Die Hochtontherapie (HiToP), auch bekannt als Hochfrequenztherapie, ist eine fortschrittliche Methode zur Schmerzlinderung, insbesondere bei Patienten mit Polyneuropathie. Sie nutzt Hochtonstrom zur elektrischen Stimulation von Körperzellen.
Was ist Polyneuropathie?
Polyneuropathie (PNP) ist eine Erkrankung, bei der mehrere periphere Nerven gleichzeitig geschädigt werden. Dies kann zu Sensibilitätsstörungen sowie motorischen und vegetativen Störungen führen. Diabetes mellitus ist eine häufige Ursache für PNP, die als diabetische Polyneuropathie (diabetische PNP) bezeichnet wird. Die Behandlung dieser Erkrankung stellt Ärzte vor eine besondere Herausforderung.
Wie funktioniert die Hochtontherapie?
Die Hochtontherapie (HiToP) ist ein neuartiges Verfahren zur elektronischen Stimulation von Körperzellen und wird der physikalischen Therapie zugeordnet. Im Gegensatz zur klassischen Elektrotherapie, die mit konstanten Frequenzen unter 4000 Hertz arbeitet, dringt die Energie bei der Hochtontherapie sehr tief ins Gewebe ein und entfaltet dort ihre heilende Wirkung. Die Behandlung findet in entspannter Liegeposition statt. Über Elektroden, die an verschiedenen Stellen des Körpers schmerzfrei angebracht werden, wird dem Körper elektrische Energie in Form von variierenden Wechselströmen mit sehr hohen Frequenzen zwischen 4096 und 32768 Hertz (Hochtonfrequenzbereich über 3 Oktaven) zugeführt.
Die unterschiedlichen Frequenzen regen Strukturen unterschiedlicher Größe an. Körper-Gewebszellen unterschiedlicher Größe werden in Schwingungen versetzt und zu vermehrtem Stoffwechsel angeregt. Die Hochtontherapie soll über "Milieuveränderungen im Gewebe" zu einer "Stoffwechselanregung und Schmerzlinderung" führen, sie soll "Bindegewebe rasch entsäuern", die "körpereigenen Regelprozesse" unterstützen, sie soll "Resonanzphänomene in den Zellen auslösen" und "Energieblockaden lösen". Auch ist zu lesen, mit dem Verfahren werde "Energie in den Körper eingeschleust, um die Zellen zu aktivieren und den Körper zu vitalisieren". Bei Diabetes würden auch konkret die „Insulinsensitivität verbessert“ und eine „Gewichtsabnahme“ bewirkt, bei Kniearthrose die „lokalen Entzündungen reduziert“ werden.
Erfahrungen mit der Hochtontherapie bei Polyneuropathie
Positive Berichte von Anwendern
Viele Anwender berichten von positiven Erfahrungen mit der Hochtontherapie bei Polyneuropathie. Hans-Joachim Leidig, ein 94-jähriger Patient mit PNP durch Diabetes Typ 2, nutzt die Therapie seit 2008 regelmäßig und berichtet, dass er durch die HiToP® PNP seine Beschwerden wie Nadelstiche in den Füßen hinter sich gelassen hat und wieder spazieren gehen und seine wiedergewonnene Lebensqualität genießen kann. Monika Rothemund-Seibel, eine 62-jährige Patientin mit PNP durch Chemotherapie, litt unter Kribbeln und Prickeln in den Füßen und Fingern sowie Taubheit, die zu starken Koordinationsproblemen führte. Durch die HiToP® PNP-Heimtherapie kann sie wieder längere Zeit stehen, laufen und ihrer geliebten Tätigkeit in ihrem Modeladen nachgehen. Hannelore Massel, eine 83-jährige Patientin mit PNP durch unbekannte Ursache, konnte seit der Therapie wieder Radfahren, im Garten arbeiten und aktiv am Leben teilnehmen. Sogar am Tanzen hat sie wieder Freude. Ursula Schmidt, eine 70-jährige Diabetikerin, berichtet, dass sie durch die Hochtontherapie endlich wieder schlafen kann, da ihre nächtlichen Schmerzen verschwunden sind.
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Studienergebnisse
Einige Studien deuten auf positive Effekte der Hochtontherapie bei diabetischer PNP hin. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass eine einmonatige Hochtontherapie bei Patienten mit diabetischer PNP die Symptome lindern kann. Es gab auch Hinweise darauf, dass die Lebensqualität von Patienten mit Niereninsuffizienz und PNP durch die Hochtontherapie deutlich verbessert werden konnte.
Kritische Stimmen
Es gibt auch kritische Stimmen zur Hochtontherapie. Der IGeL-Monitor bewertet die Hochtontherapie als "unklar", da die gefundenen Studien keine belastbaren Aussagen über den Nutzen der Maßnahme zulassen. Zudem wird betont, dass die Zeit, die man ruhend mit der Behandlung verbringt, einem für Bewegung verloren geht. Einige Anwender berichten, dass die Besserung der Symptome nach Beendigung der Therapie nicht von Dauer ist.
Persönliche Erfahrungen im Forum
Einige Nutzer in Online-Foren haben ihre Erfahrungen mit der Hochtontherapie geteilt. Ein Nutzer berichtete, dass seine Beinsehnen durch die Therapie deutlich mehr Schmerzen senden, während ein anderer nach einer Woche Nutzung eine Verbesserung des Schlafs und eine Reduzierung der Schmerzen durch die SFN feststellte. Ein anderer Nutzer gab an, dass er für die Therapie keine Privatleistung aufbringen würde, da der Nutzen nicht spürbar oder nur minimal sei.
Anwendung der Hochtontherapie
Die Hochtontherapie wird in der Regel in einer Arztpraxis oder zu Hause mit einem speziellen Gerät durchgeführt. Eine Sitzung dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten und wird idealerweise mehrmals pro Woche durchgeführt. Die Elektroden werden an den Armen und Beinen angelegt, um die elektrischen Impulse auf den Körper zu übertragen. Die Intensität der elektrischen Stimulation wird an den individuellen Patienten angepasst, so dass er die Behandlung nicht als unangenehm empfindet.
Kosten und Verfügbarkeit
Die Hochtontherapie wird in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und gilt als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Die Kosten für eine Sitzung liegen in der Regel zwischen 10 und 22 Euro, und eine Behandlung kann bis zu zehn Sitzungen umfassen. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, ein Hochton-Therapiegerät für einen Probemonat oder 3 Monatsabo zu mieten oder zu kaufen. Da die Hochtontherapie nicht von der Kasse bezahlt wird und nur von wenigen Ärzten angeboten wird, gilt sie als alternative Heilmethode.
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Alternativen zur Hochtontherapie
Es gibt verschiedene alternative und ergänzende Behandlungsmethoden für Polyneuropathie, die in Betracht gezogen werden können. Dazu gehören:
- Medikamentöse Therapie: Antidepressiva, Antiepileptika und Schmerzmittel können zur Linderung der Symptome eingesetzt werden.
- Physikalische Therapie: Ergotherapie und Physiotherapie können helfen, die Beweglichkeit und Koordination zu verbessern.
- Ernährungsumstellung: Eine kohlenhydratarme Ernährung kann helfen, die Nerven zu entlasten.
- Nahrungsergänzungsmittel: R-ALA (Alpha-Liponsäure) und NAC (N-Acetylcystein) können die Nervenfunktion unterstützen.
- Weitere Therapien: Stoßwellentherapie und Axomera-Therapie werden ebenfalls als mögliche Behandlungen für Neuropathie diskutiert.
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