Loperamid bei Krämpfen: Ein umfassender Leitfaden

Akuter Durchfall ist eine weit verbreitete Beschwerde, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Oftmals treten begleitend unangenehme Symptome wie Bauchkrämpfe und Blähungen auf. Loperamid ist ein Wirkstoff, der häufig zur Behandlung von akutem Durchfall eingesetzt wird und in einigen Präparaten zusätzlich mit Simeticon kombiniert wird, um Krämpfe und Blähungen zu lindern.

Was ist Loperamid und wie wirkt es?

Loperamid ist ein Arzneistoff, der zur Gruppe der Peristaltik-Hemmer gehört. Er wirkt direkt im Darm, indem er an spezifische Rezeptoren bindet, die für die Steuerung der Darmbewegungen verantwortlich sind. Durch diese Bindung werden die Darmbewegungen verlangsamt, was zu einer Reduktion der Stuhlfrequenz und einer Verfestigung des Stuhls führt. Vereinfacht ausgedrückt, reduziert Loperamid die bei Durchfall gesteigerte Darmbewegung und damit auch die Transportgeschwindigkeit der Nahrung durch den Darm. Zusätzlich erhöht es die Aufnahme von Wasser und Salzen aus dem Darm.

Loperamid ist ein lokal im Darm wirksames Opioid. Im Vergleich zu anderen Opioiden wirkt es nicht zentral, sondern nur lokal im Darm.

Loperamidhydrochlorid

Viele Präparate enthalten den Wirkstoff in Form des Salzes Loperamidhydrochlorid. Loperamidhydrochlorid vermindert den Durchfall durch Verlangsamung der gesteigerten Darmaktivität. Zusätzlich erhöht es die Aufnahme von Wasser und Salzen aus dem Darm.

Simeticon

Einige Präparate, wie z.B. IMODIUM® akut Duo, enthalten zusätzlich Simeticon. Simeticon ist ein Entschäumungsmittel, das die übermäßige Schaumbildung im Magen-Darm-Trakt vermindert. Es verändert die Oberflächeneigenschaften der Gasblasen im Darm, die Krämpfe und Blähungen verursachen, und lässt sie zerfallen. Simeticon wirkt physikalisch und wird nicht vom Körper aufgenommen, sondern mit dem Stuhl ausgeschieden. Es sind keine Neben- oder Wechselwirkungen bekannt.

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Anwendungsgebiete von Loperamid

Loperamid wird zur symptomatischen Behandlung von akutem Durchfall bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren eingesetzt, sofern keine ursächliche Therapie möglich ist. Spezielle niedrig dosierbare Präparate stehen zur Behandlung von Kindern ab zwei Jahren zur Verfügung.

Ursachen von akutem Durchfall

Akuter Durchfall kann unterschiedliche Ursachen haben. Zu den am häufigsten auftretenden Auslösern gehören:

  • Ernährung: Wer ein empfindliches Verdauungssystem, Lebensmittelallergien oder Nahrungsunverträglichkeiten hat, weiß, dass Durchfall auch durch die Ernährung verursacht werden kann. Auch die Art und Weise des Essens kann eine Rolle spielen. Fettige oder ungewohnte Speisen (z. B. sehr scharfes Essen) können den Magen und Darm stark reizen.
  • Stress: Stressige Ausnahmesituationen können sich negativ auf den Rhythmus unseres Verdauungssystems auswirken und sorgen damit nicht selten auch für Verdauungsstörungen.
  • Magen-Darm-Grippe: Die im Volksmund bekannte „Magen­Darm­Grippe“ bezeichnet Reizungen und Entzündungen der Schleim­ haut von Magen und Dünndarm (auch: Gastroenteritis). Ursächlich für diese Entzündungen sind Krankheitserreger wie beispielsweise Noroviren oder Bakterien.
  • Reisedurchfall: Ungewohnte Klimabedingungen, Zeitverschiebung und vor allem andere Essgewohnheiten können sich negativ auf den Darm auswirken und in Durchfall münden. Auch verunreinigtes Trinkwasser ist im Ausland eine häufige Ursache für die Beschwerden.
  • Menstruation: Fast jede dritte Frau hat während ihrer Periode mit akutem Durchfall zu kämpfen. Der Zusammenhang zwischen der Menstruation und Darmbeschwerden ist noch nicht gänzlich geklärt.
  • Reizdarm-Syndrom: Das Reizdarm-Syndrom kann sich durch unterschiedliche Symptome äußern, die zwar äußerst unangenehm für die Betroffenen, jedoch nicht gefährlich sind. Neben Verstopfung und Völlegefühl, können auch Krämpfe, Blähungen oder akuter Durchfall auftreten. Die Symptome können gesondert oder aber in Kombination auftreten.

Dosierung und Anwendung von Loperamid

Die Dosierung von Loperamid variiert je nach Alter und Präparat. Es ist wichtig, die empfohlene Tageshöchstdosis nicht zu überschreiten.

  • Erstdosis: Zu Beginn der Behandlung von akuten Durchfällen erfolgt die Einnahme der Erstdosis.
  • Wiederholungsdosis: Danach soll nach jedem ungeformten Stuhl die Wiederholungsdosis eingenommen werden.

Nehmen Sie Loperamid ohne ärztlichen Rat nicht länger als 2 Tage ein. Wenn der Durchfall nach 2 Tagen Behandlung weiterhin besteht, muss Loperamid abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.

Loperamid akut - 1 A Pharma®

Loperamid akut - 1 A Pharma® ist zur Anwendung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren geeignet. Die Hartkapseln werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. mit einem Glas Wasser) eingenommen.

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Gegenanzeigen und Warnhinweise

Loperamid darf nicht eingenommen werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen Loperamidhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
  • Kindern unter 2 Jahren
  • Zuständen, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit zu vermeiden ist, z. B. aufgetriebener Leib, Verstopfung und Darmverschluss
  • Durchfällen, die mit Fieber und/oder blutigem Stuhl einhergehen
  • Durchfällen, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten (pseudomembranöse [Antibiotika-assoziierte] Colitis)
  • Bakteriellen Darmentzündungen
  • Chronischen Durchfallerkrankungen
  • Akutem Schub einer Colitis ulcerosa

Loperamid darf nur nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden, wenn eine Lebererkrankung besteht oder durchgemacht wurde, weil bei schweren Lebererkrankungen der Abbau von Loperamid verzögert und das Risiko von Nebenwirkungen erhöht sein kann.

Wichtige Hinweise

  • Achten Sie auf einen ausreichenden Ersatz von Flüssigkeiten und Salzen (Elektrolyten). Dies ist die wichtigste Behandlungsmaßnahme bei Durchfall, da es dabei zu großen Flüssigkeits- und Salzverlusten kommen kann. Dies gilt insbesondere für Kinder.
  • Loperamid führt zu einer Beendigung des Durchfalls, wobei die Ursache nicht behoben wird. Wenn möglich, sollte auch die Ursache behandelt werden. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt.
  • Nehmen Sie dieses Produkt nicht für einen anderen als den vorgesehenen Zweck ein.
  • Die empfohlene Dosierung von Loperamid und die Anwendungsdauer von 2 Tagen dürfen nicht überschritten werden, weil schwere Verstopfungen auftreten können.
  • Bei Patienten, die zu viel Loperamid eingenommen hatten, wurden schwerwiegende Herzprobleme (u. a. ein schneller oder unregelmäßiger Herzschlag) beobachtet.

Nebenwirkungen von Loperamid

Bei einem von zehn bis hundert Behandelten treten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Verstopfung, Übelkeit und Blähungen auf. Weiterhin kommt es bei einem von hundert bis tausend Behandelten zu Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Erbrechen, Verdauungsstörungen und Hautausschlägen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Es ist zu erwarten, dass Arzneimittel mit einem ähnlichen Wirkmechanismus wie Loperamid dessen Wirkung verstärken können und Arzneimittel, die die Magen-Darm-Passage beschleunigen, dessen Wirkung vermindern können. Manche Arzneistoffe werden in der Leber durch dieselben Enzymsysteme abgebaut wie Loperamid. Bei gleichzeitiger Einnahme kann daher der Abbau des Durchfallmittels gehemmt werden, was zu erhöhten Loperamid-Blutspiegeln führt.

Außerdem können Stoffe, die das entsprechende Transportprotein an der Blut-Hirn-Schranke blockieren, zu einer erhöhten Loperamid-Konzentration im zentralen Nervensystem führen. Zu diesen Arzneistoffen zählen beispielsweise Chinidin (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen), Ritonavir (HIV-Medikament), Itraconazol, Ketoconazol (Mittel gegen Pilzinfektionen), Gemfibrozil (Blutfettsenker) und Verapamil (Herzmedikament).

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Loperamid in Schwangerschaft und Stillzeit

Auch wenn bei einer begrenzten Anzahl von Frauen, die während der Schwangerschaft den Wirkstoff von Loperamid einnahmen, keine eindeutigen Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung gefunden wurden, sollten Sie Loperamid in der Schwangerschaft nicht einnehmen. Da geringe Mengen des Wirkstoffs von Loperamid in die Muttermilch übergehen können, sollten Sie Loperamid in der Stillzeit nicht einnehmen. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.

Falls diätetische Maßnahmen nicht ausreichen, darf Loperamid auch in der Stillzeit angewendet werden.

Alternativen zu Loperamid

Das beste Arzneimittel zu wählen, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Einzelnen ab.

  • Loperamid akut 1A Pharma: Eine kostengünstige Option, die effektiv bei der Behandlung akuter Durchfallerkrankungen hilft.
  • Imodium akut lingual: Für diejenigen, die Schwierigkeiten mit der Einnahme von Filmtabletten haben. Diese Schmelztabletten lösen sich schnell auf der Zunge auf, was die Einnahme erleichtert.
  • Loperamid ratiopharm akut 2mg: Eine weitere gute Wahl für diejenigen, die eine schnelle und effektive Linderung bei akutem Durchfall suchen.

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