Fußneuropathie: Ursachen, Behandlung und die Rolle von Fußmassagegeräten

Neuropathie, insbesondere die periphere Neuropathie, ist eine Erkrankung, die durch Schädigung der Nerven gekennzeichnet ist, die Signale zwischen Gehirn, Rückenmark und dem Rest des Körpers übertragen. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen wie Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln und Muskelschwäche führen. Die Symptome variieren je nach betroffenem Nerv, wobei Missempfindungen in Füßen und Händen häufig auftreten und sich im Laufe der Zeit verschlimmern können. Die Wissenschaft kennt mittlerweile rund 600 Ursachen, die einer Polyneuropathie zugrunde liegen können. Trotz ausführlicher Diagnostik lässt sich bei rund einem Viertel der Betroffenen keine Ursache für die Polyneuropathie feststellen. In den meisten Fällen stellt die Polyneuropathie keine eigenständige Krankheit dar, sondern tritt als Folge oder Begleiterscheinung einer Grunderkrankung auf.

Ein schlecht eingestellter Diabetes ist in Deutschland die häufigste Ursache einer Polyneuropathie und nimmt in der westlichen Welt stark zu. Die Nervenschädigung kann durch eine Beeinträchtigung der Nervenfasern selbst oder indirekt durch eine Schädigung der die Nerven versorgenden kleinen Blutgefäße zustande kommen. Nach Ergebnissen einer neueren PROTECT-Studie [10] entwickelt sich im Lauf der Zeit bei jedem 2. Diabetiker eine schmerzhafte oder schmerzlose Form der Nervenerkrankung. Bei 70 % der Erkrankten war aber die Diagnose nicht gestellt, das heißt die Betroffenen wussten nichts von der Erkrankung. Daher gibt es eine hohe Dunkelziffer, denn eine Neuropathie kann auch als frühes Symptom bei „Prädiabetes“ auftreten.

Fußmassagegeräte zur Linderung von Neuropathie-Symptomen

Fußmassagegeräte können eine wertvolle Unterstützung bei der Linderung von Neuropathie-Symptomen sein. Sie arbeiten in der Regel durch mechanische Vibrationen, Knetbewegungen oder Luftdruck, die auf die Fußsohlen und umliegenden Bereiche einwirken. Diese Stimulation kann die Durchblutung verbessern, die Nerven aktivieren und die Muskeln entspannen.

Vorteile von Fußmassagegeräten bei Neuropathie

  • Verbesserte Durchblutung: Eine der Hauptursachen für Neuropathie-Symptome ist die mangelnde Durchblutung in den betroffenen Bereichen. Fußmassagegeräte können die Durchblutung in den Füßen verbessern, was zur Linderung von Schmerzen und Taubheitsgefühlen beitragen kann.
  • Schmerzlinderung: Durch die Massage wird Druck auf die Nerven ausgeübt, was zu einer Reduzierung der Schmerzsignale führen kann.
  • Entspannung und Stressabbau: Neuropathie kann auch zu Stress und Angstzuständen führen. Eine entspannende Fußmassage kann helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
  • Anregung der Nervenregeneration: Raspopovic erklärte, dass es möglich sei, auch Jahre nach Ausbruch der Krankheit noch Empfindungen hervorzurufen, indem man die Nerven stimuliert, die neuropathische Schäden aufweisen.

Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Risiken, die mit der Verwendung eines Fußmassagegeräts bei Neuropathie verbunden sein können. Bei unsachgemäßer Anwendung oder der Wahl eines ungeeigneten Geräts kann es zu Hautreizungen, Blutergüssen oder sogar einer Verschlechterung der Symptome kommen.

Es gibt bestimmte Situationen, in denen die Verwendung eines Fußmassagegeräts nicht empfohlen wird. Sprechen Sie vor der Anwendung eines Fußmassagegeräts mit Ihrem Arzt, um sicherzustellen, dass es für Sie sicher ist.

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Auswahl des richtigen Fußmassagegeräts

Beim Kauf eines Fußmassagegeräts sollten Sie auf einige wichtige Faktoren achten, um sicherzustellen, dass das Gerät für Ihre Bedürfnisse geeignet ist:

  • Art der Massage: Es gibt verschiedene Arten von Fußmassagegeräten, darunter Vibrationsmassagegeräte, Knetmassagegeräte und Luftdruckmassagegeräte. Wählen Sie ein Gerät, das die Art von Massage bietet, die Ihnen am angenehmsten ist.
  • Einstellbare Intensität: Achten Sie auf ein Gerät mit einstellbarer Intensität, damit Sie die Massage an Ihre Bedürfnisse anpassen können.
  • Zusätzliche Funktionen: Einige Fußmassagegeräte verfügen über zusätzliche Funktionen wie Wärme, Infrarotlicht oder Akupressurpunkte. Diese Funktionen können die Wirksamkeit der Massage erhöhen.
  • Qualität und Marke: Eine Marke, die sich besonders durch Qualität und Funktionalität auszeichnet, ist NAIPO. Die Fußmassagegeräte von NAIPO sind bekannt für ihre benutzerfreundlichen Designs und ihre effektive Linderung bei Neuropathie-Symptomen.

Korrekte Anwendung eines Fußmassagegeräts

Die richtige Anwendung eines Fußmassagegeräts ist entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig Risiken zu minimieren:

  • Lesen Sie die Bedienungsanleitung: Bevor Sie das Gerät verwenden, lesen Sie die Bedienungsanleitung sorgfältig durch und befolgen Sie alle Anweisungen.
  • Beginnen Sie mit einer niedrigen Intensität: Beginnen Sie mit der niedrigsten Intensitätsstufe und erhöhen Sie diese allmählich, bis Sie ein angenehmes Gefühl erreichen.
  • Nicht zu lange anwenden: In der Regel ist eine Anwendung von 10 bis 15 Minuten pro Tag ausreichend.
  • Regelmäßige Anwendung: Für eine optimale Wirkung sollte das Gerät regelmäßig, aber nicht zu häufig verwendet werden.
  • Auf Hautreaktionen achten: Achten Sie auf Hautreizungen oder andere Nebenwirkungen. Wenn Sie Beschwerden verspüren, beenden Sie die Anwendung und konsultieren Sie Ihren Arzt.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Neuropathie

Neben der Verwendung von Fußmassagegeräten gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten, die bei Neuropathie helfen können:

  • Ursächliche Therapie: Die Behandlung der Polyneuropathie sollte darauf abzielen, die Ursache zu beseitigen oder zu behandeln, sofern dies möglich ist. Dies wird als kausale oder ursächliche Therapie bezeichnet. Beispiele hierfür sind Alkoholentzug bei Alkoholikern, die richtige Einstellung des Blutzuckers bei Diabetikern und die Ausgleichung eines Vitamin-B12-Mangels durch eine ausgewogene Ernährung und Vitaminpräparate.
  • Medikamentöse Therapie: Bei vielen Polyneuropathie-Patienten verursachen die Nervenschäden brennende Schmerzen. Diese können mit einer symptomatischen Therapie gelindert werden. Oft werden Schmerzmittel wie ASS (Acetylsalicylsäure) oder Paracetamol empfohlen, wobei die Dosierung individuell angepasst wird. Bei sehr schweren Nervenschmerzen können auch Opioide verschrieben werden, jedoch nur im Ausnahmefall, da sie abhängig machen können. Krampflösende Medikamente wie Gabapentin oder Pregabalin können ebenfalls helfen, die Nervenschmerzen zu reduzieren, indem sie die Erregbarkeit der Nervenzellen verringern. Antidepressiva wie Amitriptylin können im Rahmen der Schmerztherapie eingesetzt werden, um die Weiterleitung von Schmerzsignalen im Rückenmark zu hemmen und die Schmerzen erträglicher zu machen.
  • Physikalische Therapie: Manche Polyneuropathie-Patienten mit Nervenschmerzen profitieren von der TENS (Transkutane elektrische Nervenstimulation), auch Reizstromtherapie genannt. Dabei wird auf die schmerzhafte Hautregion eine Elektrode gesetzt, die sanfte elektrische Impulse abgibt. Vor allem bei sensiblen und motorischen Störungen können physikalische Therapien wie Physiotherapie, Wechselbäder, Elektrobehandlung gelähmter Muskeln sowie warme und kalte Wickel helfen, die Durchblutung zu steigern und geschwächte Muskeln zu stärken.
  • Weitere Maßnahmen: Je nach Art und Ausmaß der Beschwerden kommen weitere Therapiemaßnahmen in Frage. Bei häufigen Wadenkrämpfen können Polyneuropathie-Patienten versuchsweise ein Magnesium-Präparat einnehmen. Bei großen Problemen beim Gehen sind orthopädische Hilfsmittel sinnvoll. Bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt ist eine Umstellung der Essgewohnheiten ratsam, beispielsweise mehrere kleine Speisen über den Tag verteilt. Bei Kreislaufproblemen sollten Patienten langsam aufstehen und Stützstrümpfe tragen.

Naturheilkundliche Therapieansätze

Ergänzend zu den konventionellen Behandlungsmethoden gibt es auch naturheilkundliche Therapieansätze, die bei Polyneuropathie eingesetzt werden können:

  • Hydro- und Thermotherapie: Milde Formen wie Trockenbürsten, Igelballmassagen oder Klopfungen können die Durchblutung anregen und die Nervenrezeptoren reizen. Intensiver sind tägliches Wassertreten nach Kneipp oder kalte Unterschenkelgüsse. Ansteigende Teilbäder mit allmählich steigenden Temperaturen dienen ebenfalls der Gefäßerweiterung. Lehmpackungen (Heilerde) wird auch bei Neuralgien ein schmerzlindernder und antiphlogistischer Effekt zugesprochen.
  • Ernährung und Vitamine: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig. Ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B12 oder Folsäure sollte ausgeglichen werden. Auch die Gabe von Alpha-Liponsäure (ein Koenzym mit antioxidativen Effekten) ist üblich.
  • Ordnungstherapie: Hierzu gehört eine individuelle Diskussion über Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel und Alkoholkonsum. Entspannungsverfahren, Yoga oder Akupunktur können ebenfalls hilfreich sein.
  • Phytotherapeutische Präparate: Zur symptomatischen Therapie können pflanzliche Präparate wie Teufelskrallen-Präparate eingesetzt werden. Zur äußeren Anwendung kommen z. B. Aconit-Nervenöl, Nelken-, Rosmarin- oder Minzöl infrage. Johanniskraut-Rotöl und Einreibungen mit capsaicinhaltiger Salbe werden ebenfalls empfohlen.
  • Bewegungstherapie und Krankengymnastik: Eine Bewegungstherapie kann die Ausdauer verbessern und Muskelschwäche reduzieren. Ein physiotherapeutisch angeleitetes gezieltes Training geschwächter Muskelgruppen ist je nach Befund angezeigt.

Leben mit Polyneuropathie

Wenn Sie von einer Polyneuropathie betroffen sind, können Sie selbst einiges tun, um den Behandlungserfolg zu unterstützen:

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  • Selbsthilfegruppen: In einer Selbsthilfegruppe treffen Sie auf Menschen, die genau verstehen, was es bedeutet, mit Polyneuropathie zu leben. Hier können Sie sich mit anderen Betroffenen über ihre Erfahrungen austauschen und praktische Tipps für den Alltag erhalten.
  • Ernährung: Ein spezielles Ernährungskonzept ist bei Polyneuropathie im Allgemeinen nicht notwendig - mit einer ausgewogenen Ernährungsweise versorgen Sie Ihren Körper mit allen essenziellen Vitaminen und Nährstoffen.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann neuropathische Beschwerden lindern und die Regeneration der Nerven anregen. Ideal ist die Kombination aus einem moderaten Ausdauertraining und Krafttraining.
  • Fußpflege: Bei Sensibilitätsstörungen ist eine tägliche Fußpflege unverzichtbar. Um Folgeschäden an den Füßen vorzubeugen, empfiehlt sich eine regelmäßige medizinische Fußpflege beim Podologen.
  • Schuhwerk: Tragen Sie geeignetes Schuhwerk, um das Risiko für Stürze und Verletzungen am Fuß zu reduzieren.
  • Hilfsmittel: Verschiedene Hilfsmittel können das Leben mit Polyneuropathie erleichtern.

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