Ganglion am Kniegelenk: Ursachen, Symptome und Behandlungsoptionen

Ein Ganglion, umgangssprachlich auch als Überbein bezeichnet, ist eine gutartige, flüssigkeitsgefüllte Zyste, die sich in der Nähe von Gelenken oder Sehnenscheiden bildet. Obwohl Ganglien am häufigsten am Handgelenk auftreten, können sie auch am Knie, Fuß oder an anderen Körperstellen entstehen. Es handelt sich dabei nicht um eine Verknöcherung, sondern um eine Aussackung einer Gelenk- oder Sehnenumhüllung, die mit Flüssigkeit gefüllt ist.

Was ist ein Ganglion?

Der medizinische Fachbegriff für ein Überbein ist Ganglion. Diese Bezeichnung stammt aus einer Zeit, in der man annahm, dass es sich um eine knöcherne Struktur handelt. Tatsächlich ist ein Ganglion jedoch eine zystische Aussackung, also ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der meist an Gelenken entsteht (arthrogen). Ganglien sind über eine Art Tülle mit dem Gelenk verbunden, weshalb sie sich kaum verschieben lassen. Mediziner sprechen daher heute auch präziser von einer "Synovialzyste", da Synovia die Bezeichnung für die Gelenksflüssigkeit ist. Seltener tritt ein Ganglion an den Sehnenscheiden (tendinogen) auf. In diesem Fall spricht man auch von einem Sehnenscheidenganglion. Eine weitere Sonderform des Überbeins ist das sogenannte intraossäre Ganglion, das sich in einem Knochen bildet und sich somit nach innen statt nach außen wölbt.

Wo kann ein Ganglion entstehen?

Ganglien treten am häufigsten an der Hand auf (in rund 65 Prozent der Fälle), besonders am Handrücken. Manchmal sind auch Finger oder Handgelenk betroffen. Weniger oft entsteht ein Überbein an Hüfte, Knie, Füßen oder Wirbelsäule. Grundsätzlich kann ein Ganglion an allen Gelenken oder Sehnenscheiden entstehen. Am häufigsten bildet sich ein Ganglion an der Streckseite des Handgelenks, es kann aber auch am Finger, am Fuß oder Knöchel vorkommen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen eines Ganglions sind bisher nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren bei der Entstehung eines Überbeins eine Rolle, beispielsweise eine Bindegewebsschwäche. Um die Gelenke herum liegt festes Bindegewebe, die sogenannte Gelenkkapsel. Diese hält das Gelenk in Position und sorgt dafür, dass es sich nur in die gewünschte Richtung bewegt. Im Gelenk kleidet eine weiche Schicht Bindegewebe (Synovialmembran) wie eine Tapete die Gelenkhöhle aus. In der Gelenkhöhle befindet sich galleartige Flüssigkeit ("Gelenkschmiere"), ohne die die knöchernen Anteile der Gelenke aneinander reiben würden.

Bei einer Bindegewebsschwäche kann es in Verbindung mit einer Überbelastung des Gelenks passieren, dass Gelenkflüssigkeit aus der Gelenkhöhle austritt und sich im umgebenden Weichteilgewebe sammelt. Auf diese Weise entsteht ein Ganglion, vermuten Experten. Zusätzlich stimulieren bei einem Ganglion wahrscheinlich die Bindegewebszellen (Fibroblasten) die Produktion von Gelenkflüssigkeit. Deren Bestandteile Hyaluronsäure und sogenannte Mukopolysaccharide bilden eine zähe Flüssigkeit, die sich dann im Überbein ansammelt. Außerdem spielen wohl abnutzungsbedingte Schäden des Gewebes eine Rolle bei der Entstehung eines Ganglions.

Lesen Sie auch: Umfassender Ratgeber: Ganglion geplatzt

Zu den Risikofaktoren für ein Ganglion zählen:

  • Erhöhte Gelenkbelastungen wie durch wiederholte kleine Verletzungen der Kapsel und des Bandapparats
  • Störungen der Biomechanik des Gelenks oder der Sehne
  • Gelenkerkrankungen und rheumatische Erkrankungen (wie Arthrose, Lupus erythematodes, Gicht)
  • Etwa zehn Prozent der Patienten haben sich im Bereich des Ganglions zuvor verletzt.

Besonders häufig kommt das Ganglion bei Frauen zwischen 20 und 40 Jahren vor: Sie sind dreimal so häufig betroffen wie Männer. Es wird vermutet, dass das hormonell bedingt schwächere Bindegewebe und die größere Beweglichkeit der Gelenkkapseln bei Frauen ursächlich sein könnten.

Das Ganglion am Knie

Ein Ganglion am Knie ist eine gutartige, runde und harte Schwellung, die unter der Haut zu sehen und zu tasten ist. Synonym wird für „Ganglion“ auch das Wort „Überbein“ benutzt, alternativ hört man auch oft den Begriff „Geschwulst“ oder "Ganglionzyste". Es handelt sich um eine flüssigkeitsgefüllte Zyste, die meist langsam wächst und vor allem an den Extremitäten vorkommt, am häufigsten an der Hand. Im Folgenden geht es um das Ganglion am Knie, das seltener vorkommt als das Ganglion am Handgelenk. Jedes Gelenk im Körper ist von einer Gelenkkapsel eingefasst, die mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Diese Gelenkflüssigkeit heißt im medizinischen Jargon „Synovia“ und ist von klarer Substanz. Die Kapsel selbst besteht aus Bindegewebe. Gemeinsam können so Stabilität (durch das Bindegewebe) und flexible Bewegung (durch die Flüssigkeit) nebeneinander existieren. Bei besonders häufiger Beanspruchung oder krankhaften Zuständen des Gelenks (wie Arthrose oder nach einer Überbelastung) kann es zu einer Überproduktion der Gelenksflüssigkeit kommen. In der festen Gelenkkapsel kann diese nirgends entweichen und es bildet sich ein erhöhter Druck innerhalb der Kapsel. Die Menge an Flüssigkeit bleibt nicht immer gleich, sondern ist wandelbar. Betroffene beobachten zum Beispiel eine Vergrößerung der Zyste bei stärkerer Beanspruchung des Knies. Das Ganglion wächst häufiger nach außen, seltener auch in das Gelenk hinein. Bei letzterem spricht man dann von einem „intraossären“ Ganglion, weil es sich um eine Zyste zwischen zwei Knochen handelt.

Die Baker-Zyste ist ein Ganglion des Knies, das nur in der Kniekehle auftritt. Früher wurde sie deswegen auch Poplitealzyste genannt (da „poplitea“ Kniekehle bedeutet). Sie ist auf der Innenseite der Kniekehle zu finden, genauer gesagt zwischen zwei Muskeln namens Musculus semimembranosus und Musculus gastrocnemius. Bei Erwachsenen entstehen die "harte Beule, Knubbel oder Überbein" am meisten auf Boden von Abnutzungserscheinungen des Knies, allen voran der Arthrose, also einem Krankheitsbild, bei dem schmerzhafte Beschwerden häufiger auftreten.

Ein Ganglion am Meniskus entsteht eigentlich immer durch eine Meniskusverletzung. Beide Menisken können hier betroffen sein, also sowohl der Innen- als auch der Außenmeniskus. Der innere ist öfter von Meniskusrissen betroffen, hauptsächlich durch Sportverletzungen. Denn ein Meniskusganglion entsteht seltener durch akute Verletzungen, sondern mehr durch Verschleißerkrankungen. Daher sind die Betroffenen meist eher älter. Bei ihnen entstehen durch Belastung kleinere und größere Risse im Knorpel („Meniskopathie“). Das Überbein am Knie bildet sich dann meist an der Basis der Meniskus und wächst über dessen Rand hinaus. Es hat jedoch keinen direkten Kontakt zur Körperoberfläche, ist also nicht immer von außen tastbar, und wächst auch nicht in das Gelenksinnere hinein. Teilweise ist ein Meniskusganglion als Beule am Knie seitlich außen oder innen zu sehen.

Lesen Sie auch: Handgelenksganglion: Symptome, Diagnose und Therapie

Ganglien am Meniskus treten häufiger am Innenmeniskus (medialer Meniskus) auf als am Außenmeniskus (lateraler Meniskus). Dies liegt daran, dass der Innenmeniskus stärker belastet wird und häufiger Verletzungen erleidet.

Symptome

Betroffene bemerken meist eine Beule am Handgelenk oder Handrücken, seltener an anderen Körperstellen. Es ist möglich, dass sich mehrere Überbeine ausbilden. Der "Knubbel" am Handgelenk oder an anderen Körperstellen ist typischerweise prallelastisch. Er hat im Schnitt einen Durchmesser von wenigen Millimetern bis zwei Zentimetern. Es gibt aber auch Ganglien, die bis zu acht Zentimeter groß werden. Manche bleiben so klein, dass der Betroffene die Ausstülpung gar nicht bemerkt und sie nur zufällig entdeckt wird. Typischerweise verursacht ein Ganglion keine Schmerzen und macht sich auch sonst kaum bemerkbar. Je nach Größe und Lage schränkt es jedoch die Beweglichkeit von Gelenken und Muskeln ein oder schmerzt, wenn sich der Betroffene darauf stützt. Die (Druck-) Schmerzen strahlen unter Umständen aus. Auch bei Bewegung oder Berührung schmerzt das Ganglion eventuell.

Wenn ein Überbein auf Sehnen drückt, ist es möglich, dass es diese quetscht und durch die dauerhafte Belastung eventuell eine Entzündung (Sehnenscheidenentzündung) hervorruft. Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schwäche in der Hand sind ein möglicher Hinweis darauf, dass das Ganglion einen Nerv "abklemmt". Häufig sind die Nerven bei sogenannten Ringbandganglien in Mitleidenschaft gezogen. Das sind kleine Überbeine an den Ringbändern der Finger, welche eventuell das Beugen und Strecken erschweren. Aber auch Handgelenk, oder Fuß(rücken) sind anfällig für abgedrückte Nervenbahnen und Gefäße. Der Druck auf Gefäße verursacht unter Umständen Blutungen. Außerdem ist es möglich, dass sich im flüssigkeitsgefüllten Raum des Ganglions Infektionen ausbreiten.

Symptome am Knie

Bewegungseinschränkungen entstehen nur bei sehr großen Zysten. Je nach Körpergröße kann dies bei Erwachsenen ab sechs bis acht Zentimetern bei einer Bakerzyste der Fall sein. Je nach Lage und Größe des Ganglionzyste können auch benachbarte Strukturen des Kniegelenks in Mitleidenschaft gezogen werden, zum Beispiel, wenn es auf Blutgefäße, Nerven oder Sehnen drückt. Die meisten Betroffenen beklagen keine Schmerzen durch ein Knieganglion. Prinzipiell lässt sich zusammenfassen, dass die Art des Schmerzes davon abhängt, welche Nachbarstrukturen ein Ganglion durch Lage oder Größe beeinträchtigt.

Die Schmerzen bei einem Ganglion am Meniskus können variieren. Einige Menschen erleben nur leichte Beschwerden, während andere stärkere, stechende oder ziehende Schmerzen haben. Die Schmerzen können durch bestimmte Bewegungen oder Belastungen des Knies, wie Treppensteigen, Hocken oder Sport, verstärkt werden.

Lesen Sie auch: Alles über Ganglien: Ein umfassender Leitfaden

Diagnose

Suchen Sie bei Verdacht auf ein Ganglion einen Orthopäden oder Chirurgen auf. Er schließt eventuell Grunderkrankungen wie Arthrose als Auslöser des Knubbels aus. Am besten kontaktieren Sie einen Arzt, der sich auf die betroffene Körperregion spezialisiert hat, also beispielsweise einen Handchirurgen bei einem Überbein an der Hand.

Zur Abklärung des vermuteten Ganglions geht der Arzt meist folgendermaßen vor:

  • Erhebung der Krankengeschichte: Im Gespräch mit dem Patienten erkundigt sich der Arzt nach den genauen Beschwerden sowie eventuellen Verletzungen und Grund- oder Vorerkrankungen. Mögliche Fragen des Arztes in diesem Anamnese-Gespräch sind zum Beispiel:
    • Wann ist Ihnen die Schwellung erstmals aufgefallen?
    • Beeinträchtigt die Schwellung die Beweglichkeit des betroffenen Körperteils oder verursacht sie Schmerzen?
    • Haben Sie sich an der betroffenen Stelle einmal verletzt?
    • Hatten Sie schon früher einmal ähnliche "Knubbel"?
    • Befinden sich an anderen Stellen ähnliche Schwellungen?
  • Körperliche Untersuchung: Danach untersucht der Arzt die Schwellung, um sie genauer zu beurteilen. Ein Ganglion fühlt sich prallelastisch an, ähnlich wie ein fester Gummiball. Es lässt sich durch seine Verankerung an das Gelenk oder die Sehnenscheide nur wenig verschieben. Im Gegensatz zu hochentzündlichen Prozessen ist die betroffene Region weder überwärmt noch gerötet. Eventuell macht der Arzt Fotos zur Dokumentation. Zudem wird er Durchblutung, Motorik und Sensibilität im Bereich der betroffenen Körperregion prüfen. So erkennt er zum Beispiel Bewegungseinschränkungen durch das Ganglion, Durchblutungsstörungen und Nervenschäden. Auch ein "Durchleuchten" der Schwellung (Transillumination) ist möglich: Indem das Ganglion mit einer Lichtquelle seitlich durchleuchtet wird, stellt der Arzt fest, ob das Innere flüssig (Hinweis auf Ganglion, Zyste) oder fest ist.
  • Bildgebung: Bildgebende Verfahren sind bei Ganglien unüblich. Sie werden nur eingesetzt, wenn der Fall unklar ist und zum Beispiel der Verdacht auf einen bösartigen Prozess oder auf Arthritis besteht. Auch wenn der Arzt ein "verstecktes" Ganglion vermutet, ist es möglich, per Ultraschall und Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) diesen Verdacht zu bestätigen oder zu entkräften.
  • Feinnadelaspiration: Zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken sticht der Arzt ultraschallkontrolliert mit einer sehr dünnen, hohlen Nadel in das Ganglion, um Flüssigkeit aus dem Inneren zu gewinnen. Diese meist dickflüssige, klare Flüssigkeit untersucht dann ein Pathologe im Labor. So lassen sich Entzündungen oder bösartige Prozesse ausschließen. Das Ablassen von Flüssigkeit aus dem Ganglion führt dazu, dass es sich sichtbar verkleinert. Das ist in den meisten Fällen aber keine dauerhafte Lösung.

Die Diagnose eines Ganglions am Meniskus wird nach einer gründlichen körperlichen Untersuchung gestellt. Der Orthopäde / Kniespezialist wird das Knie abtasten, um Schwellungen und das Vorhandensein eines Knotens zu überprüfen. Zudem wird die Beweglichkeit des Knies getestet. Bei der Ultraschalluntersuchung können Größe und Lage der Zyste sowie der Zustand des umliegenden Gewebes beurteilt werden.

Wann braucht man ein MRT vom Knie?

Ein MRT-Bild (Magnetresonanztomographie) vom Knie ist dann notwendig, wenn Ultraschall und Röntgenbild keine klaren Diagnosen lieferten oder das Ausmaß des Ganglions nicht ausreichend festgestellt werden konnte. Es ist angezeigt bei starken Schmerzen und weiteren Beeinträchtigungen, um mehrdimensional Lage und Ausmaß des Ganglions zu bestimmen. Hiervon hängt dann das weitere therapeutische Vorgehen ab. Es ist außerdem hilfreich, um die Ursache des Ganglions festzustellen (zum Beispiel ein Meniskusriss oder eine Arthrose). Das MRT ist eine meist schwieriger verfügbare bildgebende Maßnahme, die dazu noch recht kostspielig ist, weshalb andere Diagnostiken ihm immer erstmal vorgezogen werden.

Behandlung

Grundsätzlich gilt: Macht ein Ganglion keine Probleme, muss es auch nicht behandelt werden. Es reicht, die Veränderung im Auge zu behalten, sie kann sich auch spontan zurückbilden. Generell empfiehlt es sich zur Ganglion-Selbstbehandlung, das betroffene Gelenk zu schonen und möglichst ruhig zu stellen. Auch können Salben und Cremes für Gelenkbeschwerden helfen. Stört das „Überbein“ jedoch, gibt es leider Tipps im Internet, die lieber nicht beherzigt werden sollten. Die sogenannte „Bibel-“ oder „Hammer-Therapie“ zielt darauf ab, das Ganglion zu zertrümmern. Da jedoch die Gefahr besteht, statt dem Ganglion die Knochen zu schädigen oder gar zu brechen, sollte klar sein, dass dies keine empfehlenswerte Option darstellt. Auch ein Aufstechen des Ganglions in Eigenregie birgt eine hohe Infektionsgefahr mit Blutvergiftungsrisiko, und wir raten ausdrücklich davon ab.

Wenn das Ganglion nicht von selbst verschwindet, Beschwerden bereitet oder die Schwellung Betroffene optisch stört, kommt auch ein Eingriff bei einem Handchirurgen oder einer Handchirurgin infrage. Möglich ist, das Ganglion zu punktieren und die Flüssigkeit abzusaugen. Damit ist die Verbindung zur Gelenkkapsel oder zur Sehnenscheide gekappt und es sollte keine neue Flüssigkeit nachströmen. Der Eingriff ist offen oder arthroskopisch, also über einen kleinen Schnitt in der Haut, möglich und wird meist ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt. Manchmal wird das Handgelenk ein paar Tage nach dem Eingriff mit einer Schiene ruhiggestellt und sollte in den ersten beiden Wochen nicht zu stark belastet werden.

Konservative Therapie

Bestehen keine Beschwerden oder kosmetische Beeinträchtigungen, ist eine Behandlung meist nicht nötig. Ganglien können spontan verschwinden, zum Beispiel durch das versehentliche Anstoßen mit nachfolgendem Zerplatzen des Ganglions. Früher stellte daher das willentlich herbeigeführte Zerplatzen eine gängige Therapie dar. Diese kann jedoch genau wie das Abpunktieren des Ganglions, bei dem lediglich die Flüssigkeit aus dem Ganglion abgesaugt wird, in über 50 Prozent zum Wiederauftreten des Ganglions führen. Aus diesem Grund wird bei funktionellem Stören des Ganglions eher die operative Therapie empfohlen.

Bei der konservativen Therapie können schmerz- und entzündungslindernde Salben helfen. Prinzipiell können Ganglien sich von selbst zurückbilden, also einfach abwarten. Führt dies nicht zum gewünschten Erfolg, steht eine Behandlung an. Zusätzlich trägt man meist entzündungshemmende und schmerzlindernde Salben auf, oder Arnika- und Beinwellsalben.

Operative Therapie

Eine strenge Indikation zur Operation besteht nur bei Beschwerden im Sinne von Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. An den Endgelenken, bei den sogenannten Mukoidzysten, kann auch die starke Ausdünnung der Haut mit drohender Perforation des Ganglions und einer damit einhergehenden Infektionsgefahr eine prophylaktische Operationsindikation darstellen. Die Indikation zum operativen Eingriff bei rein optischem Stören des Ganglions sollte streng gestellt und mit den möglichen Risiken abgewogen werden. Technisch kann die Ganglionentfernung durch einen offenen chirurgischen Zugang erfolgen. In manchen Fällen bietet sich alternativ die minimalinvasive, arthroskopische Gelenkspiegelung mit Ganglienentfernung an. Reichen die genannten Methoden nicht aus, steht eine Operation an, wenn Ganglien sehr groß sind oder auf Nerven drücken.

Behandlung am Knie

Um ein Ganglion zu behandeln, sollte bestenfalls der ursächliche Auslöser bekannt sein. So kann bei einem Meniskusriss vornehmlich dieser behandelt werden, gleiches gilt für eine Arthrose. Prinzipiell gilt aber: solange ein Ganglion keine Beschwerden in Form von Schmerz oder Bewegungseinschränkung macht, muss es nicht behandelt werden. Bei größeren, komplizierteren Ganglien richtet sich die Therapie nach Form, Ausmaß und Lage des Befundes. Es können Schmerzmittel, Physiotherapie oder auch operative Maßnahmen zum Tragen kommen. Prinzipiell kann jedes Gelenk und jedes Ganglion mit Tape behandelt werden. Dies sollte jedoch nur bei unkomplizierten Befunden stattfinden, wenn ausreichend geklärt wurde, dass es sich nur um ein harmloses Ganglion handelt. Um die genaue Tapingtechnik selbst anzuwenden, sollte man sich vorher bei einem Arzt oder Physiotherapeuten die entsprechende Herangehensweise zeigen lassen, damit nicht Blut- oder Nervenbahnen abgedrückt werden. Taping kann dabei helfen, die Kniefunktion und -stabilität zu unterstützen.

Wann muss ein Ganglion im Knie operiert werden?

Generell gilt, dass ein Ganglion zunächst immer konservativ behandelt wird.

Behandlung eines Ganglion am Meniskus

Um ein Ganglion am Meniskus zu behandeln, gibt es mehrere Möglichkeiten. Konservative Maßnahmen umfassen Ruhe, Schonung des betroffenen Knies und die Anwendung von Eispackungen, um Schwellungen und Schmerzen zu lindern. Entzündungshemmende Medikamente, wie Ibuprofen, können ebenfalls Symptome lindern.Trainingstherapie kann empfohlen werden, um die Beweglichkeit des Knies zu erhalten und die Muskulatur zu stärken. Zum Beispiel könnten Dehnübungen für die Oberschenkelmuskulatur und Kräftigungsübungen für die Kniemuskulatur helfen, die Stabilität des Knies zu verbessern und die Belastung des Meniskus zu reduzieren. Kinesiotape wirkt nur dann, wenn es angewendet wird. Sobald das Tape entfernt wurde, ist die Wirkung aufgehoben. Ob es für einen individuell wirkt, muss durch einmalige Anwendung überprüft werden. Dann können Tape-Verbände unterstützend eingesetzt werden, um das Knie zu stabilisieren und die Belastung des betroffenen Bereichs zu reduzieren. Sie können dabei unterstützen, den Druck auf das Ganglion zu vermindern und die Schmerzen zu lindern. Eine Punktion des Ganglions kann notwendig sein, wenn die Zyste groß ist und starke Beschwerden verursacht. Bei dieser Methode wird die Flüssigkeit aus dem Ganglion mit einer Nadel abgezogen. Dies kann die Symptome schnell lindern, jedoch besteht das Risiko, dass das Ganglion wiederkehrt, da die zugrunde liegende Ursache nicht immer behoben wird.

Eine Operation zur Entfernung des Ganglions kann erforderlich sein, wenn konservative Maßnahmen und Punktion keine dauerhafte Besserung bringen oder das Ganglion immer wiederkehrt. Während des Eingriffs wird die Zystevollständig entfernt, und eventuelle Schäden am Meniskus werden repariert.

Operationsrisiken

Neben den allgemeinen Operationsrisiken kann es nach einer Ganglionoperation zu narbigen Verklebungen mit Bewegungseinschränkungen kommen. Die gelegentliche Nähe zu sensiblen Hautästen von Nerven kann nach Verletzungen zu einer umschriebenen vorübergehenden Überempfindlichkeit oder Taubheit führen. Die Möglichkeit des Wiederauftretens des Ganglions nach konsequenter Operation wird mit etwa fünf Prozent angegeben.

Nachbehandlung

Je nach Ausdehnung der Operation kann eine kurzzeitige Schienenruhigstellung des Handgelenkes oder Fingers erfolgen. Einfache manuelle Tätigkeit ist nach der Wundheilung etwa zwei Wochen nach der Operation, schwere manuelle Tätigkeit nach vier bis sechs Wochen möglich. Nach der Operation sollte das Gelenk in den nächsten Wochen geschont werden.

Prognose

Ein Ganglion ist eine gutartige Ausstülpung mit günstigem Verlauf. Es bildet sich oft spontan wieder zurück, kann sich aber auch in manchen Fällen vergrößern. Meist verursacht es keine Beschwerden. Je nach Lage verursacht es jedoch (Druck-) Schmerzen oder Taubheitsgefühle oder schränkt die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks ein. Wurde ein Ganglion erfolgreich behandelt, besteht die Gefahr eines Rückfalls (Rezidiv): Es ist möglich, dass sich an der gleichen oder an einer anderen Stelle ein neues Ganglion bildet. Am nachhaltigsten scheint eine Operation bei einem Überbein zu sein: Nur bei rund jedem fünften Patienten bildet sich nach einer offenen OP an der gleichen Stelle erneut eine zystische Ausstülpung. Bei einer minimal-invasiven Operation ist das Rückfall-Risiko noch geringer. Nach einer Aspirationsbehandlung entwickelt sich dagegen bei der Hälfte der Patienten erneut ein Überbein.

Die Erfolgschancen sind bei der operativen Therapie größer als bei anderen Behandlungsmethoden. Insgesamt kann zwar das Wiederauftreten eines Ganglions nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden.

Wie lange hat man ein Ganglion im Knie?

Ein Ganglion bildet sich über den Verlauf von Wochen bis Monate, da es ein langsames Wachstum hat. Wenn es nicht invasiv behandelt wird, verschwindet es normalerweise von allein. Man spricht dann von einer spontanen Rückbildung. Ganglien, die jahrelang bestehen sind sehr selten. Häufig werden sie dann aufgrund von Beschwerden behandelt, gegebenenfalls auch operativ.

Was kann passieren, wenn man ein Ganglion am Meniskus am Knie nicht behandelt?

Wenn ein Ganglion am Meniskus nicht behandelt wird, kann es zu chronischen Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit kommen. Das Ganglion kann weiter wachsen und zusätzlichen Druck auf die umliegenden Strukturen ausüben, was zu weiteren Beschwerden führt. In einigen Fällen kann es auch zu Schäden am Meniskus oder anderen Strukturen im Knie kommen, die eine umfangreichere Behandlung erforderlich machen.

Kann ein Ganglion am Knie bösartig werden?

Grundsätzlich ist ein Ganglion eine gutartige Läsion und wird nicht als präneoplastisch betrachtet. Das bedeutet, dass Ganglien in der Regel keine Vorstufe zu bösartigen Tumoren darstellen und daher sehr selten, wenn überhaupt, bösartig werden. In der medizinischen Literatur gibt es nur äußerst wenige Berichte über eine maligne Transformation von Ganglien.

Vorbeugung

Um Rückfälle zu verhindern, sollten Risikofaktoren für Ganglien reduziert und die Muskulatur immer wieder entspannt und gelockert werden. Das beugt Überlastungen vor, die eventuell ein Ganglion begünstigen. Generell lässt sich einem Überbein aber nur schwer vorbeugen.

tags: #Ganglion #Kniegelenk #Ursachen #und #Behandlung