Der renommierte Kolumnist Hans Zippert erlitt einen Schlaganfall, ein Ereignis, das sein Leben und seine Arbeit auf unerwartete Weise beeinflusste. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen für Zipperts Schlaganfall und untersucht, wie er und sein Umfeld mit dieser Herausforderung umgegangen sind. Dabei stützen wir uns auf Zipperts eigene Schilderungen und weitere Quellen.
Hans Zippert: Ein Porträt
Hans Zippert, geboren 1957 in Bielefeld, ist ein vielseitiger Autor und Satiriker. Nach seinem Abitur am Ratsgymnasium in Bielefeld zog er in die Nähe von Frankfurt, um als freischaffender Autor zu arbeiten. In den 90er Jahren war er Chefredakteur der Titanic, und seit 1999 ist er Kolumnist der Welt. Zippert hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wurde mehrfach für seinen humorvollen Schreibstil ausgezeichnet, unter anderem mit dem Henri-Nannen-Preis.
Der Schlaganfall: Ein Wendepunkt
Zipperts Schlaganfall ereignete sich unerwartet und veränderte sein Leben schlagartig. Er beschreibt das Ereignis in seinem Bericht als bizarr und geringfügig, doch die Auswirkungen waren dennoch spürbar.
Warnsignale und Vorboten
Zippert fragte sich im Nachhinein, ob er Warnsignale übersehen hatte. Am Abend vor dem Schlaganfall nahm er an einem Abendessen mit Schriftstellern, Literaturagenten, einer Ministerin, Herausgebern und Eckart von Hirschhausen teil. Er diskutierte mit einem Berliner Schriftsteller über die Notwendigkeit eines Agenten und befürchtete, dass seinem Leben die notwendige Dramatik fehle.
Am nächsten Morgen fuhr Zippert mit einem schwedischen Militärfahrrad am Tiergarten entlang. Er beförderte ein Paket mit Vorhängen und spürte leichte Vibrationen am Fahrrad. Als er einem Taxi auswich, verlor er die Kontrolle und stürzte.
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Der Moment des Schlaganfalls
Nach dem Sturz bemerkte Zippert, dass etwas nicht stimmte. Sein linker Arm zuckte unkontrolliert, und er konnte keine Verbindung zu ihm aufnehmen. Er spürte keinen Schmerz und hatte das Gefühl, dass der Arm nicht zu ihm gehörte. Auch seine Zunge gehorchte ihm nicht mehr.
Passanten wurden auf Zippert aufmerksam und riefen einen Notarzt. Dieser diagnostizierte einen Schlaganfall und teilte Zippert mit, dass er gut im Zeitfenster liege. Im Notarztwagen gewann Zippert langsam die Herrschaft über seine linke Körperhälfte zurück.
Die Diagnose und Behandlung
In der Charité wurde Zippert untersucht und für eine Lysetherapie vorbereitet. Doch der diensthabende Arzt entschied, dass die Therapie nicht mehr notwendig sei. Stattdessen diagnostizierte er eine Dissektion der ICA rechts mit Ischämie im MCA-Gebiet rechts und sensomotorischer Hemiparese links, was einem Schlaganfall mit linksseitiger Lähmung entspricht.
Der Arzt erläuterte, dass die Ursache ein Schleudertrauma, ruckartige Bewegungen beim Sport oder beim Zurückbeugen ins Friseurwaschbecken sein könnte. Auch das Tragen eines Kindes auf den Schultern wurde als mögliche Ursache genannt.
Der Aufenthalt in der Stroke Unit
Die nächsten 24 Stunden verbrachte Zippert in der Stroke Unit, wo er an Monitore angeschlossen und mit Heparin behandelt wurde. Er erhielt Besuch von einem Pfleger, der ihm mitteilte, dass Arminia Bielefeld zurückliege, was Zippert als zusätzlichen Schock empfand.
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Am nächsten Morgen brachte sein Sohn ihm die aktuelle Ausgabe der Welt, in der ein Kollege ein zehnjähriges Dienstjubiläum als Kolumnist feierte. Zippert fragte sich, wie er seinen Angehörigen von dem Schlaganfall erzählen sollte.
Seine Mutter reagierte erstaunlich abgebrüht und fragte, ob er Marcumar nehmen müsse. Zippert wunderte sich, dass der Schlaganfall immer noch mit derartig altmodischen Mitteln behandelt wurde.
Rehabilitation und Spätfolgen
Nach einigen Tagen wurde Zippert aus der Charité entlassen. Er erhielt einen vorläufigen Arztbrief und die Broschüre „Leben mit Gerinnungshemmern“. Auf der Rückfahrt erinnerte er sich an das Abendessen vor dem Schlaganfall und fragte sich, ob die Literaturagentin die ganze Veranstaltung organisiert hatte, um ihm diese Erfahrung zu verschaffen.
Zippert sammelte eifrig Material, um mit der Niederschrift eines Schlaganfallromans zu beginnen. Doch er erfuhr, dass Kathrin Schmidt bereits einen Schlaganfallroman veröffentlicht hatte und den Deutschen Buchpreis gewonnen hatte.
Als Spätfolge begann Zippert unwillkürlich zu pfeifen, sobald ein Arzt in seine Nähe kam. Seine Krankenkasse bot ihm eine „schnelle und flexible Bereitstellung aller Leistungen“ an und forderte seine Bereitschaft zur Kooperation.
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Mögliche Ursachen für Zipperts Schlaganfall
Die genauen Ursachen für Zipperts Schlaganfall sind nicht eindeutig zu bestimmen. Die Ärzte vermuteten eine Dissektion der Halsschlagader, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden konnte.
Schleudertrauma oder ruckartige Bewegungen
Ein Schleudertrauma oder ruckartige Bewegungen beim Sport oder beim Zurückbeugen ins Friseurwaschbecken können die Halsschlagader reißen und einen Schlaganfall verursachen. Es ist möglich, dass Zippert in der Vergangenheit eine solche Verletzung erlitten hat, die zu der Dissektion geführt hat.
Das Tragen eines Kindes auf den Schultern
Auch das Tragen eines Kindes auf den Schultern wurde als mögliche Ursache genannt. Obwohl Zipperts Sohn bereits 21 Jahre alt war, könnte eine frühere Belastung durch das Tragen seines Sohnes zu einer Schwächung der Halsschlagader geführt haben.
Weitere Risikofaktoren
Neben den genannten Ursachen gibt es weitere Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen können. Dazu gehören:
- Bluthochdruck: Ein erhöhter Blutdruck kann die Gefäße schädigen und das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.
- Hohe Cholesterinwerte: Hohe Cholesterinwerte können zu Ablagerungen in den Gefäßen führen und den Blutfluss behindern.
- Diabetes: Diabetes kann die Gefäße schädigen und das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.
- Rauchen: Rauchen schädigt die Gefäße und erhöht das Risiko für einen Schlaganfall.
- Übergewicht: Übergewicht kann zu Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten und Diabetes führen und somit das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.
- Bewegungsmangel: Bewegungsmangel kann zu Übergewicht, Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten und Diabetes führen und somit das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.
- Stress: Chronischer Stress kann das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.
- Alter: Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit zunehmendem Alter.
- Genetische Veranlagung: Eine genetische Veranlagung kann das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.
Es ist möglich, dass bei Zippert mehrere Risikofaktoren zusammenkamen und zu dem Schlaganfall geführt haben.
Leben nach dem Schlaganfall
Zippert hat sich von seinem Schlaganfall gut erholt und seine Arbeit als Kolumnist fortgesetzt. Er hat das Ereignis in seinen Texten verarbeitet und mit seinem humorvollen Schreibstil dazu beigetragen, das Thema Schlaganfall zu enttabuisieren.
Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen
Gisela Kiank, die Vorsitzende des Landesselbsthilfeverbands Schlaganfall- und Aphasiebetroffener, betont die Bedeutung von Selbsthilfegruppen für Schlaganfallpatienten. In diesen Gruppen können Betroffene sich austauschen, Mut machen und neue Lebensperspektiven entwickeln.
Rehabilitation und Lebensmut
Werner B., ein Schlaganfallpatient, der nach Wochen im Koma halbseitig gelähmt war, konnte dank seiner Logopädin wieder sprechen und lernte in einer Hilfeeinrichtung, wie er seinen Alltag selbstständig bewältigen kann. Seine Geschichte zeigt, dass auch nach einem Schlaganfall ein selbstbestimmtes Leben möglich ist.
Die Rolle des Umfelds
Auch das Umfeld spielt eine wichtige Rolle bei der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten. Angehörige und Freunde sollten die Betroffenen unterstützen und motivieren, damit sie ihre Lebensqualität zurückgewinnen können.
Zipperts Beitrag zur Aufklärung
Hans Zippert hat mit seinen Texten und Auftritten einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über Schlaganfälle geleistet. Er hat das Thema auf humorvolle Weise aufgegriffen und dazu beigetragen, dass sich mehr Menschen mit dieser Krankheit auseinandersetzen.
Der Weltschlaganfalltag
Am Weltschlaganfalltag am 29. Oktober machen die Charité - Universitätsmedizin Berlin und die Berliner Schlaganfall-Allianz e.V. Mut für ein Leben mit und nach dem folgenreichen Ereignis. Zu der Veranstaltung liest auch Hans Zippert aus seinen Büchern und Kolumnen.
Die Bedeutung von Prävention
Es ist wichtig, sich über die Risikofaktoren für einen Schlaganfall zu informieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie die Kontrolle von Blutdruck, Cholesterinwerten und Blutzucker.
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