Konzentrationsschwäche nach Schlaganfall: Ursachen und Behandlungsansätze

Ein Schlaganfall kann weitreichende Folgen für das weitere Leben der Betroffenen haben. In Deutschland erleiden jährlich mehr als eine Viertelmillion Menschen einen Schlaganfall. Neben Lähmungserscheinungen, Seh- und Sprachstörungen kann es auch zu kognitiven Beeinträchtigungen wie Konzentrationsschwäche kommen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Konzentrationsstörungen nach einem Schlaganfall und stellt verschiedene Behandlungsansätze vor.

Schlaganfall: Ursachen und Folgen

Schlaganfälle entstehen meist durch die Verstopfung von Blutgefäßen im Gehirn. In etwa 20 Prozent der Fälle kommt es zu Blutungen in das Hirngewebe durch ein geplatztes Blutgefäß. In beiden Fällen werden Bereiche im Gehirn nicht mehr oder nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Typische Auswirkungen eines Schlaganfalls können Lähmungserscheinungen einer Körperhälfte sein. Auch das Seh- und Sprachvermögen können beeinträchtigt sein. Ein wesentlicher Risikofaktor für einen Schlaganfall und damit auch für eine Demenz ist der Bluthochdruck. Nur die Hälfte aller Menschen, die einen zu hohen Blutdruck haben, wissen überhaupt davon. Von diesen sind wiederum nur die Hälfte in Behandlung und wiederum nur die Hälfte erhalten eine passende Therapie.

Mit zunehmendem Schweregrad des Schlaganfalls steigt das Risiko, eine vaskuläre Demenz zu entwickeln. Nach einem ersten Schlaganfall liegt das durchschnittliche Risiko bei etwa 10-20 Prozent, nach mehreren kann es bis auf 40 Prozent ansteigen. „Typisch für eine vaskuläre Demenz sind Aufmerksamkeitsdefizite, Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten, die erstmals nach einem Schlaganfall auftreten. Je nach Lokalisation des Schlaganfalls können hierbei sogenannte ‚strategische Infarkt‘ die Gedächtnisfunktion direkt schädigen“, weiß Dr.

Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen nach Schlaganfall

Etwa 80 Prozent aller Schlaganfall-Betroffenen haben vorübergehend oder dauerhaft Schwierigkeiten mit der Konzentration und der Aufmerksamkeit - und zwar relativ unabhängig von der betroffenen Hirnregion. Das Gehirn ist ein komplexes, vernetztes System. Ist eine Hirnregion für einige Zeit unterversorgt - wie bei einem Schlaganfall - kann dies vielfältige Auswirkungen haben. Die Aufmerksamkeit ist bei besonders vielen Schlaganfall-Betroffenen eingeschränkt, da sie von einem Zusammenspiel vieler Hirnareale gelenkt wird.

Formen von Konzentrationsstörungen

Störungen der Konzentration und Aufmerksamkeit können in unterschiedlichen Formen und Kombinationen auftreten. Es fällt den Betroffenen zum Beispiel schwer:

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  • sich längerfristig auf eine Tätigkeit zu konzentrieren.
  • sich nicht von kleinen Störungen ablenken zu lassen.
  • sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren bzw. die Aufmerksamkeit kurzfristig auf andere Dinge zu richten und dann wieder zur ursprünglichen Aufgabe zurückzukehren.
  • einem längeren Gespräch zu folgen, vor allem mit mehreren Beteiligten, oder zum Beispiel einer Fernsehsendung.

Es dauert durchschnittlich 18 bis 36 Monate, bis die Betroffenen sich wieder mit voller Aufmerksamkeit ihrer Arbeit oder den Dingen des Alltags widmen können. Manche leiden länger, einige fortwährend. Am schwierigsten ist es, bei der sogenannten geteilten Aufmerksamkeit wieder die volle Leistungsfähigkeit zu erreichen. Die meisten Patienten mit Aufmerksamkeitsstörungen können sich im ersten halben Jahr nach dem Schlaganfall nicht länger als 20 Minuten auf etwas konzentrieren, manche sogar kürzer.

Konzentrationsstörungen vs. Gedächtnisstörungen

Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen sind nicht zu verwechseln mit Gedächtnisstörungen. Wenn die Aufmerksamkeit schwindet, ist es schwieriger, Inhalte noch aufzufassen. Dies hat aber nichts mit der Gedächtnisleistung an sich zu tun. Auch die Intelligenz ist davon nicht betroffen. Eine Verletzung des Gehirns hat in den meisten Fällen keine Intelligenzminderung zur Folge.

Auswirkungen im Alltag

Die „unsichtbaren“ Folgen des Schlaganfalls können den Alltag oder die Rückkehr in das Berufsleben erschweren. Insbesondere jüngere Betroffene und/oder Betroffene, denen körperlich kaum Folgen anzumerken sind, machen oft die Erfahrung, dass die „unsichtbaren“ Folgen von Außenstehenden nicht ernst genommen werden. Während eine Halbseitenlähmung offensichtlich ist, ist es bei Folgen wie Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen zum Teil schwieriger, diese zu erläutern und nachzuweisen - etwa bei Renten-, Reha- oder Therapieanträgen. Außerdem sehen sich viele in ihrer gesamten Persönlichkeit gefährdet, wenn sie kognitiv nicht mehr so leistungsfähig sind wie vor der Erkrankung.

Therapieansätze bei Konzentrationsschwäche nach Schlaganfall

Unmittelbar nach einem Schlaganfall haben die meisten Betroffenen Schwierigkeiten, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Das Gespräch mit dem Besucher ist anstrengend, die Informationen der Ärzte sind schwierig zu verarbeiten und gelesene Informationen sind schnell wieder vergessen. Dieser Zustand kann sich zum Teil spontan wieder verbessern, zum Teil durch intensive Therapien. Viele Betroffene bemerken, dass sie zwar durch Therapien und Eigentraining Fortschritte machen, allerdings nicht mehr die gleiche Leistungsfähigkeit erreichen wie vor dem Schlaganfall. Bei den meisten verbessert sich die Situation im Laufe von 18 bis 36 Monaten nach dem Schlaganfall deutlich.

Neuropsychologische Therapie

Eine wichtige Säule der Behandlung ist die neuropsychologische Therapie. In der Rehaklinik machen Neuropsychologen in der Regel eine neuropsychologische Testung, bei der sie unter anderem diese Fähigkeiten überprüfen. Die MediClin Fachklinik Rhein-Ruhr in Essen schuf als erste Rehaklinik in Deutschland eine eigene Station für Patienten mit Aufmerksamkeitsstörungen. Der zentrale Therapieraum der „Attention Lounge“ ist mit einem speziellen Lichtsystem mit einer Beleuchtungsstärke von bis zu 12.000 Lux ausgestattet. Die Lichttherapie hat einen antidepressiven Effekt, unterstützt einen normalen Schlaf-/Wachrhythmus und verbessert die Konzentrationsfähigkeit.

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Frau Gerlach von der Neuropsychologischen Ambulanz erklärt, dass ihr Angebot sich an Menschen richtet, die Hirnverletzungen erworben haben, also nicht unbedingt mit Behinderungen geboren wurden. Ein Unfall kann zum Beispiel zu einem Schädel-Hirn-Trauma geführt haben. Aber auch ein Schlaganfall oder eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems können Hirnverletzungen verursachen.

Eine ambulante neuropsychologische Behandlung macht in der Regel dann Sinn, wenn in der Abschluss-Diagnostik der Reha deutlich wird, dass es Folgeerscheinungen dieser Hirnverletzung gibt. Das können kognitive Störungen sein wie Minderbelastbarkeit oder Aufmerksamkeitsstörungen. Menschen können sich nicht mehr so gut konzentrieren, können Reize nicht mehr gut selektieren oder haben Gedächtnisstörungen zurückbehalten. In Folge einer Hirnverletzung können aber auch so genannte exekutive Funktionsstörungen auftreten. Betroffenen fällt es dann beispielsweise schwer, ihren Alltag zu strukturieren. Viele können ihren Beruf erstmal nicht wieder ausüben. Ein wichtiger Aspekt kann auch die große emotionale Betroffenheit sein. Patient*innen müssen erstmal lernen, mit der großen Veränderung umzugehen. Neben den kognitiven und exekutiven Funktionsstörungen sind sie oft auch körperlich stark eingeschränkt, sind auf Gehilfen oder einen Rollstuhl angewiesen.

Die neuropsychologische Therapie in der Ambulanz ist sehr an das psychotherapeutische Konzept angelehnt. Es gibt zunächst bis zu fünf Sitzungen, die dem Kennenlernen dienen. Die Therapeutin fragt nach der aktuellen Lebenssituation, den aktuellen Problemen und dem Bedarf. Oft haben die Patient*innen einen Vorbefund aus der Reha dabei. Wenn das nicht der Fall ist, dann führt sie eine neuropsychologische Diagnostik durch. Dazu gehören zum Beispiel computer-basierte Tests und vieles erfolgt auch noch mit Papier und Stift, weil daraus noch einmal andere Dinge abgeleitet werden können. Da kann man zum Beispiel gut erkennen, wie sich der Patient seinen Arbeitsplatz organisiert, motorisch agiert. Nach der Diagnose erstellt sie einen individuellen Therapieplan.

Kognitive Fähigkeiten werden zunächst in der Sitzung geübt, oft auch PC-gestützt. Dann gibt die Therapeutin den Patientinnen gezielt Übungen mit nach Hause. Über eine DiGa, eine verschriebene digitale Gesundheitsanwendung, können sie diese PC-gestützten Übungen auch zuhause machen. Wichtig sind zudem Übungen, die man in den Alltag integrieren kann. Wenn die Patientinnen noch jüngere Kinder oder Enkel haben, suchen sie zum Beispiel nach geeigneten Brettspielen, die dann gemeinsam in der Familie gespielt werden können. So werden die kognitiven Fähigkeiten von Kind und Elternteil trainiert. Eine andere klassische alltagsnahe Aufgabe wäre: Planen Sie bis zur nächsten Sitzung einen Ausflug. Woran müssen Sie denken? Wer kommt mit? Was packen Sie ein?

Ein großer Teil der Therapie ist auch psychologische Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung: über das Erlebte zu sprechen und wie es den Patientinnen dabei geht. Ein zentrales Thema ist immer wieder die Rollenveränderung innerhalb der Beziehung oder der Familie. Bei schwerer betroffenen Patientinnen hat die Therapeutin oft die Angehörigen mit im Boot. Sie sind dann beim Erstgespräch dabei. Oft bietet sie auch Zwischengespräche mit den Angehörigen und den Patient*innen gemeinsam an. Darin schauen sie auf die Entwicklung. Sie klären, wo zuhause noch die größten Baustellen sind. Sie überlegen gegebenenfalls was noch fehlt, um eine berufliche Widereingliederung zu probieren.

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Medikamentöse Behandlung

In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein, um die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Dies sollte jedoch immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Weitere unterstützende Maßnahmen

  • Regelmäßige Pausen: Neuropsychologin Dr. Caroline Kuhn rät, Smartphone oder Wecker so zu stellen, dass sie einen jeweils fünf Minuten vor der Erschöpfung an eine rechtzeitige Pause erinnern.
  • Strukturierter Tagesablauf: Im Alltag können dann vorgeplante Abläufe helfen. Betroffene und Angehörige können sie gemeinsam erstellen. Wichtig ist, dass die Pläne immer genug Pausen und Zeitpuffer bieten.
  • Gedächtnisstrategien: Neuen Informationen sollten spontan auf ihre Vertrautheit geprüft werden. Neues Wissen, das sich in ein bereits bestehendes Wissensnetz integrieren lässt, hat eine höhere Chance, gründlicher abgespeichert zu werden. Dinge lassen sich zudem leichter einprägen, wenn sie sowohl bildlich als auch sprachlich erfasst werden. Und es ist hilfreich, das neue Wissen mit bereits bekanntem Wissen oder Emotionen zu verknüpfen. Zugleich kann es hilfreich sein, sich manche Dinge als Entlastung zu notieren. Allerdings raten Neuropsychologen ab von einer „Zettelwirtschaft“, bei der Notizen an Spiegeln, Kühlschränken und anderen Möbeln kleben. Sie trügen eher zur Verwirrung bei.
  • Regelmäßiger Schlaf: Regelmäßiger Schlaf ist von zentraler Bedeutung für die Erholung des Gehirns.
  • Vermeidung von Ablenkungen: Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung, wenn Sie sich konzentrieren müssen. Schalten Sie störende Geräuschquellen wie Radio oder TV möglichst aus.
  • Unterstützung durch Angehörige: Ein zentrales Thema ist immer wieder die Rollenveränderung innerhalb der Beziehung oder der Familie.

Aphasie als zusätzliche Herausforderung

Neben Konzentrationsstörungen kann ein Schlaganfall auch zu einer Aphasie führen. Aphasie ist eine Sprachstörung, ausgelöst durch eine Schädigung des Gehirns. Ursache ist in 80 Prozent der Fälle ein Schlaganfall. Der Begriff "Aphasie" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "keine Sprache" und wird manchmal auch mit Sprachlosigkeit oder Sprachverlust übersetzt. Dahinter steckt kein Problem der Mundmuskulatur oder Motorik wie bei einer Sprechstörung, etwa dem Stottern oder auch einer Gesichtslähmung. Die Aphasie entsteht infolge einer Hirnschädigung, meist durch einen Schlaganfall (laut Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe in 80 Prozent der Fälle). Betroffene, die ihren ersten Schlaganfall erleiden, erleben zu circa 30 Prozent auch die Sprachstörung Aphasie. Etwa ein Drittel der Aphasie-Betroffenen erholt sich aber binnen vier Wochen wieder von der Sprachstörung und erlebt "weitestgehend eine Normalisierung der Sprachfunktion", so die Deutsche Schlaganfallhilfe.

Formen der Aphasie

  • Globale Aphasie: Die Globale Aphasie ist die schwerste Form einer Aphasie. Die Betroffenen können kaum oder gar nicht sprechen. Die Störung beeinträchtigt ebenso das Sprachverständnis und in der Regel auch die Fähigkeit zum Lesen und Schreiben.
  • Broca-Aphasie (motorische Aphasie): Bei der Broca-Aphasie können die Betroffenen nicht flüssig sprechen und keine kompletten Sätze bilden. Typisch ist ein sogenannter „Telegrammstil“ der Sprache. Das Sprachverständnis ist dagegen in der Regel weitgehend ungestört.
  • Wernicke-Aphasie: Bei der Wernicke-Aphasie ist der Redefluss gut erhalten, manchmal sogar gesteigert. Dagegen ist das Sprachverständnis und häufig auch das Störungsbewusstsein für die Sprachstörung stärker beeinträchtigt. Die Betroffenen verstehen häufig auch einfache Wörter nicht. Das bedeutet, sie können zwar flüssig sprechen, das Gesprochene aber nicht mit Inhalt füllen.
  • Amnestische Aphasie: Patient*innen mit Amnestischer Aphasie zeigen oft nur leichte Defizite. Hauptsymptom sind Wortfindungsstörungen. Die Betroffenen zeigen ein gutes Störungsbewusstsein und versuchen Fehler zu korrigieren. Häufig werden Statthalterwörter wie „Ding“, „das da“ oder „es“ verwendet.

Grundsätzlich ist jedoch jede Aphasie individuell, d.h. anders ausgeprägt. Im klinischen und therapeutischen Alltag ist daher nicht allein das Syndrom entscheidend, sondern vielmehr die Art und Weise, wie und wieweit die Symptome der Sprachstörung die Betroffenen bzw. die Kommunikationsfähigkeit beeinträchtigen.

Therapie der Aphasie

Wesentliche Ziele der Aphasie-Therapie sind die Reorganisation und Kompensation der Hirnareale - bei der Reorganisation erlernen die früheren Nervenzellen ihre alten Aufgaben wieder. Bei der Kompensation lernen andere Nerven die Aufgaben zu übernehmen. Außerdem sollen Betroffene ihre Fähigkeiten aufbauen und zum Sprechen und sozialem Kontakt animiert werden. Die Therapie einer Aphasie ist Aufgabe von Sprachtrainern, sogenannten Logopäden oder Patholinguisten. Noch in der Stroke-Unit (Spezialstation für Schlaganfall-Betroffene) beginnen sie mit dem Training - je nach Schaden durch den Schlaganfall kann dabei auch zuerst einmal ein Schlucktraining im Vordergrund stehen. In schweren Fällen von Aphasie (Globale Aphasie) kann auch das Erlernen einer Zeichensprache notwendig sein, damit sich Betroffene überhaupt verständigen können. Technische Entwicklungen erleichtern Therapeuten die Behandlung und Betroffenen ihren Alltag. Dazu gehören beispielsweise Sprachapps wie Neolexon, Constant Therapy, Tactus oder Lingraphica und spezielle Computerprogramme wie EvoCare, aphasiaware und Lingware. Studien wie die Big-CACTUS-Studie von 2019 zeigen, dass Patienten mit Sprachapps und Sprachsoftware zur Aphasie-Behandlung größere Fortschritte erzielen als ohne die Übungen.

Tipps zum Umgang mit Aphasiker*innen

  • Behandeln Sie den oder die Aphasiker*in als Gesprächspartner auf Augenhöhe.
  • Nehmen Sie der aphasischen Person „nicht das Wort aus dem Mund“
  • Sprechen Sie nicht über sieihn, sondern mit ihrihm.
  • Sprechen Sie in normaler Sprache und in einfachen Sätzen.
  • Sprechen Sie langsam, klar und deutlich.
  • Insbesondere bei den ausgeprägten Formen einer Aphasie versuchen Sie Fragen vorzugsweise so zu formulieren, dass sie mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können.
  • Korrigieren Sie nicht.
  • Halten Sie Blickkontakt.
  • Setzen Sie alle Mittel der Kommunikation ein: Gesten und Mimik, zeichnen oder schreiben Sie, wenn nötig, zeigen auf Gegenstände oder Abbildungen und motivieren gegebenenfalls auch dendie Betroffenen ebenfalls dazu.
  • Warten Sie geduldig auf eine Antwort.
  • Sorgen Sie im Gespräch für eine ruhige Umgebung und schalten Sie störende Geräuschquellen wie Radio oder TV möglichst aus.
  • Wenn der*die Betroffene in einem Satz nicht weiterkommt, drängen Sie nicht. Gegebenenfalls ist es auch hilfreich, zunächst das Thema zu wechseln. Ein erneuter späterer Versuch ist oft erfolgreich.
  • Manche Betroffene sind leichter gereizt oder haben Gefühlsschwankungen. Hierbei handelt es sich um häufige Begleitsymptome der Grunderkrankung. Versuchen Sie dennoch verständnisvoll und geduldig zu sein.

Post-Stroke Depression als zusätzliche Belastung

Die Symptome der Post-Stroke Depression gleichen den Symptomen und Anzeichen einer klassischen Depression und können eine Reihe von emotionalen, kognitiven und körperlichen Bereichen betreffen.

Symptome der Post-Stroke Depression

  • Niedergeschlagene Stimmung: Niedergeschlagenheit ist ein häufiges und belastendes Symptom bei der Post-Stroke Depression. Betroffene erleben oft ein tiefes Gefühl der Hoffnungslosigkeit und negativer Verstimmung. Der Patient verliert das Interesse an einst genossenen Aktivitäten und kämpft mit Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit und einer Beeinträchtigung des individuellen Gefühlslebens.
  • Interessenverlust: Interessenverlust ist bei Menschen mit Depressionen oft vorzufinden. Betroffene verlieren häufig das Interesse an ihren früheren Hobbys und Aktivitäten, was die Genesung erschweren kann.
  • Energiemangel: Energiemangel ist ein häufiges Symptom der Post-Stroke Depression. Nach einem Schlaganfall fühlen sich Betroffene oft erschöpft und antriebslos.
  • Schlafstörungen: Nach einem Schlaganfall erleben betroffene Menschen oft Schlafprobleme, welche die Genesung beeinträchtigen können.
  • Gewichtsveränderungen: Gewichtsveränderungen treten in Zusammenhang mit Depressionen nicht selten auf. Einige Betroffene nehmen an Gewicht zu, während andere Gewicht verlieren.
  • Konzentrationsprobleme: Konzentrationsprobleme sind ein sehr belastendes Anzeichen bei der Post-Stroke Depression. Viele Menschen haben nach einem Schlaganfall Schwierigkeiten, ihre Gedanken zu fokussieren und alltägliche Arbeiten auszuführen.
  • Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle: Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle sind weitere tiefgreifende Symptome bei der Post-Stroke-Depression. Patienten fühlen sich nach einem Schlaganfall oft schuldig für ihre Erkrankung oder wertlos, da sie möglicherweise ihre Unabhängigkeit oder Rollenverpflichtungen nicht mehr erfüllen können.
  • Körperliche Beschwerden: Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magenprobleme sind häufige Begleiterscheinungen. Der emotionale Stress und die Depression können physische Symptome verstärken oder auslösen.

Behandlung der Post-Stroke Depression

Die PSD-Behandlung kann Psychotherapie, medikamentöse Ansätze oder eine Kombination aus beidem umfassen. Ein frühzeitiges Erkennen und die umfassende Unterstützung sind entscheidend, um Betroffenen dabei zu helfen, die Niedergeschlagenheit zu überwinden und ihre Lebensqualität zu verbessern.

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