Therapie und „Hands on“ Techniken. Es geht um Mobilisation, Kräftigung und um die Funktionelle Anatomie bezogen auf den Schultergürtel, Arm und Hand.
  • Evidenzbasierte Praxis: Evidenz praktisch zu erfahren.
  • Basale Stimulation: Basale Stimulation nach Prof. Dr.
  • PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation): Die Rolle der Propriozeptoren als Feedbackrezeptoren, die auf Druck und Zug reagieren, sowohl zum Schutz der Körperstrukturen als auch um die automatische und unbewusste Haltungskontrolle des Organismus zu gewährleisten, bestimmt die methodische Vorgehensweisen dieser Therapie. Die Hände des Therapeuten werden nur, wenn nötig, dort wo nötig eingesetzt, um das Gehirn Rückmeldung zu erteilen wie eine Bewegung erfolgen kann.

Konkrete Beispiele für Fortbildungsinhalte

  • Hemiparese: Möglichkeiten der Funktionsbehandlung der oberen Extremität in Anlehnung an verschiedene therapeutische Verfahren. Geschwollene Hand und CRPS nach Hemiparese. Hemiparese: Rumpf und obere Extremität.
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen: IVRT-Ausbildung zum Schwindel- und Vestibular-Therapeuten.
  • Kognitive Störungen: Häufige kognitive Störungsbilder in der Neurologie.
  • Neglect und Apraxie: Neglect und Apraxie: ergotherapeutische Strategien.
  • Feinmotorik: Therapie von Feinmotorikstörungen bei zerebralgeschädigten Erwachsenen.
  • Schmerztherapie: Schmerztherapie INOMT.
  • Atemtherapie: Atemtherapie.
  • Viszerale Therapie: Neuro-Osteopathie - Viszerale und manualtherapeutische Interventionen in der Neurologie.
  • Alltagstraining: Alltagstraining - Therapie zu Hause.
  • Bobath 24 Stunden Konzept: Einführung in die Arbeit mit erwachsenen Halbseitengelähmten.

Fortbildungsanbieter und -formate

Es gibt zahlreiche Anbieter für Fortbildungen im Bereich Neurologie für Ergotherapeuten.

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  • Verbände: DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten). Als Mitglied erhalten Sie vom Verband Unterstützung in allen Bereichen der Ergotherapie. Dazu haben Sie als Mitglied Zugang zu vielen wichtigen Informationen.
  • Kliniken: Die Schön Klinik Hamburg Eilbek bietet 2026 ein vielfältiges Programm an zertifizierten Weiterbildungen für Mitarbeitende im Gesundheitswesen an.
  • Akademien und Institute: INOMT (International Academy of Orthopedic Medicine).
  • Online-Anbieter: NEKU Neuroclass.

Formate der Fortbildungen

  • Präsenzveranstaltungen: Seminare, Kurse, Workshops.
  • Online-Fortbildungen: Webinare, Online-Kurse.
  • Blended Learning: Kombination aus Präsenz- und Online-Formaten. Bobath 24 Stunden Konzept - Einführung in die Arbeit mit erwachsenen Halbseitengelähmten Dauer2 Tage in Kombination mit 2 Selbstlernmodulen.

Finanzierung von Fortbildungen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fortbildungen finanziell zu unterstützen. Nutzen Sie die vielfältige staatliche Förderung für Ihre Weiterbildung, wie Gutscheine, Prämien, Stipendien und Freistellungen.

  • Staatliche Förderungen: Gutscheine, Prämien, Stipendien, Freistellungen. FörderungSonstige Förderung der Bundesländer.
  • Förderung durch den Arbeitgeber: Viele Arbeitgeber unterstützen die Fortbildung ihrer Mitarbeiter.
  • Mitgliedschaften in Berufsverbänden: Nutzen Sie die Vorteile der Mitgliedschaft beim DVE.

Wie finde ich die passende Fortbildung?

Um die passende Fortbildung zu finden, sollten Ergotherapeuten folgende Aspekte berücksichtigen: Ob das Seminar für Sie geeignet ist, kann übrigens der jeweiligen Kursbeschreibung entnommen werden.

  • Interessensgebiete: Welche Themenbereiche interessieren mich besonders?
  • Berufliche Ziele: Welche Kompetenzen möchte ich erweitern?
  • Zielgruppe: Suchen Sie hier die für Sie relevanten Fort- und Weiterbildungen je nach Standort an dem sie angeboten werden oder nach Zielgruppe für die der Kurs geeignet sein soll.
  • Format: Bevorzuge ich Präsenz- oder Online-Formate?
  • Kosten und Finanzierung: Welche Kosten entstehen und welche Fördermöglichkeiten gibt es?
  • Anbieter: Welcher Anbieter ist für mich geeignet?

Tipps zur Auswahl

  • Kursbeschreibungen sorgfältig lesen: Ob das Seminar für Sie geeignet ist, kann übrigens der jeweiligen Kursbeschreibung entnommen werden.
  • Erfahrungsberichte anderer Teilnehmer lesen: Bewertungen und Feedback anderer Teilnehmer können bei der Entscheidung helfen.
  • Beratung durch Berufsverbände: Der DVE bietet seinen Mitgliedern Beratung zu Fortbildungsmöglichkeiten.
  • Kontakt zu Anbietern aufnehmen: Fragen zu Inhalten, Ablauf und Zielgruppe können direkt mit den Anbietern geklärt werden. Haben Sie Fragen zu einer Veranstaltung oder zur Anmeldung? Fragen zur Anmeldung beantworten wir natürlich gerne und jederzeit!

Beispiele für spezifische Fortbildungen

  • FEES-Basiskurs: FEES-Basiskurs zum Erwerb des FEES-ZertifikatsErwerben Sie fundierte Kenntnisse in der flexiblen endoskopischen Evaluation des Schluckakts (FEES) - dem Standardverfahren zur Diagnostik von Schluckstörungen. Unser zertifizierter Basiskurs vermittelt Ihnen praxisnah alle theoretischen und praktischen Grundlagen und bereitet Sie optimal auf die weiterführende FEES-Zertifizierung vor.Termin: 03 bis 05.
  • DBT-Weiterbildungen: DBT-Weiterbildungen in HamburgDie Schön Klinik Hamburg Eilbek bietet praxisnahe Fortbildungen in Dialektisch-Behavioraler Therapie (DBT), Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) sowie AMDP-Training. Das Angebot richtet sich an alle Berufsgruppen in der Psychosomatik und Psychiatrie und vermittelt aktuelle, wissenschaftlich fundierte Methoden für die therapeutische Arbeit - von der Grundlagenvermittlung bis zur Vertiefung spezieller Themen wie Adoleszenz, PTBS oder Mutter-Kind-Interaktion.
  • Pflege-Weiterbildungen: Pflege-Weiterbildungen 2026 in Hamburg: Kurse für Pain Nurse, Hygienebeauftragte & PraxisanleiterDie Schön Klinik Hamburg Eilbek bietet 2026 ein vielfältiges Programm an zertifizierten Weiterbildungen für Mitarbeitende im Gesundheitswesen an. Zu den Schwerpunkten zählen unter anderem die Weiterbildung zur Hygienebeauftragten bzw. zum Hygienebeauftragten im Krankenhaus (40 UE, November 2026), die Pain Nurse (120 UE, ab Mai und Oktober 2026), der Praxisanleiterkurs nach DKG-Richtlinien (ab Dezember 2026) sowie Palliative Care - eine anerkannte Weiterbildung nach DGP und DHPV (160 UE, ab März 2026). Die Kurse sind praxisnah gestaltet, orientieren sich an aktuellen Standards und richten sich an Pflegekräfte, Therapeut:innen und weitere Berufsgruppen.
  • Fachtherapeut Neurorehabilitation: Module dieses Kurses sind einzeln buchbar oder im Gesamtpaket als Weiterbildung „Fachtherapeut Neurorehabilitation“.

Fortbildungspunkte und Zertifikate

Als Abschluss der Fortbildung erhalten Sie von uns ein Zertifikat, eine Urkunde oder eine Teilnahmebescheinigung. Viele Fortbildungen sind mit Fortbildungspunkten zertifiziert, die für die Aufrechterhaltung der Berufszulassung relevant sind.

  • Fortbildungspunkte: Fortbildungspunkte40 pro Modul. Fortbildungspunkte30 pro Modul.
  • Zertifikate: Als Abschluss der Fortbildung erhalten Sie von uns ein Zertifikat, eine Urkunde oder eine Teilnahmebescheinigung.

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