Die Zeitschrift "Frontiers in Neurology" ist ein angesehenes Publikationsorgan im Bereich der Neurologie. Dieser Artikel beleuchtet einige aktuelle Forschungsarbeiten und Entwicklungen, die in Verbindung mit dieser Zeitschrift stehen, wobei besonderes Augenmerk auf die Arbeit von Frau Professor Jennifer Randerath und ihrem Team gelegt wird.
Professur für Jennifer Randerath an der Universität Regensburg
Im Oktober 2024 trat Frau Jennifer Randerath eine Professur an der Universität Regensburg an. Dort wird sie ein neues Labor und eine Ambulanz für Klinische Neuropsychologie und Neuropsychologische Psychotherapie aufbauen. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Fortschritt in ihrer Karriere und verspricht innovative Forschung und verbesserte Versorgung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen.
Forschungsarbeiten und Publikationen (2014-2023)
Die Forschungsgruppe um Frau Randerath hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Artikeln in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter auch "Frontiers in Neurology" und "Frontiers in Psychology". Diese Arbeiten decken ein breites Spektrum neurologischer und neuropsychologischer Themen ab. Im Folgenden werden einige ausgewählte Publikationen näher betrachtet:
- Post-COVID-Syndrom und Rehabilitation: Eine prospektive Kohortenstudie aus dem Jahr 2023 (Kupferschmitt et al.) untersuchte die Auswirkungen der Rehabilitation auf Aufmerksamkeitsdefizite und depressive Symptome bei Patienten mit Post-COVID-Syndrom. Die Ergebnisse zeigten differentielle Verbesserungen in diesen Bereichen nach der Rehabilitation.
- Trichotillomanie und Wearable Technology: Ein Naturalistischer Einzel Fallbericht aus dem Jahr 2023 (Leibinger, KW; Murray, E; Aschenbrenner, S & Randerath, J) zeigt, dass eine Kurzzeitintervention, ergänzt durch tragbare Technologie, Trichotillomanie verbessert.
- Psychotherapeutische Gruppentherapie bei Post-COVID-Fatigue: Schilling et al. (2023) untersuchten die Durchführbarkeit und Ergebnisse einer psychotherapeutischen Gruppentherapie für Patienten mit Fatigue sowie emotionalen und kognitiven Störungen infolge einer COVID-19-Erkrankung. Die Ergebnisse aus "Nervenheilkunde" deuten auf positive Effekte hin.
- Virtuelle versus physische Umgebungen und Handlungsmöglichkeiten: Goelz et al. (2023) untersuchten in "Virtual Reality", ob die Beurteilung von Handlungsmöglichkeiten in virtuellen Umgebungen auf physische Umgebungen übertragbar ist. Diese Forschung ist relevant für die Entwicklung von Diagnostik- und Trainingsprogrammen.
- Alter und Handlungsauswahl: Scheib, Stoll & Randerath (2023) analysierten, ob das Alter den "Rule-based Efficiency Effect" bei der Handlungsauswahl verstärkt. Die Ergebnisse wurden in "Frontiers in Psychology" veröffentlicht.
- Psychosozialer Stress und Bewegungsplanung: Stoll et al. (2022) untersuchten in "Scientific Reports" die selektiven Auswirkungen von psychosozialem Stress auf die planbasierte Bewegungsauswahl.
- Liepmann und die Werkzeugnutzung: Stoll et al. (2022) analysierten in "Cortex" die Läsionskorrelate verminderter Selektion und Anwendung vertrauter versus neuartiger Werkzeuge, 100 Jahre nach Liepmanns Arbeiten.
- Apraxie und Augmented Reality: Rohrbach et al. (2021) zeigten in "Frontiers in Neurology", dass Augmented Reality die Pantomime der Werkzeugnutzung bei Apraxie verbessern kann.
- Fallvignetten aus der neurologischen Rehabilitation bei Post-COVID-Syndrom: Dettmers et al. (2021) präsentierten Fallvignetten und diskutierten Vorschläge für die Leistungsdiagnostik in der neurologischen Rehabilitation von Patienten mit Post-COVID-Syndrom.
- Affordance Judgment: H. (2021) untersuchte in "Frontiers in Human Neuroscience", wie Hirnschäden die Beurteilung von Handlungsmöglichkeiten beeinflussen.
- Fatigue bei Multipler Sklerose: Stoll et al. (2021) führten eine Pilotstudie zur Fatigue und Fatigability bei Patienten mit Multipler Sklerose vor und nach kognitiver Belastung versus Entspannung durch ("Neurologie und Rehabilitation").
- Fatigue und maladaptive Bewältigung bei Multipler Sklerose: Pust et al. (2021) untersuchten in "Frontiers in Neurology" den Zusammenhang zwischen Fatigue-Schweregrad und maladaptiver Bewältigung bei Multipler Sklerose.
- Manuelle Praxis und Sprachnetzwerke: Kroliczak et al. (2021) analysierten in "Cortex" die Verbindungen zwischen manueller Praxis, Sprachproduktionsnetzwerken und Händigkeit.
- Kombinierte Therapie für Apraxie und Anosognosie: Buchmann et al. (2020) beschrieben in "Neuropsychological Rehabilitation" eine kombinierte Therapie für Apraxie und verwandte Anosognosie.
- Apraxie-Profile in verschiedenen klinischen Stichproben: Buchmann et al. (2020) analysierten in "The Clinical Neuropsychologist" Apraxie-Profile in verschiedenen klinischen Stichproben.
- Fatigue bei Multipler Sklerose und Kindheitsbelastungen: Pust et al. (2020) zeigten in "Frontiers in Psychiatry", dass Fatigue bei Multipler Sklerose mit Kindheitsbelastungen assoziiert ist.
- Medikationsüberzeugungen bei Multipler Sklerose: Pust et al. (2020) untersuchten in "Multiple Sclerosis and Related Disorders" die Medikationsüberzeugungen von Patienten mit Multipler Sklerose, die mit Erst- und Zweitlinientherapien behandelt werden.
- Adhärenz bei Multipler Sklerose: Pust et al. (2020) untersuchten in "International Journal of MS Care" die Adhärenz bei Erst- und Zweitlinien-Immuntherapien bei Multipler Sklerose.
- Affordance Judgments: Finkel et al. (2019) analysierten in "PlosOne", wie sich Affordance Judgments an veränderte Körpereigenschaften bei jungen und älteren Erwachsenen anpassen.
- Trainierbarkeit von Affordance Judgments: Finkel et al. (2019) untersuchten in "PLOS ONE" die Trainierbarkeit von Affordance Judgments bei jungen und älteren Erwachsenen.
- MS-bedingte Fatigue-Subtypen: Pust et al. (2019) suchten in "Journal of Neurology" nach unterschiedlichen MS-bedingten Fatigue-Subtypen.
- Kommunikation und motorische Kognition: Finkel et al. (2018) untersuchten in "NeuroImage: Clinical" die Rolle der Kommunikation bei der Pantomime.
- Beurteilung von Anosognosie bei Apraxie: Buchmann et al. (2018) beschrieben in "Frontiers in Human Neuroscience" die Beurteilung von Anosognosie bei Apraxie der gebräuchlichen Werkzeugverwendung mit dem VATA-NAT.
- Effizienz in regel- vs. planbasierten Bewegungen: Scheib et al. (2018) analysierten in "Frontiers in Psychology", wie die Effizienz in regel- vs. planbasierten Bewegungen durch den Aktionsmodus moduliert wird.
- Affordance Perception nach Schlaganfall: Randerath et al. (2018) untersuchten in "Neuropsychologia" die Beeinträchtigung der Affordance Perception nach Schlaganfall.
- Apraxie bei Multipler Sklerose: Harscher et al. (2017) untersuchten in der "Zeitschrift für Neuropsychologie" die Apraxie bei Patienten mit Multipler Sklerose.
- Werkzeugauswahl und -anwendung: Buchmann & Randerath (2017) analysierten in "Cortex" die Auswahl und Anwendung vertrauter und neuartiger Werkzeuge bei Patienten mit links- und rechtshemisphärischem Schlaganfall.
- Parietaler Kortex und Handlungsplanung: Randerath et al. (2017) untersuchten in "Neuropsychologia" die Beiträge des Parietalkortex zur erhöhten Effizienz der planungsbasierten Handlungsauswahl.
- Diagnostik und Training der Affordance Perception: Randerath & Frey (2016) untersuchten in "Frontiers of Human Neuroscience" die Diagnostik und das Training der Affordance Perception bei gesunden jungen Erwachsenen.
- Gemeinsame neuronale Substrate von Apraxie und Aphasie: Goldenberg & Randerath (2015) analysierten in "Neuropsychologia" die gemeinsamen neuronalen Substrate von Apraxie und Aphasie.
- Action Repetition Priming: Randerath et al. (2015) untersuchten in "Journal of Motor Behavior" Action Repetition Priming.
- Antizipatorische Greifkraftskalierung: Eidenmüller et al. (2014) analysierten in "Neuropsychologia" die Auswirkungen unilateraler Hirnschäden auf die antizipatorische Greifkraftskalierung beim Heben alltäglicher Gegenstände.
Themenschwerpunkte der Forschung
Die Publikationen von Frau Randerath und ihrem Team zeigen eine klare Fokussierung auf folgende Themen:
- Apraxie: Die Erforschung der Apraxie, einer Störung der willkürlichen Bewegungsplanung und -ausführung, nimmt einen zentralen Stellenwert ein. Hierbei werden verschiedene Aspekte untersucht, wie z.B. die Rolle des Parietalkortex, die Auswirkungen von Hirnschäden, die Differenzierung verschiedener Apraxieformen und die Entwicklung von Therapieansätzen.
- Affordance Perception: Die Affordance Perception, also die Wahrnehmung von Handlungsmöglichkeiten, die ein Objekt oder eine Umgebung bietet, ist ein weiterer wichtiger Forschungsschwerpunkt. Hierbei werden u.a. die Auswirkungen von Schlaganfällen auf die Affordance Perception, die Trainierbarkeit dieser Fähigkeit und die Rolle des Alters untersucht.
- Fatigue: Die Erforschung der Fatigue, insbesondere im Zusammenhang mit Multipler Sklerose und Post-COVID-Syndrom, ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Hierbei werden u.a. die Ursachen von Fatigue, die Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Entwicklung von Therapieansätzen untersucht.
- Kognitive Funktionen und Handlungsauswahl: Die Forschungsgruppe untersucht auch die Rolle kognitiver Funktionen bei der Handlungsauswahl und Bewegungsplanung. Hierbei werden u.a. die Auswirkungen von Stress, Alter und Hirnschäden auf diese Prozesse untersucht.
Bedeutung für die Neurologie
Die Forschungsarbeiten von Frau Randerath und ihrem Team leisten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis neurologischer Erkrankungen und zur Entwicklung neuer Therapieansätze. Insbesondere die Arbeiten zur Apraxie, Affordance Perception und Fatigue haben das Potenzial, die Lebensqualität von Patienten mit neurologischen Erkrankungen deutlich zu verbessern. Die neue Professur an der Universität Regensburg wird es Frau Randerath ermöglichen, ihre Forschung weiter voranzutreiben und innovative Therapieansätze zu entwickeln.
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