Die Parkinson-Krankheit, auch bekannt als Schüttellähmung oder Morbus Parkinson, ist eine fortschreitende Erkrankung des Nervensystems, die vor allem ältere Menschen betrifft. In Deutschland sind etwa 250.000 Menschen betroffen, wobei 1-2 % der über 60-Jährigen und 3 % der über 80-Jährigen an dieser Krankheit leiden. Obwohl es in den Frühstadien gute Behandlungsmöglichkeiten gibt, schreitet die Erkrankung oft bis zur Invalidität fort. Eine optimale Behandlung kann den Krankheitsverlauf und die damit verbundenen Folgeerscheinungen verzögern und, insbesondere bei Krankheitsbeginn im Alter, zu einer fast normalen Lebenserwartung beitragen.
Symptome und Diagnose von Parkinson
Die Symptome von Parkinson können zu Beginn schwer einzuordnen sein und sind meist leicht. Dazu gehören:
- Steifigkeitsgefühl der Muskeln
- Geruchsstörungen (oft Jahre vor anderen Beschwerden)
- Handzittern, das bei gezielter Bewegung aufhört
- Vornübergebeugte Haltung
- Schlurfen, kleinschrittiger Gang
- Veränderungen der Sprache, insbesondere eine leise oder monotone Sprache
- Veränderungen der Handschrift, vor allem ein Kleinerwerden der Buchstaben bei längerem Schreiben
- Depressive Verstimmung und Vitalitätsverlust, Schlafstörungen
- Vermehrter Speichelfluss und tränende Augen
- Mögliche Stürze ohne erkennbare Ursache
Bei fortgeschrittener Erkrankung tritt eine typische Kombination aus langsamem Ruhezittern, erhöhter Muskelgrundspannung und Bewegungsarmut auf. Die Hauptsymptome sind Akinese (Bewegungsarmut), Tremor (unbeeinflussbares Zittern) und Rigor (Steifigkeit).
Die Diagnose wird hauptsächlich klinisch gestellt. Der Arzt erfragt die Beschwerden des Patienten, die Dauer und mögliche Vorerkrankungen oder Medikamente. Eine neurologische Untersuchung prüft die Hauptkriterien Akinese, Tremor und Rigor. In manchen Fällen wird ein Sniffin-Test durchgeführt, um Geruchsstörungen festzustellen. Bildgebende Verfahren wie CT oder Kernspin des Gehirns dienen zum Ausschluss anderer Erkrankungen. Der Nachweis eines Dopaminmangels im Gehirn ist mithilfe von PET oder SPECT möglich, wird aber nur in unklaren Fällen durchgeführt. Eine L-Dopa-Therapie kann die Diagnose bestätigen, wenn sich die Symptome daraufhin bessern.
Behandlungsmöglichkeiten bei Parkinson
Die Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms, der häufigsten Form, zielt darauf ab, den Dopaminmangel auszugleichen. Medikamente sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung und müssen lebenslang eingenommen werden. Es gibt verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, die oft miteinander kombiniert werden:
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- L-Dopa (Levodopa): Die Vorstufe von Dopamin, die das fehlende Dopamin im Gehirn ersetzen soll. Es lindert die Beschwerden am besten, wird aber bei jüngeren Patienten möglichst vermieden, da es nach 5-10 Jahren an Wirkung verlieren kann.
- Dopaminagonisten: Greifen an den gleichen Andockstationen im Gehirn an wie Dopamin und wirken ähnlich. Sie werden in "ergoline" und "nicht-ergoline" Dopaminagonisten unterteilt.
- COMT-Hemmer: Werden immer mit Levodopa und DOPA-Decarboxylase-Hemmern kombiniert, um die Wirksamkeit von Levodopa zu verbessern.
- MAO-B-Hemmer: Steigern die Dopaminverfügbarkeit im Gehirn, indem sie das Dopamin abbauende Enzym MAO-B hemmen.
- NMDA-Antagonisten: Sollen das gestörte Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Botenstoffen im Gehirn verbessern.
- Anticholinergika: Sollen ebenfalls das gestörte Botenstoffgleichgewicht wiederherstellen, werden aber aufgrund ihres Nebenwirkungsprofils selten eingesetzt.
Neben der Pharmakotherapie können auch tiefe Hirnstimulation und Stammzellentherapie in Betracht gezogen werden, wenn Medikamente nicht ausreichend wirken oder zu starke Nebenwirkungen verursachen.
Naturheilkundliche Unterstützung und Homöopathie
Die Naturheilkunde bietet eine entscheidende Unterstützung in der Erhaltung der Lebensqualität bei Parkinson. Ganzheitliche Therapien wie Akupunktur oder Homöopathie sind sehr beliebt. Auch die orthomolekulare Medizin kann helfen, den gesundheitlichen Zustand der Patienten deutlich zu verbessern. Es ist wichtig, aktiv zu bleiben, einen normalen Tagesablauf beizubehalten und tägliche Aktivitäten so selbstständig wie möglich durchzuführen. Bewegung jeder Art, möglichst täglich, hält die Muskeln und das Herz aktiv. Gezielte Physiotherapie kann die vielfältigen Beschwerden des Bewegungsapparates lindern. Selbsthilfegruppen und Institutionen können ebenfalls Hilfestellung geben.
Homöopathische Mittel bei Parkinson
In der Homöopathie gibt es verschiedene Mittel, die bei Parkinson-Symptomen eingesetzt werden können. Die Wahl des richtigen Mittels hängt von den individuellen Beschwerden und der Konstitution des Patienten ab. Einige Beispiele sind:
- Hekla lava: Wird häufig bei Knochenverletzungen sowie knöchernen und schmerzhaften Auswüchsen wie Fersensporn angewendet. Es basiert auf Aluminium-, Magnesium- und Kalziumsilikaten sowie Eisenoxid und wird aus der Asche des Vulkans Hekla gewonnen. Es wird oft bei absterbendem Knochengewebe (Knochennekrose), geschwulstartigen Verformungen und Knochenauswüchsen gegeben. Ein bekanntes Anwendungsgebiet ist der Fersensporn. Es wird vermutet, dass Hekla lava gegen Depressionen hilfreich sein könnte.
- Lathyrus sativus: Wird aus der Tinktur der Kicherplatterbse hergestellt und wirkt auf einen Teil des zentralen Nervensystems, das Rückenmark. Es wird bei lähmungsartigen und krampfartigen Beschwerden eingesetzt, insbesondere nach Grippe, schwächenden Krankheiten und Auszehrung durch Hunger. Es kann auch bei Schwäche und einem Gefühl der Schwere mit langsamer Erholung der Nervenkräfte helfen.
- Agaricus muscarius: Wird aus dem Fliegenpilz gewonnen und gerne bei Unruhezuständen und Zuckungen eingesetzt. Ein typisches Symptom ist ein Piksen auf der Haut, aber auch für Erfrierungen und Verbrennungen ist die Arznei geeignet. Auch bei Taubheitsgefühlen, vor allem in den Extremitäten, kann es verwendet werden. Die entsprechenden Patienten sind nervös, geschwätzig und erscheinen manchmal leichtsinnig.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Homöopathie eine individuelle Behandlungsmethode ist und die Wahl des richtigen Mittels von einem erfahrenen Homöopathen getroffen werden sollte.
Weitere unterstützende Mittel
- Secale cornutum (Mutterkorn): Wirkt auf Nerven und Muskulatur und kann bei Verkrampfungen der Muskulatur und Gefäße mit Taubheit, bis hin zum Absterben der Haut und Gliedmaßen angezeigt sein. Es können starke brennende Schmerzen bei gleichzeitiger äußerer Kälte bestehen.
- Causticum Hahnemanni (eine Kalkverbindung): Ist eine weitere wichtige Arznei in der Behandlung bestimmter Formen von lähmungsartigen Leiden und Krämpfen. Brennende Schmerzen können in nahezu jeder Körperregion, innerlich und äußerlich, auftreten. Menschen, die in ihrer Krankheit Causticum benötigen, können sehr traurig und hoffnungslos sein.
Die klassische Homöopathie
Die klassische Homöopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die vor mehr als 200 Jahren von Dr. Samuel Hahnemann entwickelt wurde. Die homöopathische Arznei wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip angewendet, d.h. eine Krankheit wird durch ein Medikament geheilt, welches beim Gesunden ähnliche Symptome hervorruft, wie sie jetzt beim Kranken auftreten.
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Grundsätzlich können alle medikamentös beeinflussbaren Erkrankungen homöopathisch behandelt werden, mit Ausnahme der Fälle, in denen ein vom Körper nicht ausreichend gebildeter Stoff ersetzt werden muss oder in denen Körpergewebe unwiederbringlich zerstört ist. Das Ziel einer homöopathischen Behandlung ist die Heilung oder anhaltende Besserung von Krankheiten oder Krankheitsanfälligkeiten.
Homöopathische Medikamente bestehen aus natürlichen Ausgangsstoffen wie Pflanzen, Salzen, Mineralien, Tierprodukten oder Krankheitsstoffen. Diese werden potenziert, das heißt, einem besonderen Verdünnungs- und Verschüttelungsverfahren unterzogen. C-Potenzen werden meist in Form kleiner Kügelchen („Globuli“) verabreicht.
Unter einer homöopathischen Behandlung kann es vorkommen, dass alte Beschwerden wieder auftreten oder manche Symptome scheinbar schlimmer werden (homöopathische Erstreaktion), wobei sich der Patient trotz dieser Symptomverschlimmerung oft insgesamt besser fühlt.
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