Neurologische Ambulanz Klinikum Großhadern: Spezialisierte Versorgung für neurologische Erkrankungen

Die Neurologische Klinik und Poliklinik am Klinikum Großhadern bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patient*innen mit neurologischen Erkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf spezialisierten Ambulanzen, die eine umfassende und individuell zugeschnittene Betreuung ermöglichen. Die ambulante und stationäre Krankenversorgung deckt das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen ab.

Spezialsprechstunden für spezifische neurologische Erkrankungen

Für bestimmte neurologische Erkrankungen, Fragestellungen und Therapien bietet das Klinikum Großhadern Spezialsprechstunden an. Diese ermöglichen eine fokussierte und hochspezialisierte Betreuung von Patient*innen mit komplexen Krankheitsbildern.

Neuroimmunologische Ambulanz

Die neuroimmunologische Ambulanz kümmert sich um die Beratung und Behandlung von Patient*innen, die an einer neurologischen Autoimmunerkrankung leiden. Sämtliche diagnostische Methoden zur Abklärung und Verlaufskontrolle neuroimmunologischer Erkrankungen stehen in der Klinik zur Verfügung. Dabei wird insbesondere mit der Abteilung für Neuroradiologie eng zusammengearbeitet.

Ziel ist es, den Patient*innen eine individuell maßgeschneiderte Therapie zu ermöglichen. Dies betrifft sowohl die Auswahl und Einleitung einer geeigneten immunmodulatorischen Therapie als auch die Begleitung während der Therapie. In der Ambulanz stehen alle Infusionstherapien zur Verfügung.

Für eine Terminvergabe in der neuroimmunologischen Ambulanz ist es erforderlich, vorab Vorbefunde (Arztberichte, Links zu MRT-Bildern bzw. CD mit MRT-Bildern) sowie eine Überweisung eines neurologischen Facharztes einzureichen. Das Ärzteteam entscheidet nach Sichtung aller Befunde über eine Terminvergabe. Der Termin wird dann per Post mitgeteilt.

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Ergänzend bietet das Klinikum ein Paten-Programm an, eine Initiative von Betroffenen für Betroffene, die Hilfe in der ersten Zeit nach der Diagnose Multipler Sklerose anbietet.

Ambulanz für Bewegungsstörungen

Die Ambulanz für Bewegungsstörungen behandelt das gesamte Spektrum von Bewegungsstörungen. Diese zeichnen sich in der Regel durch eine unwillkürliche Verarmung (Hypokinese), ein Übermaß (Hyperkinese) an Bewegungen oder eine fehlerhafte Bewegungsausführung aus. Hierzu zählen z.B.:

  • Hemispasmus facialis
  • Fokale Spastik

Es erfolgt eine umfassende Diagnosestellung (inkl. moderner bildgebender Verfahren und u.U. genetischer Untersuchungsmethoden).

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Patient*innen mit Morbus Parkinson und atypischen Parkinsonsyndromen (Multisystematrophie, Progressive Supranukleäre Blickparese, Corticobasales Syndrom und Demenz vom Lewy Körperchen Typ) sowie differentialdiagnostisch abzugrenzende Erkrankungen. In fortgeschrittenen Stadien der Parkinson-Erkrankung wird das gesamte Spektrum weiterführender Therapien angeboten.

Des Weiteren werden Patientinnen mit unterschiedlichen Dystonieformen betreut. Hierzu zählen der Blepharospasmus/Meige-Syndrom, die zervikale Dystonie, Schreibkrampf und andere aktionsinduzierte Dystonien (z.B. Musikerdystonie). Therapie der Wahl ist oft eine Behandlung mit Botulinumtoxin. Weiterhin wird der Spasmus Hemifacialis und eine fokale Spastik (z.B. nach Schlaganfall, posttraumatisch/ posthypoxisch, bei Multipler Sklerose) mit Botulinumtoxin behandelt. Momentan wird die Tiefenhirnstimulation bei Patientinnen mit Morbus Parkinson, Tremor-Erkrankungen (v.a. sog. essentieller Tremor) und Dystonien durchgeführt.

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Auch Patient*innen mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) werden in der Ambulanz für Bewegungsstörungen behandelt. Die Diagnose des RLS wird primär durch die klinische Untersuchung und die Anamnese gestellt. Neben laborchemischen Untersuchungen erfolgen, falls notwendig, auch elektrophysiologische, bildgebende Untersuchungen oder eine Überwachung im Schlaflabor. Wichtig ist, mögliche Risikofaktoren für ein RLS, z.B. in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, rechtzeitig zu erkennen und diese wenn möglich spezifisch zu behandeln. Die Therapie umfasst Verhaltensmaßnahmen zur Symptomlinderung und Verbesserung des Schlafes sowie auch eine medikamentöse Therapie. Es wird auch über aktuelle Forschungsprojekte beraten.

Zusätzlich werden Patientinnen mit den verschiedensten Ursachen für choreatiforme Bewegungsstörungen diagnostiziert und behandelt. Bei ungeklärter Ursache wird ein breites Spektrum bildgebender, laborchemischer und genetischer Untersuchungsmethoden genutzt, um die Ursache der Erkrankung zu identifizieren. Patientinnen mit einer Huntington-Erkrankung können an diesem Zentrum auch an longitudinalen Verlaufsbeobachtungsstudien und ggf. an interventionellen Studien teilnehmen.

Neurovaskuläre Ambulanz

In der neurovaskulären Ambulanz werden insbesondere Patient*innen mit komplexen neurovaskulären Erkrankungen (Erkrankungen der Hirn- und Rückenmarksgefäße) betreut. Zudem werden Nachuntersuchungen nach einem stationären Aufenthalt aufgrund einer neurovaskulären Erkrankung angeboten, insbesondere wenn kontrollbedürftige Befunde erhoben wurden oder erneut über Art und Dauer sekundärpräventiver Maßnahmen entschieden werden soll (z.B. Plättchenhemmertherapie).

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Unterstützung niedergelassener Kolleg*innen auch anderer Fachdisziplinen (wie Gefäßchirurgie, Angiologie) bei der Indikationsstellung für gefäßrekonstruktive Eingriffe. Es besteht eine enge direkte Zusammenarbeit mit dem zertifizierten interdisziplinären Gefäßzentrum sowie der Neuroradiologie des Klinikums rechts der Isar. Ausgewählte Fälle werden zusätzlich im wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Gefäßboard besprochen. So kann im Rahmen der ambulanten Behandlung neben der initialen Diagnostik ein weiterführendes Behandlungskonzept unter Einschluss konservativer, operativer bzw. interventioneller Maßnahmen festgelegt werden.

Die neurovaskuläre Ambulanz verfügt über das gesamte Spektrum moderner nichtinvasiver Untersuchungsverfahren.

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Ambulanz für Motoneuronerkrankungen

Zu den Aufgaben der Ambulanz für Motoneuronerkrankungen gehört zunächst die Stellung bzw. Sicherung einer Diagnose oder die Beurteilung einer geäußerten Verdachtsdiagnose ("Zweitmeinung"). Der erste Schritt ist ein ärztliches Gespräch sowie eine umfassende körperliche Untersuchung. Im Anschluss erfolgen häufig laborchemische Analysen des Blutes und ggf. des Nervenwassers, elektrophysiologische Untersuchungen (z.B. NLG, EMG, MUNIX) und bildgebende Verfahren (z.B. MRT/CT). Im Rahmen der Ursachenfindung sind in manchen Fällen zudem gezielte molekulargenetische Untersuchungen einer Blutprobe erforderlich.

Nach Diagnosestellung erfolgt eine detaillierte Beratung hinsichtlich der individuellen Prognoseabschätzung und Behandlungsmöglichkeiten. Das Therapiekonzept umfasst je nach persönlichem Bedarf den Einsatz von verschiedenen Medikamenten, Hilfsmitteln (z.B. Rollstuhl, Kommunikationshilfen, Hustenassistent) und Heilmitteln (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) sowie eine Unterstützung bei Schluck- und Atemstörungen. Wichtige Ziele sind die Verbesserung der Lebensqualität, die Verzögerung des Krankheitsfortschrittes sowie die Prävention und Behandlung von Komplikationen.

Ambulanz für Muskelerkrankungen

Die Diagnostik bei Verdacht auf eine Muskelerkrankung umfasst neben einer gründlichen ärztlichen Untersuchung Laboruntersuchungen und elektrophysiologische Untersuchungen (Elektromyographie und Neurographie) sowie in ausgewählten Fällen eine Kernspintomographie (MRT) der Muskeln. In manchen Fällen ist eine Muskelbiopsie (Muskelprobe) notwendig (gerade bei Verdacht auf eine Myositis), die im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes in der Klinik entnommen wird. Die Untersuchung der Probe erfolgt in Kooperation mit dem Friedrich-Baur-Institut an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Nach der Diagnosestellung werden die Patient*innen langfristig ambulant weiterbetreut. Neben der Mitbetreuung einer ursächlichen Therapie, die bislang nur bei manchen Muskelerkrankungen verfügbar ist, wird Unterstützung bei der symptomatischen Therapie und Verordnung von Hilfs- und Heilmitteln geboten.

Ambulanz für erbliche neurologische Erkrankungen

Bei Verdacht auf eine erbliche neurologische Erkrankung ist eine ausführliche Erhebung der Familiengeschichte wichtig, ggf. auch eine klinische Untersuchung von Familienmitgliedern. Bei vielen erblichen Erkrankungen kann mittlerweile durch den Fortschritt der molekulargenetischen Diagnostik ("Next-Generation-Sequencing") die Ursache in einer Blutprobe identifiziert werden. Manchmal ist zur Einordnung von Genveränderungen auch eine Untersuchung gesunder Familienmitglieder sinnvoll. Die Ambulanz arbeitet eng mit den anderen Spezialambulanzen der Klinik zusammen.

Ambulanz für Musikermedizin

Professionelle Musikerinnen sind durch jahrelanges intensives Training sowie hohem Leistungs- und Konkurrenzdruck ganz besonderen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Dies kann zu sehr speziellen körperlichen aber auch psychischen Problemen führen. In der Ambulanz für Musikermedizin des Universitätsklinikums rechts der Isar arbeitet ein erfahrenes Team aus Ärzten und Ärztinnen verschiedener Fachrichtungen zusammen und bietet Musikerinnen ein spezialisiertes Präventions-, Diagnose- und Therapieangebot. Es wird in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (DGfMM) gearbeitet. Spiel- bzw. gesangsbedingte Beschwerden werden interdisziplinär, angepasst an die Bedürfnisse der Musikerinnen und Sängerinnen behandelt. Die enge Zusammenarbeit mit professionellen Musikerinnen und Musikpädagogen und Musikpädagoginnen bildet eine ideale Basis zur besseren Erforschung der Ursachen und Entstehung berufsbedingter Erkrankungen bei professionellen Musikerinnen.

Epilepsiezentrum

Die Diagnostik (EEG, Laboruntersuchungen, EEG-Video-Monitoring, CT, MRT, Neuropsychologie) und Therapie erfolgt im Interdisziplinären Epilepsiezentrum. Kinder und ihre Familien erhalten besondere Beratung und Betreuung in der Pädiatrischen Neurologie und Entwicklungsneurologie; Erwachsene wenden sich an das Epilepsiezentrum der Neurologischen Klinik. Zur Behandlung gehören medikamentöse und chirurgische Verfahren (z.B. Vagusnervstimulation).

Ambulanz für spastische Bewegungsstörungen

In der Ambulanz für spastische Bewegungsstörungen werden Patient*innen mit einer Bewegungsstörung auf dem Boden einer Schädigung der Verbindungen vom Gehirn zum Rückenmark gesehen und behandelt.

Schmerzambulanz

In der Schmerzambulanz der Neurologie werden am Standort Innenstadt Patient*innen mit neuropathischen Schmerzen (z.B. im Rahmen einer Polyneuropathie) sowie radikulären Beschwerden („Ischiasschmerzen“) behandelt.

Kopfschmerzzentrum

Behandelt werden Patient*innen mit jeglicher Art von primären oder sekundären Kopf- und/oder Gesichtsschmerzen. Die Integrierte Gesundheitsversorgung für Kopfschmerzpatienten (IGV-Kopfschmerz) stellt ein Behandlungsmodell dar, bei dem Spezialisten aus dem (teil-)stationären und ambulanten Bereich anhand evidenzbasierter Methoden zusammenarbeiten, um eine optimale Versorgung von Kopfschmerzpatienten zu gewährleisten. Das multimodale Team des Oberbayerischen Kopfschmerzzentrums am Universitätsklinikum Großhadern arbeitet zusammen mit niedergelassenen Ärzten und teilnehmenden Krankenkassen und kann so eine umfassende und sektorenübergreifend koordinierte Behandlung garantieren. Bei Ihrem ersten Besuch wird in Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen und ggf. Physiotherapeuten ein individuell auf Sie abgestimmtes Therapiekonzept erstellt und falls nötig bei Verlaufsterminen modifiziert. Die langfristige ambulante Betreuung übernimmt anschließend ein in der Kopfschmerztherapie geschulter niedergelassener Neurologe.

Gedächtnisambulanz

Dies ist eine Fachambulanz für Erkrankungen des Zentralnervensystems, die zur Beeinträchtigung geistiger Leistungen führen.

Weitere Informationen

Notaufnahme

Am LMU Klinikum Standort Großhadern steht die Notaufnahme durchgehend (24/7) zur Verfügung. Bei Symptomen, die auf eine neurologische Erkrankung (wie beispielsweise Schlaganfall, Meningitis, Guillain-Bare-Syndrom) hinweisend sind erfolgt die Behandlung primär durch ein ständig in der Notaufnahme präsentes eigenes neurologisches Dienst-Team. Für sehr zeitkritische und vital gefährdete Patienten (V.a. Schlaganfall, epileptischer Anfall, Vigilanzminderung) wird dringend um Zuweisung über die Rettungsleitstelle gebeten. Eine Erstbehandlung in der Notaufnahme ist für dringliche Krankheitsbilder unabhängig von etwaigen Bettenkapazitäten möglich.

Was ist zum Termin mitzubringen?

  • ggf. Hörgerät bzw. Sehhilfe
  • Überweisungsschein vom Hausarzt oder der Hausärztin bzw. des/der Neurologen/Neurologin

Bitte planen Sie genug Zeit für Ihren Termin ein. Insgesamt dauert eine Erstvorstellung ca. 2-3 Stunden.

Forschung

Die Klinik forscht intensiv an neuen Diagnose- und Therapieverfahren. So umfassen die Forschungsaktivitäten sowohl Projekte im neurobiologischen Grundlagenlabor, auf dem Gebiet der Biomarkerforschung, im Bereich der Bildgebung als auch im Bereich klinischer Studien, in denen neue Therapieansätze geprüft werden. Im Rahmen des Kompetenznetz Parkinson und des DZNE ist die Klinik mit anderen universitären Zentren verbunden, um gemeinsam die Erforschung von Bewegungsstörungen voranzutreiben.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist für Diagnostik und Therapie notwendig, um für alle neuroonkologischen Patienten und Patientinnen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Prognose individuell die Diagnostik und ein optimales Behandlungskonzept festzulegen. Neben dem Einsatz modernster tumorspezifischer Verfahren müssen der Erhalt bzw. die Verbesserung der Lebensqualität höchste Priorität besitzen.

Sozialpädagogische Beratung

Die Sozialpädagoginnen bieten Patienten und Angehörigen eine umfassende psychosoziale und sozialrechtliche Beratung und Unterstützung. Eine zentrale Frage dabei ist: Wie kann es nach dem Krankenhaus bzw. nach der Rehabilitation für Patienten und Angehörige so gut als möglich weitergehen? Mit fachlicher Kompetenz und orientiert an den individuellen Bedürfnissen wird unterstützt, die persönliche und soziale Lebenssituation zu klären und zu bewältigen und geholfen, ggf. neue Zukunftsperspektiven zu entwickeln.

Parkinson-Ambulanz Schön Klinik München Schwabing

Die Parkinson-Ambulanz in der Schön Klinik München Schwabing deckt das gesamte Spektrum der Bewegungsstörungen ab. Schwerpunkte sind hierbei Parkinson, Restless Legs (RLS), Dystonien, sonstige Bewegungsstörungen und tiefe Hirnstimulation (Hirnschrittmacher, THS). Die Parkinson-Ambulanz wird von Experten geführt, die eine sog. Ermächtigung von der Kassenärztlichen Vereinigung erhalten haben. Es werden ambulante Untersuchungen für gesetzlich Versicherte aller Kassen auf Überweisung des niedergelassenen Neurologen oder Nervenarztes angeboten. Termine sind ausschließlich nach Vereinbarung möglich.

Videosprechstunde

Im Prinzip ist die Videosprechstunde für Jede*n geeignet, wenn nicht sofort eine körperliche Untersuchung erforderlich ist. Im Zweifelsfall fragen Sie gerne bei der Terminvereinbarung nach, ob eine Videosprechstunde für Sie möglich wäre. Sie brauchen nur ein Smartphone oder einen PC mit Kamera und Mikrofon sowie eine Internetverbindung.

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