Klinikum Marktredwitz: Neurologie, Öffnungszeiten und umfassende Versorgung

Das Klinikum Fichtelgebirge mit seinen Standorten in Marktredwitz und Selb stellt als kommunaler Klinikverbund die medizinische Schwerpunktversorgung für die nordöstlichste Region Bayerns sicher. Dabei wird großer Wert auf medizinische Versorgung auf modernstem Niveau gelegt. Medizin, Pflege und Management unterliegen einem konstanten Prozess der Qualitätssicherung. Mit einer fast 100-jährigen Geschichte hat sich das Klinikum im Fichtelgebirge fest in der Gesundheitsversorgung etabliert.

Marktredwitz: Medizinischer Standort mit Tradition und Fortschritt

Marktredwitz selbst besticht durch seine malerische Altstadt mit Fachwerkhäusern und historischen Gebäuden wie dem Alten Rathaus. Die Stadt ist von einer Naturlandschaft umgeben, die zu Outdoor-Aktivitäten einlädt. Der Egerpark ist ein beliebter Ort zum Verweilen und Entspannen. Die Stadt ist gut mit medizinischen Einrichtungen ausgestattet. Das Klinikum Fichtelgebirge, Standort Marktredwitz, ist ein zentraler Akteur und ein modernes Krankenhaus mit einer breiten Palette an medizinischen Leistungen. Ergänzt wird das Angebot durch Arztpraxen und Gesundheitszentren, die eine allgemeine und spezialisierte medizinische Versorgung gewährleisten. In Marktredwitz sind Fachärzte verschiedener Disziplinen wie Kardiologen, Orthopäden und Neurologen niedergelassen. Für spezialisierte Behandlungen können nahegelegene Städte wie Hof und Bayreuth in Anspruch genommen werden.

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) als Ergänzung

Die MVZ Campus GmbH, eine 100-prozentige Tochter des Kommunalunternehmens Klinikum Fichtelgebirge, hat ihre ersten Fachpraxen eröffnet. Bereits im Oktober 2014 wurde das „Medizinische Versorgungszentrum Fichtelgebirge GmbH“, ebenfalls eine Tochtergesellschaft des Klinikums, mit den Fachbereichen Urologie, Gynäkologie und Orthopädie in Marktredwitz gegründet. Später kamen die Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie Dermatologie hinzu. Im Herbst 2019 wurde eine Zweigstelle in Selb eröffnet, zunächst mit dem Fachbereich Orthopädie.

Struktur und Organisation des Klinikums Fichtelgebirge

Der Vorstand leitet das Klinikum Fichtelgebirge, basierend auf gesetzlichen Zielen und den Beschlüssen des Verwaltungsrats. Die Aufgabe des Verwaltungsrates ist die Überwachung des Vorstands.

Schwerpunkte der Gefäßchirurgie am Klinikum Fichtelgebirge

Die Gefäßchirurgie am Klinikum Fichtelgebirge bietet ein breites Spektrum an Behandlungen für Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße. Täglich und rund um die Uhr stehen Spezialisten zur Verfügung, um Gefäßerkrankungen zu erkennen und zu behandeln. Die ausführliche Beratung der Patienten steht dabei im Mittelpunkt. Die Klinik behandelt unter anderem:

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  • Aneurysmen: Die Klinik behandelt Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße, einschließlich Aneurysmen der Aorta (thorakal und abdominell), Beckenarterien sowie der Viszeralarterien. Ein Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung einer Schlagader (Arterie). Von einer solchen Erweiterung kann prinzipiell jede Arterie betroffen sein, am häufigsten sind dies die Hauptschlagader (Aortenaneurysma), die Beckenarterie und die Kniegelenksarterie (sogenanntes Poplitealaneurysma). Auch die Viszeralarterien können davon betroffen sein. Je nach Lokalisation birgt ein Aneurysma unterschiedliche Gefahren. Vor allem aber ist es das Risiko des Platzens (Ruptur), einem Zerreißen der gedehnten Aortenwand, was in der Regel zu einem sofortigen, inneren Verbluten führt. Die meisten Aneurysmen der Bauchaorta verursachen keinerlei Symptome, nur sehr selten macht das sich ausdehnende Aneurysma durch ziehende Rücken- oder Bauchschmerzen auf sich aufmerksam. Häufig werden diese Beschwerden dann einem Wirbelsäulenleiden zugeschrieben. Das Risiko einer Ruptur hängt wesentlich mit dem Durchmesser des Aneurysmas zusammen: Je größer das Aneurysma ist, desto höher ist das Risiko eines Platzens, so dass eine Behandlung erfolgen sollte. Die Behandlung von Aneurysmen erfolgt heutzutage überwiegend minimal-invasiv oder aber durch eine klassisch-offene Operation. Die minimal-invasive Ausschaltung des Aneurysmas erfolgt in der Regel durch die Implantation eines Stents (Gefäßwandstütze). Von den Leistenschlagadern wird über einen steifen Draht die zusammengefaltete Stentprothese bis in das Aneurysma vorgeschoben und unter Röntgenkontrolle dort so freigesetzt, dass die wasserdichte Prothesenhülle das Aneurysma vollständig überdeckt. Sie schaltet so das Aneurysma quasi „von innen“ aus. Diese Operation wird als endovaskuläres Aneurysmarepair (EVAR) bezeichnet und ist ein Standardverfahren, sofern es die Anatomie des Patienten zulässt. Leider können nicht alle Patienten mit diesem Verfahren behandelt werden. In dieser Situation wird eine offene Operation durchgeführt. Dabei wird durch einen Schnitt der Bauchraum eröffnet, die Hauptschlagader freigelegt und der erkrankte Abschnitt beziehungsweise das Aneurysma durch eine Kunststoffprothese ersetzt. Die Nachsorge nach Eingriffen an der Hauptschlagader richtet sich nach dem Verfahren und der Lokalisation des Aneurysmas. Nach einer klassisch-offenen Operation führen wir in der Regel einmal 6 bis 12 Wochen nach dem Eingriff eine Ultraschalluntersuchung durch. Die minimal-invasiven Eingriffe mit einer Stentprothese erfordern in der Regel eine etwas intensivere Nachsorge, da die Anfälligkeit des Materials größer ist und nicht selten sogenannte „Endoleaks“ vorliegen. In der Regel führen wir eine Computertomographie nach 6 Wochen zur Kontrolle durch.
  • Arterielle Verschlusskrankheit: Aufgrund verschiedener kardiovaskulären Risikofaktoren (z. B. Rauchen, hoher Blutdruck, hohe Blutfette oder Zuckerkrankheit) können Ablagerungen und Verkalkungen in den Schlagadern entstehen. Durch diese Ablagerungen wird der Blutstrom in den betroffenen Schlagadern zunehmend eingeengt. Sofern die Halsschlagader betroffen ist kann es zu einer Durchblutungsstörung im Gehirn kommen oder es lösen sich Gerinnsel. Um diesen Fällen vorzubeugen, wird ab einem bestimmten Verengungsgrad der Halsschlagader zu einer Operation geraten. Auch wenn bereits neurologische Symptome / Ausfälle oder sogar ein Schlaganfall aufgetreten sind, ist eine Operation sinnvoll, um einen weiteren Schlaganfall zu verhindern. Die Operation ist also eine vorbeugende Maßnahme zur Entstehung eines Schlaganfalls bzw. zur Vermeidung neuer Schlaganfälle. Wir bieten die Durchführung der Operation an der Halsschlagader sowohl in örtlicher Betäubung als auch in Narkose an, abhängig von der Präferens des Patienten. In örtlicher Betäubung bleibt der Patient wach und kann sich während der gesamten Operation mit dem OP-Team unterhalten. Die Halsschlagader wird durch einen Schnitt am Hals freigelegt und die Ablagerung ausgeschält. Es gibt zwei technischen Möglichkeiten, zum einen die Umstülptechnik („Eversionsendarteriektomie“), sowie die Ausschälplastik mit Patcherweiterung („Thrombendarteriektomie mit Patch“). Nach der Operation werden Sie für eine Nacht auf der Intensivstation überwacht. Die Wunddrainage wird meist am 2. Tag nach der Operation entfernt. Der stationäre Aufenthalt dauert insgesamt 4 - 5 Tage. Die Behandlung der Verschlussprozesse der Becken- und Beinarterien beinhaltet die konservativen, interventionellen und operativen Maßnahmen. Während Verengungen und kurzstreckige Verschlüsse mit einem Ballon aufgedehnt werden können, müssen die lanstreckigen Verschlusssegmente mittels eines Bypasses korrigiert werden. Dabei gilt die Vorgabe, dass die eigene Vene das beste Bypassmaterial mit dem besten Langzeitergebnis darstellt. Wir stellen unsere Diagnosen in den meisten Fällen durch die Ultraschalluntersuchung und Kernspinangiographie fest und bieten die gesamte Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten der arteriellen Verschlusskrankheit von der Bauchschlagader bis zum Fuß an.
  • Diabetischer Fuß: Die kritische Folgekrankheit des Diabetischen Fußes ist das Auftreten von nicht heilenden Wunden, was zum Beinverlust führen kann. Wir behandeln die offenen Wunden seit Entstehen der Gefäßchirurgie am Klinikum Fichtelgebirge anhand der Empfehlungen der modernen Wundtherapie. Beim Misserfolg der konservativen Maßnahmen ist beim Diabetischen Fuß meistens mit einer speziellen Bypassoperation am Unterschenkel oder am Fuß eine Hilfestellung möglich, um eine Großamputation zu vermeiden. Durch die Etablierung der so genannten "cruro-pedalen Bypasschirurgie" konnten wir bislang in zahlreichen Fällen Beinverluste vermeiden und damit einen erheblichen Beitrag zur Lebensqualität der Patienten leisten.
  • Chronische Wunden: Die Ursache des offenen Beines kann arteriell, venös oder durch eine spezifische Erkrankung der Haut selbst bedingt sein. Zusätzlich zur Ursachenbekämpfung (Verbesserung der Durchblutung beziehungsweise Beseitigung der Krampfadern) ist es von enormer Bedeutung, wie die Wunde selbst behandelt wird. Hierzu setzen wir die modernen Wundtherapeutika neben Vakuumtherapie und Spalthautdeckung ein. Durch den Einsatz von modernen endoluminalen Verfahren können wir das operative Trauma reduzieren.
  • Krampfadern: Wir setzen das Radiowellen-Verfahren ein. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass die zu entfernende Stammvene an Ort und Stelle mittels einer Punktion ausgeschaltet wird. Eine weitere Therapiemöglichkeit der Krampfadern ist die Verödung. Hierbei wird die Vene mittels einer alkoholischen Lösung verätzt und verschlossen. Während für die kleinen Venen und Besenreiser das Verödungsmittel in Flüssigform ausreicht, werden die größeren Venen mittels Schaumverödung ausgeschaltet.
  • Tiefe Venenthrombosen: Unsere Abteilung für Gefäßchirurgie steht auch für Notfalleingriffe am tiefen venösen System zur Verfügung (z.B.
  • Lymphödeme: Die konservative Behandlung von schweren Fällen mit Lymphödemen mittels komplexer Entstauungstherapie (manuelle und maschinelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie) ist fester Bestandteil unserer Tätigkeit.
  • Shuntchirurgie: Bei einer fortgeschrittenen Störung der Nierenfunktion wird das Blut außerhalb des Körpers apparativ gereinigt und dem Körper wieder zugeführt. Hierzu wird zwischen einer Arterie und einer Vene eine Verbindung geschaffen, die die Entnahme des Blutes in größerer Menge sowie die erneute Zufuhr des Blutes in den Körper in kurzer Zeit ermöglicht.

Das Schlaganfallnetzwerk am Klinikum Fichtelgebirge

In das Klinikum Fichtelgebirge wird ein Patient mit einer akuten Halbseitenlähmung und Verdacht auf Schlaganfall eingeliefert. Nach einer ersten Untersuchung wird eine Computertomografie (CT) des Gehirns durchgeführt. Anschließend wird ein „Telekonsil“ in der Neurologischen Universitätsklinik Erlangen angefordert. Der Experte in Erlangen kann mit dem Patienten und dem Arzt vor Ort sprechen, die Kamera steuern und so gemeinsam den Patienten untersuchen und beurteilen.

Beim Schlaganfall ist schnelles Handeln entscheidend, da in kurzer Zeit Nervenzellen aufgrund von Durchblutungsstörungen verloren gehen. Abgestorbene Nervenzellen sind nicht regenerierbar, was zu lebenslangen Behinderungen führen kann. Bei einem ischämischen Schlaganfall, der durch ein Blutgerinnsel verursacht wird, kann eine medikamentöse Lyse-Therapie den Zellverlust begrenzen.

Handelt es sich um einen ischämischen Schlaganfall, bei dem ein Blutgerinnsel die Durchblutung blockiert, kann das umliegende Risikogewebe (Penumbra) durch rechtzeitige Wiederherstellung der Blutversorgung gerettet werden. Die Thrombolyse, bei der ein hochwirksames Präparat intravenös verabreicht wird, kann die Hirndurchblutung wiederherstellen. Je kürzer der Zeitraum zwischen Symptombeginn und Therapiebeginn ist, desto effektiver ist die Lyse-Behandlung.

Orthopädie und Unfallchirurgie

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie bietet ein umfassendes Spektrum an Behandlungen für das gesamte Spektrum der Muskuloskelettalen Chirurgie. Das moderne Traumazentrum gewährleistet eine umfassende Versorgung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.

Zur Verbesserung der Versorgung Schwerverletzter wurde 2006 die Gründung von Traumanetzwerken gefordert. Die unfallchirurgische Klinik des Klinikums Fichtelgebirge ist seit 2009 im Traumanetzwerk Ostbayern und seit 2011 im Netzwerk Oberfranken als lokales Traumazentrum zertifiziert. Es bestehen Kooperationen mit den überregionalen Traumazentren in Bayreuth und Regensburg.

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Um einen Termin beim orthopädischen Team zu vereinbaren, wird empfohlen, diesen über das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ Fichtelgebirge) zu buchen.

Hinweisgebersystem für Qualität und Sicherheit

Das Klinikum Fichtelgebirge fördert eine offene und ehrliche Kommunikation, um die Qualität der medizinischen Versorgung und die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Über ein Hinweisgebersystem können Verstöße gemeldet werden, die unter den Anwendungsbereich des Hinweisgeberschutzgesetzes fallen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Unberechtigte Weitergabe von personenbezogenen Daten
  • Hygienemängel
  • Verstöße gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz
  • Unterschlagung und Veruntreuung
  • Vergabesachen
  • Fehlerhafte Krankenhausabrechnung
  • Verstöße gegen das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Alle Hinweise werden vertraulich behandelt und die Identität des Hinweisgebers geschützt.

Das Klinikum Fichtelgebirge als Arbeitgeber

Das Klinikum Fichtelgebirge versteht sich als kommunaler und zuverlässiger Arbeitgeber. Als Teil eines engagierten Teams von medizinischen Fachkräften haben Mitarbeiter die Chance, das Leben von Menschen positiv zu beeinflussen und ihnen in ihrer Gesundheitsreise zu helfen. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Kollegen und die Möglichkeit zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung machen die Arbeit besonders bereichernd.

Umstrukturierung der Standorte

Der Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens Klinikum Fichtelgebirge hat im Herbst 2023 die Umstrukturierung der beiden Standorte beschlossen.

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