Der Einfluss von Farben auf unsere Psyche ist ein vielschichtiges Thema. Farben wirken nicht nur auf der visuellen Ebene, sondern beeinflussen auch emotionale Prozesse im Gehirn. Die Farbpsychologie zeigt, dass Kleidung in kräftigen Tönen emotionale Impulse setzt. Solche Reize aktivieren bestimmte Hirnregionen, die für Motivation und Aufmerksamkeit zuständig sind.
Kleidung als Spiegel der Seele
Kleidung erfüllt nicht nur eine soziale oder funktionale Aufgabe, sondern beeinflusst auch, wie sich Menschen selbst wahrnehmen. Die psychologische Forschung spricht hier von "enclothed cognition". Dabei handelt es sich um eine Wechselwirkung zwischen Kleidung, Verhalten und innerem Zustand.
Farben in der Kleidung beeinflussen nicht nur das Selbstbild, sondern auch die Wahrnehmung durch andere. Menschen, die Kleidung in auffälligen Tönen tragen, werden häufiger als aktiv, selbstsicher und offen eingeschätzt. Diese Rückmeldung stärkt wiederum das eigene Verhalten. Psychologische Studien zeigen, dass Kleidungsstil und Farbwahl bei Erstkontakten eine zentrale Rolle spielen. In sozialen Situationen erhöht farbenfrohe Kleidung die Sichtbarkeit, was zu mehr Interaktionen und höherer sozialer Resonanz führt.
Die Wirkung von Farben in der Kleidung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis tief verankerter emotionaler Prozesse. Wer regelmäßig Kleidung mit stimmungsaufhellender Wirkung trägt, setzt bewusst Impulse gegen Antriebslosigkeit und negative Stimmung. Die Auswahl farbenfroher Kleidung bietet eine einfache Möglichkeit, dem Herbstblues entgegenzuwirken. Ohne großen Aufwand entsteht ein sichtbares Signal an das Umfeld und an das eigene emotionale System.
Der Herbstblues und die Macht der Farben
Der Herbst bringt sinkende Temperaturen, kürzere Tage und deutlich weniger Sonnenlicht. Viele Menschen empfinden diese Zeit als belastend. Antriebslosigkeit, Müdigkeit und gedrückte Stimmung sind typische Reaktionen auf die veränderten Umweltbedingungen. Diese saisonale Verstimmung lässt sich durch gezielte Maßnahmen abschwächen. Egal, ob Sport, Lichttherapie oder farbenfrohe Kleidung, viele kleine Maßnahmen können helfen, depressiven Verstimmungen oder dem Herbstblues vorzubeugen.
Lesen Sie auch: Die Wissenschaft hinter dem Kleid-Phänomen
In der Übergangszeit zwischen Sommer und Winter fehlt vielen Menschen die äußere Stimulation. Tageslicht ist knapp, Aufenthalte im Freien werden seltener. Bunte Kleidung wirkt sich nicht nur kurzfristig auf die Stimmung aus, sondern beeinflusst auch die tägliche Motivation. Ein gezielt ausgewähltes Outfit mit kräftigen Farben strukturiert den Tagesbeginn, stärkt die Entschlusskraft und reduziert Anzeichen mentaler Erschöpfung.
Sommerkleider eignen sich auch für die kühle Jahreszeit. In Kombination mit blickdichten Strumpfhosen, wärmenden Strickjacken oder langen Cardigans lassen sich luftige und bunte Kleider problemlos in den Herbst integrieren. So entsteht ein farbenfrohes Outfit, das Wärme spendet und gleichzeitig Erinnerungen an sonnige Tage hervorruft. Die Verbindung aus vertrauten Kleidungsstücken und wärmenden Accessoires schafft optische Reize und stärkt das Wohlbefinden.
Die Farbpalette und ihre psychologische Bedeutung
- Rot: Steht für Energie, Stärke und Dynamik. Forschungen der Universität Zürich haben gezeigt, dass Menschen in roter Kleidung automatisch als attraktiver, selbstbewusster und dominanter wahrgenommen werden. Unser Steinzeit-Gehirn verbindet Rot noch immer mit wichtigen Überlebenssignalen: Blut, Feuer, reife Früchte - alles Dinge, die sofortige Aufmerksamkeit verdienen.
- Orange und Gelb: Erzeugen Assoziationen mit Wärme, Licht und Aktivität. Gelb fördert nachweislich die Bildung des Glückshormons Serotonin. Außerdem symbolisiert Gelb Kommunikation und Schnelligkeit. Die Farbe spricht Menschen an, die Neues suchen, denn sie drückt die positive Energie eines Anfangs aus und schafft gleichzeitig eine optimistische Atmosphäre, da sie Ängste mindert. Zudem beflügelt Gelb den Geist und verhilft zu besserer Konzentration.
- Grün: Wirkt beruhigend und erzeugt Harmonie. Grün stabilisiert und stärkt dadurch das Selbstwertgefühl. Wer Energie tanken möchte, sollte sich also öfter mit Grün umgeben. Die Farbe spricht außerdem nervöse und unruhige Menschen positiv an und schafft ein Gefühl von angenehmer Balance.
- Rosa: Gilt als warme Farbe, die negative Energien dämpft und den Geist beruhigt. Rosa vermittelt ein starkes Gefühl von Sicherheit und verhilft zu mehr Gelassenheit. Wer ein rosa Kleidungsstück trägt, strahlt Herzlichkeit und Zufriedenheit aus.
- Blau: Gilt als Farbe der Entspannung. Diverse Versuchsergebnisse zeigen: Blau kann nicht nur Verspannungen lösen, sondern auch bei Schlafstörungen helfen. Blau stimuliert nämlich den Körper und senkt nachweislich den Blutdruck und die Pulsfrequenz. Außerdem fördert Blau die Kreativität.
- Schwarz: Stärkt die eigene Klarheit und Selbstsicherheit. Auch steht Schwarz für Individualität und Eigenständigkeit. Wer Schwarz trägt, strahlt Macht aus und zeigt zugleich, dass er viel von Eleganz versteht. Zwar symbolisiert Schwarz in der Psychologie oft Angst und Schatten, es steht dort aber gleichermaßen für Kreativität.
Dopamine Dressing: Glückshormone zum Anziehen
Hinter dem Namen des Modetrends, der sich auf ein Glückshormon bezieht, steckt aber viel mehr: Dopamine Dressing potenziert den Effekt und macht uns von innen heraus maximal glücklich. Diese bestimmte Art des Stylings soll dazu führen, dass biochemisch Glückshormone freigesetzt werden. Dopamin ist eines der Glückshormone. Es fungiert als Neurotransmitter zwischen den Nervenzellen. Durch diesen Botenstoff wird das Belohnungszentrum in unserem Gehirn aktiviert - und das macht uns so happy. Genauer: Die Wirkung von Dopamin löst Vorfreude und eine positive Grundhaltung aus, motiviert uns und lässt uns - ohne zu zögern - handeln. Eine Dopaminausschüttung kann durch eine Umarmung, ein Lächeln, das Erreichen eines Ziels, unser Lieblingsessen, Likes auf IG etc. aktiviert werden - kurz durch Dinge, die unser Herz höher schlagen lassen. Genau dieser Effekt wird auch durch Farben ausgelöst. Deswegen hat bunte Mode das Zeug dazu, einen regelrechten Dopamin-Tsunami loszutreten.
Beim Dopamine Dressing setzen wir bewusst auf knallige Farben. Ein positives Mindset und Mut empfinden und auch ausstrahlen - das geht mit ein paar einfachen, aber ausgesuchten Handgriffen. Farbe zu tragen ist ein einfacher Weg, um einen Glücksschub zu bekommen. Wichtig dabei ist: Die Farbe muss zu dir passen und du solltest dich damit wohlfühlen. Beim Dopamine Dressing stehen vor allem leuchtende Farben im Zentrum. Denn gerade die knalligen Töne empfinden wir als stimmungshebend. Orange ist das beste Beispiel, weil es farbpsychologisch nachweislich zu den Happy Colours zählt. Dazu zählen helle kräftige Töne wie Gelb in sämtlichen Nuancen und Pink.
Aber nicht nur Farben, sondern auch Muster heben die Stimmung. Angefangen bei Animal-Prints über florale Designs bis hin zu detailreichem Paisley oder 70ies Hippie-Mustern - sie alle versprühen gute Laune und triggern das Glückshormon. Lange Kleider mit bunten Blumen-Prints versüßen unseren Sommer genauso wie gekonnte Print-Mixes aus Polka Dots, Streifen oder Karos. Neben Farbe und Muster spielt auch die Textur eine wichtige Rolle. Stoffe wie Tüll, Samt, schimmernde Seide oder gehäkelte Materialien verleihen deinem Outfit einen Hauch Extravaganz.
Lesen Sie auch: Rosie Huntington-Whiteley Mode
Je nach Typ und persönlichem Geschmack kann das modische Glück ganz unterschiedlich aussehen. Und darf zwar, muss aber nicht extrem sein. Oft reicht schon ein farbenfrohes Teil, das mit dezenteren kombiniert wird. Dopamine Dressing will uns dazu ermutigen, uns durch und mit unseren Styles wohl zu fühlen. Erlaubt ist, was dir gefällt. Wer sich wohlfühlt, wird positiver wahrgenommen. Denn glückliche Menschen haben einfach die attraktivste Ausstrahlung.
Farbkonstanz und individuelle Wahrnehmung
Unsere Farbwahrnehmung ist mit dem Auge auf eines der wohl faszinierendsten Organe des menschlichen Körpers zurückzuführen. Es ermöglicht die Aufnahme von Lichtreizen, die im Sehzentrum des Gehirns zu einer optischen Wahrnehmung verarbeitet werden und sorgt somit für das Sehvermögen. Für die besagte Farbwahrnehmung sind unterschiedliche Farbrezeptoren in der Netzhaut des Auges zuständig, die jeweils gegenüber bestimmten Bereichen des Lichtspektrums empfindlich sind. Vorausgesetzt die Aufnahme und Weiterleitung dieser Farbreize ist nicht gestört, könnte man meinen, wir alle sehen gleiche Farben.
Am 26. Februar 2015 ging ein Foto über Nacht viral. Auf dem Bild ist ein Kleid abgebildet, das unter dem Hashtag „thedress“ eine hitzige Debatte in den sozialen Netzwerken auslöste. Man war sich uneinig ob das abgebildete Kleid schwarz-blau oder weiß-gold gefärbt sei. Die Parteien #whiteandgold und #blackandblue warfen einander teils Farbenblindheit, Dummheit oder Irreführung vor.
Nachdem das Bild des Kleides unter #thedress an die Öffentlichkeit gekommen war, widmeten sich dem Phänomen zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. In den Arbeiten wurde der Fall unter anderem per Stichmenge darauf untersucht, wie die Mehrheit der Menschen das Kleid sah, um herausfinden, welche Farbdeutung am häufigsten vorkam. Es stellte sich heraus, dass bei den Probanden mehr als nur zwei mögliche Farbkombinationen in Frage kamen. Die Farbinterpretation bewegte sich um die Farben schwarz und blau bzw. weiß und gold in einem gewissen Spektrum an Farben und Farbabstufungen.
Mit der Frage, warum es überhaupt zu unterschiedlichen Farbdeutungen kam, beschäftigte sich Alissa Winkler zusammen mit einer Gruppe von Forschern an der University of Nevada. Ziel war es, das Phänomen mittels einer Studie auf das Thema der sogenannten Farbkonstanz zu untersuchen. Darunter versteht man die Eigenschaft des menschlichen Sehens, unabhängig von unterschiedlichen natürlichen Beleuchtungsbedingungen, zu verschiedenen Zeitpunkten ein und demselben Gegenstand dieselbe Körperfarbe zuzuordnen. Es zeigte sich zudem, dass eine Blau-Gelb-Asymmetrie existiert. Der Mensch nimmt eine Oberfläche eher als grau oder weiß wahr, wenn diese leicht bläulich ist, als wenn sie einen Gelb-, Rot- oder Grünstich aufweist. Grund dafür ist, dass man Blautöne Lichtquellen wie dem Himmel entnimmt.
Lesen Sie auch: Grün: Mehr als nur eine Farbe
In dem Falle des Kleides ist die tatsächliche Lichtsituation schwer zu erkennen, weil das Kleid einen sehr großen Teil des Bildes einnimmt und das Gehirn somit gezwungen ist, über die Beleuchtung zu mutmaßen. Menschen, die das Kleid in den Farben weiß und gold sehen, interpretieren es beispielsweise in einen Raum mit blauem Licht hinein, wie es der Fall wäre, wenn Tageslicht durch ein Fenster in der Nähe scheinen würde, während Menschen, die das Kleid in den Farben schwarz und blau sehen, es eher in einen Raum mit künstlichem bzw. gelbem Licht hineininterpretieren. Es wird sogar vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen Farbinterpretation und Schlafenszeit besteht. Wer abends später schlafen geht und morgens später aufsteht, neige eher dazu das Kleid schwarz-blau zu sehen, da er künstlichem Lampenlicht länger ausgesetzt ist, als jemand, der früher schlafen geht und früher aufsteht, somit stärker an Tageslicht gewöhnt ist und das Kleid eher weiß-gold sieht. Durch den hohen Blauanteil im Sonnenlicht ist das Gehirn des Frühaufstehers darauf programmiert, blaue Anteile im Licht herauszufiltern, während das des Langschläfers durch die hohen rötlichen und gelblichen Anteile im Lampenlicht wiederum darauf eingestellt ist, diese zu korrigieren. Bevil Conway schreibt dazu, dass der Vorfall ein bedeutendes Thema in der Wissenschaft sei, weil es dazu diene, nachzuvollziehen, wie die Verarbeitung von Mehrdeutigkeit im Gehirn vonstatten geht.
Es gibt verschiedene optische Täuschungen, in denen man ähnlich wie bei #thedress das Phänomen Farbkonstanz zur Schau stellen kann. Man sieht zwei Seiten des Würfels, die eine wird von schräg oben beleuchtet und die andere liegt im Schatten. Es geht hierbei um die beiden mittleren Steine der jeweiligen Seite. Die Frage, welche Farbe diese haben, würde man am ehesten mit braun auf der belichteten Seite und orange auf der Schattenseite beantwortet. Im Grunde passiert hier nichts anderes als bei #thedress. Das Gehirn adaptiert die Farbe des Mittelsteines auf der Schattenseite an seine Umgebung und nimmt eine Korrektur vor.
Farben in der visuellen Kommunikation
In dem Fachbereich der visuellen Kommunikation sind Farben und ihre Wirkung auf den Betrachter ein wesentlicher Faktor. Tagtäglich haben Mediengestalter:innen damit zu tun, gewisse Farben, sei es in Form von Farbflächen oder Farbstimmungen in Fotografien, in einen semantischen Kontext zu setzen. Dabei werden durch Farben und Kontraste Stimmungen, Emotionen oder Signalwirkungen erzeugt oder verdeutlicht. In jeder Form der visuellen Gestaltung, sei es Kunst oder Interaction Design, wird Wert daraufgelegt, dass die konzeptuelle Farb-Idee des Gestaltenden alle Betrachtenden bzw. Diese Korrekturen beruhen auf individuellen lichtsituativen Erfahrungswerten, weshalb die Wahrnehmung mancher Farb- und Lichtstimmungen in Fotos, Artworks, User Interfaces etc.
Als Gestalter:in kann man dies umgehen, indem man beispielsweise größeren Wert auf eindeutige Kommunikation durch Zeichen, Schrift und Bildmotive und weniger auf Farbstimmungen legt oder Farbkontraste und deutliche Farben wie die Signalfarbe Rot bevorzugt einsetzt. Des Weiteren könnte man die Schlafgewohnheiten des Zielgruppen-Klientels mit in Betracht ziehen. Bei jungen Disco-Gästen kann man zum Beispiel davon ausgehen, dass sie nachts lange wach sind und somit länger unter dem Einfluss künstlichen Lichts stehen.
Kleider machen Leute: Mehr als nur ein Sprichwort
Kleider machen Leute - so heißt es schon seit Jahrhunderten. Doch dabei geht die tatsächliche Wirkung von Kleidung, die bestimmte Stile und Textilien nach außen tragen, weit über offensichtliche soziale Signale hinaus. Unser individuelles Erscheinungsbild ist im Alltag hauptsächlich durch die Kleidung bestimmt. Schon in der Erzählung des Dichters Gottfried Keller, aus der der Ausspruch „Kleider machen Leute“ stammt, wird die Effektivität von Kleidung als (zumindest scheinbar) entscheidender Faktor in der Außenwirkung von Menschen thematisiert. Zweifelsohne lassen sich mit dem entsprechenden Outfit eindeutige Reaktionen auslösen und andere Personen unbewusst beeinflussen. Warum all diese zwischenmenschlichen Faktoren überhaupt durch eine bestimmte Kleiderwahl beeinflusst werden können, ist hingegen eine Frage, auf die es nur selten eine klare Antwort gibt. Was sicher ist, ist dass wir mit bestimmten Textilien, Kleidungsstilen, Outfits oder Kleidungsstücken etwas verbinden. Hierzu gibt es natürlich sehr viele verschiedene Studien, Erkenntnisse und Theorien. Ein Faktor, der die Bedeutung von bestimmten Kleidungsstücken oder Stilen sicherlich beeinflusst, ist unsere Tendenz, diese mit kulturellen Phänomenen zu verbinden.
- Subkulturell geprägt: Zu jungen Subkulturen gehören stets auch die entsprechenden Dresscodes. Die schwarzen Rüschen gehören den Goths, Baggie-Jeans den Hiphop-Fans, bedruckte Bandshirts den Rock-Anhängern, zerrissene Hosen und Jacken mit Aufnähern den Punks.
- Ikonisch geprägt: Manchen Kleidungsstücken haftet direkt der Gedanke an ein sehr bestimmtes Image an. James Dean hat sie zum Kult gemacht - die schwarze Lederjacke strahlt dank seines prägenden Auftretens in den 50er Jahren weiterhin seine männliche Coolness aus. Genauso passierte es einige Jahre später mit den Flieger-Sonnenbrillen, die Tom Cruise in Top Gun zum Hit machte. Diese Assoziationen sind dann nur schwer wieder loszuwerden - unterbewusst werden Personen, die diese tragen sofort damit in Verbindung gebracht.
- Sozial geprägt: Teuer oder günstig, No-Name- oder Markenware, Abendgarderobe oder Jogginganzug - mit all diesen verschiedenen Ausprägungen, die Textilien heutzutage annehmen können, kommen automatisch bestimmte gesellschaftliche Schubladen, denen man die Träger zuteilen kann. Auch Stücke bestimmter Marken können mit einzelnen sozialen Gruppen assoziiert werden.
Dazu kommt noch ein weiterer gesellschaftlicher Faktor, nämlich die Konventionen. In jeder Lebenssituation gibt es eine bestimmte Erwartungshaltung an die angemessene oder passende Kleidung.
- Anlass: Mit Abendkleid auf einer Vernissage oder mit Freizeitklamotten am Stammtisch?
- Gesellschaftsschicht: In höheren Gesellschaftsschichten werden möglicherweise bestimmte Kleidungsstile mit negativen Stereotypen zusammengedacht.
- Persönliche Beziehung: Bei jedem sozialen Miteinander entscheidet sich die akzeptable oder erwartete Kleidung auch dadurch, wie gut man sich gegenseitig kennt.
- Kultur: Grundsätzlich sind kulturelle Unterschiede für weite Teile der Akzeptanz und Erwartungshaltung gegenüber Kleidung verantwortlich.
Ganz besondere Aufmerksamkeit kommt den Dress Codes in unserer Gesellschaft zu. Am weitesten verbreitet in der Arbeitswelt, aber auch in bestimmten sozialen Kreisen wie etwa der auf Partys der High Society herrscht häufig eine recht strikte Kleiderordnung. Wer gegen diese verstößt, fällt stark auf und zieht somit viel negative Aufmerksamkeit auf sich. Warum es so viele verschiedene Erwartungshaltungen und dadurch Regeln für die Bekleidung gibt, ist im Grunde einfach beantwortet - sie sind häufig das erste und offensichtlichste, was Menschen bei ihrem Gegenüber wahrnehmen. Ein Beispiel dafür ist schon die gemeinhin bekannte Farbtheorie. Farben sind unterschiedlich auffällig und werden mit bestimmten Charakterzügen oder Emotionen assoziiert.
Unabhängig davon kann Kleidung auch als Statussymbol fungieren. Sehr teure Kleidung, die auch als solche erkennbar ist, signalisiert den Zugang zu exklusiven Luxusgütern und einen guten Geschmack. Ein besonderer Augenmerk sollte auch auf bestimmte Kleidung mit einer definitiven Funktion fallen: Sportkleidung lässt Menschen gesünder wirken, Uniformen haben eine offizielle Aura. So hat die Kleidung unserer Mitmenschen in jeder Alltagssituation bereits einen Effekt auf uns, dem wir uns nicht verschließen können.