Das "Journal für Psychologie und Neurologie" ist eine historische und bedeutende Fachzeitschrift, die sich der Erforschung des menschlichen Geistes und des Nervensystems widmet. Es fördert den interdisziplinären Dialog zwischen Psychologie, Neurologie und anderen medizinischen Disziplinen.
Historischer Kontext und frühe Arbeiten
Im Jahr 1905 wurden in der Zeitschrift Arbeiten veröffentlicht, die sich mit grundlegenden physiologischen Fragestellungen auseinandersetzten. Dazu gehören beispielsweise Untersuchungen zu Differenztönen und Konsonanz von Nagel, W. sowie Rezensionen von Lehrbüchern der Physiologie von M. v. Frey, L. Hermann, P. Schultz und R. Tigerstedt. Diese frühen Publikationen spiegeln das damalige Verständnis von Psychologie und Neurologie wider, das stark von physiologischen Konzepten geprägt war.
Interdisziplinärer Dialog und Schwerpunkte
Ziel des Journals ist es, den interdisziplinären Dialog zwischen verschiedenen Fachdisziplinen und anderen Gebieten der Medizin zu fördern. Dies spiegelt sich in der Themenvielfalt wider, die von Angststörungen über Migräne bei Kindern und Jugendlichen bis hin zur medikamentösen Versorgung älterer Krebskranker reicht.
Angststörungen
Bei Angststörungen gelten sowohl die kognitive Verhaltenstherapie als auch eine Pharmakotherapie als erste Wahl. Der Erfolg der Behandlung hängt allerdings nicht nur von der Wahl der Therapieform ab - bei ausbleibendem Ansprechen sind eine strukturierte Evaluation und gezielte Anpassungen gefragt.
Migräne bei Kindern und Jugendlichen
Die Migräne-Inzidenz steigt auch bei Kindern und Jugendlichen. Medikamentös gibt es nur wenige Optionen, insbesondere für die Prophylaxe. Multimodale Ansätze sind gefragt.
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Medikamentöse Versorgung älterer Krebskranker
Die medikamentöse Versorgung älterer Krebskranker ist oft komplex - viele nehmen bereits vor der Tumordiagnose mehrere Arzneimittel ein. Diese Polypharmazie birgt Risiken, insbesondere für die Entwicklung eines Delirs.
Aktuelle Forschung und Publikationen
Die Zeitschrift veröffentlicht aktuelle Forschungsergebnisse sowie Übersichtsartikel aus den Bereichen experimentelle und klinische Neuropsychologie sowie verwandten Gebieten wie biologische Psychologie, Neurologie, Neuropsychiatrie, Neuropsychopharmakologie und Rehabilitationspsychologie. Dabei werden sowohl human- als auch tierexperimentelle Grundlagenforschung sowie klinische Forschung und Praxis berücksichtigt.
Einige Beispiele aktueller Forschungsthemen sind:
- Automatisierte Klassifizierung von Erwachsenen-Bindungsinterviews in deutscher Sprache mithilfe des BERT-Sprachmodells
- Bedeutung der Bindungstheorie für die Psychotherapie
- Negative Erfahrungen in psychologischen Behandlungen
- Charakterisierung der Betroffenen von SED-Unrecht im Rahmen einer repräsentativen Befragung in den Neuen Bundesländern
- Mediierende Rolle von Bindungsmerkmalen im Kontext von Kindheitstraumata und Borderline-Symptomatik
- Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung von Bindung im Erwachsenenalter auf der Basis von Bindungsprototypen
- Bedürfnisse und Erwartungen im Zusammenhang mit einer E-Mental-Health-Intervention zur Reduzierung von depressiven, Angst- und somatoformen Symptomen bei sexuellen und geschlechtlichen Minderjährigen
- Altersstereotype in Deutschland
- Einsichten von unerfahrenen und erfahrenen Therapeuten bei Allianzbrüchen
- Zusammenhänge zwischen kindlicher Misshandlung, Erwachsenenbindung und der Fähigkeit zukünftiger Therapeuten zur Allianzarbeit
- Determinanten der Psychotherapienutzung bei Ostdeutschen und deren Relevanz für das heutige institutionelle Vertrauen
- Demoralisierung bei Brustkrebsüberlebenden
- Trauma-informierte Versorgung in der Gesundheitsversorgung für Transgender- und Gender-Diverse Erwachsene
- S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie
- Psychometrische Bewertung der Beliefs About Stress Scale in der deutschen Allgemeinbevölkerung
- Bedeutung des Bindungsstils für den Erfolg bariatrischer Operationen
- Körpererleben und Essstörungspsychopathologie
- Zusammenhänge zwischen interpersonalen Problemen, negativer Affektivität und Symptomen des Night Eating Syndromes
- Shared decision making indications in emergency departments
- Vergleich von Essverhalten im Zeitraum zwischen 2013 und 2024 bei Jugendlichen und Erwachsenen
- Kontextualisierung der negativen Auswirkungen von Psychotherapie
- Verfahrensübergreifende Kompetenzen in der Psychotherapieausbildung
- Interpersonale Probleme und ihre differentielle Indikatorfunktion
- Co-Therapie im Göttinger Modell der Gruppenpsychotherapie
- Umgang mit Diskriminierung in der medizinischen Kommunikation
- Verlauf der gesundheitsbezogenen Lebensqualität über Alterskohorten
- Psychodynamische Gruppenpsychotherapie - Empirische Forschung und Evidenz
- Meinungen von Psychotherapeutinnen in Ausbildung und Patientinnen über psychotherapeutische Kompetenzen
- Komplexe Natur von Nebenwirkungen in der Psychotherapie
- Gewalt in organisierten Gewaltstrukturen in der DDR
- Nebenwirkungen in randomisierten kontrollierten Studien zur Psychotherapie
- Rolle der Prosodie in der Rede von Therapeuten
- Auswirkungen von Deliberate Practice und Structured Feedback in der Psychotherapieausbildung
- Kostenübernahme geschlechtsangleichender Operationen
- Webbasierte Wissensdatenbank zur Bereitstellung evidenzbasierter Informationen für Krebspatienten
- Bedarfe und klinische Versorgung Betroffener von SED-Unrecht
- Aspekte der Inanspruchnahme von Psychotherapie in Deutschland zu Zeiten der DDR und danach
- Spezifische Herausforderungen bei der Erforschung von Stress im Kontext stiller politischer Repression
- Gesundheitliche Langzeitfolgen von Zersetzung in der Deutschen Demokratischen Republik
- Neunormierung der deutschen Kurzform der Resilienzskala (RS-13)
- Evidenzbasierte Gruppenbehandlungen für Angststörungen, Zwangsstörungen und PTBS
- Prädiktiver Wert von Cortisol in der psychodynamischen Psychotherapie bei sozialer Angststörung
- Gewalt in organisierten Gewaltstrukturen in der DDR
- Kompetenzbasierte Schulungen für psychologische Behandlungen
- Prozessbasierter Ansatz in der Psychotherapie
- Bindungsstile und Inanspruchnahme des Gesundheitswesens
- Sexuelle Funktionsstörungen unter Berücksichtigung der Beeinträchtigung durch chronische Erkrankungen
- Zusammenhang von Persönlichkeitsstruktur, Burnout und Prokrastination bei Psychologie- und Medizinstudierenden
- Patienteninformation, -kommunikation und Kompetenzförderung in der Onkologie
- Häufigkeit von Sexualanamnesen in Deutschland
- Extraktion vokaler Merkmale und Berechnung der vokalen Synchronie
- Voreingenommenheit und Genauigkeit angehender Psychotherapeuten bei der Beurteilung ihrer eigenen zwischenmenschlichen Fähigkeiten
- Dokumentation ostdeutscher Gruppenpsychotherapiegeschichte
- Validierung der Irritationsskala an einer repräsentativen deutschen Stichprobe
- Messung von Veränderungen der Bindungsunsicherheit mithilfe von Kurzformen des ECR-R
- Beziehung zwischen (de)zentraler Gesundheitsversorgung, Klientenorientierung und Gesundheitsergebnissen bei Transgender-Personen
- Bedeutung der Bildungsbiografie für das professionelle Selbstverständnis von DDR-Psychotherapeut:innen
- Negative Kindheitserfahrungen und deren Auswirkungen auf soziale Teilhabe und gesundheitsbezogene Lebensqualität
- Sektion für Dynamische Gruppenpsychotherapie der Gesellschaft für Ärztliche Psychotherapie der DDR
- Einfluss grammatikalischer Zahl auf die numerische Verarbeitung bei Erwachsenen
- Beziehung von Umweltfaktoren zur Aufgabenstellung in Textaufgaben
- Auswirkungen von Training auf die Aktivierung in parietalen und temporo-parietalen Regionen bei Kindern mit Entwicklungsdyskalkulie
- Universalitäten und kulturelle Besonderheiten des Fingerzählens
- Überprüfungsprotokoll zu numerischen und arithmetischen Beeinträchtigungen bei Alzheimer, Parkinson-Demenz und Demenz mit Lewy-Körperchen
- Form des SNARC: Wie aufgabenabhängig sind räumlich-numerische Assoziationen?
- Arithmetische Defizite bei Parkinson-Krankheit
- Entwicklungsbedingte fronto-parietale Verschiebung der Gehirnaktivierung während des mentalen Rechnens über die Lebensspanne
- Kognitive Verbesserung oder Emotionsregulation: Der Einfluss von Hirnstimulation auf Rechenangst
- Entwicklung der Arithmetik über die Lebensspanne
- Sequentielle oder interaktive Textverständnis- und Rechenprozesse bei der Bearbeitung von Textaufgaben
- Kulturelle Aspekte der mentalen Zahlenlinie jenseits der Leserichtung
- Gleichzeitige statt sequentieller Verarbeitung von Text und Zahlen in arithmetischen Textaufgaben
- Arithmetik ist nicht gleich Arithmetik: Das Paradigma ist entscheidend für arithmetische Effekte
- Altersbedingte Effekte bei der Größen- und Stellenwertverarbeitung
- Zusammenhang zwischen Stress, Grübeln und frontaler Gehirnfunktion bei MDD
- Fingerbasierte Intervention verbessert das arithmetische Lernen von Erstklässlern
- Modale und amodale Kognition
- Verhältnis zwischen SNARC-Effekt und wahrgenommener Erreichbarkeit
- Defizite oder Erhaltung der grundlegenden Zahlenverarbeitung bei Parkinson-Krankheit
- Bedeutung einer transparenten Berichterstattung über die Vorverarbeitung von Reaktionszeitdaten
- Frei verfügbares Maß für arithmetische Flüssigkeit
- Intraindividuelle Variabilität kognitiver Phänomene
- Auswirkungen der Theta-Burst-Stimulation nach psychosozialem Stress
- Auswirkungen der transkraniellen Gleichstromstimulation auf räumlich-numerische Assoziationen
- Auswirkungen von tDCS auf die grundlegende symbolische Zahlenverarbeitung
- Inkonsistente grammatikalische Zahl behindert die numerische Entwicklung bei Vorschulkindern
- Mentale Zahlendarstellungen sind räumlich sowohl nach ihren Größen als auch nach ihren ordinalen Positionen geordnet
- Verzögerung der Befriedigung bei iranischen und deutschen Vorschulkindern
- Räumlich-numerische Assoziationen sind nicht vollständig flexibel und hängen sowohl von der relativen als auch von der absoluten Zahlengröße ab
- Semantische Zahlenverarbeitung ist hochautomatisch
- Koexistenz von kurz- und langfristigen Assoziationen zwischen Buchstaben und Raum
- Pupillenverengung und erhöhte Kontrastempfindlichkeit durch Blaulichtstimulation des blinden Flecks
- Verwendung der Preregistrierung als Werkzeug für transparentes fNIRS-Studiendesign
- Daten aus einer internationalen Multicenter-Studie zu Statistik- und Mathematikängsten
- Komplexität des einfachen Zählens
- Fingerbasierte numerische Schulung erhöht die sensomotorische Aktivierung für Arithmetik bei Kindern
- Zusammenhänge zwischen Numerik, Gesundheitsnumerik und Verhalten im Zusammenhang mit COVID-19
- Mathematik-Geschlechterstereotype beeinflussen Mathematikangst, Selbstkonzept und Leistung unterschiedlich bei Männern und Frauen
- Training verursacht eine Aktivierungserhöhung in temporo-parietalen und parietalen Regionen bei Kindern mit Rechenschwäche
- Nicht alle Grundschullehrer haben Angst vor Mathe
- Kein Einfluss der sprachlichen Markiertheit auf die dreistellige Zahlenverarbeitung
- Automatische Stellenwertaktivierung bei größenirrelevantem Paritätsurteil
- Bereichsübergreifende und bereichsspezifische Einflüsse auf die aufkommende numerische Kognition
- Räumlich-numerische Assoziationen bei hochbegabten Kindern
- Angstbedingte Schwierigkeiten mit komplexer Arithmetik
- Arithmetische Fehler in finanziellen Kontexten bei Parkinson-Krankheit
- Individuelle Unterschiede in der mathematischen Fähigkeit bestimmen die neurokognitive Verarbeitung arithmetischer Komplexität
- Der SNARC- und MARC-Effekt online gemessen
- Die Menge beeinflusst die Beziehung zwischen ANS-Schärfe und Mathematikleistung
- Individuelle Unterschiede beeinflussen die Verarbeitung zweistelliger Zahlen, nicht aber ihre analoge Größenverarbeitung
- Musik-Raum-Assoziationen sind geerdet, verkörpert und situiert
- Negative Zahlen sind bei Schülern der 6. Klasse noch nicht automatisch mit dem Raum verbunden
Klinischer Schwerpunkt
Der klinische Schwerpunkt des Journals liegt auf der Diagnostik und Rehabilitation von kognitiven und affektiven Störungen, wie z.B. Aufmerksamkeitsdefiziten, Gedächtnisstörungen, Sprachstörungen, Exekutivfunktionsstörungen und Verhaltensstörungen.
Herausgeber und Beirat
Die Zeitschrift wird von einem erfahrenen Herausgeberteam und einem renommierten Beirat aus verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen geleitet.
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Informationen für Autor*innen
Die Zeitschrift Neuropsychologie freut sich über Einreichungen. Es wird gebeten, die Hinweise für Autor*innen zu beachten und das Manuskript elektronisch über den Editorial Manager einzureichen.
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