Ein hämorrhagischer Schlaganfall, auch bekannt als Hirnblutung, ist eine Form des Schlaganfalls, bei dem ein Blutgefäß im Gehirn platzt. Dies führt dazu, dass Blut in das umliegende Hirngewebe austritt, was zu einer Mangeldurchblutung und Schädigung der Gehirnzellen führt. Der Schlaganfall ist keine einheitliche Erkrankung, sondern ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die unterschiedliche Ursachen haben und somit unterschiedliche Therapien erfordern.
Ursachen eines hämorrhagischen Schlaganfalls
Ein hämorrhagischer Schlaganfall tritt auf, wenn ein Gefäß im Gehirn platzt und somit bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Es gibt verschiedene Ursachen für eine Hirnblutung:
Blutung im Gehirn (Interzerebralblutung): Dabei tritt Blut unter hohem Druck aus geplatzten, meist durch eine Arterienverkalkung vorgeschädigten Gefäßen in das umliegende Hirngewebe ein. Ursache ist meist ein Bluthochdruck und der plötzliche Riss eines Blutgefäßes.
Blutungen zwischen den Hirnhäuten (Subarachnoidalblutung): Dabei handelt es sich um eine Blutung in den Zwischenraum von Gehirn und weicher Hirnhaut (Arachnoidea). Dieser Zwischenraum ist normalerweise mit Hirnwasser gefüllt. Zwei bis fünf Prozent der Schlaganfälle werden durch so genannte Subarachnoidalblutungen hervorgerufen.
Drogenkonsum: Insbesondere der Konsum von Methamphetamin kann das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall erhöhen. Die Droge kann Blutgefäße im Gehirn platzen lassen. Konsumenten haben ein fünffach erhöhtes Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall.
Lesen Sie auch: Hämorrhagischer Schlaganfall: Was Sie über die Behandlung wissen müssen
Symptome eines hämorrhagischen Schlaganfalls
Die Symptome eines hämorrhagischen Schlaganfalls ähneln denen eines ischämischen Schlaganfalls (Hirninfarkt) und können je nach betroffenem Hirnareal variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Plötzliche Schwäche oder Lähmung einer Körperseite (Arme, Beine, Gesicht)
- Sprachstörungen (undeutliche Sprache, Schwierigkeiten, Worte zu finden oder zu verstehen)
- Sehstörungen (Doppeltsehen, plötzlicher Sehverlust auf einem Auge)
- Gleichgewichtsstörungen, Schwindel
- Starke Kopfschmerzen, oft in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen
- Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit
Der Schlaganfall bei Frauen kann abseits der genannten Symptome auch untypische Anzeichen haben.
FAST-Test: Ein einfacher Test, um einen Schlaganfall zu erkennen, ist der FAST-Test:
- Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
- Arms (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme gleichzeitig nach vorne zu heben und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Kann die Person beide Arme gleich hochheben?
- Speech (Sprache): Beobachten Sie die Aussprache der Person. Ist sie langsam und undeutlich?
- Time (Zeit): Wenn eines dieser Symptome auftritt, wählen Sie sofort den Notruf.
Diagnose eines hämorrhagischen Schlaganfalls
Um einen hämorrhagischen Schlaganfall zu diagnostizieren, sind bildgebende Verfahren unerlässlich. Ein CT (Computertomographie) oder MRI (Magnetresonanztomographie) kann zwischen Hirninfarkt und Hirnblutung unterscheiden. Ein hämorrhagischer Schlaganfall zeigt sich im CT immer als „helle Kugel“ (Hyperdensität). Ein MRI braucht länger und wird nur bei unklaren Symptomen oder Risiko-Nutzen Abwägung bei einer zeitlich grenzwertigen starken Blutverdünnung (Lyse Therapie) gemacht.
Zusätzlich können weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Ursache der Blutung zu ermitteln und Risikofaktoren zu identifizieren. Dazu gehören:
Lesen Sie auch: Risikofaktoren für hämorrhagischen Schlaganfall
- Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien und des Herzens
- Blutuntersuchungen zur Bestimmung der Blutgerinnung und anderer relevanter Parameter
Therapie eines hämorrhagischen Schlaganfalls
Die Behandlung eines hämorrhagischen Schlaganfalls zielt darauf ab, die Blutung zu stoppen, den Hirndruck zu senken und weitere Komplikationen zu vermeiden. Die Therapie kann je nach Ursache und Schweregrad der Blutung variieren.
Medikamentöse Therapie: Medikamente können eingesetzt werden, um den Blutdruck zu senken, die Blutgerinnung zu normalisieren und Hirnödeme zu reduzieren.
Chirurgische Therapie: In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um das Blut aus dem Gehirn zu entfernen oder ein geplatztes Blutgefäß zu reparieren. Bei großen Hirnblutungen kann eine Hemikraniektomie (Entfernung eines Teils der Schädeldecke) notwendig sein, um den Hirndruck zu entlasten.
Intensivmedizinische Betreuung: Patienten mit einem hämorrhagischen Schlaganfall werden in der Regel auf einer Intensivstation überwacht und behandelt.
Rehabilitation nach einem hämorrhagischen Schlaganfall
Nach der Akutbehandlung beginnt die Rehabilitation, um die durch den Schlaganfall verursachten Beeinträchtigungen zu minimieren und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Die Rehabilitation kann folgende Maßnahmen umfassen:
Lesen Sie auch: Alles über Schlaganfall
- Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kraft
- Ergotherapie zur Verbesserung der Alltagskompetenzen
- Logopädie zur Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen
- Neuropsychologische Therapie zur Behandlung von kognitiven Störungen
Risikofaktoren und Prävention eines Schlaganfalls
Ein Schlaganfall kann jeden treffen, es gibt aber auch gute Möglichkeiten, das Risiko zu verringern. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören:
- Bluthochdruck: Ein Blutdruck im Normbereich vermindert das Risiko um 60 Prozent.
- Vorhofflimmern: Kann zu einem kardioembolischen Schlaganfall führen.
- Diabetes: Ein Risikofaktor für mikroangiopathische Schlaganfälle.
- Rauchen:
- Übergewicht:
- Hoher Cholesterinspiegel: Ein Risikofaktor für mikroangiopathische Schlaganfälle.
- Bewegungsmangel:
- Drogenkonsum: Insbesondere Methamphetamin.
Durch eine gesunde Lebensweise, die eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, den Verzicht auf Rauchen und die Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes umfasst, kann das Schlaganfallrisiko deutlich reduziert werden.
tags: #hämorrhagischer #Schlaganfall #wikipedia