Das Klinikum Großhadern ist ein renommiertes Universitätsklinikum, das für seine medizinische Expertise bekannt ist. Die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik des LMU Klinikums Campus Großhadern bietet ein breites Spektrum an neurochirurgischen Leistungen an. Dieser Artikel beleuchtet die Erfahrungen von Patienten und Mitarbeitern, die in der Neurochirurgie des Klinikums Großhadern gemacht wurden, und gibt einen Einblick in die Stärken, Schwächen und Herausforderungen dieser wichtigen Abteilung.
Exzellente Medizinische Versorgung und Kompetente Teams
Viele Patienten berichten von einer exzellenten medizinischen Versorgung und kompetenten Teams in der Neurochirurgie des Klinikums Großhadern. Eine Patientin wurde in der Klinik für Neurochirurgie (pädiatrische Neurochirurgie) bei einer Chiari-Malformation ganz hervorragend operativ versorgt. Sie hebt hervor, dass die Versorgungsqualität exzellent ist und das Arzt-Patient-Angehörigen-Verhältnis absolut vertrauenserweckend war.
Auch andere Patienten äußern sich positiv über die Organisation und Kompetenz der Teams auf den neurochirurgischen Abteilungen H9 und I9. Man versuche hier wirklich alles, damit es dem Patienten gut geht. Ein Patient, der 2011 in derselben Abteilung eine Hirntumor-OP hatte, berichtet, dass diese bestens ausgeführt wurde und sich seither keine Tumore mehr gebildet haben.
Ein weiterer Patient lobt die hervorragende Behandlung von der Ambulanz über die stationäre Aufnahme bis zur Nachbetrachtung. Er betont das sehr motivierte Personal und die hygienische Sauberkeit. Insbesondere bei seinem behandelnden Arzt sei ihm sehr schnell klar geworden, dass dieser souverän, mit enormer Erfahrung, ein Garant für bestmögliche Ergebnisse ist.
Auch Bandscheibenoperationen werden hier erfolgreich durchgeführt. Ein Patient berichtet, dass andere Kliniken aufgrund seiner zusätzlichen Krankheiten nicht in der Lage waren, diese Operation durchzuführen. Im Klinikum Großhadern wurde die Vorbereitung der Operation sehr routiniert und zuverlässig durchgeführt, er wurde ausgiebig informiert und das Ergebnis der Operation ist besser als erwartet. Ärzte, Pflegemitarbeiter und Physiotherapie waren trotz hoher Arbeitsbelastung immer sehr freundlich und zuverlässig. Er fühlte sich sehr gut aufgehoben und sehr gut behandelt.
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Herausforderungen und Verbesserungspotenziale
Trotz vieler positiver Rückmeldungen gibt es auch kritische Stimmen, die auf Herausforderungen und Verbesserungspotenziale hinweisen.
Ein Patient schildert, dass im Erstgespräch der Eingriff (Glioblastom OP) und das zu erwartende Ergebnis als viel zu positiv dargestellt und der Tumor als gut operabel bezeichnet wurde. Dies hielt ihn davon ab, sich noch eine zweite Meinung einzuholen. Die Situation stellte sich für den Patienten später ganz anders dar: Der Tumor konnte nicht vollständig entfernt werden und der Patient saß postoperativ mit einer einseitigen Parese im Rollstuhl (nicht reversibel). Er kritisiert, dass der Einbezug der Lebensqualität fehlte und der Operateur den Patienten während seines achtwöchigen Klinikaufenthalts trotz innständigen Bittens kein einziges Mal aufgesucht habe.
Auch die Organisation von Untersuchungsterminen wird kritisiert. Es komme nicht selten vor, dass man einen fixen Termin für ein MRT hat und dann trotzdem noch drei Stunden warten muss, bis man tatsächlich drankommt. Außerdem würden Termine nicht koordiniert, so dass dem Patienten mehrmals die Woche seine Physiotherapie verloren geht. Die Natur eines Lehrkrankenhauses mache wohl auch, dass ständig ein Gewusel an Ärzten herrscht, von denen allerdings keiner Zeit für ein Gespräch hat.
Ein anderer Patient berichtet von einer inkompletten Querschnittslähmung nach einer Operation an der Halswirbelsäule. Ihm wurden bei der Operation seine Beinnerven verletzt und er ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. Keiner habe nach der OP über dieses katastrophale Ergebnis, komplette Ausmaß der Folgen der OP mit ihm gesprochen. Es gab nur den Hinweis: „Es gab eine Komplikation“.
Auch die Zimmerausstattung wird von einigen Patienten bemängelt. Zimmer seien das Allerletzte, keine Dusche im Zimmer, Waschbecken offen und die Schränke so schmal, dass nichts reinpasst. Ein anderer Patient bemängelt, dass die alten Stationen und Zimmer weniger zufriedenstellend seien.
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Ein Patient berichtet von unhygienischen Zuständen, da sein Bettnachbar sich die ganze Woche nicht gewaschen und nicht Zähne geputzt habe. Er habe dann in die Hose geschissen und diese tatsächlich bis zu seiner Entlassung (5 Tage später) angelassen. Es habe niemand was unternommen, trotz mehrfachem Hinweis.
Pflegepersonal: Lichtblicke und Herausforderungen
Das Pflegepersonal wird unterschiedlich wahrgenommen. Während einige Patienten die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Pflegepersonals loben, gibt es auch kritische Stimmen. Ein Patient berichtet, dass er auf der Station H9 schlechte Erfahrungen mit dem Pflegepersonal gemacht habe. Um etwas zu bekommen, müsse man ca. 4x bitten. Man werde hier nicht ernst genommen. Eine Nachtschwester habe sich geweigert, ein Pflaster bei einer Schnittwunde auszuwechseln und sei unprofessionell und unhöflich gewesen.
Andere Patienten heben jedoch einzelne Pflegekräfte positiv hervor. Mara, Luca und Antonio werden als Lichtblicke genannt, die sich nach einer HWS-OP sehr gut um den Patienten gekümmert haben. Auch Lukas und Susanne auf der Wachstation werden für ihre nette Pflege gelobt.
Ambulante Versorgung und Terminvergabe
Auch die ambulante Versorgung und Terminvergabe werden unterschiedlich bewertet. Ein Patient berichtet, dass er nach allen Untersuchungen und Gesprächen mitgeteilt bekam, dass wegen einstimmiger Werte die OP am nächsten Tag nicht stattfindet. Er habe sich die Werte ausdrucken und zuhause abklären lassen, nachdem er 220 km angereist war. Beim nächsten Termin eine Woche später teilte man ihm mit, dass sein bis dato zuständiger Operateur zu dieser Zeit nicht im Hause ist.
Ein anderer Patient kritisiert, dass der Arzt nicht richtig zugehört habe, was seine Beschwerden sind und er schnell abgefertigt wurde, als ob er keine Zeit mehr hatte. Es war nach ihm niemand mehr im Warteraum und er kam trotz Termin um 11.15 Uhr mit der Nr. 25 erst nach der Nr. 35 zum Gespräch in ein Zimmer.
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Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Neuroonkologisches Zentrum
Das Neuroonkologische Zentrum am CCC MünchenLMU ist nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Hier werden Patienten von einem interdisziplinären Team von Spezialisten betreut. Dies unterstreicht die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Behandlung komplexer neuroonkologischer Erkrankungen.
Perspektiven für PJler und Assistenzärzte
Ein PJler berichtet von seinen positiven Erfahrungen in der Neurochirurgie am Klinikum Großhadern. Er hebt die gute Einarbeitung in die Stationsarbeit hervor und die Möglichkeit, schnell eigenständig zu arbeiten. Er durfte selbstständig zwei Wirbelsäulenzugänge vom Hautschnitt bis zur Lamina operieren, öfter mal trepanieren, nach kraniellen Eingriffen die Schädeldecke rekonstruieren usw. Er betont die gute Stimmung im Team und die Möglichkeit, immer alles zu fragen bzw. viel erklärt zu bekommen.
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