Ingwer gegen Nervenschmerzen: Natürliche Linderung und Behandlungsmöglichkeiten

Nervenschmerzen, auch Neuralgien genannt, betreffen viele Menschen und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Allein im Jahr 2017 litten etwa 300.000 Menschen in Deutschland unter diesen starken Schmerzen, die oft von Missempfindungen und Lähmungserscheinungen begleitet werden. Neben der traditionellen medizinischen Versorgung gibt es auch eine Reihe von Hausmitteln, die zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen können. Eines davon ist Ingwer, eine vielseitige Wurzel mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften.

Was sind Nervenschmerzen?

Nervenschmerzen sind starke Schmerzen, die durch Erkrankungen oder Schädigungen der Nerven selbst oder der sie versorgenden Blutgefäße verursacht werden. Sie unterscheiden sich von nozizeptiven Schmerzen, bei denen die Nerven lediglich Schmerzsignale weiterleiten. Patienten beschreiben Nervenschmerzen oft als stechend, brennend oder elektrisierend.

Ursachen von Nervenschmerzen

Nervenschmerzen können verschiedene Ursachen haben:

  • Erkrankungen: Diabetes mellitus (aufgrund erhöhter Blutzuckerspiegel), Multiple Sklerose (chronisch entzündliche Erkrankung des Nervensystems), Gürtelrose (Herpes Zoster)
  • Verletzungen: Bandscheibenvorfälle, Wirbelsäulenverletzungen, Unfälle, Operationen (Nervendurchtrennung oder -verletzung)
  • Äußere Faktoren: Alkoholmissbrauch, Medikamenteneinnahme (z. B. Chemotherapie)

Symptome von Nervenschmerzen

Die Symptome von Nervenschmerzen sind vielfältig und können sich unterschiedlich äußern:

  • Schmerzen: Brennende, stechende, anfallsartige Schmerzen
  • Neurologische Auffälligkeiten: Kribbeln, Taubheit, Muskelzuckungen, Lähmungen
  • Weitere Symptome: Schwindel, Übelkeit (bei Zervikalneuralgie), Muskelschwäche, erhöhte Schweißproduktion (bei lokaler Nervenentzündung), Ausstrahlung in Augen und Wangen (bei Nervenschmerzen am Kopf)
  • Psychische Folgen: Rückzug aus dem Alltag, Angstgefühle, Schlafstörungen, Depressionen

Risikogruppen für Nervenschmerzen

Bestimmte Personengruppen haben ein höheres Risiko, an Nervenschmerzen zu erkranken:

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  • Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen
  • Frauen
  • Menschen mit Mangelerscheinungen (z. B. Vitamin-B12-Mangel)

Diagnose und Behandlung von Nervenschmerzen

Die Diagnose von Nervenschmerzen erfolgt durch eine ärztliche Untersuchung, bei der die Symptome erfasst und neurologische Tests durchgeführt werden. Eine MRT-Untersuchung kann helfen, Nervenbeschädigungen festzustellen.

Die Behandlung von Nervenschmerzen ist oft schwierig, da herkömmliche Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol in der Regel nicht wirken. Die Therapie muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden und kann Medikamente, Therapien und natürliche Behandlungsmethoden umfassen.

Medikamentöse Behandlung

Zur medikamentösen Behandlung von Nervenschmerzen werden häufig Antiepileptika, Opioide oder Antidepressiva eingesetzt. Diese Medikamente lindern jedoch nur die Symptome und bekämpfen nicht die Ursache der Schmerzen.

Therapien

Externe Maßnahmen wie Massagen, Physiotherapie, Osteopathie und Akupunktur können ebenfalls zur Behandlung von Nervenschmerzen eingesetzt werden, um Verspannungen zu lösen und Fehlstellungen zu korrigieren.

Natürliche Behandlung von Nervenschmerzen mit Ingwer

Neben der medikamentösen und therapeutischen Behandlung gibt es auch natürliche Hausmittel, die zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen können. Eines davon ist Ingwer.

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Die heilende Kraft des Ingwers

Ingwer ist eine vielseitige Wurzel mit einer langen Geschichte in der traditionellen Medizin. Er enthält eine Vielzahl von medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen, darunter ätherische Öle und Scharfstoffe wie Gingerole. Ingwer wirkt entzündungshemmend, aktiviert die Darmtätigkeit und hat in Laborversuchen eine Wirksamkeit gegen verschiedene Viren gezeigt.

Wie Ingwer bei Nervenschmerzen helfen kann

Die scharfen Wirkstoffe des Ingwers können bei der Heilung von Nervenentzündungen und anderen entzündlichen Prozessen im Körper unterstützen. Ingwer kann auf verschiedene Arten angewendet werden, um Nervenschmerzen zu lindern:

  • Ingwertee: Dünne Scheiben der rohen Ingwerwurzel 10 Minuten in heißem Wasser kochen und die Flüssigkeit trinken.
  • Ingwerwasser: Ähnlich wie Ingwertee zubereiten, aber mit weniger Ingwer für einen milderen Geschmack.
  • Ingwerwickel: Eine Auflage mit Ingwer auf die Haut kann Muskelverspannungen lösen.
  • Ingwer-Schulter-Nacken-Kompresse: Eine spezielle Anwendung, bei der geriebener Ingwer auf ein Tuch gegeben und auf den Nacken- und Schulterbereich gelegt wird, um Wärme zu erzeugen und Verspannungen zu lösen.

Ernährung bei Nervenschmerzen

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Nervenschmerzen. Entzündungsfördernde Nahrungsmittel wie stark weißmehlhaltige Produkte, Schweinefleisch und zuckerhaltige Lebensmittel sollten vermieden werden. Stattdessen sollte viel Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Ergänzend können Tees wie Grüner Tee, Brennnessel-Tee oder Weidenrinde-Tee getrunken werden.

Weitere Hausmittel gegen Nervenschmerzen

Neben Ingwer gibt es noch weitere Hausmittel, die bei Nervenschmerzen Linderung verschaffen können:

  • Wärme- oder Kälteumschläge: Je nach Vorliebe können warme oder kalte Umschläge auf die betroffenen Stellen aufgelegt werden. Wärme fördert die Durchblutung, während Kälte den Schmerz betäubt.
  • Homöopathie: Wirkstoffe wie Actaea spicata und Stannum metallicum können je nach Schmerzart und Konstitution des Patienten eingesetzt werden.
  • Johanniskrautöl: Äußerliche Anwendung bei Nervenschmerzen im Rückenbereich.
  • Pfefferminzöl: Kühlende Wirkung bei äußerlicher Anwendung.
  • Quarkwickel: Auflegen auf die schmerzenden Stellen zur Kühlung und Entzündungshemmung.
  • Sanfte Massagen: Verbesserung der Durchblutung und Lösung von Verspannungen.

Bewegung und Entspannung

Regelmäßige Bewegung und Entspannungstechniken können ebenfalls zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen. Gezielte Übungen, Dehnungen und Faszienbehandlungen können helfen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen, Meditation und Yoga können Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

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Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Bei starken oder anhaltenden Nervenschmerzen, die die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen oder zunehmen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Insbesondere bei plötzlich auftretenden neuen Symptomen wie Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche oder Kontrollverlust über Blase oder Darm ist ärztliche Hilfe erforderlich.

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