Nervenschmerzen im Fuß, auch bekannt als Fußneuralgie, können sehr belastend sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsansätze, darunter auch die Anwendung von Globuli. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die potenziellen Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Nervenschmerzen im Fuß, wobei der Fokus auf der Anwendung von Globuli liegt.
Was sind Nervenschmerzen im Fuß?
Nervenschmerzen im Fuß entstehen durch eine Schädigung oder Reizung von Nerven im Fußbereich. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie z.B. Verletzungen, Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen oder Kompression von Nerven. Die Schmerzen können sich unterschiedlich äußern, von leichtem Kribbeln und Taubheitsgefühl bis hin zu stechenden, brennenden oder bohrenden Schmerzen.
Ursachen von Nervenschmerzen im Fuß
Es gibt zahlreiche Ursachen für Nervenschmerzen im Fuß. Zu den häufigsten gehören:
- Diabetische Neuropathie: Diabetes mellitus kann zu Nervenschäden führen, insbesondere in den Füßen. Eine Optimierung der Insulin-Einstellung ist hier entscheidend.
- Morton Neuralgie: Hierbei handelt es sich um eine Nervenkompression zwischen den Mittelfußknochen, die häufig durch das Tragen von engen Schuhen oder High Heels verursacht wird.
- Tarsaltunnelsyndrom: Bei diesem Syndrom wird der Schienbeinnerv im Tarsaltunnel (einem Kanal an der Innenseite des Knöchels) eingeklemmt.
- Periphere Neuropathie: Diese Erkrankung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Alkoholmissbrauch, Medikamente (z.B. Chemotherapie), Infektionen, Vergiftungen, Drogen oder Vitaminmangel. In etwa 20 % der Fälle bleibt die Ursache unklar.
- Wirbelsäulensyndrome: Bandscheibenerkrankungen, Wirbelblockaden oder Muskelverspannungen können ebenfalls Neuralgien verursachen, wobei der Schmerzschwerpunkt im Bereich der Wirbelsäule liegt.
- Gürtelrose (Herpes Zoster): Nach einer Gürtelrose kann es zu Nervenschmerzen kommen.
Symptome von Nervenschmerzen im Fuß
Die Symptome von Nervenschmerzen im Fuß können vielfältig sein und hängen von der Ursache und dem betroffenen Nerv ab. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Brennende, stechende oder bohrende Schmerzen
- Kribbeln oder Taubheitsgefühl
- Elektrisierende Schocks
- Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Berührungen
- Muskelschwäche
- Schmerzen, die sich nachts verschlimmern
- Schmerzen, die sich bei Bewegung verbessern oder verschlimmern
Behandlung von Nervenschmerzen im Fuß mit Globuli
Globuli sind ein beliebtes Mittel zur Behandlung von Nervenschmerzen im Fuß. Sie basieren auf dem Prinzip der Homöopathie, bei dem ähnliche Substanzen zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit homöopathischer Methoden zur Behandlung von Polyneuropathie in der Literatur kontrovers diskutiert wird. In vielen Fällen scheinen homöopathische Mittel den Patienten jedoch Erleichterung zu verschaffen und schmerzhafte Symptome zu lindern. Meist werden homöopathische Mittel allerdings eher zur Ergänzung und nicht als alleinige Therapie eingesetzt.
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Auswahl der richtigen Globuli
Die Auswahl der richtigen Globuli hängt von den individuellen Symptomen und der Ursache der Nervenschmerzen ab. Einige häufig verwendete homöopathische Mittel bei Nervenschmerzen im Fuß sind:
- Aconitum: Wird häufig gegen stechende und brennende Nervenschmerzen eingesetzt. Aconitum (Eisenhut) wird bevorzugt bei heftigen akuten Beschwerden verwendet, z.B. nach grippalen Infekten, nach Gürtelrose (Herpes Zoster), Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Gicht, aber auch durch Alkohol- und Nikotinmissbrauch.
- Agaricus muscarius: Hilft bei Missempfindungen, Kribbeln und Taubheit.
- Spigelia: Geeignet bei regelmäßig auftretenden Schmerzen.
- Verbascum: Kann bei akut auftretenden Nervenschmerzen Linderung verschaffen.
- Rhus toxicodendron: Basiert auf dem Giftsumach und wird vor allem bei Erkrankungen der Sehnen und Bänder, im psychischen Bereich sowie bei Nervenleiden eingesetzt. Es soll akute Schmerzen des Bewegungsapparates bessern, besonders nach Verrenkungen, Verstauchungen und Zerrungen. Auch gegen einen Hexenschuss und Arthrose soll Rhus toxicodendron helfen. Typische Symptome sind beispielsweise steife Gelenke. Der Patient will sich (trotz der Schmerzen!) ständig bewegen. Vor allem nachts findet der Patient in keiner Position Ruhe. Die Beschwerden werden besser durch fortgesetzte Bewegungen, warme und heiße Anwendungen, warmes Baden oder Reiben. Die Beschwerden werden schlimmer durch Nässe und Kälte, kaltes Baden, Zugluft, Frühjahr und Herbst, zu Beginn der Bewegung, Ruhe, längeres Liegen oder Stehen, körperliche Anstrengung, nachts, nach Mitternacht.
- Gelsemium: Gelsemium comp. Hevert Tropfen enthalten eine Kombination naturheilkundlicher Wirkstoffe, die speziell für die Behandlung von Nervenschmerzen zusammengestellt wurde. Gelsemium comp. und reduzieren eine erhöhte Schmerzempfindung und Druckempfindlichkeit. Wenn Sie unter nervenbedingten Schmerzen in den Beinen leiden, einen Schmerz in der Fußsohle spüren oder Nervenschmerzen in Gesicht haben, dann können Gelsemium comp. Hevert Tropfen mit der Kraft der Natur unterstützen. Die naturheilkundlichen Inhaltsstoffe von Gelsemium comp. Die gut verträglichen naturheilkundlichen Wirkstoffe in Gelsemium comp. Hevert Tropfen sind unter anderem Eisenhut (Aconitum), Kockelskörner (Cocculus), Colocynthis (Koloquinte), Rhus toxicodendron (Giftsumach) und Gelsemium (wilder Jasmin).
Es gibt auch homöopathische Komplexmittel (Mischung aus mehreren homöopathischen Einzelmitteln), die einen leichteren Einstieg in die Homöopathie bieten. Beispielsweise bietet die Firma Pflüger mit Pflügerplex Neuralgie L 189 H ein homöopathisches Komplexmittel an, welches zur Besserung von Nervenschmerzen infrage kommen kann.
Dosierung und Anwendung
Die Dosierung von Globuli variiert je nach Mittel und Potenz. In der Regel werden Globuli unter der Zunge zergehen gelassen. Bei Säuglingen empfiehlt es sich, die angegebene Menge Globuli in einer kleinen Menge Wasser oder ungesüßtem Tee aufzulösen. Es ist ratsam, sich von einem erfahrenen Homöopathen oder Arzt beraten zu lassen, um die richtige Dosierung und Anwendung zu bestimmen.
- Rhus toxicodendron: Bei akuten Krankheiten wird Rhus toxicodendron D6 mehrmals täglich eingenommen. Die Globuli lassen Sie unter der Zunge zergehen. Sie können im akuten Krankheitsfall mit halbstündlicher bis stündlicher Einnahme beginnen. Setzt die Besserung ein, werden die Abstände größer. Geht es Ihnen anhaltend gut, können Sie die Einnahme beenden. Rhus toxicodendron D12 eignet sich ebenfalls zur Behandlung von akuten Krankheiten. Diese Potenz sollten Sie aber nur ein bis zwei Mal täglich einnehmen. Das gleiche gilt für Rhus toxicodendron D30 und Rhus toxicodendron C30.
- Aconitum comp.: Soweit nicht anders verordnet, Erwachsene und Kinder ab 12 Jahre 1-mal täglich 5 - 10 Globuli velati unter der Zunge zergehen lassen. Die Behandlung ist in akuten Situationen bis zu einer Dauer von zwei Wochen notwendig.
- Rhus toxicodendron comp.: Soweit nicht anders verordnet, Kinder unter 6 Jahren 3- bis 6-mal täglich 3-5 Globuli velati unter der Zunge zergehen lassen Kinder von 6 bis unter 12 Jahren 3- bis 6-mal täglich 5-7 Globuli velati unter der Zunge zergehen lassen. Erwachsene und Kinder ab 12 Jahre 3- bis 6-mal täglich 5-10 Globuli velati unter der Zunge zergehen lassen. Bei Säuglingen empfiehlt es sich, vor der Verabreichung die angegebene Menge Globuli velati in einer kleinen Menge Wasser ode ungesüßtem Tee aufzulösen. Die Behandlung einer akuten Erkrankung sollte nach 2 Wochen abgeschlossen sein. Tritt innerhalb von 2-5 Tagen keine Besserung ein Arzt aufzusuchen. Die Dauer der Behandlung von chronischen Krankheiten erfordert eine Absprache mit einem Arzt.
Ergänzende Maßnahmen
Neben der Einnahme von Globuli gibt es weitere Maßnahmen, die zur Linderung von Nervenschmerzen im Fuß beitragen können:
- Physiotherapie: Zum Aufbau der Muskulatur und zur Verbesserung der Beweglichkeit.
- Ergotherapie: Zur Anpassung des Arbeitsplatzes und zur Vermeidung von Fehlbelastungen.
- Bewegungs- und Entspannungstherapien: Zur Förderung der Entspannung und zur Stressbewältigung.
- Vollwertige Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig für die Nervenfunktion.
- Äußere Anwendungen: Einreibungen mit ätherischen Ölen wie Pfefferminzöl oder Johanniskrautöl können einen positiven Effekt haben. Auch warme Lavendel-Fußbäder (beruhigend, entspannend) oder morgendliche Rosmarin-Fußbäder (anregend, vitalisierend) können versucht werden, ebenso kommen Lehmpackungen und Heilerde-Auflagen in Frage.
- Elektrotherapie: Bei Neuralgien kommen neben 2- und 4-Zellenbädern gerade auch die transkutane elektrische Nervenstimulation, die sog. TENS-Behandlung in Betracht.
- Hydrothermotherapie: Kalte oder wechselwarme Güsse zur Linderung der Symptomatik.
- CO2-Bäder: Der CO2-Kontakt führt zu einer peripheren Stimulation des Gewebes mit Gefäßerweiterung und verbesserter Hautdurchblutung mit einer milden Kreislaufanregung.
Orthomolekulare Medizin
Die Orthomolekulare Medizin kann ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Neuropathien spielen. Hierbei werden hochdosierte neurotrope B-Vitamine (B1, B2, B6, B12 und Nicotinamid) über einen Zeitraum von ca. drei Monaten verordnet. Auch Vitamin E (100-300 mg/Tag) und Vitamin C (ein bis zwei Gramm pro Tag) können bedenkenlos auch längerfristig substituiert werden. Ein weiteres bewährtes Antioxidans bei Neuropathien stellt die Alpha-Liponsäure dar, die man durchaus zunächst ein bis zwei Wochen intravenös 600mg pro Tag geben kann, dann dauerhaft täglich 600 mg oral. Wegen ihrer neuroregenerativen Wirkung ist auch auf eine erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren zu achten. Ferner sollte der Selenspiegel in den hochnormalen Bereich angehoben werden (therapeutisch sollten 50-300 µg täglich substituiert werden, idealerweise jeweils orientiert am individuellen Selenspiegel).
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Wichtige Hinweise
- Bei länger anhaltenden oder unklaren Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Beim Auftreten von Seh-, Hör- oder Geschmacksstörungen, sowie bei Taubheitsgefühl oder Lähmungen ist sofort ein Arzt aufzusuchen, da es sich um Erkrankungen handeln kann, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen.
- Dieses Arzneimittel enthält Sucrose und Lactose. Bitte nehmen Sie Rhus toxicodendron comp, erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
- Nicht anwenden bei bekannter Allergie gegen Giftsumachgewächse.
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