Kartenspiele für Senioren mit Demenz: Spaß, Förderung und Gemeinschaft

Suchen Sie nach ansprechenden und förderlichen Kartenspielen für Senioren, insbesondere für Menschen mit Demenz? In diesem Artikel finden Sie eine Auswahl an Spielen und Kartensets, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind und gleichzeitig Freude bereiten.

Warum Kartenspiele für Senioren von Vorteil sind

Spiele mit Karten sind für Senioren besonders gut geeignet, da sie die geistige Fitness fördern sowie Konzentration und Ausdauer trainieren. Logisches und strategisches Denken werden ebenso gefordert wie die Feinmotorik. Darüber hinaus sind Kartenspiele kommunikativ und sorgen für Unterhaltung, Abwechslung und gute Laune. Manche Spiele, wie z. B. Patience, können auch alleine gespielt werden, um Langeweile zu vermeiden und eine angenehme Beschäftigung zu bieten. Andere Spiele, wie Quiz- oder Ratespiele, eignen sich hingegen für größere Gruppen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass regelmäßiges Kartenspielen das Risiko von Demenzerkrankungen wie Alzheimer nachweislich senken kann. Bei bereits an Demenz erkrankten Menschen können Kartenspiele die Gehirntätigkeit ankurbeln, Erfolgserlebnisse vermitteln und die soziale Interaktion fördern. Durch die Teilhabe an Spielen werden Demenzkranke wieder in die Gemeinschaft integriert und erfahren ein Wir-Gefühl, was besonders wichtig ist, da die Krankheit oft zu Isolation und Einsamkeit führt.

Auswahlkriterien für geeignete Kartenspiele

Bei der Auswahl von Kartenspielen für Senioren mit Demenz sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Material: Robust und griffig
  • Design: Große Zahlen, Buchstaben und Symbole, farbenfrohe und kontrastreiche Gestaltung
  • Bekanntheit: Spiele, die Senioren von früher kennen und leicht mitspielen können
  • Schwierigkeitsgrad: Von leicht über mittelschwer bis schwer, anpassbar an die individuellen Fähigkeiten
  • Spieldauer: Variabel, von kurzen Spielen (5-10 Minuten) bis zu längeren (über 1 Stunde)
  • Fokus: Gedächtnistraining, Kommunikation, Feinmotorik

Empfehlenswerte Spielarten und Beispiele

Der Fachhandel bietet eine Vielzahl von Spielen speziell für Menschen mit Demenz an, die gezielt entwickelt wurden, um motorische Fähigkeiten und Gedächtnis zu trainieren und zur Kommunikation zu motivieren. Hier einige Beispiele:

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  • Gedächtnisspiele:
    • Memory: Kann mit aufgedeckten Karten oder wenigen Kartenpaaren gespielt werden. Nostalgische Motive, Haushaltsgegenstände oder Werkzeuge eignen sich gut.
    • Süßigkeiten-Memospiel: Verschiedene verpackte Süßigkeiten werden unter Pappbechern versteckt und müssen gefunden werden.
  • Puzzles:
    • Einfache Puzzles: Kalenderblätter mit großen Motiven in wenige Teile zerschneiden oder demenzgerechte Groß-Puzzles verwenden.
    • Aktivierung mit tierischen Weisheiten: Puzzle mit Sprichwörtern zum Thema Tiere.
  • Domino: Domino-Steine mit großen Motiven bzw. Zahlen verwenden oder selbst gestalten.
  • Brettspiele:
    • Mensch-ärgere-dich-nicht: Mit wenigen Spielfiguren spielen, um die Orientierung zu erleichtern.
  • Kartenspiele mit Zahlen:
    • UNO oder Elfer raus!
  • Traditionelle Kartenspiele:
    • Schafkopf, Watten, Skat (ggf. mit vereinfachten Regeln)
  • Quizspiele:
    • Deutschland-Quizbox für Senioren: Quizfragen rund um Deutschland aus der Lebens- und Wissenswelt der Senioren.
    • Ratespiel rund um Schlager: Unvergessene Schlager und ihre Interpreten erraten.
    • Ratebuch mit Umschreibungen: Rätsel mit Umschreibungen von schwer bis leicht zur jahreszeitlichen Aktivierung.
  • Bewegungsspiele:
    • Ballspiele: Mit einem weichen Schaumstoffball, Wasserball oder Luftballon spielen.
    • Zielwurf: In einen Korb oder zu einem Mitspieler werfen.
    • Kegeln: Mit Papierball, Tischtennisball oder Watteball auf einem Tisch hin und her pusten.
    • Murmelspiel: Murmeln mit einem Löffel in Tontöpfe balancieren.

Tipps für die Spielgestaltung

  • Regeln anpassen: Bei vielen bekannten Spielen ist es unkompliziert möglich, den Spielablauf dem Stadium der Demenzerkrankung anzupassen und die Spielregeln zu vereinfachen.
  • Erfolgserlebnisse ermöglichen: Drängen Sie nicht auf die konsequente Einhaltung der „richtigen“ Spielregeln, um Frustration zu vermeiden.
  • Sinnesanregung: Das Memo-Spiel für den Tastsinn stimuliert die haptische Wahrnehmung.
  • Musik integrieren: SingLiesel-Bücher mit bekannten Liedern zum Mitsingen und Anhören.
  • Erinnerungen wecken: Vorlesegeschichten zu Liedern oder Ereignissen aus vergangenen Zeiten.
  • Humor: Schmunzelgeschichten zum Vorlesen, Lachen und Plaudern.

Weitere Beschäftigungsideen

  • Malbücher für Erwachsene: Fördern Entspannung, Feinmotorik, Kreativität und Konzentration.
  • Demenzdecken/Kissen: Bieten viele Möglichkeiten zur Beschäftigung und Beruhigung durch unterschiedliche Materialien und Elemente.
  • Handgymnastik: Übungen zur Förderung der Handmotorik und Handaktivität.
  • Gedächtnistraining: Praxisbuch mit individuell anpassbaren Bausteinen zu Themenbereichen, die sich am Alltag und der Erinnerungswelt von Senioren orientieren.

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