Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland die Todesursache Nummer eins. Viele Menschen betrachten vor allem den Herzinfarkt als unvermeidliches Schicksal. Es gibt jedoch zahlreiche Maßnahmen, um sowohl einem Herzinfarkt als auch einem Schlaganfall vorzubeugen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Risikofaktoren und gibt praktische Tipps, wie Sie Ihr persönliches Risiko senken können.
Herzinfarkt und Schlaganfall: Eine Einführung
Ein Herzinfarkt entsteht meist durch den Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße durch ein Blutgerinnsel. Ursache ist oft eine langsam fortschreitende Arterienverkalkung (Arteriosklerose), bei der sich die Blutbahnen im Laufe der Zeit verengen. Ein Schlaganfall hingegen wird häufig durch eine Verengung oder einen Verschluss eines Gehirngefäßes verursacht, was ebenfalls zu einer Mangeldurchblutung führt.
Risikofaktoren erkennen und beeinflussen
Einige Risikofaktoren, wie Alter und genetische Veranlagung, sind nicht beeinflussbar. Dennoch gibt es zahlreiche Faktoren, die Sie aktiv beeinflussen können, um Ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich zu senken.
Beeinflussbare Risikofaktoren
- Bluthochdruck: Er ist der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall und erhöht auch das Herzinfarktrisiko. Regelmäßige Kontrollen und eine entsprechende Behandlung sind daher essenziell.
- Rauchen: Nikotin verengt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck. Ein Rauchstopp ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Risikoreduktion. Bereits fünf Jahre nach dem Rauchstopp sinkt das Schlaganfallrisiko auf das Niveau eines Nichtrauchers.
- Übergewicht: Es kann zu Bluthochdruck führen, die Knochen und Gelenke belasten und das Risiko für Diabetes erhöhen.
- Bewegungsmangel: Wer sich wenig bewegt, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Arteriosklerose. Regelmäßige Bewegung ist daher unerlässlich.
- Fettstoffwechselstörung: Erhöhte Cholesterinwerte fördern die Entstehung von Arteriosklerose.
- Diabetes mellitus: Menschen mit Diabetes haben ein mehr als doppelt so hohes Schlaganfallrisiko. Eine gute Blutzuckereinstellung ist daher entscheidend.
- Vorhofflimmern: Diese Herzrhythmusstörung erhöht das Schlaganfallrisiko erheblich. Medikamente zur Blutverdünnung können hier vorbeugend wirken.
- Stress: Chronischer Stress kann den Blutdruck erhöhen und anfälliger für Krankheiten machen.
- Unausgewogene Ernährung: Eine fett- und zuckerreiche Ernährung begünstigt Übergewicht und erhöht das Risiko für Fettstoffwechselstörungen.
- Übermäßiger Alkoholkonsum: Er erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren
- Alter: Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt mit zunehmendem Alter.
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann das persönliche Risiko erhöhen.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Eine gesunde Lebensweise ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall. Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die Sie in Ihren Alltag integrieren können:
Gesunde Ernährung
- Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß.
- Fettarme Ernährung: Reduzieren Sie die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und Transfetten, die vor allem in tierischen Produkten und Fertiggerichten enthalten sind. Bevorzugen Sie gesunde Fette aus Olivenöl, Rapsöl, Nüssen und Fisch.
- Weniger Salz: Reduzieren Sie Ihren Salzkonsum, um Bluthochdruck vorzubeugen.
- Viel Trinken: Trinken Sie ausreichend Wasser und Saftschorlen. Vermeiden Sie zuckerreiche Limonaden und Fruchtsäfte.
- Mittelmeerkost: Gut für die Gefäße ist eine Ernährungsweise, die gemeinhin als „Mittelmeerkost“ bekannt ist.
- Vermeiden Sie gehärtete Transfettsäuren: Diese sind vor allem in Fertiggerichten und „Junk-Food“ enthalten.
- Essen Sie Fisch: Fisch (z. B. Lachs, Forelle) ist reich an Omega-3-Fettsäuren.
- Bevorzugen Sie pflanzliche Fette: Ersetzen Sie tierische Fette durch pflanzliche Öle, um die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren zu reduzieren.
- Die richtige Ernährung: Eine herzgesunde Ernährung beinhaltet Lebensmittel wie Fisch, Leinsamen und Leinöl, Avocado, Nüsse oder auch Chiasamen.
Regelmäßige Bewegung
- Ausdauersport: Ideal ist eine Ausdauerbelastung, bei der man leicht ins Schwitzen gerät; etwa Walken, Schwimmen oder schnelles Spazierengehen.
- Herzsport: In speziellen Herzgruppen können Herzinfarkt-Patienten unter medizinischer Anleitung gezielt trainieren. Rehabilitationssport in einer Herzgruppe ist verordnungsfähig.
- Bewegung im Alltag: Nehmen Sie die Treppen statt des Aufzugs oder laufen Sie bei einem Telefonat umher, anstatt nur am Schreibtisch zu sitzen.
- Regelmäßige Bewegung: Erwachsene sollten sich bereits im jungen Lebensalter mindestens 30 Minuten am Tag bewegen. Auch im Alter gelten 30 Minuten moderate Bewegung am Tag als empfehlenswert.
- Kombinieren Sie verschiedene Übungsarten: Dehnübungen, Ausdauertraining und Krafttraining. Wärmen Sie sich zu Beginn immer auf. Zum Ende hin lassen Sie die Belastung schrittweise ausklingen.
- Bauen Sie mehr Bewegung in Ihren Tagesablauf ein: Wer im Garten arbeitet, Treppen steigt, zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt, bringt seinen Kreislauf in Schwung und verbraucht überflüssige Kalorien.
Stressmanagement
- Entspannungstechniken: Erlernen Sie Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training, um Stress abzubauen.
- Ausreichend Schlaf: Achten Sie auf ausreichend Schlaf (mindestens sieben bis neun Stunden pro Nacht).
- Hobbys und soziale Kontakte: Pflegen Sie Hobbys und soziale Kontakte, die Ihnen Freude bereiten und Ihnen helfen, vom Alltag abzuschalten.
- Balance: Halten Sie die Balance zwischen stressigen Zeiten und gezielter Entspannung.
Medizinische Vorsorge
- Regelmäßige Check-ups: Nehmen Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahr, um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Herzinfarkt-Risiko-Tests: Bei diesen Tests wird zwischen Männern und Frauen unterschieden. Neben dem Geschlecht spielen aber auch weitere Faktoren eine Rolle (zum Beispiel das Alter, Erkrankungen, Lebensweise).
- CT (Computertomographie): Diese kann das Herzinfarktrisiko eines Patienten zuverlässig bestimmen. Besteht die Gefahr eines Infarktes, so sind die Ursachen dafür nach der Untersuchung so klar ersichtlich, dass sofort geeignete Maßnahmen eingeleitet werden können.
- 3.0 T - MRT: Diese erkennt entzündliche oder narbige Veränderungen am Herzen, wie zum Beispiel Myokarditis oder Vernarbung nach einem stummen Herzinfarkt.
- Belastungs-EKG und Echokardiografie: Sie helfen dabei, die Herzfunktion des Patienten zu prüfen.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt: Wenn Sie laut einem Online-Test ein voraussichtlich hohes Herzinfarkt-Risiko haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt offen und ehrlich über Ihren aktuellen Lebensstil.
Weitere wichtige Maßnahmen
- Rauchstopp: Hören Sie mit dem Rauchen auf, um Ihre Blutgefäße zu schützen.
- Moderater Alkoholkonsum: Trinken Sie Alkohol nur in Maßen. Ein Glas Wein oder Bier pro Tag mag erlaubt sein, aber regelmäßiger Alkoholkonsum in größeren Mengen ist ungesund.
- Gewichtsreduktion: Reduzieren Sie Übergewicht, um Ihren Blutdruck und Cholesterinspiegel zu senken.
Schlaganfall erkennen: Auf die Symptome achten
Unabhängig davon, ob der Schlaganfall aufgrund einer Hirnblutung oder eines Hirninfarktes entstanden ist, ist eine ausreichende Versorgung mit Nähr- und Sauerstoff in beiden Fällen nicht mehr gewährleistet.
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In Folge der Mangeldurchblutung des Gehirns kann es zu folgenden Symptomen bei Schlaganfall kommen:
- Seh-, Sprach- und Verständnisstörungen
- Einseitige Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
- Starker, schlagartig einsetzender Kopfschmerz
Bitte beachten Sie, dass beim Schlaganfall alle Symptome einzeln, aber auch in Kombination sowie in unterschiedlicher Intensität auftreten können.
Was tun im Notfall?
- Ruhe bewahren!
- Lagern Sie den Patienten mit angehobenem Oberkörper, so wie es für ihn bequem ist!
- Öffnen Sie enge Kleidungsstücke, Krawatte oder BH, usw.!
- Rufen Sie den Notarzt. Zögern Sie nicht! Hier kommt es auf jede Minute an.
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