Krister Henriksson, bekannt für seine Rolle als Kurt Wallander in den schwedischen Krimiverfilmungen nach Henning Mankell, hat mit seiner Darstellung eines an Alzheimer erkrankten Kommissars Maßstäbe gesetzt. Seine Leistung in der letzten Staffel, insbesondere im Finale "Abschied", wurde von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen gelobt.
Wallanders Kampf mit Alzheimer
In den späteren Folgen der Serie wird Wallanders zunehmender Kampf mit Alzheimer thematisiert. Zunächst äußert es sich in Reizbarkeit und dem Verlust von Zusammenhängen. Er vergisst Namen bei Verhören und muss sich von Kollegen helfen lassen. Schließlich gesteht er seiner Tochter Linda seine Diagnose.
Henriksson verkörpert diese Entwicklung auf erschreckend realistische Weise. Er zeigt einen Mann, der mit Fassungslosigkeit seiner eigenen Auflösung zusieht. Seine Darstellung geht unter die Haut, wenn er beispielsweise nicht mehr in der Lage ist, sich ordentlich anzuziehen oder seine Schnürsenkel zu binden.
Die Demütigungen des Alltags
Jeder Tag bringt für Wallander neue Demütigungen mit sich. Dienststellenleiter Mattson äußert sich abfällig über seinen Zustand, und eine Ärztin rät ihm, einen Gang herunterzuschalten, was Wallander in Rage bringt. Er schreit seine Verzweiflung heraus: "Ich brauche Hilfe! Medikamente! Forschung!" Doch Hilfe ist nicht in Sicht.
Mattson nutzt Wallanders Zustand aus und zwingt ihn, seinen Dienst zu quittieren. Doch Mankell lässt seinen Helden nicht im Stich. Auch im Showdown, als Mattson ihn als "lallenden Idioten mit verfaulendem Gehirn" verunglimpft, behält Wallander seine Würde.
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"Abschied": Ein bewegendes Finale
In "Abschied" wird Wallanders persönlicher Kampf mit der Alzheimer-Krankheit mit einem Fall von Entführung und Korruption innerhalb der Polizei verwoben. Der Restaurantbesitzer Paolo Salino wird entführt, und Wallander ermittelt gemeinsam mit seiner Kollegin Jenny Blom.
Die Ermittlungen führen zu dem Schluss, dass Salino von einem korrupten Kollegen gedeckt wird. Schließlich stellt sich heraus, dass Jenny selbst Salino entführt hat, um den Namen des Verräters herauszufinden. Wallander kann sie jedoch zur Freilassung Salinos bewegen.
Ein Abschied mit Würde
Trotz seiner Erkrankung und der Intrigen innerhalb der Polizei gelingt es Wallander, den Fall aufzuklären und seine Integrität zu bewahren. In einer bewegenden Szene begegnet er Salinos kleiner Tochter Iris, die ihm einen wichtigen Hinweis gibt.
Henrikssons Darstellung des von Alzheimer gezeichneten Ermittlers ist von beeindruckender Intensität. Er zeigt einen Mann, der trotz seiner Krankheit seinen Berufsethos nicht verliert und bis zum Schluss für Gerechtigkeit kämpft.
Die Bedeutung von Henrikssons Darstellung
Krister Henrikssons Darstellung der Alzheimer-Krankheit in "Wallander" ist von großer Bedeutung, da sie das Thema auf sensible und realistische Weise behandelt. Er zeigt die Auswirkungen der Krankheit auf den Betroffenen selbst, aber auch auf sein Umfeld.
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Seine Leistung hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für Alzheimer zu schärfen und die Diskussion über den Umgang mit Demenzkranken anzuregen. Er hat gezeigt, dass Menschen mit Alzheimer nicht einfach abgeschrieben werden dürfen, sondern weiterhin ein würdevolles Leben führen können.
Ein unvergesslicher Wallander
Krister Henriksson wird als Kurt Wallander unvergessen bleiben. Seine Darstellung eines aufbrausenden, zuweilen hilflosen Kommissars, der verzweifelt gegen die fortschreitende Demenz ankämpft, hat die Herzen der Zuschauer berührt.
Er hat einen Menschen gezeigt, der mit seinen Fehlern und Schwächen zu kämpfen hat, aber dennoch immer versucht, das Richtige zu tun. Seine Leistung ist ein Mahnmal für die Bedeutung von Menschlichkeit und Mitgefühl im Umgang mit Krankheit und Leid.
Weitere Aspekte der Thematik
Die Thematisierung von Alzheimer in "Wallander" geht über die reine Darstellung der Krankheit hinaus. Sie wirft auch Fragen nach der Rolle der Gesellschaft im Umgang mit Demenzkranken auf.
Die Belastung der Angehörigen
Die Serie zeigt die Belastung, der die Angehörigen von Alzheimer-Patienten ausgesetzt sind. Linda Wallander muss miterleben, wie ihr Vater immer mehr abbaut, und versucht, ihm so gut wie möglich zu helfen.
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Die Serie macht deutlich, dass die Pflege von Demenzkranken eine große Herausforderung darstellt, die oft mit Überforderung und Hilflosigkeit verbunden ist. Es bedarf daher einer umfassenden Unterstützung von Seiten der Gesellschaft, um die Angehörigen zu entlasten.
Die Notwendigkeit von Forschung und Therapie
Wallanders Verzweiflung angesichts seiner Erkrankung unterstreicht die Notwendigkeit von Forschung und Therapie im Bereich der Alzheimer-Krankheit. Er schreit nach Medikamenten und Forschung, um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen oder gar zu stoppen.
Die Serie macht deutlich, dass es noch viel zu tun gibt, um Alzheimer besser zu verstehen und wirksame Behandlungsmethoden zu entwickeln. Es bedarf daher einer verstärkten Förderung der Forschung, um den Betroffenen und ihren Angehörigen Hoffnung zu geben.
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