Jean-Paul Belmondo, die französische Schauspiellegende, verstarb am Montag im Alter von 88 Jahren in Paris. Bekannt für seine Rollen in über 80 Kinofilmen, darunter Klassiker der Nouvelle Vague wie "Außer Atem", prägte er das europäische Kino der 60er und 70er Jahre maßgeblich. Sein Tod löste weltweit Trauer aus. Doch bereits Jahre zuvor, im Jahr 2001, erlitt Belmondo einen schweren Schicksalsschlag: einen Schlaganfall.
Belmondos Leben und Karriere
Geboren am 9. April 1933 in Neuilly-sur-Seine als Sohn eines Bildhauers und einer Tänzerin, zeigte Belmondo schon früh sportliches Talent und versuchte sich als Boxer. Seine charakteristische schiefe Nase verdankte er einer Verletzung aus dieser Zeit. Obwohl er zunächst an der renommierten Comédie-Française abgelehnt wurde, setzte er seinen Weg als Schauspieler fort.
Sein Durchbruch gelang ihm 1959 mit Jean-Luc Godards "Außer Atem". Belmondo verkörperte darin den rebellischen Außenseiter und wurde zur Galionsfigur der rebellischen Jugend der 60er-Jahre. Er arbeitete mit bedeutenden Regisseuren wie Louis Malle, Claude Chabrol, François Truffaut und Henri Verneuil zusammen und spielte neben Alain Delon, mit dem er sich später um Gagen stritt.
Belmondo war bekannt für seine Vielseitigkeit. Er spielte in Gaunerfilmen, Melodramen, Thrillern und Komödien. Seine Fähigkeit, Humor und körperliche Präsenz zu verbinden, machte ihn einzigartig. Er führte die Stunts für seine Filme oft selbst aus.
Der Schlaganfall im Jahr 2001
Im August 2001, im Alter von 68 Jahren, erlitt Jean-Paul Belmondo während eines Urlaubs auf Korsika einen Schlaganfall. Zunächst wurde von einem Schwächeanfall gesprochen, doch die Lähmung einer Gesichtshälfte deutete auf einen Schlaganfall hin. Er wurde zunächst in ein Krankenhaus in Bastia und später in ein Pariser Krankenhaus verlegt.
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Die genauen Ursachen für Belmondos Schlaganfall wurden nie vollständig öffentlich gemacht. Es ist jedoch bekannt, dass mehrere Faktoren das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen können:
- Alter: Das Risiko eines Schlaganfalls steigt mit zunehmendem Alter.
- Vorerkrankungen: Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes können das Schlaganfallrisiko erhöhen. Im November 1999 erlitt er in der westfranzösischen Stadt Brest auf der Bühne einen Herzanfall.
- Lebensstil: Rauchen, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung können das Risiko ebenfalls erhöhen. Belmondo war ein starker Raucher und für seinen unbeschwerten Lebensstil bekannt.
- Boxen: Seine frühere Karriere als Boxer könnte ebenfalls eine Rolle gespielt haben, da Kopfverletzungen das Risiko von Hirnschäden erhöhen können.
Folgen des Schlaganfalls
Die Folgen des Schlaganfalls waren für Belmondo gravierend. Er war körperlich stark geschwächt und musste das Sprechen und Gehen mühsam wieder erlernen. Das Pariser Krankenhaus teilte nicht mit, welche Folgen der Schlaganfall hat. Das Rettungsteam, das Belmondo auf Korsika erstversorgt hatte, hatte von einer Gesichtslähmung berichtet.
Obwohl er acht Jahre später mit dem Film "Ein Mann und sein Hund" (2009) vor die Kamera zurückkehrte, konnte er nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Der Film erhielt sowohl vom Publikum als auch von der Kritik schlechte Kritiken.
Der Schlaganfall veränderte Belmondos Leben grundlegend. Er, der stets für seine Dynamik und Unerschrockenheit bekannt war, war nun in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Dies muss ihn schwer gequält haben, wie in Nachrufen angedeutet wurde.
Belmondos Vermächtnis
Trotz der gesundheitlichen Probleme, die ihn in seinen späteren Jahren plagten, bleibt Jean-Paul Belmondo eine Ikone des französischen und europäischen Kinos. Er hinterlässt ein beeindruckendes Werk von über 80 Filmen, die von seinem Talent, seiner Vielseitigkeit und seinem Charisma zeugen.
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Für sein Lebenswerk wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Goldenen Palme in Cannes (2011) und dem Goldenen Löwen in Venedig (2016). In Frankreich wurde er liebevoll "Bébel" genannt und bis zuletzt wie ein Superstar gefeiert.
Jean-Paul Belmondo verkörperte eine neue Generation von Schauspieler:innen, die sich weder mit den Werten, noch mit dem Stil der Älteren identifizierten. Er war lässig, unverschämt und unerschrocken und faszinierte die größten Regisseure Frankreichs. Sein Tod markiert das Ende einer Ära.
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