Gedächtnistraining für Senioren und Menschen mit Demenz im Frühling: Übungen und Aktivierungsideen

Der Frühling ist eine besondere Jahreszeit, die mit länger werdenden Tagen, mehr Helligkeit, wärmerem Wetter und dem Erwachen der Natur aus dem Winterschlaf einhergeht. Diese Zeit bietet eine Fülle von Möglichkeiten für Beschäftigungsideen und Aktivierungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren und Menschen mit Demenz zugeschnitten sind. Ziel ist es, die kognitiven Fähigkeiten zu fördern, Erinnerungen zu wecken und die Lebensqualität zu verbessern.

Die Bedeutung des Frühlings für Senioren und Menschen mit Demenz

Der Frühling kann eine besonders belebende Zeit für Senioren und Menschen mit Demenz sein. Das Wiedererwachen der Natur bietet vielfältige Sinneserfahrungen und kann positive Erinnerungen hervorrufen. Die Möglichkeit, Zeit im Freien zu verbringen, wirkt sich positiv auf Körper und Seele aus.

Nutzung des Frühlingswetters für Aktivitäten im Freien

Das milde Frühlingswetter ist ideal, um Beschäftigungen nach draußen zu verlegen. Bereits einige Minuten im Grünen an der frischen Luft können viel für Körper und Seele bewirken.

Aktivierungsideen und Übungen für das Gedächtnistraining im Frühling

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Gedächtnis von Senioren und Menschen mit Demenz im Frühling zu trainieren. Hier sind einige Ideen:

Erinnerungspflege und Gespräche anregen

Eine Möglichkeit, das Gedächtnis zu trainieren, besteht darin, alte Erinnerungen zu wecken und Gespräche darüber anzuregen. Indem man das Interesse des alten Menschen an seiner Lebensgeschichte weckt und ihm ermöglicht, aus seinem Leben zu berichten, wird ganz nebenbei das Gedächtnis trainiert.

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• Themenbezogene Erinnerungsrunden: Nutzen Sie jahreszeitlich passende Themen, um Erinnerungen zu wecken.
• Gesprächsfragen, Gedichte, Lieder und Mitmach-Geschichten: Verwenden Sie diese Elemente, um die Erinnerungsrunden abwechslungsreich und ansprechend zu gestalten.
• Bewegungseinheiten und Quiz-Ideen: Integrieren Sie körperliche Aktivität und spielerische Elemente, um die kognitiven Fähigkeiten auf unterschiedliche Weise zu fördern.

Beispiele für themenbezogene Aktivierungen

• Blumen: Der Frühling bringt die ersten Blümchen mit. Schneeglöckchen, Krokusse und mehr. Der Winter war lang und grau - um so mehr kann man sich über bunte Blumen freuen. Vor allem die Frauen lieben die Schönheit der Blumen sehr. Und sicher gibt es da auch einige Erinnerungen, über die Sie mit den Seniorinnen sprechen können. Hier finden Sie ein Quiz, Lieder, Sprichwörter, Geschichten zum Vorlesen und Ausmalbilder zum Thema Blumen. Natürlich sollten Sie bei solch einem Thema unbedingt ein paar echte Blumen dabei haben.
• Farben: Farben begleiten unser ganzes Leben. Die meisten Menschen haben eine Lieblingsfarbe. Auch in der deutschen Sprache drehen sich sehr viele Redewendungen um eine Farbe. Man sagt beispielsweise: "Ich bin Dir grün" Oder: "Jemand ist gelb vor Neid". Bei diesem Thema kann jeder und jede mitreden. Gestalten Sie dieses Thema für alle Sinne und bringen Sie beispielsweise grüne, gelbe und rote Paprika mit zum Probieren. Oder Blumen in verschiedenen Farben und lassen Sie daran riechen. Viel Freude mit Ihren Senioren!
• Frühling allgemein: Im Frühling kommt das Leben zurück. Die kahlen Bäume schmücken sich wieder mit zartgrünen Blättern und die ersten Blumen blühen. Nicht jeder ist noch mobil genug, um das Erwachen der Natur draußen zu erleben.
• Tierkinder zuordnen: Bald hoppeln, staksen und watscheln sie wieder durch die Natur. Tierkinder. Kücken, Fohlen, Frischlinge, Fohlen… Zu welcher Tierart gehören diese und andere Tierkinder?
• Frühlingsfitter Garten: Eine Lückengeschichte in Reimen. Ich stehe heute Morgen auf, der Tag beginnt, ich freu mich … drauf / Ich halte mich mal besser ran: Der Frühling, der fängt heute … an / Ich kann jetzt nicht mehr warten, ich muss heut' in den …. Garten / Unkraut wächst in meinen Beeten ..
• Malen von Punkt zu Punkt: Nicht nur der April macht, was er will … Zum Frühling gehören die ersten warmen Sonnenstrahlen und genauso ungemütliche Schlechtwetter-Tage. Für alle, die bei Schmuddelwetter lieber drinnen blieben, ein Punkt-für-Punkt-Bild, bei dem das Motiv durch das Verbinden der Zahlen entsteht.

Sinnesaktivierung im Frühling

Der Frühling bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Sinne anzusprechen:

• Blumen: Binden Sie echte Blumen in die Aktivierung ein, um den Geruchs- und Sehsinn anzusprechen.
• Farben: Verwenden Sie farbenfrohe Materialien und Lebensmittel, um den Sehsinn und den Geschmackssinn anzusprechen.
• Düfte: Verwenden Sie ätherische Öle oder frische Kräuter, um den Geruchssinn anzusprechen.
• Geräusche: Spielen Sie Frühlingsgeräusche ab, wie Vogelgezwitscher oder das Rauschen eines Baches.

Gedächtnistraining mit Rätseln und Spielen

Ein klassisches Quiz ist eine tolle Möglichkeit, um Wissen spielerisch abzurufen und Erinnerungen zu wecken. Rätsel fördern das logische Denken und machen einfach Spaß. Für etwas kniffligere Aufgaben sind Anagramme oder kreative Wortspiele ideal. Neben klassischen Wortspielen können auch Rätselgeschichten das Gedächtnis anregen.

Weitere Themen für Erinnerungsrunden

Neben den bereits genannten Frühlings-Themen gibt es noch viele weitere Möglichkeiten für Erinnerungsrunden:

• Schulzeit: Alte Menschen hatten früher weite Schulwege zu Fuß, strenge Lehrer und Schreibtäfelchen statt Schulhefte. Vieles war in der Schulzeit der heutigen Senioren noch ganz anders als heute. Aber es gab auch Schülerstreiche und lustige Momente.
• Zahlen: Das kleine Einmaleins lernt jedes Kind in der Schule. Es gibt viele Sprichwörter und Redewendungen, die sich mit Zahlen beschäftigen, zum Beispiel "Aller guten Dinge sind drei".
• Paare / Was gehört zusammen?: "Auf jedes Töpfchen passt ein Deckelchen", zu Cindy gehört Bert und zu "Dick" gehört "Doof". Zur Weißwurst gehört ein süßer Senf und zum Ross gehört der Reiter.
• Beauty-Runde: "Einmal im Monat bieten wir seit einiger Zeit eine Beauty-Runde an. Wir waren nicht sicher ob es bei den Bewohnern so gut ankommt, aber siehe da: Es ist ein Highlight!", berichtet eine Kollegin aus der Betreuungsarbeit.
• Friseur: Friseurbesuche sind für die meisten Frauen etwas sehr Wichtiges, denn sie möchten schließlich gut aussehen. Für die Männer ist es meist eher eine lästige Notwendigkeit. Kindern wurden früher häufig die Haare von den Eltern geschnitten.
• Kirmes / Volksfest / Schützenfest: Im Sommer und Herbst findet vielerorts eine Kirmes oder ein Volksfest statt. Oft ist das eine Tradition seit Jahrhunderten. Manchmal wird das Fest kombiniert mit einem Jahrmarkt.
• Wein / Weinfest: Herbst und Weinlese gehören zusammen. Vielerorts finden Weinfeste statt. Federweißer hat nun seine Saison und findet seine Abnehmer.
• Kartoffel: Die Kartoffel ist eine tolle Knolle und ein vermeintlich Ur-Deutsches Gemüse. Aber so lange ist die Kartoffel in Deutschland noch gar nicht heimisch.
• Hüte: Viele Redewendungen drehen sich um den Hut. Aber was genau bedeutet "Er nahm seinen Hut" oder "Sie ist jetzt unter der Haube"?
• Wasser: Wann waren Sie zum ersten mal in einem Freibad und wo? Gab es in ihrer Jugend Mineralwasser aus der Flasche zu trinken oder "nur" Leitungswasser? Oder musste das Trinkwasser gar aus einem Brunnen geholt werden?
• Weltreise: "Einmal um die ganze Welt und die Taschen voller Geld" sang Karel Gott 1970. Sicher hat sich das so mancher Senior einmal gewünscht, eine Weltreise zu machen. Manche konnten sich diesen Traum auch erfüllen.
• Alte Wörter: Was stellen Sie sich unter einem "Backfisch" oder unter einer "Affenschaukel" vor? Viele schöne alte Wörter sind in der modernen Welt schon fast nicht mehr bekannt.
• Milch: Wie riecht Ziegenmilch? Wie schmeckt Kefir?
• Wurst: Jetzt geht es um die Wurst! Oder ist Ihnen das Wurst? Rund um die Wurst gibt es viele Redewendungen, Sprichwörter und viel zu erzählen.
• Türen: Manchmal stehen wir im Leben vor verschlossenen Türen. Aber manchmal öffnet sich auch unverhofft eine Tür und unser Leben nimmt dadurch eine andere Wendung.
• Gemüse: Viele Senioren hatten einen Nutzgarten. Man baute allerlei Gemüse für den Eigenbedarf an.
• Nase: Die Nase tragen wir mitten im Gesicht. Sie schenkt uns unseren Geruchssinn. Gerüche empfindet dabei jeder anders.
• Steine: Ganz und gar kein trockenes Thema! Es bietet viele Anregungen für Erinnnerungen und es macht sicher auch Senioren Spaß, sich damit zu beschäftigen.
• Heimat: Über die Heimat und das Heimweh wird selten gesprochen, aber sehr häufig gesungen. Viele Bewohner von Seniorenheimen stammen aus anderen Regionen Deutschlands oder auch aus dem Ausland.
• Sport: Viele Senioren waren früher Mitglied in einem Sportverein. Ballsport oder Gymnastik wurde betrieben. Auch Kegelclubs waren in den 50er und 60er Jahren sehr beliebt.
• Frankreich: Für Senioren und Menschen mit Demenz.

Kostenlose Ressourcen und Materialien

Es gibt zahlreiche kostenlose Ressourcen und Materialien, die für das Gedächtnistraining und die Aktivierung von Senioren und Menschen mit Demenz im Frühling genutzt werden können. Viele Webseiten bieten kostenlose Downloads von Arbeitsblättern, Spielen, Liedtexten und Gedichten an.

Tipps für die Durchführung von Gedächtnistrainingseinheiten

• Passen Sie die Aktivitäten an die individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Teilnehmer an.
• Schaffen Sie einePositive und unterstützende Atmosphäre.
• Seien Sie flexibel und passen Sie die Aktivitäten bei Bedarf an.
• Integrieren Sie Humor und Spaß in die Einheiten.
• Feiern Sie Erfolge und ermutigen Sie die Teilnehmer.

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