Der Anteil des Gehirns am Körpergewicht des Menschen: Ein Überblick

Die Frage, wie viel Prozent des Körpergewichts das Gehirn ausmacht, ist ein faszinierendes Thema, das Einblicke in die Evolution und die kognitiven Fähigkeiten des Menschen gibt.Das menschliche Gehirn ist ein bemerkenswertes Organ, das etwa 1,3 bis 1,5 Kilogramm wiegt. Bezogen auf die Körpermasse macht das Denkorgan rund zwei Prozent des Gewichts eines Menschen aus.

Die relative Gehirngröße im Tierreich

Die relative Größe des Gehirns wird oft als Maß für die Intelligenz eines Tieres angesehen. Während Menschen mit ihren Gehirnen im Vergleich zu Pottwalen (8,5 Kilogramm) und Elefanten (5 Kilogramm) kleinere und leichtere Gehirne haben, liegen sie bezogen auf die Körpermasse mit rund zwei Prozent ihres Gewichts weit vorn im Tierreich.

Das Nervensystem des Menschen

Das Nervensystem des Menschen wiegt etwa 2 Kilogramm, wovon rund 1,3 Kilogramm auf das Gehirn entfallen. Insgesamt sind das nur drei Prozent des durchschnittlichen Körpergewichts. Das Nervensystem besteht aus Abermilliarden Nervenzellen. Das komplexe Netz steuert bewusste und unbewusste Prozesse. Nervenbahnen durchziehen wie Stromkabel den gesamten Körper und leiten Reize zum Hirn und Befehle aus der Zentrale wieder zurück zu der Körperstelle. Eine Nervenbahn besteht aus gebündelten Nervenzellen und ist mit einer Schutz-Hülle umgeben.

Die Komplexität der Beziehung zwischen Gehirngröße und Intelligenz

Die Beziehung zwischen Gehirngröße und Intelligenz ist komplizierter als es zunächst scheint. Obwohl das relative Gehirngewicht der Spitzmaus vier Prozent beträgt, ist sie nicht für ihre intellektuellen Leistungen bekannt. Eine Studie von Forschern um den Anthropologen Jeroen Smaers vom University College London analysierte Daten zu Gehirngröße und Körpergewicht von Hunderten lebenden und ausgestorbenen Fledermausarten, Raubtieren und Primaten und zeigte, dass es über die Millionen von Jahren unterschiedliche Trends gab. Die Wissenschaftler analysierten Daten zu Gehirngröße und Körpergewicht von Hunderten lebenden und ausgestorbenen Fledermausarten, Raubtieren und Primaten. Dabei zeigten sich über die Millionen von Jahren unterschiedliche Trends.

Das Gehirn im Vergleich

Das menschliche Gehirn ist nicht das größte; weder absolut noch relativ. Der Pottwal schwimmt sogar mit 8 bis 9 kg Gehirn durchs Meer. "Da stehen die Spitzmäuse ganz oben", sagte Roth. Nur für seine Größe hat der Mensch ein ziemlich großes Gehirn.

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Die Funktionen des Gehirns

Das menschliche Gehirn lässt sich grob in fünf Abschnitte gliedern:

  • Großhirn (Telencephalon)
  • Zwischenhirn (Diencephalon)
  • Mittelhirn (Mesencephalon)
  • Kleinhirn (Cerebellum)
  • Nachhirn (Myelencephalon, Medulla oblongata)

Die verschiedenen Anteile der Großhirnrinde übernehmen ganz unterschiedliche Funktionen.

Die Bedeutung der Hirngröße in der Evolution

Anthropolog:innen vermuten, dass für unsere vor 2 Mio Jahren lebenden Vorfahren das Überleben und die Sicherung einer hochwertigen Ernährung unter den Umweltbedingungen in der Savanne immer mehr von der Verwendung von Werkzeugen abhingen, neben der Fähigkeit für kooperative Nahrungssuche, Ausdauerlauf und Werffähigkeiten. So gab es einen hohen Selektionsdruck auf die Verwendung und Herstellung guter Werkzeuge. Für die aufwändige Herstellung guter Werkzeuge braucht es bestimmte geistige Fähigkeiten wie Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit, Kontrolle und Koordination von Körperbewegungen, Kurzzeitgedächtnis, Problemlösung, Kontrolle von Impulsen und die Fähigkeiten für soziales Lernen.

Die Energieversorgung des Gehirns

Der Energieverbrauch im Gehirn ist enorm hoch. Fast ein Viertel des Gesamtenergiebedarfs des Körpers entfällt auf das Gehirn. Die Glukosemenge, die täglich mit der Nahrung aufgenommen wird, wird bis zu zwei Drittel vom Gehirn beansprucht. Ein so "teures" Gehirn muss sich diesen Energieaufwand "verdienen", indem es wichtige Funktionen für das Überleben und die Fortpflanzung eines Lebewesens erfüllen muss.

Faktoren, die die Gehirngröße beeinflussen

Es gibt verschiedene Erklärungsversuche für die dramatische Vergrößerung des Gehirns im Laufe der menschlichen Evolution. Einige beziehen sich allein auf spezifische Merkmale unserer Gattung und lassen sich, weil lediglich eine - unsere - Spezies überlebt hat, nur am verfügbaren Fossilmaterial überprüfen. Als Vertreter repräsentativer Etappen in der Entwicklung der Hominiden, der Menschenartigen, können wir Australopithecus africanus, Homo habilis, Homo erectus und schließlich Homo sapiens nehmen, wenn sie auch mit ziemlicher Sicherheit nicht einer direkten Stammeslinie angehören (Bild 1). Sie stehen für Stadien, die jeweils grob gesehen rund eine Million Jahre auseinanderliegen.

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Die Entwicklung des menschlichen Gehirns

Der Mensch unterscheidet sich von seinen nächsten Verwandten unter den Primaten morphologisch gesehen hauptsächlich durch drei bereits fossil dokumentierbare biologische Merkmale: ein stark vergrößertes Gehirn, den aufrechten Gang sowie einen umgestalteten Kauapparat.Mit einem Volumen von 1230 Kubikzentimetern im weltweiten Durchschnitt ist das menschliche Gehirn ungefähr dreimal so groß wie das der Großen Menschenaffen - beim Gemeinen Schimpansen sind es 385, beim Orang-Utan 405 und selbst beim Gorilla nur 495 Kubikzentimeter im Schnitt.

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