Die Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Einblicke in den menschlichen Körper ermöglicht. Sie wird oft zur Diagnose von Erkrankungen und Verletzungen eingesetzt, insbesondere im Bereich der Weichteile. Ein Ganglion, auch Überbein genannt, ist eine gutartige zystische Geschwulst, die häufig im Bereich der Hand auftritt. In manchen Fällen kann eine MRT mit Kontrastmittel notwendig sein, um ein Ganglion genauer zu beurteilen und andere mögliche Ursachen für Beschwerden auszuschließen.
Was ist ein Ganglion?
Ein Ganglion ist eine mit gallertartiger Flüssigkeit gefüllte Zyste, die sich meist in der Nähe von Gelenken oder Sehnen bildet. An der Hand treten Ganglien am häufigsten am Handgelenk auf, entweder auf der Streckseite (dorsal) oder auf der Beugeseite (palmar). Sie können aber auch an den Fingern oder anderen Stellen der Hand vorkommen.
Ganglien sind in der Regel harmlos, können aber Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Druck auf Nerven verursachen. Die Ursachen für die Entstehung von Ganglien sind oft unklar, können aber mit Überlastung, chronischen Reizzuständen oder degenerativen Veränderungen des Gelenkkapselgewebes zusammenhängen.
Wann ist eine MRT der Hand sinnvoll?
Eine MRT der Hand kann bei verschiedenen Beschwerden sinnvoll sein, darunter:
- Unklare Schmerzen in der Hand oder im Handgelenk
- Schmerzhafte Bewegungseinschränkungen
- Schwellungen oder Verhärtungen
- Punktuelle Druckschmerzen
- Verdacht auf Entzündungen, Verletzungen oder Tumoren
- Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen
Eine MRT der Hand ermöglicht es, Weichteile wie Nerven, Gefäße, Muskeln, Sehnen und Bänder detailliert darzustellen. Dadurch können verschiedene Erkrankungen und Verletzungen diagnostiziert werden, wie z.B.:
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- Verletzungen und Überlastungsschäden an Knochen, Bändern und Sehnen
- Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)
- Sehnenentzündung (Tendinitis)
- Knochennekrosen
- Arthritis und Rheuma
- Knorpelschäden und Knorpelverletzungen
- TFCC-Läsion
- Tumoren am Knochen und an den Weichteilen
- Verschleißveränderungen, Arthrose, Rhizarthrose
- Fehlstellungen der Handwurzel
- Ganglion (Überbein)
Wann kommt Kontrastmittel bei einer MRT der Hand zum Einsatz?
In den meisten Fällen wird eine MRT der Hand ohne Kontrastmittel durchgeführt. Ob ein Kontrastmittel notwendig ist, hängt von der Fragestellung ab. Bei Verdacht auf eine Entzündung, einen Tumor oder andere spezifische Erkrankungen kann die Gabe von Kontrastmittel helfen, die Diagnose zu sichern.
Kontrastmittel verbessert die Sichtbarkeit bestimmter Strukturen und Gewebe im MRT-Bild. Es kann helfen, Entzündungen, Tumoren oder andere Veränderungen besser zu erkennen und von gesundem Gewebe abzugrenzen.
Arten von Kontrastmitteln
Für ein MRT mit Kontrastmittel werden hauptsächlich gadoliniumhaltige Substanzen, Eisenoxide und Manganverbindungen verwendet. Gadolinium wird in der Regel über eine Vene verabreicht, während Eisenoxide und Manganverbindungen auch oral eingenommen werden können, was besonders bei Untersuchungen des Magen-Darm-Trakts von Vorteil ist.
Risiken und Nebenwirkungen von Kontrastmittel
MRT-Kontrastmittel sind im Allgemeinen gut verträglich. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Nebenwirkungen kommen, wie z.B.:
- Allergische Reaktionen
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist besondere Vorsicht geboten, da die Gabe von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln in seltenen Fällen zu einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) führen kann. Vor einer Kontrastmittelgabe wird daher in der Regel die Nierenfunktion überprüft.
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Es gibt auch Diskussionen darüber, ob sich Gadolinium in bestimmten Bereichen des Gehirns ablagern kann und ob dies langfristige Folgen haben könnte. Die Fachwelt diskutiert das Sicherheitsprofil von Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln kontrovers. Die Kontrastmittel Gadobutrol, Gadotersäure und Gadoteridol werden derzeit weiterhin eingesetzt, jedoch mit der Empfehlung, sie in der niedrigsten Dosierung anzuwenden.
Ablauf einer MRT-Untersuchung der Hand
Vor der MRT-Untersuchung werden Sie von medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRA) in eine Umkleidekabine geführt, wo Sie alle Kleidungsstücke und Gegenstände ablegen, die Metall enthalten könnten. Dies ist wichtig, da Metalle im MRT eine Gefahr darstellen und die Bildqualität beeinträchtigen können.
Informieren Sie das medizinische Personal über eventuelle Gefäßstützen (Stents), OP-Clips, Metallsplitter, Tätowierungen oder andere metallhaltige Teile in Ihrem Körper. Bringen Sie Ihren Implantat-Pass mit, falls Sie Implantate haben.
Für die Untersuchung liegen Sie in der Regel in Bauchlage auf einer Liege, wobei der Arm über den Kopf ausgestreckt ist, sodass die Hand auf der Liege liegt. Während der Untersuchung werden Sie mit dem Kopf oder der Hand voran in die Röhre des MRT-Geräts gefahren. Der zu untersuchende Körperabschnitt muss sich in der Mitte des Geräts befinden. Es ist wichtig, dass Sie während der Untersuchung still liegen, da Bewegungen die Bildqualität beeinträchtigen können.
Die MRT-Untersuchung der Hand dauert in der Regel zwischen 10 und 30 Minuten. Während der Untersuchung erzeugt das MRT-Gerät laute Klopfgeräusche. Um den Lärm zu reduzieren, erhalten Sie Ohrstöpsel oder Kopfhörer.
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Nach der Untersuchung erhalten Sie Ihre Bilder auf einer CD (als DICOM-Datei) oder per QR-Code (Online-Abfrage), um die Ergebnisse mit Ihrem Arzt zu besprechen.
Alternativen zur MRT
Je nach Fragestellung gibt es alternative Untersuchungsmethoden zur MRT der Hand. Bei Verdacht auf knöcherne Verletzungen, Zysten oder Sehnenabrisse können Röntgenuntersuchungen eingesetzt werden. Ultraschallaufnahmen können bei Muskel- oder Sehnenverletzungen hilfreich sein.
Diagnose und Behandlung von Ganglien
Die Diagnose eines Ganglions wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung gestellt. Der Arzt tastet die Hand ab und achtet auf typische Anzeichen wie eine prall-elastische Vorwölbung. Bei kleinen Ganglien kann eine Ultraschalluntersuchung oder eine MRT zur Bestätigung der Diagnose und zur Beurteilung der Größe und Lage des Ganglions durchgeführt werden.
Die Behandlung eines Ganglions hängt von den Beschwerden ab. Wenn das Ganglion keine Beschwerden verursacht, ist keine Behandlung erforderlich. In vielen Fällen bilden sich Ganglien von selbst zurück.
Wenn das Ganglion Schmerzen verursacht oder die Bewegung einschränkt, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
- Konservative Behandlung: Dazu gehören Ruhigstellung, Kühlung und entzündungshemmende Medikamente. Eine Punktion des Ganglions mit einer Spritze zur Entleerung der Flüssigkeit kann ebenfalls Linderung verschaffen, führt aber häufig zu einem Wiederauftreten des Ganglions.
- Operative Behandlung: Die operative Entfernung des Ganglions ist die effektivste Behandlungsmethode. Dabei wird das Ganglion vollständig entfernt, einschließlich des Stiels, der es mit dem Gelenk oder der Sehnenscheide verbindet. Die Operation kann offen oder arthroskopisch (minimal-invasiv) durchgeführt werden.
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