Jürgen Klopp, die Trainerlegende, ist bekannt für seine Energie und Leidenschaft. Doch auch er ist nicht vor den Herausforderungen des Alters gefeit, wie ein Vorfall bei einer Charity-Laufveranstaltung zeigte. In diesem Artikel beleuchten wir Klopps Gesundheitsreise, seine Fitness-Routinen und geben Tipps, wie man gesundheitlichen Problemen im Alter vorbeugen kann.
Klopp beim Wohltätigkeitslauf: Das Knie macht dicht
Beim „Wings for Life World Run“ am 4. Mai starteten über 310.000 Läufer weltweit für einen guten Zweck. Auch Jürgen Klopp nahm teil, musste aber nach nur 5,6 Kilometern wegen Knieschmerzen aufgeben. „Was ich heute gelernt habe: Alter ist ein A… Wenn du nicht dein ganzes Leben Sport machst und so wie ich spät wieder anfängst, zeigen dir Teile deines Körpers den Mittelfinger. Bei mir war es mein Knie. Es gab mir nur 30 und ein paar mehr Minuten“, erklärte Klopp auf Instagram.
Hendrik Pfeiffer, ein Top-Marathonläufer, der ebenfalls in Klopps Team lief, absolvierte hingegen 66,7 Kilometer ohne Probleme. Angesprochen auf Klopps Knieproblem, sagte Pfeiffer: „Ein Läuferknie bekommt man oft dann, wenn man nach einer langen Pause oder Verletzung wieder anfängt und mit hohen Intensitäten wieder einsteigt.“
Das Läuferknie: Ursachen und Prävention
Das Läuferknie (Iliotibialband-Syndrom) entsteht durch die Überlastung einer Faszie, die vom Oberschenkel seitlich am Knie entlangführt. Häufige Ursachen sind eine zu schwache Oberschenkel-, Hüft- und Beckenmuskulatur.
Wie kann man einem Läuferknie vorbeugen? Hendrik Pfeiffer gibt folgende Tipps:
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- Gezielter Muskelaufbau: Eine starke Muskulatur schützt die Gelenke und beugt Überlastungen vor.
- Einlagen und gute Laufschuhe: Sie unterstützen den Fuß und gleichen Fehlstellungen aus.
- Massage und Faszienrolle: Regelmäßiges Ausstreichen des Oberschenkels und die Behandlung mit einer Faszienrolle können Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern. Auch Gels zur Förderung der Durchblutung sind empfehlenswert.
- Abwechslungsreiche Untergründe: Laufen auf unterschiedlichen Untergründen (z.B. Waldwege) sorgt für eine vielseitige Belastung der Beinmuskulatur und verhindert einseitige Überbeanspruchung.
- Langsame Steigerung: Insbesondere Laufanfänger und Wiedereinsteiger sollten ihre Form langsam und kontinuierlich steigern, um Überlastungen zu vermeiden.
- Laufband: Pfeiffer empfiehlt, Einheiten auf das Laufband zu verlegen, da dies gelenkschonender ist.
- Schuhwechsel: Unterschiedliche Laufschuhe sorgen für eine abwechslungsreiche Belastung.
- Ruhe und Schlaf: Ausreichend Schlaf (8 Stunden für Hobbyläufer, 9 Stunden für Profis) ist wichtig, damit sich der Körper von den winzigen Verletzungen erholen kann, die bei jeder Laufeinheit entstehen.
- Wechselbäder: Heiße und warme Bäder im Wechsel fördern die Durchblutung und Regeneration.
Jürgen Klopp: Fitness und Verwandlung
Jürgen Klopp hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Verwandlung durchgemacht. Er präsentierte sich in Rust mit Idealgewicht. In einem Interview mit „Fitbook“ sprach Klopp von einem Aha-Erlebnis 2015, als er ein Foto von sich im Sylt-Urlaub sah - mit deutlichem Bauch. Daraufhin nahm er in nur vier Monaten 16 Kilogramm ab. „Jeden Morgen war ich mit einem Tennis-Trainer spielen. Als ich in Liverpool ankam, sah ich aus wie ein Fieberthermometer.“
Sport ist nach wie vor ein intensives Hobby für Klopp, der seit dem 1. Januar 2025 Global Head of Football beim Getränkekonzern Red Bull ist. Er fährt Ski, liebt den Trendsport Padel, trainiert auf dem Indoor-Bike und auf dem Laufband. „Ich hatte noch nie ein Sixpack und brauche auch kein Sixpack, aber ich mache Sport, um den ganzen Körper zu stärken. Da ist alles dabei, vom Tennis, Padel, Seilspringen bis hin zu Kraftübungen. Ein paar Freunde und ich haben uns in die Hand versprochen, aufrecht ins Alter zu gehen. Ich bin 1,94 Meter groß und nur wenige bekommen es hin, im hohen Alter damit geradezustehen. Älter werden wir alle, aber es gibt ein paar Dinge, auf die man Einfluss nehmen kann.“
Klopp als Vorbild: Motivation und Regelmäßigkeit
Klopp betont, wie wichtig es ist, Sport regelmäßig zu betreiben. „Es fällt mir nicht schwer, Sport zu machen. Es fällt mir nur schwer, mich richtig zu verausgaben, wenn ich alleine bin. Jetzt habe ich meinen Personal-Trainer zu jeder Zeit bei mir zu Hause.“ Er trainiert 5-6 Mal pro Woche und legt Wert auf Kraft- und Mobility-Training. „Ich möchte die optimale Verfassung für mich herausfinden. Da sind 2 Jahre noch viel zu kurz für.“
Auch in Bezug auf seine Ernährung ist Klopp entspannt. „Ich esse jetzt keine 25 Schnitzel, aber wenn es Schnitzel gibt, dann greife ich zu.“ Er verzichtet auch nicht auf Kohlenhydrate wie Nudeln. „Wenn du dich relativ normal ernährst und dich genug bewegst, dann passiert da ja nicht viel. Und das ist auch eine Art von Luxus, sich beim Essen nicht so viele Gedanken machen zu müssen.“
Klopps Ratschlag für alle Anfänger: Langsam anfangen und geduldig bleiben. „Es bringt dir nichts, wenn du einmal Sport machst, aber dich am nächsten Tag fühlst, als wärst du von der Walze überfahren worden. Du musst langsam reinfinden.“
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Klopp und die Kritik an der Belastung der Spieler
Jürgen Klopp hat sich in der Vergangenheit kritisch zur wachsenden Belastung der Fußballspieler geäußert. Er bezeichnete die reformierte Klub-WM als „die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde“, da sie die Spieler zusätzlich belaste. „Vergangenes Jahr Copa und EM, dieses Jahr Klub-WM und im kommenden Jahr dann die WM. Das bedeutet für die Spieler, die dabei sind, keine wirkliche Erholung, weder körperlich noch geistig“, betonte er.
Erschöpfung und Ausgebranntsein: Klopp als Spiegel der Gesellschaft
Ende Januar verkündete Jürgen Klopp seinen Abschied vom FC Liverpool. „Mir geht die Energie aus“, sagte er in einer emotionalen Nachricht. Klopp ist nicht der einzige Prominente aus der Welt des Leistungssports, der über Erschöpfung spricht. Auch Ralf Rangnick, Oliver Kahn und Max Eberl haben öffentlich über ihre Erfahrungen mit Ausgebranntsein berichtet.
Die Zahlen der AOK zeigen, dass sich die Zahl der erschöpfungsbedingten Arbeitsunfähigkeitstage in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat. Dies verdeutlicht, dass Erschöpfung ein wachsendes Problem in unserer Gesellschaft ist.
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