Hapti Muff Demenz Definition: Beschäftigung und Aktivierung bei Demenz

Demenz ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter, die mit einem Abbau des Gedächtnisses sowie geistiger, emotionaler und sozialer Fähigkeiten einhergeht. Die Pflege von Menschen mit Demenz wird im Verlauf der Erkrankung immer wichtiger und umfangreicher. Alltägliche Aufgaben wie Baden, Gehen, Toilettennutzung, Essen und Anziehen können für die Betroffenen zunehmend schwerer zu bewältigen sein. Zudem fällt es ihnen oft schwer, ihre Beschwerden und Wünsche zu äußern. Wer sich dafür entscheidet, Angehörige zu Hause zu pflegen, muss viel Geduld und Zeit einplanen und nimmt oft große persönliche Einschränkungen in Kauf.

Herausforderungen in der Demenzpflege

Die Demenzpflege ist mit besonderen Herausforderungen verbunden. Zu den häufigsten Symptomen und Verhaltensweisen, die bei Demenzpatienten auftreten können, gehören:

  • Aggression und Wut: Diese können durch Worte oder Taten ausgelöst werden, wobei oft schon eine Kleinigkeit ausreicht, um den Patienten aufzuregen. Pflegende sollten in solchen Momenten Ruhe bewahren und das Verhalten nicht persönlich nehmen.
  • Wahnvorstellungen und Halluzinationen: Sinnestäuschungen sind nicht selten. Patienten sehen, hören oder riechen etwas, das nicht da ist. Dies kann Angst auslösen, die wiederum zu Aggressionen führen kann.
  • Wandern und Ruhelosigkeit: Das ruhelose Umherwandern ist ein typisches Symptom. Betroffene gehen im Haus umher oder wollen nach draußen, oft ohne zu wissen, warum oder wohin.
  • Depression und Niedergeschlagenheit: Betroffene geben sich auf und äußern Aussagen wie "Mir ist alles egal" oder "Ich bin am Ende".
  • Orientierungslosigkeit: Betroffene wissen oft nicht, wo sie sich befinden oder welcher Tag ist.

Ziele der Aktivierung bei Demenz

Trotz der Herausforderungen ist es wichtig, Menschen mit Demenz zu aktivieren und zu beschäftigen. Die Aktivierung bei Demenz hat mehrere Ziele:

  • Strukturierung des Tages: Die richtige Beschäftigung gibt dem Tag eine Struktur und sorgt für Abwechslung.
  • Erfolgserlebnisse: Sie ermöglicht es den Betroffenen, kleine Erfolge zu feiern und das Gefühl zu haben, dazu zu gehören.
  • Förderung der Fähigkeiten: Geeignete Spiele und einfache Aufgaben können geistig und körperlich stimulierend sein.
  • Bedürfnis nach Nähe und Wärme: Aktivierung kann auch dazu dienen, das Bedürfnis nach Nähe und Wärme zu erfüllen.

Beschäftigungsmöglichkeiten für Demenzkranke

Die Auswahl der richtigen Beschäftigung für Demenzkranke ist eine Herausforderung, da jeder Mensch individuelle Biografien, Bedürfnisse und Neigungen hat. Diese können sich mit dem Fortschreiten der Erkrankung ändern. Es gibt jedoch einige allgemeine Empfehlungen:

  • Spiele: Spiele wie Memory oder Mikado sowie einfache Puzzles können sowohl geistig als auch körperlich stimulierend sein. Wichtig ist, den Patienten nicht zu überfordern und Geduld zu haben.
  • Haptische Angebote: Der Hapti Muff bietet wunderbare Möglichkeiten, Berührungen und haptische Erfahrungen zu machen. Die kuschelweiche Röhre kann für warme Hände sorgen, und die vielen Applikationen wie Holzperlen, Schnüre und Beutel regen zum Erkunden mit den Händen an.
  • Basale Stimulation: Ein wichtiges Konzept in der Pflege ist die basale Stimulation, also die körperliche Interaktion zwischen Menschen. Hier kann der Hapti sehr gut eingesetzt werden.
  • Düfte: Hat der Patient einen Lieblingsduft gehabt? Dann sprühen Sie den Hapti Muff doch einfach zum Beispiel mit einem herrlichen Lavendelduft ein.
  • Nesteldecke: Mit der Nesteldecke wird die Motorik geschult, und Handgriffe des täglichen Lebens können trainiert werden. Die Farben sind so gewählt, dass sie Menschen mit Demenz besonders gut ansprechen.
  • Alltagsaktivitäten: Beziehen Sie die Betroffenen in einfache Alltagsaktivitäten ein, wie z. B. Gemüse putzen, Staubsaugen oder den Hof fegen. Passen Sie die Aufgaben jedoch dem jeweiligen Stand der Erkrankung an.
  • Erinnerungen: Nutzen Sie alte Fotos, um Erinnerungen zu wecken. Sprechen Sie über die Vergangenheit und hören Sie aufmerksam zu.
  • Filme und Musik: Wählen Sie Filme und Musik, die positive Gefühle hervorrufen. Achten Sie auf klare und ruhige Bilder sowie einfache Handlungen.

Hilfsmittel für Menschen mit Demenz

Es gibt eine Vielzahl an Hilfsmitteln, die den Alltag von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen erleichtern können. Diese lassen sich in verschiedene Bereiche einteilen:

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  • Sicherheit:
    • GPS-Armbänder: Ermöglichen eine genaue Ortung des Betroffenen, um bei Weglauftendenzen schnell reagieren zu können.
    • Alarmtrittmatten: Signalisiert den Angehörigen, wenn die demente Person das Bett, den Raum oder einen bestimmten Bereich verlässt.
    • Herdüberwachung mit Präsenzmelder: Erkennt automatisch die Anwesenheit einer Person und gibt dann die Stromzufuhr zum Herd frei.
  • Aktivierung und Beschäftigung:
    • Puzzle: Spezielle Puzzles, die auf das Leistungsniveau von demenziell veränderten Menschen abgestimmt sind und ein garantiertes Erfolgserlebnis liefern.
    • Filme: Filme, die speziell auf die Bedürfnisse von demenziell Veränderten zugeschnitten sind und Gefühle und Erinnerungen wecken.
    • Hapti Muff und Nesteldecke: Regen die Sinne an, schulen die Motorik und bieten Beschäftigungsmöglichkeiten.
  • Alltagshilfen:
    • Spezielles Geschirr in Signalfarben: Sorgt für eine bessere Wahrnehmung und kann beim Essen helfen.
    • Gewichtsdecken: Verringern die Unruhe des Betroffenen und unterstützen das Körpergefühl.
    • Aufstehhilfen: Erleichtern das Aufstehen aus dem Bett oder von einem Stuhl.
  • Gedächtnisstütze und Erinnerungsvermögen:
    • Dauerkalender: Bieten Unterstützung und Hilfe, um den Alltag selbstbestimmt zu leben.

Vaskuläre Demenz: Vorbeugung ist möglich

Die vaskuläre Demenz ist eine Form der Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht wird. Im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz ist die vaskuläre Demenz in gewissem Maße vermeidbar. Durch eine gesunde Lebensweise kann das Risiko von Gefäßverkalkungen und damit von Durchblutungsstörungen reduziert werden.

Risikofaktoren für vaskuläre Demenz:

  • Erhöhte Blutfettwerte
  • Diabetes mellitus
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzmuskelschwäche
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Unbehandelter Bluthochdruck

Maßnahmen zur Vorbeugung:

  • Gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
  • Regelmäßige Bewegung
  • Nichtrauchen
  • Kontrolle und Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und erhöhten Blutfettwerten

Tipps für den Umgang mit Demenzkranken

  • Kommunikation: Sprechen Sie langsam und deutlich, verwenden Sie einfache Sätze und stellen Sie nur eine Frage auf einmal. Halten Sie Blickkontakt und vermeiden Sie es, den Patienten zu korrigieren oder zu kritisieren.
  • Geduld: Seien Sie geduldig und verständnisvoll. Geben Sie dem Patienten Zeit, zu antworten, und wiederholen Sie Fragen oder Anweisungen bei Bedarf.
  • Routine: Schaffen Sie eine feste Tagesstruktur und halten Sie sich an Routinen. Dies gibt dem Patienten Sicherheit und Orientierung.
  • Sicherheit: Sorgen Sie für eine sichere Umgebung, indem Sie Stolperfallen beseitigen, Treppen sichern und für ausreichende Beleuchtung sorgen.
  • Unterstützung: Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, z. B. durch einen ambulanten Pflegedienst, eine Tagespflegeeinrichtung oder eine Selbsthilfegruppe.

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