Grippe, Beinschmerzen und Krämpfe: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Gliederschmerzen, Beinschmerzen und Krämpfe können verschiedene Ursachen haben, von harmlosen Erkältungen bis hin zu ernstzunehmenden Erkrankungen. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze, um Ihnen ein umfassendes Verständnis dieser Beschwerden zu ermöglichen.

Was sind Gliederschmerzen?

Gliederschmerzen sind ein weit gefasster Begriff für Schmerzen in den Extremitäten, also Armen und Beinen. Sie können akut (plötzlich) oder chronisch (langanhaltend) auftreten und sich unterschiedlich anfühlen, beispielsweise stechend, ziehend oder reißend. Am häufigsten treten sie im Rahmen einer Grippe oder Erkältung auf, können aber auch durch körperliche Überbeanspruchung, Gelenkerkrankungen oder Stoffwechselstörungen verursacht werden.

Symptome von Gliederschmerzen

Die Symptome von Gliederschmerzen können vielfältig sein:

  • Stechende, ziehende oder reißende Schmerzen in Armen und Beinen
  • Dumpfe Schmerzen
  • Dauerhafte oder wellenartige Schmerzen
  • Schwäche
  • Steifheit
  • Schwellungen

Ursachen von Gliederschmerzen

Die Ursachen für Gliederschmerzen sind vielfältig und reichen von harmlosen Infekten bis hin zu chronischen Erkrankungen.

Häufige Ursachen

  • Erkältung und Grippe: Virusinfektionen wie Erkältungen und Grippe sind häufige Auslöser von Gliederschmerzen. Der Körper schüttet Botenstoffe wie Prostaglandine aus, um die Krankheitserreger zu bekämpfen, was zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führt.
  • Muskelkater: Nach ungewohnter oder intensiver körperlicher Aktivität kann Muskelkater entstehen, der sich durch schmerzende Muskeln bemerkbar macht.
  • Überbeanspruchung: Überlastung der Muskeln und Gelenke, beispielsweise durch Sport oder körperliche Arbeit, kann ebenfalls zu Gliederschmerzen führen.
  • Falsche Körperhaltung: Langfristige Fehlhaltungen, beispielsweise durch langes Sitzen am Schreibtisch oder angeborene Fußfehlstellungen, können Gliederschmerzen verursachen.

Weitere mögliche Ursachen

  • Gelenkerkrankungen: Erkrankungen wie Arthrose, rheumatoide Arthritis oder Weichteilrheuma können Gliederschmerzen verursachen.
  • Osteoporose (Knochenschwund): Der Abbau von Knochensubstanz bei Osteoporose kann zu Gliederschmerzen und Knochenbrüchen führen.
  • Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen: Einseitige Belastungen und Fehlhaltungen können Entzündungen der Sehnen und Sehnenscheiden verursachen.
  • Neuralgien (Nervenschmerzen): Schädigungen peripherer Nerven, beispielsweise durch Bandscheibenvorfälle oder Entzündungen, können Nervenschmerzen in Armen und Beinen auslösen.
  • Durchblutungsstörungen: Chronische Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen können mit starken Schmerzen einhergehen.
  • Probleme im Bereich der Wirbelsäule: Nervenwurzelreizungen im Bereich der Wirbelsäule können Arm- oder Beinschmerzen verursachen.
  • Krebs: Bösartige Tumorerkrankungen können in manchen Fällen Gliederschmerzen hervorrufen.
  • Vitaminmangel: Ein Mangel an Vitamin D kann zu Muskelschwäche und -krämpfen führen.
  • Gicht: Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken können Entzündungen und Schmerzen verursachen, die in die Extremitäten ausstrahlen.
  • Stress: Stress kann sich durch verschiedene körperliche Beschwerden äußern, darunter auch Gliederschmerzen.
  • Medikamente: Eine Vielzahl von Medikamenten kann als unerwünschte Nebenwirkung Gliederschmerzen hervorrufen.

Seltene Ursachen

  • Gefäßverschluss durch Blutgerinnsel: Ein Blutgerinnsel kann ein Gefäß verschließen und zu akuten Gliederschmerzen führen.
  • Ischämie: Chronische Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen können teilweise mit starken Schmerzen einhergehen.

Wer ist häufig betroffen?

Frauen sind tendenziell häufiger von Gliederschmerzen betroffen als Männer, insbesondere während der Schwangerschaft, Stillzeit, Regelblutung und Wechseljahre. Auch ältere Menschen leiden häufiger unter Gliederschmerzen.

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Diagnose von Gliederschmerzen

Um die Ursache von Gliederschmerzen zu ermitteln, wird der Arzt zunächst eine Anamnese erheben und Sie nach Ihren Beschwerden, Vorerkrankungen, sportlichen Aktivitäten und Arbeitsplatzbedingungen fragen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt die betroffenen Stellen auf Schwellungen und Rötungen untersucht und eine Tastuntersuchung durchführt. Gegebenenfalls werden auch Tests durchgeführt, um Muskelkraft und Reflexe zu überprüfen.

Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen erforderlich sein, wie beispielsweise:

  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) zur Beurteilung von Schäden am Bewegungsapparat
  • Blutuntersuchungen: Zum Nachweis von Entzündungen, Infektionen oder anderen Erkrankungen
  • Funktionstests: Hierbei achtet der Arzt besonders auf Ihr Gangbild und Ihre Rückenhaltung und tastet schmerzhafte Stellen ab. Auch die Funktion der Gelenke im schmerzenden Bereich, der Zustand der umgebenden Muskulatur und Sehnen sowie Sensoriktests (Muskelkraft, Reflexe) sind wichtig.

Behandlung von Gliederschmerzen

Die Behandlung von Gliederschmerzen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Bei akuten Gliederschmerzen im Rahmen einer Erkältung können Hausmittel und Bettruhe helfen. Liegt den Beschwerden eine ernstzunehmende Erkrankung zugrunde, muss diese in der Regel mit Medikamenten und eventuell Physiotherapie behandelt werden.

Hausmittel und Verhaltensmaßnahmen

  • Ruhe und Entspannung: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und schonen Sie sich.
  • Wärme: Warme Bäder mit ätherischen Ölen (z.B. Wacholder-, Eukalyptus- oder Fichtennadelöl) können die Schmerzen lindern und die Durchblutung fördern. Auch warme Wickel oder eine Wärmflasche können wohltuend sein.
  • Kälte: Bei akuten Sehnenschmerzen kann Kälte lindernd wirken.
  • Sanfte Bewegung: Stärken Sie Ihre Muskulatur mit sanften, langsam gesteigerten Kraftübungen. Gelenkschonende Sportarten wie Yoga, Pilates, Schwimmen oder Radfahren sind ebenfalls empfehlenswert.
  • Ernährung: Essen Sie rohes Sauerkraut, trinken Sie rote Bete Saft und essen Sie Kiwis und Orangen! Der hohe Vitamin C Gehalt in bestimmtem Obst und Gemüse unterstützt den Abwehrkampf Ihres Immunsystems.

Medikamentöse Therapie

  • Schmerzmittel: Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac können die Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen. Bei starken Schmerzen kann der Arzt auch stärkere Schmerzmittel verschreiben.
  • Virustatika: Bei einem viralen Infekt können Virustatika zum Einsatz kommen, die die Symptome lindern.
  • Kortison: Kortison kann Entzündungen lindern, wird aber meist nur kurzzeitig eingesetzt.
  • Spezifische Medikamente: Spezifische Erkrankungen wie Osteoporose oder Arthrose werden unter anderem mit speziellen Medikamenten behandelt.

Weitere Therapien

  • Physiotherapie: Physio- oder Ergotherapie kann bei chronischen Gliederschmerzen helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskulatur zu stärken.
  • Psychotherapie: Bei chronischen Schmerzen kann eine Psychotherapie helfen, den Umgang mit den Schmerzen zu erlernen und die Lebensqualität zu verbessern.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn:

  • Die Schmerzen länger anhalten oder ungewöhnlich stark sind
  • Die Schmerzen im Verlauf zunehmen
  • Zusätzliche Symptome wie Fieber, Taubheitsgefühl oder Kribbeln auftreten
  • Eine Grunderkrankung besteht
  • Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere oder ältere Patienten betroffen sind

Vorbeugung von Gliederschmerzen

Einige Maßnahmen können helfen, Gliederschmerzen vorzubeugen:

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  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt die Muskulatur und verbessert die Beweglichkeit.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt die Gesundheit von Muskeln und Gelenken.
  • Vermeidung von Überlastung: Vermeiden Sie Überlastungen und achten Sie auf eine gute Körperhaltung.
  • Impfung: Eine Grippeimpfung kann vor grippebedingten Gliederschmerzen schützen.
  • Hygiene: Waschen Sie sich mehrmals täglich, sehr gründlich die Hände mit Wasser und Seife. Trocknen Sie die Hände nach dem Waschen sorgfältig mit einem sauberen Tuch ab.
  • Vermeiden Sie das Berühren Ihrer Schleimhäute an Augen, Mund und Nase.
  • Verzichten Sie bei Grippewellen auf das Händeschütteln und halten Sie Abstand zu niesenden oder hustenden Personen. Weiterhin sollten Sie engen Kontakt zu Erkrankten, besonders im häuslichen Umfeld, vermeiden.
  • Bedecken Sie beim Niesen und Husten Ihre Nase und Ihren Mund. Niesen und Husten Sie hierzu nicht in die Hand, sondern z.B. in die Armbeuge.
  • Verwenden Sie Papiertaschentücher anstatt Stofftaschentücher und entsorgen diese direkt nach der Benutzung.

Grippe und ihre Symptome

Die Grippe (Influenza) ist eine plötzlich auftretende, fieberhafte Infektionskrankheit, die durch Influenza-Viren ausgelöst wird. Sie ist hochansteckend und kann einen schwereren Krankheitsverlauf als eine Erkältung haben.

Typische Grippe-Symptome

  • Starkes Krankheitsgefühl
  • Plötzlich auftretendes, hohes Fieber
  • Halsschmerzen
  • Husten
  • Schnupfen
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Muskel- und Gelenkschmerzen im ganzen Körper

Unterschied zwischen Grippe und Erkältung

SymptomGrippe (Influenza)Erkältung (grippaler Infekt)
BeginnPlötzlichLangsam
FieberHohes Fieber, oft über 39°CLeichtes Fieber oder kein Fieber
KopfschmerzenHäufig, starkSelten, leicht
GliederschmerzenHäufig, starkGelegentlich, leicht
MüdigkeitStark, anhaltendLeicht
HustenTrocken, später produktivHäufig, produktiv
SchnupfenHäufigHäufig
HalsschmerzenHäufigHäufig

Schutz vor Grippe

  • Grippeimpfung: Die jährliche Grippeimpfung ist die wirksamste Maßnahme, um sich vor einer Grippe zu schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung insbesondere für ältere Menschen, Schwangere, Kinder und Erwachsene mit Grundleiden sowie medizinisches Personal.
  • Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen, Vermeidung von Kontakt mit Erkrankten und das Einhalten der Husten- und Niesetikette können die Ausbreitung von Grippeviren verhindern.

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