Ein Ganglion, auch Überbein genannt, ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Zyste, die sich meist in der Nähe von Gelenken oder Sehnen bildet. Die Schulmedizin bietet verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an, von konservativen Ansätzen bis hin zur Operation. Ergänzend dazu gibt es auch homöopathische Ansätze, die zur Linderung von Beschwerden und zur Unterstützung der Heilung eingesetzt werden können.
Was ist ein Ganglion?
Ein Ganglion ist eine prall-elastische Schwellung unter der Haut, die erbsen- bis kirschgroß sein kann. Es handelt sich um einen Hohlraum, der mit einer gallertartigen Flüssigkeit gefüllt ist und oft mit benachbarten Gelenken, Knorpelscheiben oder Sehnenscheiden verbunden ist. Ganglien treten häufig am Handgelenk, an den Fingern oder in der Kniekehle auf und betreffen überwiegend Frauen zwischen 20 und 40 Jahren.
Ursachen und Symptome
Die genaue Ursache für die Entstehung eines Ganglions ist oft unklar. Es wird vermutet, dass degenerative, arthrotische, verletzungs- oder überlastungsbedingte Reizzustände eine Rolle spielen können. Diese Reizzustände können dazu führen, dass die Gelenkkapsel oder Sehnenscheide geschwächt wird und vermehrt Gelenkschmiere produziert wird. Diese Flüssigkeit kann dann in das umliegende Gewebe eindringen und einen Hohlraum bilden.
Kleine Ganglien verursachen oft keine Beschwerden. Größere Ganglien können jedoch Schmerzen verursachen, die Beweglichkeit einschränken oder auf Nerven drücken, was zu Kribbeln oder Taubheitsgefühlen führen kann.
Diagnose
Die Diagnose eines Ganglions erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, bei der die Schwellung abgetastet wird. Zusätzlich kann ein Ultraschall durchgeführt werden, um die Diagnose zu bestätigen und andere Ursachen auszuschließen. In manchen Fällen kann auch ein Röntgenbild oder eine MRT-Untersuchung erforderlich sein, um Gelenkschädigungen oder andere Erkrankungen auszuschließen.
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Schulmedizinische Behandlung von Ganglien
Die schulmedizinische Behandlung eines Ganglions richtet sich nach den Beschwerden des Patienten und der Größe des Ganglions.
Konservative Behandlung
Ein Ganglion, das keine Beschwerden verursacht, muss nicht unbedingt behandelt werden. Oftmals bildet es sich von selbst zurück. Bei Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen können konservative Maßnahmen wie Schonung, Ruhigstellung mit einer Schiene oder Bandage sowie entzündungshemmende Medikamente (z.B. NSAR wie Diclofenac oder Ibuprofen) eingesetzt werden.
Punktion
Bei einer Punktion wird das Ganglion mit einer Hohlnadel angestochen und die Flüssigkeit abgesaugt. Diese Methode kann jedoch nur kurzfristig Linderung verschaffen, da sich die Flüssigkeit oft schnell wieder ansammelt. In manchen Fällen wird zusätzlich Kortison in das Ganglion gespritzt, um eine erneute Schwellung zu verhindern.
Operation
Eine operative Entfernung des Ganglions wird in der Regel dann in Betracht gezogen, wenn konservative Maßnahmen nicht erfolgreich sind oder das Ganglion sehr groß ist und erhebliche Beschwerden verursacht. Die Operation kann offen oder minimal-invasiv (arthroskopisch) durchgeführt werden.
Homöopathische Behandlung von Ganglien
Die Homöopathie bietet eine sanfte Alternative oder Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung von Ganglien. Ziel der homöopathischen Behandlung ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und die Ursache des Ganglions zu behandeln.
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Anamnese und Mittelwahl
In der Homöopathie ist eine ausführliche Anamnese wichtig, um das passende Mittel für den individuellen Patienten zu finden. Dabei werden nicht nur die körperlichen Symptome, sondern auch die seelischen und geistigen Aspekte des Patienten berücksichtigt.
Häufig verwendete homöopathische Mittel
Einige der häufigsten homöopathischen Mittel, die bei Ganglien eingesetzt werden, sind:
- Ruta graveolens (Weinraute): Dieses Mittel wird oft bei Verletzungen von Bändern, Sehnen und Knochenhaut eingesetzt. Es kann auch bei Prellungen, Überanstrengung der Augen und Rückenschmerzen hilfreich sein.
- Hekla lava: Dieses Mittel wird bei Knochenentzündungen, Knochennekrosen und Knochenauswüchsen eingesetzt. Es kann auch bei gutartigen Geschwulstbildungen im Bereich von Gelenkkapseln oder Sehnenscheiden (Ganglion) helfen.
- Calcium fluoratum (Flußspat): Dieses Schüsslersalz kann vor allem Knochen und Gelenke stärken und sich positiv auf Ganglien auswirken.
- Silicea (Kieselsäure): Silicea wird bei Bindegewebsschwäche, Entzündungen und Eiterungen eingesetzt. Es kann auch bei chronischen Beschwerden und zur Ausleitung von Fremdkörpern hilfreich sein.
Dosierung und Anwendung
Die homöopathischen Mittel werden in der Regel in Form von Globuli eingenommen. Die Dosierung und Häufigkeit der Einnahme richten sich nach der Potenz des Mittels und den individuellen Beschwerden des Patienten. Im Akutfall können die Mittel häufiger eingenommen werden, bei chronischen Beschwerden seltener.
Es ist ratsam, die Behandlung mit einem erfahrenen Homöopathen abzustimmen, um das passende Mittel in der richtigen Dosierung zu finden.
Ergänzende Maßnahmen
Zusätzlich zur homöopathischen Behandlung können auch andere Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden beitragen:
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- Ruhigstellung: Das betroffene Gelenk sollte geschont und ruhiggestellt werden, um weitere Reizungen zu vermeiden.
- Kühlende Umschläge: Kühlende Umschläge können helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
- Wärme: In manchen Fällen kann Wärme wohltuend sein und die Durchblutung fördern.
- Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern und Fehlbelastungen zu vermeiden.
- Hausmittel: Einige Hausmittel wie Heilerde, Arnika-Salbe oder Beinwell-Salbe können ebenfalls zur Linderung von Beschwerden beitragen.
Wann zum Arzt?
Bei länger anhaltenden oder schlimmer werdenden Beschwerden sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und andere Erkrankungen auszuschließen. Das gilt besonders bei Erkrankungen von Babys und Kindern.
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