Gebrochener Zeh und Taubheitsgefühl: Ursachen, Behandlung und Prävention

Ein Taubheitsgefühl im großen Zeh, oft einseitig auftretend, kann verschiedene Ursachen haben und ist meistens auf Störungen im Nervensystem oder Durchblutungsprobleme zurückzuführen. Es ist wichtig, die genaue Ursache zu identifizieren, um geeignete Therapiemaßnahmen einzuleiten. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen für einen einseitig tauben großen Zeh sowie mögliche Behandlungsansätze und Präventionsmaßnahmen.

Ursachen für einen tauben großen Zeh

Ein tauber großer Zeh kann viele Ursachen haben, von Nervenschäden über Durchblutungsstörungen bis hin zu mechanischen Problemen. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

  1. Falsches Schuhwerk: Hohe oder enge Schuhe können die Nerven im Fuß reizen und zu Taubheitsgefühlen führen. Insbesondere beim Fahrradfahren oder Training auf dem Crosstrainer, wo das gesamte Körpergewicht überwiegend auf dem Fußballen lastet, kann es zu einer Reizung der Nerven und Taubheit in den Zehen kommen. Spezielle Fahrradschuhe mit steifer Sohle können hier Abhilfe schaffen, indem sie den Fuß entlasten.

  2. Vitamin-B12-Mangel: Ein Mangel an Vitamin B12 kann Taubheitsgefühle und Missempfindungen verursachen, da dieses Vitamin für die Nervenfunktionen und die Bildung von Blutzellen wichtig ist. Ein langanhaltender Mangel kann zu dauerhaften, nicht reversiblen Nervenschäden führen.

  3. Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule kann Druck auf die umliegenden Nerven ausüben und Taubheitsgefühle in den Zehen, Füßen und Beinen verursachen. Typische Begleiterscheinungen sind Kribbeln oder Empfindungsstörungen.

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  4. Diabetes: Menschen mit Diabetes haben häufig Durchblutungsstörungen in den Beinen, die durch Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) verursacht werden. Dies kann neben Taubheitsgefühlen auch brennende Schmerzen, Missempfindungen sowie ein verringertes Schmerzempfinden in den Füßen und Zehen verursachen.

  5. Alkohol- und Drogenkonsum: Alkohol- und Drogenmissbrauch können neben Mangelerscheinungen auch Nervenschäden verursachen, die zu tauben Zehen führen können.

  6. Morton Neurom: Hierbei handelt es sich um eine Verdickung der Nerven im Mittelfuß, die neben brennenden und stechenden Schmerzen im Mittelfuß auch zu tauben Zehen führen kann.

  7. Operationen: Nerven können während einer Fußoperation gereizt und gedehnt werden, was zu Taubheitsgefühlen im Fuß und in den Zehen führen kann. Auch eine postoperative Blutung kann Nerven abklemmen und dadurch das taube Gefühl auslösen.

  8. Chemotherapie: Bestimmte Chemotherapeutika können die peripheren Nerven schädigen und eine Polyneuropathie auslösen. Diese macht sich meist zuerst an den Füßen bemerkbar und äußert sich durch Taubheitsgefühle in den Zehen, begleitet von Kribbeln, Brennen oder Schmerzen.

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  9. Multiple Sklerose (MS): Bei MS greift das Immunsystem die Schutzhülle der Nervenfasern an, was zu Störungen in der Reizweiterleitung und damit zu Taubheitsgefühlen führen kann.

  10. Wirbelsäulenprobleme: Spinalkanalstenosen oder Bandscheibenvorfälle können Druck auf die Nerven ausüben und zu Taubheitsgefühlen in den Zehen führen. Die Nerven, die die Zehen anregen, sitzen als Spinalnerven in der Lenden- und Sakralregion der Wirbelsäule.

  11. Prellungen: Eine Prellung kann zu Schwellungen, Entzündungen und Druck auf die umliegenden Nerven führen, was wiederum zu vorübergehenden Taubheitsgefühlen führen kann.

Diagnose

Um die genaue Ursache für einen tauben großen Zeh zu ermitteln, ist eine frühzeitige ärztliche Untersuchung wichtig. Der Arzt wird zunächst Fragen zur Krankengeschichte stellen und den Fuß untersuchen. Mögliche Untersuchungen umfassen:

  • Neurologische Untersuchung: Um die Sensibilität und Motorik der Füße und Zehen zu überprüfen.

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  • Nervenmessungen: Um die Funktion der Nerven zu beurteilen.

  • Blutuntersuchungen: Um einen Vitamin-B12-Mangel oder Diabetes auszuschließen.

  • Röntgenaufnahmen: Um Knochenbrüche oder andere strukturelle Probleme auszuschließen.

  • Magnetresonanztomographie (MRT): Um Weichteile wie Nerven und Bandscheiben zu beurteilen.

Behandlung

Die Behandlung eines tauben großen Zehs richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Es ist wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine geeignete Therapie zu beginnen. Hier sind einige mögliche Behandlungsansätze:

  1. Physiotherapie: Bei Nervenschäden oder mechanischen Problemen kann Physiotherapie helfen, die Nerven zu entlasten und die Durchblutung zu fördern. Fußmassagen oder Fußbäder wirken zusätzlich lindernd auf belastungsabhängige Schmerzen im Mittelfuß oder den Zehen.

  2. Medikamente: In Fällen, in denen Diabetes oder Durchblutungsstörungen die Ursache sind, können Medikamente zur Blutzucker- oder Blutdruckregulierung zum Einsatz kommen. Bei Nervenschmerzen können Schmerzmittel oder Antidepressiva verschrieben werden.

  3. Schuhwechsel und Einlagen: Wenn mechanische Ursachen wie falsches Schuhwerk für die Taubheit verantwortlich sind, kann ein Wechsel zu orthopädischen oder besser sitzenden Schuhen schnelle Linderung bringen. Spezielle Schuheinlagen können den Fuß stützen und fehlerhafte Belastungen besser ausgleichen.

  4. Chirurgischer Eingriff: In schwereren Fällen, wie bei Bandscheibenvorfällen, Morton Neurom oder chronischen Durchblutungsstörungen, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Beim Morton-Neurom kann der Nerv operativ entfernt werden.

  5. Vitamin-B12-Injektionen oder -Tabletten: Bei einem Vitamin-B12-Mangel können Injektionen oder hochdosierte Tabletten helfen, den Mangel auszugleichen.

  6. Fußpflege bei Diabetes: Diabetiker sollten ihre Füße regelmäßig kontrollieren und pflegen, um Schäden an den Nerven frühzeitig zu erkennen und Komplikationen vorzubeugen.

  7. Behandlung von Prellungen: Die Behandlung des Taubheitsgefühls nach einer Prellung entspricht der gewöhnlichen Behandlung einer Prellung sowie in Abhängigkeit der Schwere und Ursache des Taubheitsgefühls ergänzender Behandlungsansätze. Wichtig ist die Schonung und Ruhigstellung der betroffenen Region, sowie eine adäquaten Schmerztherapie.

Prävention

Um einem tauben großen Zeh vorzubeugen, sollten einige Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum können helfen, die Nerven und Blutgefäße gesund zu halten.

  2. Kontrolle von Blutzucker und Blutdruck: Bei Diabetes und Bluthochdruck ist eine gute Kontrolle der Werte wichtig, um Nervenschäden und Durchblutungsstörungen vorzubeugen.

  3. Gut sitzendes Schuhwerk: Tragen Sie bequeme Schuhe mit ausreichend Platz für die Zehen, um Druck auf die Nerven zu vermeiden.

  4. Regelmäßige Bewegung: Bewegung fördert die Durchblutung und kann helfen, Nervenschäden vorzubeugen. Kurze Wege zu Fuß erledigen oder Rad fahren, sorgen für eine gesunde Durchblutung und unterstützt den Körper dabei fit zu bleiben.

  5. Fußpflege: Regelmäßige Fußpflege, einschließlich des Schneidens der Zehennägel und der Behandlung von Hühneraugen oder Warzen, kann helfen, Fußprobleme zu vermeiden, die zu Taubheitsgefühlen führen können.

Gebrochener Zeh

Ein gebrochener Zeh, auch Zehenfraktur genannt, kann ebenfalls Ursache für Taubheitsgefühle sein.

Symptome eines gebrochenen Zehs

  • Starke Schmerzen
  • Schwellung
  • Bluterguss
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Fehlstellung

Behandlung eines gebrochenen Zehs

Die Behandlung eines gebrochenen Zehs hängt von der Art und Schwere des Bruchs ab. In den meisten Fällen wird der Zeh mit einem Tapeverband fixiert, der die gebrochene Zehe mit der benachbarten gesunden Zehe verbindet (Buddy-Taping). In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, insbesondere bei verschobenen Brüchen oder Brüchen des großen Zehs.

Spätfolgen eines unbehandelten gebrochenen Zehs

Eine fehlende oder fehlerhafte Heilung eines Zehenbruchs kann zu verschiedenen Problemen führen, wie beispielsweise einer Pseudoarthrose, Malunion oder Nonunion. Auch anhaltende Schmerzen, Arthrose, Deformitäten und Gelenksteifigkeit sind mögliche Folgen.

Wann zum Arzt?

Bei Verdacht auf einen Zehenbruch sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen zu vermeiden. Insbesondere bei offenen Brüchen, starken Schmerzen oder Taubheitsgefühlen ist eine sofortige ärztliche Behandlung erforderlich.

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