Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden, das viele Ursachen haben kann. Sie können durch Überlastung, Fehlhaltungen, Verletzungen oder auch durch Erkrankungen der Wirbelsäule verursacht werden. Nervenschmerzen im Rücken, auch Neuralgien genannt, sind eine spezielle Form von Rückenschmerzen, die durch eine Schädigung oder Reizung von Nervenbahnen entstehen. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit Nervenschmerzen im Rücken beschäftigen und insbesondere die Behandlungsmöglichkeiten mit Globuli beleuchten.
Was sind Nervenschmerzen (Neuralgien)?
Neuralgie ist der medizinische Fachbegriff für Nervenschmerz. Mit dem Begriff Neuropathie sind im Allgemeinen Erkrankungen des peripheren Nervensystems gemeint. Nervenschmerzen (Neuralgien) entstehen durch eine Schädigung einzelner Nervenbahnen. Neben einer mechanischen Schädigung, wie sie zum Beispiel beim Bandscheibenvorfall vorkommt, kann eine Entzündung die Ursache sein, zum Beispiel durch eine Virusinfektion wie Herpes zoster (Gürtelrose). Nervenschmerzen können auch durch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes sowie chronischen Alkohol- oder Nikotinmissbrauch ausgelöst werden.
Nervenschmerzen treten typischerweise plötzlich und periodisch wiederkehrend auf. Sie sind heftig und von kurzer Dauer. Leichte Berührung des Areals führt oft zu einer Verstärkung des Schmerzes. Schmerzende Störungen der Nerven können an unterschiedlichen Stellen im Körper auftreten: z.B. nach grippalen Infekten, nach Gürtelrose (Herpes Zoster), Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Gicht, aber auch durch Alkohol- und Nikotinmissbrauch.
Besonders häufig ist die Ischiasneuralgie, bei der die Schmerzen vom unteren Rücken über das Gesäß bis in das Bein ausstrahlen. Ebenfalls häufig tritt die Trigeminusneuralgie auf.
Ursachen von Rückenschmerzen
Rückenschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Am häufigsten treten Rückenschmerzen in Folge einer Überlastung der Muskeln, der Sehnen oder der Bänder der Wirbelsäule auf. Meistens sind hierfür Fehlbelastungen im Alltag verantwortlich. Rückenschmerzen können auch ein Symptom von ernsthaften Erkrankungen der Wirbelsäule sein. Hierzu zählen unter anderem Fehlbildungen der Wirbelsäule, Knochenschwund (Osteoporose), Verschleißerscheinungen der Wirbelgelenke (Spondylarthrose), das entzündliche Gelenkrheuma (rheumatoide Arthritis) oder der Bandscheibenvorfall (Discusprolaps), bei dem Teile der zwischen den Wirbelkörper liegenden Bandscheiben auf das Rückenmark und die Rückenmarksnerven drücken.
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Schmerzen am oberen Rücken und an der Halswirbelsäule werden als Nackenschmerzen (HWS-Syndrom) bezeichnet, Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule als Kreuzschmerzen (Lumbalgie). Rückenschmerzen im engeren Sinne bezeichnen schmerzhafte Zustände der Brustwirbelsäule (Dorsalgie).
Die Rolle der Homöopathie bei Rückenschmerzen
Eine Behandlung mit homöopathischen Arzneien kann bei Rückenschmerzen hilfreich sein, wenn die richtige homöopathische Arznei gewählt wird und die Grenzen der Selbstbehandlung respektiert werden. Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben.
Die Homöopathie ist eine „sanfte“ Heilmethode aus dem Bereich der sogenannten Komplementärmedizin. Damit ist gemeint, dass Heilformen dieser Richtung eine Basistherapie ergänzen können. Bei der Homöopathie verschreibt Ihnen der Arzt oder Heilpraktiker Arzneien in einer extrem verdünnten Form, die als Potenz bezeichnet wird. Bei einer D1-Potenz wurde der Wirkstoff in einem Verhältnis von 1:10 verdünnt, bei einer D 2 -Potenz ist es 1:100 potenziert und so weiter. Es wird nicht der Rückenschmerz behandelt, sondern die Erkrankung, die ihn ausgelöst hat, beispielsweise eine Verspannung. Je nach Therapieauffassung wird der Ausgangspunkt der Grunderkrankung erfragt und therapiert. Es ist einleuchtend, dass eine Diagnose sehr viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, als „nur“ das Symptom auszuschalten. Es werden viele sogenannte Modalitäten berücksichtigt: Reaktion auf Wärme, Kälte, Ruhe, Bewegung, Stimmungslage, Schlaf, Durst, Schwitzen und vieles mehr. Aus diesem Grund ist es auch nicht möglich, an dieser Stelle eine Empfehlung für bestimmte Homöopathika auszusprechen.
Anwendung von Globuli bei Rückenschmerzen
Zunächst können Rückenbeschwerden vielerlei Ursachen haben, daher ist es wichtig, die einzelnen Strukturen des Rückens und der Wirbelsäule mit ihren Funktionen zu betrachten. Über die Nerven des Rückenmarks als Teil des zentralen Nervensystems stehen nahezu alle Organe mit dem Gehirn in Verbindung. Rückenschmerzen können demzufolge Auslöser, aber auch Folgen von verschiedenen Störungen im Organismus sein. Durch Überbelastung oder Verletzungen kann es zu teilweise ernsthaften Krankheitsbildern mit Lähmungserscheinungen kommen. Eine plötzliche Kopfdrehung, eine falsche Bewegung beim Bücken oder das Heben der viel zu schweren Kiste, schon verspürt man einen heftigen Schmerz, der jede weitere Bewegung fast unmöglich macht. Dabei kann ein kleiner Auslöser der Beginn eines langen Leidens werden. Denn obwohl akute Rückenschmerzen häufig alleine durch Wärmeanwendungen oder Entspannungsübungen wieder abklingen, können sich die Beschwerden auch langfristig festsetzen und die Lebensqualität erheblich einschränken. Rückenschmerzen beeinträchtigen insbesondere die körperliche Leistungsfähigkeit, häufig können die Betroffenen ihrer regelmäßigen Arbeit nur noch eingeschränkt nachgehen oder werden sogar als arbeitsunfähig eingestuft.
Wie bei anderen Beschwerden auch spielen bei der homöopathischen Behandlung akuter und chronischer Rückenschmerzen individuelle Aspekte des Krankheitsbildes die entscheidende Rolle für die Mittelwahl. Dabei sind die möglichen Ursachen der Schmerzen ebenso zu beachten wie Schmerzcharakter, Ausbreitung der Schmerzen, die Umstände der Verschlimmerung oder Besserung sowie die psychische Verfassung des Betroffenen. Auch Beschwerden, die begleitend mit den Schmerzen auftreten, können ein wichtiger Hinweis sein.
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Einige in Frage kommende homöopathische Mittel
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben.
- Schmerzen und Empfindlichkeit an der Wirbelsäule oder Brennen entlang der Wirbelsäule: Besonders nach geistiger Anstrengung, wie zum Beispiel nach dem Schreiben, kann es zu Schwäche und Ermüdungsgefühl am Nacken kommen. Möglich ist hierbei das Auftreten von einem Zittern der Hände sowie Unruhe der Füße. Auch Missempfindungen an den Füßen und Beinen wie Gefühllosigkeit oder „Ameisenlaufen“ zählen zur Heilwirkung dieser Arznei. Vom Hinterkopf aus kann ein Schmerz in den Rücken ausstrahlen. Dieser wird empfunden, als würde etwas am Rücken herabzerren. Der Schmerz fühlt sich typischerweise so an, als würde die Wirbelsäule zerbrechen. Das Umdrehen im Bett ist vor Schmerzen oft unmöglich und gelingt nur nach vorherigem Aufsitzen. Entlang der Wirbelsäule können Kribbeln oder Taubheitsgefühle wahrgenommen werden.
- Spannende Steifheit im Hals oder am Rücken, Rückenschmerzen mit Schwächegefühl im unteren Rücken oder zwischen den Schulterblättern: Beim Bücken und beim Knien setzt der Schmerz typischerweise plötzlich ein. Der betroffene hat das Gefühl, als würde er zwischen den Schulterblättern von einer eiskalten Hand berührt. Durch festen Gegendruck, zum Beispiel eines Stuhls oder einer Matratze.
- Rückenschmerzen oder Hexenschuss (Lumbago) mit teilweise ausstrahlenden Schmerzen in das Bein und großer Unruhe und Bewegungsdrang des Betroffenen: Der Schmerz ist meist reißend, schießend oder stechend. Schmerzende Körperteile fühlen sich häufig steif an. Der Schmerz am Rücken kann sich so anfühlen, als würde der Rücken zusammengeschnürt oder als würde er brechen.
- Schmerzen am oberen Rücken mit Nackensteife, Nervenschmerzen am Steißbein, die in die Füße ausstrahlen können: Die Beschwerden werden meist zuerst auf der linken Körperseite wahrgenommen, anschließend auf der rechten. Der Betroffene kann das Gefühl haben, er würde auf etwas Scharfem oder Spitzem sitzen.
- Rückenschmerzen, als sei etwas verrenkt, Schmerz zwischen den Schulterblättern, Hexenschuss (Lumbago) vor allem bei Menschen mit eher schwachem Bindegewebe: Der Schmerz zwischen den Schulterblättern kann das Atmen erschweren. Weil der Rücken so schwach ist, fällt das Sitzen auf dem Stuhl meist schwer. Die Rückenwirbel fühlen sich typischerweise ein wenig locker an und können druckschmerzhaft sein.
- Rückenschmerzen mit Zerschlagenheitsgefühl nach Verletzung oder körperlicher Überanstrengung: Dies ist eine wichtige Arznei, wenn die Rückenschmerzen in Folge eines Sturzes oder Schlages auftreten. Der Betroffene kann das Gefühl haben, dass sein Bett zu hart ist.
Gelsemium comp. als Option bei Nervenschmerzen
Gelsemium comp. Hevert Tropfen enthalten eine Kombination naturheilkundlicher Wirkstoffe, die speziell für die Behandlung von Nervenschmerzen zusammengestellt wurde. Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Nervenschmerzen. Die gut verträglichen naturheilkundlichen Wirkstoffe in Gelsemium comp. Hevert Tropfen sind unter anderem Eisenhut (Aconitum), Kockelskörner (Cocculus), Colocynthis (Koloquinte), Rhus toxicodendron (Giftsumach) und Gelsemium (wilder Jasmin). Die naturheilkundlichen Inhaltsstoffe von Gelsemium comp. reduzieren eine erhöhte Schmerzempfindung und Druckempfindlichkeit. Wenn Sie unter nervenbedingten Schmerzen in den Beinen leiden, einen Schmerz in der Fußsohle spüren oder Nervenschmerzen in Gesicht haben, dann können Gelsemium comp. Hevert Tropfen mit der Kraft der Natur unterstützen.
Die Wirkstoffe in Gelsemium comp.:
- Aconitum (Eisenhut) wird bevorzugt bei heftigen akuten Beschwerden verwendet, z.B.
Die Einnahme von Gelsemium comp. Hevert Tropfen stellt eine wirksame und gut verträgliche Therapie bei Nervenschmerzen und den damit zusammenhängenden Beschwerden dar. Mit der regelmäßigen Anwendung haben Sie einen wichtigen Schritt für Ihre Gesundheit getan.
Aconitum comp., Globuli velati
Aconitum comp., Globuli velati werden gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis angewendet bei Nervenschmerzen (Neuralgien) und Nervenentzündungen (Neuritiden) durch verstärktes Eingreifen der Empfindungsorganisation in das Nerven-Sinnes-System, z.B. bei Gürtelrose und Wurzelreiz-Syndromen.
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Zusammensetzung:
In 10 g Globuli velati sind verarbeitet: Aconitum napellus e tubere ferm 33c Dil. D29 0,1 g (HAB, Vs. 33c), Atropa Belladonna e Radice ferm 33b Dil. D29 0,1 g (HAB, Vs. 33b), Toxicodendron Quercifolium e Foliis ferm 33d Dil. D29 0,1 g (HAB, Vs. 33d). Enthält Sucrose (Saccharose/Zucker).
Anwendungsgebiete: Gemäß der anthroposophischen Menschen und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Nervenschmerzen (Neuralgien) und Nervenentzündungen (Neuritiden) durch verstärktes Eingreifen der Empfindungsorganisation in das Nerven-Sinnes-System, z.B. bei Gürtelrose und Wurzelreiz-Syndromen.
Dosierung und Art der Anwendung: Soweit nicht anders verordnet, Erwachsene und Kinder ab 12 Jahre 1-mal täglich 5 - 10 Globuli velati unter der Zunge zergehen lassen.
Dauer der Anwendung: Die Behandlung ist in akuten Situationen bis zu einer Dauer von zwei Wochen notwendig.
Rhus toxicodendron
Auf dem Giftsumach Rhus toxicodendron basiert eines der am häufigsten gebrauchten Mittel in der Homöopathie. Es wird vor allem bei Erkrankungen der Sehnen und Bänder, im psychischen Bereich sowie bei Nervenleiden eingesetzt.
Wann wird Rhus toxicodendron eingesetzt?
Das homöopathische Mittel Rhus toxicodendron basiert auf dem Eichenblättrigen Giftsumach (Giftefeu). Als homöopathisches Mittel kommt Rhus toxicodendron in einer stark verdünnten (potenzierten) Form zum Einsatz. Es soll akute Schmerzen des Bewegungsapparates bessern, besonders nach Verrenkungen, Verstauchungen und Zerrungen. Auch gegen einen Hexenschuss und Arthrose soll Rhus toxicodendron helfen. Manche Therapeuten empfehlen Rhus toxicodendron außerdem bei Depressionen, die durch eine Phase der körperlichen Überanstrengung entstanden sind. Typische Symptome sind beispielsweise steife Gelenke. Auch bei vielen Hautbeschwerden passt der Giftsumach. Besonders dann, wenn die Hautausschläge mit Bläschenbildung einhergehen. Haben Sie sich verkühlt, gilt Rhus toxicodendron als Alternative.
Dosierung und Anwendung von Rhus toxicodendron
Rhus toxicodendron ist ein homöopathisches Einzelmittel, das als Streukügelchen (Globuli), Salbe oder als Tropfen erhältlich ist. Viele homöopathische Komplexmittel, die zur Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates oder bei grippalen Infekten eingesetzt werden, enthalten Rhus toxicodendron.
Bei akuten Krankheiten wird Rhus toxicodendron D6 mehrmals täglich eingenommen. Die Globuli lassen Sie unter der Zunge zergehen. Sie können im akuten Krankheitsfall mit halbstündlicher bis stündlicher Einnahme beginnen. Setzt die Besserung ein, werden die Abstände größer. Geht es Ihnen anhaltend gut, können Sie die Einnahme beenden. Rhus toxicodendron D12 eignet sich ebenfalls zur Behandlung von akuten Krankheiten. Diese Potenz sollten Sie aber nur ein bis zwei Mal täglich einnehmen. Das gleiche gilt für Rhus toxicodendron D30 und Rhus toxicodendron C30.
Typische Anwendungsgebiete von Rhus toxicodendron:
- Arthritis
- Arthrose
- Lumbago (Hexenschuss)
- Ischiasbeschwerden
- Muskelkater
- Halswirbelsäulensyndrom
- Sehnenscheidenentzündungen
- Muskel- und Sehnenzerrungen
- Verstauchungen, Verrenkungen, Prellungen
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
- Erkältungen, Grippe, fiebrige Infekte
- Gürtelrose (Herpes zoster)
- Hautausschläge
- Schlafstörungen
Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Rückenschmerzen
Neben der Anwendung spezieller Arzneimittel bietet die Naturheilkunde weitere Möglichkeiten, um hartnäckige Nervenschmerzen zu behandeln. Dazu gehören Methoden wie Akupunktur, Neuraltherapie oder Osteopathie. Häufig bessert die Anwendung von Wärme, zum Beispiel als Rotlicht, die Schmerzzustände.
Was hilft noch bei Rückenschmerzen?
- Ergonomie am Arbeitsplatz: Jeder Patient muss auch selbst aktiv werden und etwas für seinen Rücken tun! Dazu zählt zum Beispiel die Ergonomie am Arbeitsplatz.
- Bewegungsprogramm: Auch ein ausgleichendes Bewegungsprogramm spielt bei der Therapie des Beschwerdebildes eine wichtige Rolle.
- Physikalische Maßnahmen: Diese beginnen mit Wärmeanwendungen und erstrecken sich über Massagen, chiropraktische oder osteopathische Eingriffe bis zu physiotherapeutischen und gymnastischen Anwendungen. Auch Yoga und Entspannungsübungen können, wie auch Meditationen, einen hilfreichen Einfluss ausüben.
Wichtige Hinweise
Betroffene, die an einer Erkrankung des Herzens wie der koronaren Herzkrankheit leiden, sollten sich bei plötzlich auftretenden Rückenschmerzen umgehend in ärztliche Obhut begeben, besonders wenn die Schmerzen mit Atemnot, kalten Schweißausbrüchen oder Angstzuständen einhergehen.
Bei zunehmenden, neu auftretenden oder anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um Erkrankungen handeln kann, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen.
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