Die Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum in Langendreer stellt als Haus der Maximalversorgung die wohnortnahe Regelversorgung in Bochum und der Region sicher. Patientinnen und Patienten profitieren von einer interdisziplinären Behandlung auf höchstem universitären Niveau.
Universitäre Spitzenmedizin und Tradition vereint
Die Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum blickt auf eine lange Tradition zurück. Gegründet 1909 als Gemeindekrankenhaus, erfolgte 1918 die Übereignung an den Allgemeinen Knappschaftsverein in Bochum. Seit 1977 ist das Krankenhaus ein Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Diese Verbindung von Tradition und modernster Medizin ermöglicht es, jahrzehntelange Erfahrung mit innovativen Therapien und neuesten Forschungserkenntnissen zu vereinen, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Interdisziplinäre Versorgung und modernste Standards
In über zehn Fachabteilungen kümmern sich rund 2.000 qualifizierte Mitarbeitende jährlich um etwa 20.000 stationäre und 60.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Dabei orientiert man sich stets am neuesten medizinischen und technischen Standard sowie an innovativen Diagnose- und Therapieverfahren. Die Klinik für Neurochirurgie ist eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die alle neurochirurgischen Subspezialitäten abdeckt. Dies wird durch umfangreiche Kooperationen mit anderen Fachgebieten innerhalb und außerhalb des Hauses, teilweise auch mit den Grundlagenwissenschaften auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum, ermöglicht.
Schwerpunkte der Neurochirurgischen Klinik
Die Neurochirurgische Klinik deckt ein breites Spektrum an Behandlungen ab. Zu den Schwerpunkten gehören:
- Operative Therapie von Tumoren des Gehirns oder Rückenmarks: Hier werden alle technischen Möglichkeiten zur Sicherstellung einer möglichst kompletten Tumorentfernung bei gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit für den Patienten eingesetzt. Dazu gehören Neuronavigation, fluoreszenz-gestützte Entfernung von Tumorgewebe und der intraoperative Einsatz von Ultraschall. Wichtige Funktionen des Gehirns bzw. der Hirnnerven werden zudem direkt stimuliert oder durch das intraoperative Neuromonitoring kontinuierlich überwacht. Auch sogenannte „Wach-Ops“ werden bei entsprechender Lokalisation des Tumors durchgeführt.
- Epilepsiechirurgie: Zunächst werden zumeist entsprechende Elektroden implantiert, um den epileptogenen Herdbefund eindeutig zu identifizieren und zu lokalisieren. In einem zweiten Schritt erfolgt dann unter Nutzung der oben genannten technischen Möglichkeiten die Entfernung des Hirngewebes, das den Krampfanfall auslöst. Bei kindlichen Epilepsien werden komplexe operative Therapien wie die Hemisphärotomie angeboten.
- Funktionelle Stereotaxie: Diese kommt bei krankhaften Bewegungsstörungen, wie z. B. Morbus Parkinson, zum Einsatz. Auch rahmengestützte Biopsien von unklaren Prozessen des Gehirns werden durchgeführt.
- Versorgung von degenerativen, tumorösen, entzündlichen und traumatischen Wirbelsäulenerkrankungen: Neben minimal-invasiven, mikroneurochirurgischen Operationen bei degenerativ bedingten Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen, spinalen Stenosen oder Facettgelenkszysten werden auch große Verschraubungsoperationen durchgeführt. Durch den Einsatz der spinalen Navigation können auch bei langstreckigen Versorgungen kleine weichgewebsschonende Zugänge genutzt werden. Die Wiederherstellung der normalen Stellung (sagittale Balance) der Wirbelsäule wird in allen Wirbelsäulenabschnitten durch Zugänge von vorne, der Seite oder von hinten, ggf. in Kombination, erreicht.
- Interdisziplinäre Behandlung von Gefäßaussackungen (Aneurysmen) und -missbildungen (Angiome): Dies erfolgt in enger Kooperation mit der Neuroradiologie des Hauses, wobei neben einer operativen Versorgung modernste interventionelle Verfahren Anwendung finden.
- Diagnostik und operative Versorgung von Kompressionssyndromen peripherer Nerven: Hierzu zählen z.B. das Karpaltunnelsyndrom und das Kubitaltunnelsyndrom, aber auch komplexe druck- oder unfallbedingte Schädigungen des gesamten peripheren Nervensystems mit erforderlichen Nervenrekonstruktionen.
Interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum als "Surgical Spine Centre of Excellence" zertifiziert
Seit dem 26.03.24 wurde das BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil erfolgreich als Surgical Spine Centre of Excellence (SSCoE) durch die EUROSPINE zertifiziert.
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Forschungsschwerpunkte
Die Neurochirurgische Klinik engagiert sich in vielfältigen Forschungsthemen der Neurowissenschaften. Dazu gehören:
- Proteomanalyse bei neurotraumatologischen Fragestellungen
- Untersuchung von Proteinprofilen bei degenerativen und neoplastischen Wirbelsäulenerkrankungen
- Analyse von molekularbiologischen Veränderungen von malignen Hirntumoren im Gebiet der Neuroonkologie
- Künstliche Intelligenz, Robotik und mögliche Anwendungen der Brain-Machine-Interface-Technologie: Hier bestehen Kooperationen mit der EPFL (Polytechnische Universität Lausanne), der University of Austin Texas und mit der University of Padova, Italien.
Daneben bestehen nationale und internationale Kollaborationen mit Grundlagenforschungsinstituten wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, dem Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen oder der University in Austin, Texas. In einem eigenen S1-Forschungslabor werden diverse molekularbiologische Fragestellungen bearbeitet.
Professor Dr. Niklas Thon übernimmt Klinikdirektion
Seit Januar 2025 ist Prof. Dr. Niklas Thon Professor an der Ruhr-Universität Bochum und Klinikdirektor der Neurochirurgie an den Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum. Er folgte auf Prof. Dr. Kirsten Schmieder. Marco Kempka, Geschäftsführer der Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum, betonte, dass mit Niklas Thon ein herausragender Experte und Wissenschaftler für die Leitung der Neurochirurgischen Klinik gewonnen wurde.
Niklas Thon selbst unterstrich die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit über Standorte hinweg in Klinik, Forschung und Lehre. Er möchte sicherstellen, dass die Neurochirurgie als kompetenter und fürsorglicher Partner in der Behandlung wahrgenommen wird. Dabei sollen innovative OP-Techniken wie Neuronavigation, minimal-invasive Verfahren und moderne Bildgebungsverfahren eingesetzt werden, um neurochirurgische Eingriffe noch effektiver und risikoärmer zu gestalten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Neuroonkologie, mit Schwerpunkten auf Präzisionschirurgie, molekulare Diagnostik und moderne Bildgebungsverfahren.
Professor Dr. Mortimer Gierthmühlen
Am 1. April übernahm Professor Dr. med. Mortimer Gierthmühlen die kommissarische Leitung der Neurochirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum. Er tritt damit die Nachfolge von Professorin Dr. med. Klinisch fokussiert er sich auf die Bereiche Neuroonkologie und Schädelbasischirurgie und befasst sich darüber hinaus schwerpunktmäßig mit Fatigue bei Krebs und Covid.
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Akademische Einbindung und Lehre
Als Universitätsklinik ist das Krankenhaus vollständig in den Lehrkörper der Universität Bochum eingebunden. Monozentrische klinische Studien werden initiiert und durchgeführt. Die Klinik nimmt an der Lehre im Rahmen des reformierten Studienganges der Ruhr-Universität Bochum teil, um junge Mediziner für das Fach Neurochirurgie zu begeistern. Im Rahmen der Akademisierung der Medizinischen Assistenzberufe besteht eine Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit.
Patientenperspektiven
Die Erfahrungen der Patienten mit der Neurochirurgie in den Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum sind vielfältig. Viele berichten von einer sehr guten medizinischen Betreuung, freundlichem und aufmerksamen Personal sowie einer detaillierten Aufklärung im Vorfeld von Operationen. Besonders hervorgehoben wird die Kompetenz der Ärzte und die gute Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen. Einige Patienten äußerten jedoch auch Kritik, beispielsweise an langen Wartezeiten, Kommunikationsproblemen oder der Verpflegung.
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