Das Neurozentrum (N³) am Klinikum Darmstadt ist ein Zusammenschluss der Kliniken für Neurologie und Neurointensivmedizin, der Klinik für Neurochirurgie und des Instituts für Neuroradiologie. Gemeinsam bieten diese drei Fachrichtungen rund um die Uhr eine umfassende Versorgung für Patientinnen und Patienten mit akuten und chronischen neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen am Klinikum Darmstadt an. Durch die enge Zusammenarbeit harmonisieren wir die Diagnostik- und Behandlungswege für das bestmögliche Ergebnis.
Struktur und Fachbereiche des Neurozentrums
Das Neurozentrum am Klinikum Darmstadt vereint verschiedene Disziplinen unter einem Dach, um eine umfassende Versorgung von Patienten mit neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen zu gewährleisten. Die enge Kooperation der einzelnen Fachbereiche ermöglicht eine optimale Abstimmung der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.
Neurologie
Innerhalb des Neurozentrums behandelt die Neurologie Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems, wie zum Beispiel Schlaganfälle, Epilepsie und neurodegenerative Krankheiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die differenzialdiagnostische Einordnung und Fokuslokalisation des Anfallsgeschehens. Dafür stehen diagnostische Möglichkeiten, u.a. Langzeit-EEG und Video-EEG-Monitoring, zur Verfügung. Zur ambulanten Therapieüberwachung und -kontrolle können Patienten in der anerkannten Epilepsieambulanz vorgestellt werden.
Neurochirurgie
Die Neurochirurgie konzentriert sich auf operative Eingriffe am Gehirn, Rückenmark und peripheren Nerven.
Neuroradiologie
Die Neuroradiologie nutzt bildgebende Verfahren wie MRT, CT und Angiographie, um detaillierte Aufnahmen des Gehirns und der Wirbelsäule zu erstellen, die bei Diagnose und Planung von Eingriffen helfen. Insbesondere bietet sie hochspezialisierte Interventionen an wie z.B. Diagnostik und Therapie.
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Behandlungsschwerpunkte und Spezialisierungen
Die neurologische Klinik des Klinikums Darmstadt versorgt alle Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen auf einer großen Normalstation, überregional zertifizierten Stroke-Unit, neurologisch geleiteter Intensivstation und Ermächtigungsambulanz.
Vaskuläre Erkrankungen
Als Neurozentrum legt das Klinikum einen besonderen Schwerpunkt auf vaskuläre Erkrankungen. Zusammen mit den Kolleginnen des Instituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin bietet das Neurozentrum rund um die Uhr die Möglichkeit zur Thrombektomie. Für Patientinnen mit Subarachnoidalblutung besteht die Möglichkeit zur operativen oder interventionellen Versorgung. Insbesondere mechanische Thrombektomien und intraarterielle Rekanalisationsbehandlungen sind beim akuten ischämischen Schlaganfall permanent durchführbar (24/7). Anmeldung: Jederzeit über die Neurologische Intensivstation telefonisch.
Epilepsie und Bewegungserkrankungen
Patient*innen mit Epilepsie und Bewegungserkrankungen bietet das Neurozentrum neben der Möglichkeit der ambulanten Behandlung für schwer zu diagnostizierende oder behandelbare Fälle eine Epilepsie- und Parkinsonkomplexbehandlung an.
Weitere Schwerpunkte
In der Klinik werden außerdem alle Erkrankungen des zentralen, peripheren und autonomen Nervensystems sowie Muskelerkrankungen und Schlafstörungen diagnostiziert und behandelt. Die neurologische Klinik ist ein Ausbildungszentrum der DGN und DGD bzgl. Neurophysiologie
Diagnostik und Therapie
Im Mittelpunkt der ärztlichen und pflegerischen Behandlungen stehen Krankheiten des peripheren und zentralen Nervensystems. Dazu gehören der Schlaganfall, die Multiple Sklerose und andere neuroimmunologische Krankheiten, Infektionen wie FSME oder Neuroborreliose sowie Bewegungsstörungen und epileptische Anfälle. Weiterhin Erkrankungen des Rückenmarks, wie Bandscheibenschäden, Entzündungen, Durchblutungsstörungen und Schmerzsyndrome.
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Elektrophysiologische Messungen
In der klinischen Neurophysiologie wird mittels elektrischer Stimulation und Ableitung die Funktionalität des Nervensystems und der Muskulatur beurteilt. Sie wird bei Hirnerkrankungen (akustisch evozierte Potentiale - AEP, visuell evozierte Potentiale - VEP), bei Funktionsprüfungen spinaler Bahnen (motorisch evozierte Potentiale - MEP, somatosensibel evozierte Potentiale - SEP) und bei der Abklärung von Krankheiten des peripheren Nervensystems (Elektroneurographie - ENG) als auch der Muskulatur (Elektromyographie - EMG) eingesetzt. Bei der Einschätzung und Kontrolle bestimmter neurologischer Erkrankungen wie zum Beispiel die Multiple Sklerose, die Myasthenie, das Guillain-Barré-Syndrom, aber auch Muskelerkrankungen oder Druckläsionen peripherer Nerven, um einige zu nennen, ist die neurophysiologische Diagnostik unverzichtbar. Damit ist eine Auskunft über Schädigungen von zentralen Nervenbahnen, peripherer Nerven als auch Muskeln möglich. In der Klinik werden die neurophysiologischen Untersuchungen im ambulanten und stationären Bereich routinemäßig eingesetzt.
Diagnostik und Therapie von Polyneuropathien
Polyneuropathien - die Krankheiten der peripheren Nerven - können viele verschiedene Ursachen haben. Hier besteht die Möglichkeit, durch Leitungsblockuntersuchung und Nervenbiopsien die Ursachen für Nervenerkrankungen zu finden und diese gegebenenfalls adäquat - etwa immunmodulatorisch - zu behandeln.
Neuromuskuläres Zentrum Rhein Main
Im Rahmen des Neuromuskulären Zentrums Rhein Main der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke werden an der Klinik Patienten mit neuromuskulären Krankheiten untersucht und behandelt.
Epilepsiezentrum
Epilepsiepatientinnen sind die zweithäufigste Patientinnengruppe in der Neurologischen Klinik, einem Zentrum zur Diagnostik und Behandlung epilepsiekranker Patient*innen. Es finden sowohl Akutbehandlungen bei schweren Anfällen, bei Anfallsserien oder im Status epilepticus statt als auch medikamentöse Ein- und Umstellungen zur Verbesserung der Anfallskontrolle.
Diagnostik von Morbus Parkinson
Der Morbus Parkinson ist eine häufig vorkommende Erkrankung, die die Beweglichkeit beeinträchtigt und im mittleren und höheren Lebensalter auftritt. Für die Wahl der richtigen Behandlung ist die eindeutige Diagnosestellung eines Morbus Parkinson in Abgrenzung gegenüber anderen Parkinsonsyndromen ganz entscheidend. Dabei kommen verschiedene diagnostische Verfahren zum Einsatz.
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Schlaflabor
Im Schlaflabor werden alle relevanten Schlafstörungen (z.B. Restless-Legs-Syndrom) untersucht. Hierzu gehören das Schlafapnoesyndrom, die Narkolepsie und andere Krankheiten.
Demenzdiagnostik
Demenzen sind Erkrankungen, die das Gedächtnis wie auch komplexere Handlungsweisen beeinträchtigen.
Behandlung von Neurogenen Dysphagien
Neurogene Dysphagien (Schluckstörungen) sind ein häufiges Problem in der Neurologie. Auf einer Schlaganfallstation und Intensivstation sind in der Akutphase bis zu 80% der Patientinnen betroffen. Nur bei der Hälfte dieser Patientinnen kommt es spontan zu einer ausreichenden Besserung. Schwerwiegende Komplikationen wie Aspirationspneumonien drohen im Verlauf, wenn Schluckstörungen nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden. In unserer Klinik werden diese Schluckstörungen routinemäßig diagnostiziert und behandelt. Die Diagnostik erfolgt durch die fiberendoskopische Untersuchung des Schluckaktes (FEES). Dabei wird mittels einer sehr schmalen naso-pharyngealen Videosonde, welche eine einfache, schnelle und sichere diagnostische Möglichkeit bietet, der Schluckakt direkt beobachtet, um Schluckstörungen objektiv zu evaluieren und das therapeutische Vorgehen anzupassen. Die patientenadaptierte Therapie erfolgt durch unser neurologisches Dysphagie-Team, bestehend aus Neurologen und Logopäden. Somit wird eine adäquate, spezifische und patientenorientierte Therapie gewährleistet.
Ambulante Versorgung und Spezialambulanzen
Termine nach Vereinbarung! Bitte melden Sie sich für eine ambulante Vorstellung mit einem Überweisungsscheins Ihres niedergelassenen Neurologen an. Im Notfall ist eine Vorstellung über die Zentrale Notaufnahme jederzeit möglich.
Spezialambulanzen und Zuständigkeiten
- Epilepsie: Dr. med. Maria Weis
- Zerebrovaskuläre Sprechstunde: Prof. Dr. med. Rainer Kollmar
- Botulinumtoxintherapie: Prof. Dr. med. Rainer Kollmar, Sait Seymen Babacan
- Neuromuskuläre Erkrankungen: Sait Seymen Babacan
- Neuromuskuläre Erkrankungen, Multiple Sklerose: Lilli Dremel
- Parkinson, Bewegungskrankheiten: Prof. Dr. med.
Ärztliches und pflegerisches Personal
Das Neurozentrum verfügt über ein hochqualifiziertes Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten, die sich engagiert um das Wohl der Patienten kümmern.
Ärztliche Leitung und Team
- Klinikdirektor: Prof. Dr. med. Rainer Kollmar
- Leitende Oberärztin: Dr. med. Maria Weis
- Oberärzte: Dr. med. univ. Ilia Aroyo, MHBA; Sait Seymen Babacan; Dr. med. Julia Biesel; Ajaz Ahmad Ganai; Dr. med. Lisa Mäder; Dr. med. Ingo Schirotzek
- Funktionsoberärztin: Rilinda Tahiri
- Fachärztinnen: Lilli Dremel, Amelie Halstenberg, Anisa Myftiu
- Assistenzärzte: Nikolaos Ananikidis, Abdulla Baessa, D. med. Luk Bajors, Dr. med. Hans-Martin Böttner, Dr. med. Marlene Engel, Waseem Kassrin, Dr. med. Esra Koca, Johanna Leimgruber, Carmen Löw, Ayan Krishna Pal, Dr. med. Silvia Rain, Majda Saric, Anna-Lena Schwarz, Merita Sheshi, Osamah Thaher, Adela Toluli, Stephanie Tschulik, Dr. med. Alisa Ulmer, Iqra Zehrah Zaidi, Dr. med. Anne Isabel Zeitz
Pflegerische Leitung
- Stationsleitung Neurologische Intensivstation 13E01: Bianka Hofmann
- Stationsleitung Stroke Unit 13E 02: Silvia Storbeck
- Stellv. Stationsleitung Neurologische Intensivstation 13E01: Christoph Grünewaldt
- Stellv. Stationsleitung 13D: Uwe Kratz
- Stellv. Stationsleitung Stroke Unit 13E2: Anita Schulze
- Stellv.: Irina Schwartz
Patientenerfahrungen und Bewertungen
Die Erfahrungen von Patienten mit der Neurologie Abteilung des Klinikums Darmstadt sind vielfältig. Einige Patienten berichten von einer sehr guten und umfassenden Betreuung durch Ärzte und Pflegepersonal, während andere Kritik an der Sauberkeit, dem Essen oder der Kommunikation äußern.
Positive Rückmeldungen
- Freundliches und zuvorkommendes Pflegepersonal
- Engagierte und kompetente Ärzte
- Effektive und transparente Untersuchungen
- Gute interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Moderne Ausstattung der Station
Negative Rückmeldungen
- Mangelnde Sauberkeit
- Unfreundlichkeit und Respektlosigkeit einiger Schwestern
- Mangelhafte Kommunikation und Informationsweitergabe
- Lange Wartezeiten in der Notaufnahme
- Schlechtes Essen
Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfahrungen von Patienten subjektiv sind und von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden können.
Zugang und Notfallversorgung
Notfallversorgung
Bei akuten Fällen: Patientinnen werden durch den Hausarzt/ärztin oder Facharzt/ärztin oder Rettungsdienst in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) eingewiesen. Dort werden die Patienten durch den Dienstarzt/die Dienstärztin der Neurologie oder/und Neurochirurgie gesehen und weiterbehandelt. Kliniken können Patientinnen über den Dienstarzt/Dienstärztin der Neurologie und/oder Neurochirurgie vorstellen.
Teleradiologie
Es besteht die Möglichkeit einer schnellen Übermittlung von radiologischer Diagnostik zur sofortigen Beurteilung eines Behandlungsbedarfs.
Elektive Fälle
Zuweisung in eine der Kliniken.
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