Krister Henriksson hat sich in seiner langen Karriere als Schauspieler einen Namen gemacht, insbesondere durch seine Darstellung des Kommissars Kurt Wallander in den Verfilmungen der Romane von Henning Mankell. Dabei spielte er die Rolle nicht nur, er lebte sie, hauchte ihr Leben ein und machte Wallander zu einer der bekanntesten und beliebtesten Figuren im skandinavischen Krimi-Genre. Besonders seine Darstellung von Wallanders Kampf mit der Alzheimer-Krankheit hat viele Zuschauer berührt und Henriksson für seine schauspielerische Leistung viel Lob eingebracht.
Krister Henrikssons Wallander: Mehr als nur ein Kommissar
Krister Henriksson verkörperte Kurt Wallander in 32 Episoden über einen Zeitraum von acht Jahren. Seine Darstellung des schwermütigen Ermittlers aus Ystad, Südschweden, machte ihn über die Grenzen Skandinaviens hinaus bekannt. Henriksson wurde in Schweden nicht nur für seine Rolle als Wallander gefeiert, sondern auch für seine Arbeit in anderen Filmen und Theaterproduktionen. Er erhielt zweimal den Guldbagge, den wichtigsten Filmpreis Schwedens, und 2007 die Goldmaske, den bedeutendsten Theaterpreis. Der berühmte Regisseur Ingmar Bergman besetzte ihn auch in seinem Film "Die Treulosen".
Henrikssons Interpretation von Wallander zeichnete sich durch eine tiefe Menschlichkeit und Verletzlichkeit aus. Er zeigte Wallander als einen Mann, der von seinen Fällen gezeichnet ist, der mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat und der zunehmend mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert wird. Diese Vielschichtigkeit machte die Figur für das Publikum so zugänglich und sympathisch.
Die Auseinandersetzung mit Alzheimer in "Abschied"
Ein zentraler Aspekt von Henrikssons Darstellung des Kurt Wallander ist der Kampf des Kommissars mit der Alzheimer-Krankheit. Besonders eindrücklich wird dies in dem Film "Abschied" dargestellt, der auf einer Vorlage von Henning Mankell basiert und Wallanders letzten Fall zeigt.
In "Abschied" wird Wallander mit der erschütternden Diagnose Alzheimer konfrontiert. Die Zuschauer erleben mit, wie er versucht, mit der Krankheit umzugehen, wie er Zusammenhänge verliert, Ängste entwickelt und sich zunehmend hilflos fühlt. Henriksson spielt diese Entwicklung auf schreckliche Weise großartig, als würde er seiner eigenen Auflösung mit fassungslosem Staunen zusehen.
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Der Film zeigt auf eindringliche Weise, wie die Krankheit Wallanders Leben verändert. Er vergisst, wie man sich anzieht, wie man sich rasiert und wie man seine Schuhe bindet. Er ist auf die Hilfe anderer angewiesen und wird immer wieder mit seiner eigenen Hilflosigkeit konfrontiert.
Gleichzeitig versucht Wallander, seine Arbeit als Kommissar so lange wie möglich fortzusetzen. Er stürzt sich mit Feuereifer in seinen letzten Fall, obwohl er von seiner Ärztin eindringlich gewarnt wird, kürzer zu treten. Er kämpft verzweifelt mit Notizzetteln gegen die fortschreitende Demenz an.
Henrikssons schauspielerische Leistung
Krister Henriksson wurde für seine Darstellung des an Alzheimer erkrankten Kurt Wallander von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen gelobt. Viele lobten seine Fähigkeit, die Verletzlichkeit, die Verwirrung und die Angst des Kommissars authentisch darzustellen.
Ein Kritiker schrieb: "Als aufbrausender und zuweilen hilfloser Kommissar, der mit Notizzetteln verzweifelt gegen die fortschreitende Demenz ankämpft, wird Krister Henriksson unvergessen bleiben. Ein eindrucksvoller, spannender Krimi und gleichzeitig die berührende Geschichte eines Mannes im Kampf mit seiner fortschreitenden Erkrankung."
Henriksson selbst sagte in einem Interview, dass die Rolle des Wallander mit Alzheimer eine große Herausforderung für ihn gewesen sei. Er habe sich intensiv mit der Krankheit auseinandergesetzt, um sie so authentisch wie möglich darstellen zu können.
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Die Bedeutung von "Abschied"
"Abschied" ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch ein berührender Film über den Umgang mit Demenz. Der Film zeigt, wie die Krankheit das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen verändert. Er macht aber auch Mut, sich der Krankheit zu stellen und das Leben trotz der Einschränkungen so gut wie möglich zu gestalten.
Die Bilderausstellung "Momente der Demenz", die im Zusammenhang mit der Vorführung des Films stattfand, zeigte Augenblicke aus dem Leben erkrankter Menschen. Sie verdeutlichte, dass die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft auch für diesen Personenkreis, ihre Familien und Freunde viele schöne Momente bereithält.
Wallanders Popularität und Henrikssons Einfluss
Die Figur des Kurt Wallander erfreut sich großer Beliebtheit, was zum Teil auf Henning Mankells Talent als Autor, aber auch auf Krister Henrikssons schauspielerische Fähigkeit zurückzuführen ist. Henriksson hat Wallander nicht nur gespielt, sondern ihm auch eine Seele gegeben. Er hat ihn zu einem Menschen gemacht, mit dem sich die Zuschauer identifizieren können, mit seinen Stärken und Schwächen, seinen Freuden und Leiden.
Henrikssons Darstellung des Kurt Wallander hat das Bild des skandinavischen Krimi-Kommissars nachhaltig geprägt. Er hat gezeigt, dass Krimis nicht nur spannend, sondern auch berührend und tiefgründig sein können.
Weitere Rollen und Auszeichnungen
Neben seiner Rolle als Kurt Wallander hat Krister Henriksson in zahlreichen anderen Filmen und Theaterproduktionen mitgewirkt. Er spielte unter anderem in der Buchverfilmung "Kalle Blomquist lebt gefährlich" (1996) und in der dritten Staffel der britischen Krimiserie "The Fall - Tod in Belfast" einen Psychiater.
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Henriksson wurde für seine schauspielerische Leistung mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Guldbagge und der Goldmaske. Er gilt als einer der bedeutendsten Schauspieler Schwedens.
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