Henning Krautmacher: Ein Blick auf Gesundheit, Abschied und Neuanfang

Henning Krautmacher, der langjährige Frontmann der Kölner Band "Die Höhner", hat die Musikszene über 36 Jahre geprägt. Sein plötzlicher Ausstieg aus der Band im Jahr 2022 und seine anschließende Rückkehr ins Rampenlicht durch neue Projekte werfen ein Licht auf seine persönlichen Entscheidungen und seinen Umgang mit den Herausforderungen des Lebens.

Abschied von der Bühne und familiäre Sorge

Anfang November 2022 überraschte Henning Krautmacher die Kölner Musikwelt mit der Ankündigung, die Höhner früher als geplant zu verlassen. Ursprünglich war sein Ruhestand für Ende 2022 geplant, doch die schwere Erkrankung seiner Frau Anke änderte alles. Im Oktober 2022 erhielt seine Ehefrau die Diagnose Krebs. Krautmacher entschied sich daraufhin, seine Karriere zu unterbrechen, um seiner Frau während ihrer Chemotherapie beizustehen. "Mein Platz ist jetzt an der Seite meiner Frau. Sie hat eine langwierige, belastende Chemotherapie vor sich", erklärte er damals. Er unterstützte seine Ehefrau Anke in ihrem Kampf gegen ihre Krebserkrankung. Ihre Diagnose sei damals auch für ihn "der Impuls [gewesen]", auch über mein Leben nachzudenken. Was will ich noch? Wie kostbar ist meine Zeit?" Weiter erinnert sich der 68-Jährige zurück: Ich habe 153 Tage am Krankenbett, in Krankenhäusern gesessen. Ich hätte keine Lust gehabt, mich in dieser Zeit auf der Bühne bejubeln zu lassen. So bin ich aus dem Job des Frontmannes ausgestiegen […]. Es gab Wichtigeres zu tun. Tatsächlich habe er irgendwann gemerkt, "dass es einem gar nicht so sehr fehlt, wie man vielleicht dachte."

Dieser Schritt markierte einen Wendepunkt in seinem Leben, der ihn dazu brachte, seine Prioritäten neu zu ordnen.

Gesundheitsupdate und positive Zukunftsaussichten

Nach Monaten der Stille meldete sich Henning Krautmacher im April 2023 mit einem Instagram-Beitrag zu Wort und gab ein Update zum Gesundheitszustand seiner Frau. "Nach inzwischen mehr als sechs Monaten, kann ich jetzt berichten, dass es meiner lieben Anke täglich besser geht und dass wir gemeinsam sehr zuversichtlich in die Zukunft schauen", verkündete er. Diese positive Nachricht wurde von seinen Fans mit Erleichterung aufgenommen. Nun scheint es ganz so, als würden auf die beiden ab sofort wieder bessere Zeiten warten.

Mallorca als Rückzugsort

Um diese positive Entwicklung genießen zu können, zieht es das Ehepaar Krautmacher regelmäßig nach Mallorca. "Von der ersten Sekunde an, wo wir hier ankommen, kehrt echt diese Ruhe ein. Das ist wie ein zweites Zuhause. Du kommst hier an und kannst sofort entspannen, ich schlafe hier wie ein Baby. Das ist unglaublich", schwärmte der Höhner-Star in einem Interview. Die Temperaturen, die Meeresluft und die entspannte Atmosphäre der Insel bieten den beiden den idealen Ort, um Kraft zu tanken. Weiter erzählt er: „Die Temperaturen sind perfekt, die Meeresluft ist traumhaft. Es ist für uns das Paradies auf Erden. Wenn man die Insel einmal erlebt hat, dann will man einfach immer mehr, und zwar mehr mit H geschrieben.“

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Comeback auf der Bühne und neue Projekte

Trotz seines Abschieds von den Höhnern kehrte Henning Krautmacher im Mai 2023 für einige Auftritte mit seiner ehemaligen Band im "Höhner Rock and Roll Circus" auf die Bühne zurück. Ab und an tritt der heute 68-Jährige noch immer als Gast mit der Band Höhner auf. Ganz zurückkehren möchte er aber nicht. "Wenn man mal aufgehört hat, sollte man auch dabei bleiben", betont er jetzt, Mitte Juli 2025, "das ist auch eine Altersfrage. Es ist ein Unterschied, ob man in einer Band im Hintergrund sein Instrument spielt oder ob man wie ich der Frontmann ist.

Darüber hinaus widmet sich Krautmacher neuen Projekten, darunter eine Rolle in der ZDF-Impro-Komödie "Andere Eltern - Die 1. Klasse". In dieser Rolle verkörpert er einen älteren Lehrer, der sich humorvoll gegen moderne pädagogische Trends zur Wehr setzt. Er selbst nennt sich (noch) einen "Gelegenheitsschauspieler" und macht deutlich: "Mit 68 Jahren sehe ich mich nicht in einer Lebensphase, in der die Karriereplanung ganz oben auf der Tagesordnung steht." Dieser Platz dürfte mittlerweile unverrückbar für seine Liebsten reserviert sein.

Kritik am Schulsystem und Engagement für Bildung

Im Interview spricht Henning Krautmacher offen über die Herausforderungen im deutschen Bildungssystem. Er kritisiert den "preußischen Lernstil" und plädiert für eine frühere Förderung individueller Interessen und Talente. "Schule war damals und ist heute weit davon entfernt, ein gutes Klima für Bildung zu schaffen. Dies wird sich auch nicht ändern, solange wir in diesem preußischen Lernstil verhaftet bleiben", so Krautmacher. Er engagiert sich in Köln in einem Verein, der das Lesenlernen fördert, da er die Vermittlung von grundlegenden Fähigkeiten wie Rechnen, Lesen und Schreiben als essenziell erachtet. Doch bereits nach der Grundschule sollte man Kindern viel mehr Raum geben, sich ihren Interessen und Talenten zu widmen. So erleben sie sich positiv und haben auch gleich viel mehr Lust, sich dem Lernen zu widmen.

Musikalische Wurzeln und Verbundenheit zu Köln

Henning Krautmacher war 36 Jahre Frontmann der Kölner Band Höhner. 2022 stieg er aus, weil seine Frau schwer erkrankt war. Im Interview denkt er über seine Lebensentscheidungen nach.

Neben seiner musikalischen Karriere und seinem Engagement für Bildung hegt Henning Krautmacher eine tiefe Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Köln. Er ist Ehrenmitglied beim 1. FC Köln und pflegt enge Freundschaften zu prominenten Persönlichkeiten des Vereins. Zudem schreibt er an einem Buch über Kölner Plätze, um die Geschichten hinter den Orten, an denen die Menschen täglich vorbeigehen, zu erzählen.

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Ein neues Kapitel

Henning Krautmacher hat sich von seinem berühmten gezwirbelten Schnurrbart getrennt. Statt Schnäuzer trägt Krautmacher nun einen Fünf-Tage-Bart. Von seiner Gesichtsfrisur habe er sich schon am 31. Dezember getrennt, sagte er. Höhner-Sänger Krautmann: „Wenn ich aufhöre, kommt der Schäuzer weg“„Das ist wunderbar, ich kann unbehelligt durch die Welt gehen. Ich habe immer gesagt: Wenn ich aufhöre, dann kommt der Schnäuzer weg.“, sagte Krautmacher dem „Stadt-Anzeiger“.

Henning Krautmachers Geschichte ist eine von Veränderungen, Herausforderungen und Neuanfängen. Sein Abschied von den Höhnern, seine Sorge um seine Frau und seine Rückkehr ins Rampenlicht durch neue Projekte zeigen seine Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, sich den Gegebenheiten des Lebens anzupassen. Er hat seinen Frieden mit diesem Lebensabschnitt geschlossen und es war gar nicht so schwer. Jetzt absolviere ich ab und zu einen musikalischen Gastauftritt, spiele eine Rolle wie jetzt oder verfolge andere Projekte, die mich interessieren."Seine Offenheit und sein Engagement für Bildung und Kultur machen ihn zu einer wichtigen Stimme in der Kölner Gesellschaft.

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