Ein Ganglion, auch bekannt als Überbein oder Synovialzyste, ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Zyste, die häufig an Handgelenken, Fußgelenken, Fingern oder Sehnenscheiden auftritt. Es handelt sich um eine Aussackung der Gelenkhäute, die mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist und sich in der Regel als prallelastische Vorwölbung in der Nähe von Gelenken zeigt. Obwohl Ganglien meist harmlos sind, können sie Beschwerden verursachen und die Lebensqualität beeinträchtigen. In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome, Behandlungsmethoden und Kosten einer Ganglionentfernung detailliert erläutert.
Definition: Was ist ein Ganglion (Überbein)?
Ein Ganglion ist eine kugelförmige Aussackung der Gelenkhäute, die mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Es ist in der Regel als prallelastische Vorwölbung in der Nähe von Gelenken, häufig am Handgelenk, zu tasten. Ein Ganglion wächst meistens innerhalb weniger Wochen und kann seine Größe durch die bestehende Verbindung zum Gelenk und den möglichen Abfluss der Gelenkflüssigkeit verändern. Die Größe der Zyste variiert in der Regel zwischen einigen Millimetern und mehreren Zentimetern.
Ursachen und Entstehung eines Ganglions
Die genaue Ursache für die Entstehung eines Ganglions ist in den meisten Fällen unklar. Man geht von einer spontanen Ausbildung sowie auch dem Einfluss einer chronischen Überlastung und Überreizung der betroffenen Gelenke aus. Durch die Belastung der Gelenke kann es zur vermehrten Produktion von Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) kommen, zudem werden die Häute der Gelenkkapsel durch die Beanspruchung anfälliger für Defekte. Auch eine Bindegewebsschwäche kann dabei eine Rolle spielen. So können Aussackungen entstehen, die dann als Ganglion sichtbar werden. Auch degenerative Erkrankungen wie die Arthrose oder Verletzungen der Gelenkstrukturen, beispielsweise bei einem Unfall, können ein Risikofaktor für die Entstehung eines Ganglions sein. Am häufigsten treten Ganglien an der Hand auf, vor allem am Handrücken, den Fingern oder dem Handgelenk. Seltener kommt es zur Entstehung der Zysten an den Füßen oder den Knien. Vereinzelt kommt die Erkrankung auch an der Hüfte, der Wirbelsäule, dem Ellenbogen oder der Schulter vor.
Symptome und Diagnose
In vielen Fällen bereitet ein Ganglion dem Betroffenen keinerlei Beschwerden und wird nur kosmetisch auffällig. Der Knoten selbst ist in der Regel schmerzfrei, kann aber mit zunehmender Größe die Beweglichkeit einschränken und so zu Belastungsschmerzen führen. Auch die Kompression umliegender Nerven oder Blutgefäße kann zu Beschwerden wie Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schwäche und Lähmungserscheinungen der umliegenden Muskeln führen. Seltener geht ein Ganglion von den Sehnenscheiden aus. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, vermehrt treten Ganglien zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf.
Der Arzt kann ein Ganglion durch eine gründliche klinische Untersuchung, die Lichtdurchleuchtungseigenschaften der Vorwölbung sowie eine Ultraschalluntersuchung diagnostizieren. Ist die Diagnose nicht eindeutig zu stellen, kann auch die Ultraschalluntersuchung oder ein MRT notwendig werden.
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Ist ein Ganglion gefährlich?
Das Ganglion (Synovialzyste) stellt eine gutartige, harmlose Erkrankung dar. Es besteht kein Risiko der malignen Entartung (Entstehung von Krebs) oder der Begünstigung anderweitig lebensgefährlicher Krankheitsbilder.
Wann sollte ein Ganglion entfernt werden?
Ein Ganglion sollte grundsätzlich nur bei Beschwerden behandelt werden. Leidet der Patient also unter Schmerzen, einer eingeschränkten Beweglichkeit, Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinungen, sollte eine Therapie in Erwägung gezogen werden. Viele Patienten suchen den Arzt primär auf, um abklären zu lassen, dass es sich bei der auffälligen Vorwölbung nicht um einen bösartigen Tumor handelt, oder aber, weil sie die Zyste als kosmetisch störend empfinden. Auch dann kann eine Behandlung indiziert sein. Zum Teil können Ganglien auch mit der Zeit von selbst verschwinden.
Behandlungsmethoden für Ganglion im Handgelenk
Die Behandlung eines Ganglions richtet sich nach der Größe, Lokalisation und den individuellen Beschwerden des Patienten. Es stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung: von schonenden konservativen Verfahren bis hin zur operativen Überbein-Entfernung. In einem initialen Beratungsgespräch wird gemeinsam mit Ihnen die optimale Behandlungsstrategie für Ihr Ganglion ausgewählt.
Konservative Therapie bei Ganglion
Unter einer konservativen Therapie versteht man alle nicht-operativen Behandlungsmethoden, die ohne einen chirurgischen Eingriff auskommen. Im Gegensatz zu minimalinvasiven oder operativen Verfahren wird das Ganglion dabei nicht entfernt, sondern es wird versucht, die Beschwerden durch andere Maßnahmen zu lindern:
- Ruhigstellung des Ganglions mit speziellen Schienen
- Physiotherapie zur Beweglichkeitsverbesserung
- Entzündungshemmende Salben oder Medikamente
- Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAID’s) - diese können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern
Bestehen die Beschwerden erst kurzfristig, kann eine spontane Besserung abgewartet werden. Sind Ganglien nicht störend, müssen sie nicht unbedingt entfernt werden.
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Operative Ganglion-Entfernung
Wenn konservative Methoden nicht ausreichen und ein Ganglion die Bewegungsfähigkeit oder Lebensqualität einschränkt, kann das Überbein chirurgisch entfernt werden. Dabei wird auf minimalinvasive Operationstechniken gesetzt. Das bedeutet, dass der Eingriff über sehr kleine Hautschnitte durchgeführt wird, wodurch das umliegende Gewebe geschont und die Heilung beschleunigt wird:
- Vollständige Entfernung der Ganglionkapsel
- Ambulante Durchführung ohne stationären Aufenthalt
- Sofortige Schmerzlinderung nach der Ganglion-Operation
- Wiederherstellung der vollen Gelenkfunktion und -beweglichkeit
Ablauf der OP eines Ganglions
Ein Ganglion kann zum einen punktiert werden. Dabei wird die Zyste von außen durch die Haut mit einer Nadel angestochen und die enthaltene Flüssigkeit abgesaugt (Aspiration). Allerdings kann es zum Wiederauftreten des Ganglions kommen, da die Therapie nicht ursächlich eingreift. Zudem können bestimmte Medikamente (z.B. Kortison) eingespritzt werden, die eine erneute Anschwellung verhindern sollen.
Zum anderen kann das Krankheitsbild operativ behandelt werden. Dies geschieht vor allem bei sehr großen oder immer wiederkehrenden Ganglien, die mit deutlichen Beschwerden und Funktionseinschränkungen einhergehen. Der chirurgische Eingriff erfolgt unter lokaler oder regionaler Betäubung, es ist keine Vollnarkose nötig. Wird ein Ganglion an Fingern, Händen oder Füßen operiert, kann eine sogenannte Blutsperre angelegt werden. Dadurch wird der Blutfluss deutlich vermindert, der Operateur hat bessere Sicht und große Blutungen können verhindert. Durch einen kleinen Hautschnitt wird das Ganglion komplett entfernt und die Verbindung zum Gelenk bestmöglich verschlossen, um die erneute Entstehung der Zyste zu verhindern. Zum Teil kann die OP auch arthroskopisch, also im Rahmen einer minimalinvasiven Gelenkspiegelung, erfolgen.
Nachsorge nach der Operation
Nach dem chirurgischen Eingriff sollte das betroffene Gelenk für kurze Zeit ruhiggestellt werden, anschließend ist die frühe Bewegung, eventuell unter physiotherapeutischer Anleitung, wichtig, um Versteifungen zu verhindern. Für einige Wochen sollte das OP-Gebiet entlastet, aber trotzdem angemessen bewegt werden. Lagern Sie den betroffenen Arm über Herzhöhe, um die Schwellung zu reduzieren, und führen Sie mehrfach täglich aktive und passive Bewegungsübungen mit voller Fingerstreckung und Beugung durch. Hier reichen 5-10 Minuten am Tag aus. Decken Sie den Bereich beim Baden oder Duschen mit einer Tüte ab, um den Verband sowie den chirurgischen Schnitt sauber und trocken zu halten. Der Verband wird in der Regel erst nach einer Woche entfernt und durch ein Pflaster ersetzt. Der Fadenzug sollte üblicherweise um den 12.-14. Tag erfolgen. Ernähren Sie sich nach der Behandlung ausgewogen und trinken Sie viel alkoholfreie und koffeinfreie Getränke. Verzichten Sie mindestens 6 Wochen vor und nach der Ganglion-Operation auf Nikotinkonsum. Wund- und Nachkontrollen erfolgen in regelmäßiger Abfolge nach der Hand-OP, zunächst nach einigen Tagen. Eine längere Schonung ist jedoch nicht erforderlich.
Risiken und Komplikationen
In den Händen eines erfahrenen Facharztes ist die Entfernung eines Ganglions mit relativ geringen Risiken verbunden. Trotzdem kann es wie bei jeder Operation auch hier zu Komplikationen kommen. Die Entscheidung, die Operation durchzuführen, wird getroffen, weil die Vorteile der Operation die möglichen Nachteile überwiegen. Bestimmte Faktoren können die Risiken erhöhen. Hochdosierter Steroideinsatz (z.B. Komplikationen können sich auf die körperliche Gesundheit auswirken oder speziell die Hand betreffen. Die Ergebnisse sind oft gut. Es kann jedoch zum Wiederauftreten der Erkrankung kommen. Bei der operativen Ganglion-Entfernung wird in zirka 90 % der Fälle ein dauerhaftes Ergebnis erreicht. Im Üblichen ist die Hand ca. 2 bis 3 Wochen nach der Operation wieder einsatzfähig.
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Spezialisten für die Behandlung eines Ganglions
Verantwortlich für die Diagnose und Therapie eines Ganglions sind Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Behandlung kann sowohl ambulant in einer Praxis als auch stationär erfolgen. Grundsätzlich kann zur reinen Abklärung einer Synovialzyste auch der Hausarzt konsultiert werden. Dieser kann die Diagnose stellen und den Verlauf kontrollieren sowie bei Bedarf an einen operierenden Orthopäden überweisen.
Spezialist für Handchirurgie in der PALMKLINIK
Chefarzt Dr. Lijo Mannil ist Handspezialist mit jahrelanger Erfahrung und zahlreichen erfolgreich durchgeführten Hand-Operationen. Er bietet in der PALMKLINIK in Köln eine sichere und schonende Ganglion-Entfernung mit modernsten chirurgischen Methoden an.
- Zusatzbezeichnung Handchirurgie der Ärztekammer Nordrhein
- Ordentliches Mitglied der DGH (Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie)
- Zertifikat des Wiener Handkurses
- Prüfer für die Zusatzbezeichnung Handchirurgie
- Gutachter und Facharztprüfer für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Kosten einer Ganglionentfernung
Die Kosten für eine Ganglionentfernung können je nach Art der Behandlung (konservativ vs. operativ), der gewählten Narkose (lokal, regional oder Vollnarkose) und dem Ort der Behandlung variieren.
- Ordination von Dr. Roland Resch: € 1.890,- in lokaler oder regionaler Anästhesie, € 2.690,- in Vollnarkose. Die Ordination ist eine reine Privatpraxis und kann nicht direkt mit der Kasse verrechnen. Das bedeutet der Patient/die Patientin muss die Kosten selbst bezahlen und kann diese dann bei der Kasse einreichen.
- Allgemeine Kostenangabe: Ausfallzeit: ca. Kosten: € 1.890,- in lokaler oder regionaler Anästhesie, € 2.690,- in Vollnarkose.
Sollten Sie zusatzversichert sein, so übernimmt in den allermeisten Fällen die Versicherung die Kosten für den Eingriff. Hierzu kommen Sie zu einem Beratungsgespräch und Sie erhalten einen Kostenvoranschlag für die Versicherung.
Ganglion entfernen in der PALMKLINIK in Köln
- OP-Dauer: 30 bis 60 Minuten
- Klinikaufenthalt: Ambulant oder stationär
- Nachbehandlung: Verbandswechsel nach wenigen Tagen, ggf. Schiene für 1 bis 2 Wochen
- Narkose: Lokalanästhesie, kann aber auf Wunsch auch im Dämmerschlaf oder unter Narkose erfolgen
- Gesellschaftsfähig: 3 bis 7 Tage (je nach Lokalisation und beruflicher Tätigkeit)
- Sport: Mindestens 4 Wochen
- Ergebnis sichtbar: Sofort (Schwellung verschwunden), endgültiges ästhetisches Ergebnis nach 4 bis 6 Wochen
Ist die Selbstbehandlung eines Ganglions möglich?
Vor allem in früheren Zeiten wurden Ganglien oft von den Patienten selbst behandelt, indem die Überbeine mithilfe eines Hammers oder eines schweren Buches gewaltvoll zertrümmert oder zerquetscht wurden. Man spricht hierbei auch von der sogenannten Bibel- oder Hammertherapie. Von diesem Vorgehen ist heute allerdings dringend abzuraten. Das Verletzungsrisiko der Gelenke und Knochen mit Folgen wie Entzündungen, chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen ist hoch. Auch gibt es bestimmte Salben und Hausmittel zur Behandlung eines Ganglions, deren Wirksamkeit in vielen Fällen jedoch nicht sicher belegt ist. Zur Verkleinerung oder dem Verschwinden der Synovialzyste kann der Patient selbst beitragen, indem er das betroffene Gelenk ruhigstellt und eine Über- und Fehlbelastung verhindert. Auch Bandagen oder Massagen können zur Heilung beitragen.